Chlorhexidin - Was ist das?

Chlorhexidin ist als Chlorhexidindigluconat im Mundraum sehr wirksames Antiseptikum. Die Indikationen sind vor allem bakteriell bedingte Erkrankungen der Mundschleimhaut und die reduzierende Beeinflussung der Zahnbeläge. Chlorhrxidindigluconat hat ein weites Wirkspektrum auf Nebenwirkungen von Chlorhexidin können auftreten, sind aber harmlos und reversibel.

Chlorhexidin

Einleitung

Durch die Bestimmungen des Gesundheitsstrukturgesetzes wird die Selbstmedikation immer mehr gefördert. Das bedingt natürlich, dass die Zahl der in der Apotheke frei verkäuflichen Arzneimittel stark vergrößert wurde.

Die in dem Gesetz als sogenannte Bagatellerkrankungen ausgewiesenen Erkrankungen werden so aus den ärztlichen Verordnungen ausgeschlossen. Dazu gehören auch Entzündungen im Mund und Halsbereich. Zur Therapie solcher Erkrankungen gehört auch Chlorhexidin.

Synonyme im weiteren Sinne

Chlorhexidindigluconat, Paroex

Chlorhexidin und Chlorhexidindigluconat

Chlorhexidin ist ein Antiseptikum, das bereits in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelt wurde. Es gehört zur Gruppe der Polyguanide. Es ist jedoch nicht gut wasserlöslich und deshalb nicht als Spüllösung geeignet. Daher wurde es durch Chlorhexidindigluconat ersetzt, das sehr gut wasserlöslich und hinsichtlich der Wirksamkeit identisch ist. Heute wird nur noch Chlorhexidindigluconat verwendet. Hierzu zählt zum Beispiel das Mittel Chlorhexamed® forte.

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Zunächst wurde es zur Behandlung in der Veterinär- und Humanmedizin bei Hautinfektionen (siehe auch: Haut) und Wunden angewendet. Chlorhexidindigluconat steht als gebrauchsfertige Lösungen in Konzentrationen von 0,1%, 0,15% und 0,2% zur Verfügung. Daneben auch als Gel zu 1%. In über 3.000 wissenschaftlichen Veröffentlichungen wurde die Wirksamkeit nachgewiesen. Damit gehört Chlorhexidindigluconat zu den am häufigsten untersuchten Medikamenten überhaupt.

Indikationen

Chlorhexidindigluconat besitzt die Fähigkeit sich am Zahn und Mundschleimhaut für längere Zeit anzuheften. So wird nicht nur eine sofortige Wirkung , sondern auch ein Depoteffekt erzielt. Deshalb wurde es auch bald zur Behandlung von Infektionen in der Mundhöhle und zur Hemmung der Zahnbeläge angewendet. Daraus ergeben sich als Indikation für Chlorhexidindigluconat, durch Bakterien verursachte Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis) und des Zahnfleisches (Gingivitis). Vor operativen Eingriffen und nach Operationen im Mundraum wird Chlorhexidindigluconat als Spüllösung zur Vermeidung von bakteriellen Komplikationen angewandt.

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Eine weitere Anwendung ist das Spülen von Wurzelkanälen bei der Wurzelkanalbehandlung durch den Zahnarzt.

Das Gel dient der Therapie von Zahnfleischtaschen. Eine Langzeitanwendung zur Verringerung der Bakterien in den Zahnbelägen ist jedoch nicht anzuraten, da natürlich außer den Krankheitserregern auch die nützlichen Bakterien beeinflusst werden, und somit es zu einer Störung der Mundflora kommt. Dabei besteht die Gefahr, dass Keime überhand nehmen, die von dem Antiseptikum nicht erfasst werden.

In Sonderfällen, wie zu Beispiel bei Patienten, die wegen eines Kieferbruchs in der Mundhygiene stark eingeschränkt sind, ist es jedoch sinnvoll Chlorhexidindigluconat für kurze Zeit einzusetzen. Die Anwendung erfolgt durch Spülung mit der unverdünnten Lösung. Zum Schutz des Zahnarztes vor Bakterien im Aerosol, zum Beispiel bei der Zahnsteinentfernung, hat sich eine prophylaktische Spülung mit Chlorhexidindigluconat bewährt.

Ein versehentliches Verschlucken der Lösung ist nicht schädlich, da Chlorhexidindigluconat nicht resorbiert, und zu 100% unverändert ausgeschieden wird. Bei der Benutzung von Mundduschen verstärkt ein Zusatz von Chlorhexidindigluconat die reinigende Wirkung. Bei Prothesenträgern hat sich eine von Zeit zu Zeit durchgeführte Lagerung der Prothese über Nacht in einer Chlorhexidindigluconatlösung bewährt. Damit werden die Keime, die zum Auftreten einer durch Prothesen verursachten Schleimhautentzündung (Prothesenstomatitis) inaktiviert.

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Chlorhexidin gegen Karies

Da Karies durch Bakterien ausgelöst wird und Chlorhexidin eine bakterienabtötende Wirkung besitzt, kann man ganz klar sagen, dass Chlorhexidin das Risiko einer Kariesentstehung stark reduziert. Problematischer steht es jedoch um die Nebenwirkungen bei einer Langzeitanwendung. CHX unterscheidet nicht zwischen guten und schlechten Bakterien. Auch die guten Bakterien, die für die ordnungsgemäße Funktion des Körpers notwendig sind, werden zerstört. Eine Anwendung bringt die komplette Mundflora ins Ungleichgewicht. Sie sollte daher lediglich auf Ausnahmefälle beschränkt bleiben. Eine generelle Kariesprophylaxe durch CHX ist abzulehnen!

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Chlorhexidin zur Wunddesinfektion

Für eine Wunddesinfektion wird Chlorhexidin in verschriebenen Wundsprays angewendet. Ohne Berührung können diese Präparate nach der Wundreinigung direkt auf die betroffene Stelle gesprüht werden. Eine Anwendung ohne Brennen wird häufig beworben. Bei Beschwerden kann die Anwendung mehrmals täglich wiederholt werden, vor allem im Rahmen der Parodontitistherapie mit Zahnfleischtaschen.

Bepanthen plus Wundspray enthält neben dem heilungsfördernden Wirkstoff Dexpanthenol auch Chlorhexidin. Dieses sorgt bei einer Erstversorgung frischer Wunden für eine Keimzahlreduzierung, indem es Bakterien und Pilze bekämpft, wodurch Infektionen vorgebeugt werden.

Wirkung

Die Wirkung von Chorhexidindigluconat beruht auf seiner Fähigkeit sich an die Zellwand der Bakterien anzuheften, sie zu zerstören und dadurch die Ausbreitung der Bakterien zu verhindern. In höherer Dosierung des Antiseptikums dringt es in die Zelle ein und zerstört sie.

Neben der Wirkung auf Bakterien wurde auch eine Wirksamkeit gegenüber bestimmten Viren nachgewiesen. Es sind dies vor allem die sogenannten Herpesviren.
Ein großer Vorteil von Chlorhexidindigluconat ist, dass bis heute keine Resistenzen unter den Erregern gegen die Wirkung von Chlorhexidin nachgewiesen wurden. Eine erfolgreiche Therapie kann schon nach wenigen Tagen nachgewiesen werden.

Nebenwirkungen

Wie auch bei anderen wirksamen Medikamenten, gibt es auch bei längere Dauer der Therapie mit Chlorhexidindigluconat Nebenwirkungen. So kann es zu Geschmacksirritationen kommen. Auch gibt es braune Verfärbungen von Zähnen, von Kunststofffüllungen und der Zunge. Das Auftreten von Verfärbungen kann von Individuum zu Individuum sehr verschieden ausgeprägt sein.

Die Ursache hierfür ist noch ungeklärt. Eine mögliche Erklärung wäre eine unterschiedliche Zusammensetzung des Speichels. In seltenen Fällen kann es zu einer Verzögerung der Wundheilung kommen. Alle Nebenwirkungen sind allerdings reversibel, das heißt, sie verschwinden wieder nach Absetzen des Medikaments oder können vom Zahnarzt beseitigt werden.

Formen der Anwendung von Chlorhexidin

Chlorhexidin (auch Chlorhexidindigluconat, CHX oder Chlorhexamed bezeichnet) ist ein Antiseptikum, das in Zahnmedizin ein breites Anwendungsspektrum findet.

Es gibt mehrere Darreichungsformen:wie Gel, Spray, Salbe, Lack und Chips. Allen ist es gemeinsam, dass der Wirkstoff lange an den Zähnen und an der Schleimhaut haftet und die bakterielle Zellmembran zerstört.

1. Chlorhexidin Gel

wird nach zahnärztlicher Anweisung bei antibakterieller Therapie der Zahnfleischentzündung und Parodontitis ( Entzündung des Zahnhalteapparates; im Volksmund oft fälschlicherweise als Paradontose bezeichnet) verwendet. Der Zahnarzt kann es mit einem Bürstchen oder mittels einer Einmalspritze und einer stumpfen Kanüle in die Zahnzwischenräume applizieren.

Es wird auch zur Endpolitur vor Fluoridierung angewandt. Das 1%- tige Gel wird dem Patienten für die häusliche Benutzung als Unterstützung der parodontalen Therapie empfohlen. Das Gel findet seine Anwendung z.B. auch während der kieferorthopädischen Behandlung, wenn die Mundhygiene eingeschränkt ist.

Man putzt vor der Anwendung die Zähne wie gewohnt mit einer Zahnpasta, dabei soll beachtet werden, dass die Mundhöhle danach gründlich mit Wasser gespült wird. Danach trägt man das Gel mit einem Wattestäbchen auf die behandlungsbedürftigen Stellen und lässt es mindestens 1 Minute einwirken. Das Gel kann ebenfalls wie eine Zahnpasta benutzt werden. Die Behandlung soll nicht länger als einen Monat dauern.

2. Chlorhexidin Spray 1,5 %

Als Spray wird Chlorhexidin oft den Zahnprothesenträgern als Desinfektionsmittel empfohlen. Es verhindert das Haften der bakteriellen Plaque ( des so genannten Zahnfilmes) an der Prothese und angrenzender Schleimhaut. Mittels Sprays können ebenfalls Zahnbürsten, Zungenbürsten oder Schienen desinfiziert werden.

Chlrohexidin ist auch in Rachensprays enthalten wie zB. Collu-Blache. Chlorhexidindigluconat ist ebenfalls bei Halsschmerzen sehr hilfreich.

3. Chlorhexidin Salbe, Creme

Chlorhexidindigluconat findet Anwendung bei Pflege infizierter Wunden, reibungsinduzierter Entzündungen und Nabelpflege. Die weit verbreitete Salbe Bepanthen® Antiseptische Wundcreme enthält neben Dexpanthenol ebenfalls Chlorhexidin.

4. Mundspülung: 0,1% oder 0,2 %

Die weitgehend bekannteste Form vom Chlorhexidin ist die Fluidform. Es gibt Studien, die beweisen, dass die Verwendung einer chlorhexidinhaltigen Mundspüllösung bei schwierig durchzuführender Mundhygiene (zB. Postoperativ, Behinderung) die Bildung des bakteriellen Zahnfilmes deutlich verringert.

Die flüssige Form wird präoperativ zur Vorbeuge einer Bakteriämie (Vorhandensein von Bakterien in Blut) verwenden. Außerdem wird es bei Mundtrockenheit (Xerostomie) und unangenehmen Mundgeruch eingesetzt. Des Weiteren findet flüssige Form von Chlorhexidindigluconat ihre Anwendung in der Endodontie- oft werden die Wurzelkanäle mit dieser Lösung zwecks Bakterienbekämpfung gespült.

Oft werden die nach Kariesentfernung entstehenden Kavitäten (umgangssprachlich als "Loch im Zahn" bezeichnet) mit dieser Lösung gereinigt, bevor die Füllung gelegt wird. Manchen Patienten wird eine Mundspülung zur täglichen Pflege empfohlen ( z. B. bei Problemen mit dem Zahnfleisch)- es muss dabei allerdings beachtet werden, dass nach etwa zwei Wochen das Risiko von Verfärbungen am Zahn, Zunge und Schleimhaut ziemlich groß ist.

Mundspülung

Chlorhexidin findet Verwendung in vielen gängigen Mundspüllösungen (0,1% oder 0,2%). Täglich nach dem Zähneputzen ist eine Mundspüllösung ergänzend angebracht. Besonders gerne werden solche Mundspülungen postoperativ eingesetzt, z.B. nach der Extraktion eines Zahnes, um eine mögliche Infektion der Wunde zu verhindern.

Bei einer Parodontitisbehandlung ist ebenfalls der Einsatz von Chlorhexidin ratsam. Auch wenn aus unterschiedlichen Anlässen die Mundhygiene erschwert sein sollte, wird das Spülen mit Chlorhexidin empfohlen.
Dies kann bei Personen mit körperlichem oder geistigem Handicap zutreffen oder auch bei einem Krankenhausaufenthalt, bei dem eine ausreichende Hygiene nicht möglich ist. Durch seine positive Ladung haftet es gut an der Mundschleimhaut, am Zahn und an den Bakterien, wo es anschließend langsam freigesetzt wird. Dadurch bietet es einen langanhaltenden Schutz und bekämpft die Bakterien, die dadurch keine Entzündung hervorrufen können.

Mundwasser, die Chlorhexidin enthalten, sind Arzneimittel und somit apothekenpflichtig. Die Mundwasser sollten auch nur in einem begrenzten Zeitrahmen eingesetzt werden, da sie bei längerer Anwendung zu Verfärbungen an den Zähnen, der Zunge und der Mundschleimhaut führen können. Diese bräunliche Verfärbung kann nach Absetzen des Produktes von einer Prophylaxeassistentin entfernt werden.

Eine Zahnpaste mit abradierenden Bestandteilen kann dem auch erste Abhilfe schaffen. Des Weiteren kann das Geschmacksempfinden beeinträchtigt sein, was sich nach Beendigung der Einnahme wieder legt. In jedem Fall ist die Dauer der Nutzung des Präparates mit einem Zahnarzt abzusprechen.

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Gel

Chlorhexidin ist auch Bestandteil zu 1% in zahnmedizinisch angewandten Gelen.
Eingesetzt wird ein solches Gel bei bakteriell bedingten Zahnfleischentzündungen, bei einer Parodontitis, bei einem hohen Kariesrisiko und bei Menschen mit eingeschränkter Mundhygienefähigkeit.

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Nach einer abgeschlossenen Operation ist häufig die Mundhygiene erschwert, sodass ein solches Gel Abhilfe schaffen kann. Auch mögen manche Menschen das Spülen mit einer Mundspülung nicht, sodass ein Gel eine Alternative darstellt. Diese Gele sind ein Arzneimittel und können nur in Apotheken besorgt werden.

Die Dauer der Anwendung sollte begrenzt sein, da es zu Geschmacksempfindungsstörungen und bräunlichen Verfärbungen im Mund führen kann. Die Art der Anwendung kann unterschiedlich sein. Entweder trägt man es nach dem Zähneputzen mit einem Wattestäbchen auf die betroffenen Stellen auf und lässt es einwirken. Auch die Verwendung wie eine ganz normale Zahnpasta ist möglich.
Des Weiteren gibt es auch die Option, es in eine individuell angefertigte Zahnschiene zu geben und auf die Zähne zu setzen. Dabei wird es nicht mit Speichel verdünnt, sodass eine intensive Behandlung von Zähnen und Zahnfleisch möglich ist.

Puder

Chlorhexidin kann auch Bestandteil eines Pulvers sein, dessen Einsatzgebiet ähnlichem dem des Gels ist. Wie weiter oben erwähnt, wirkt es auch in dieser Form unterstützend bei der Behandlung von Entzündungen der Mundschleimhaut aufgrund einer bakteriellen Infektion.

Postoperativ wird es auch angewandt und bei erschwerter Mundhygiene. Ergänzend kommt es aber als Puderform oder auch als Creme bei der Nabelpflege von Neugeborenen zum Einsatz.
Des Weiteren kann man infizierte Wunden damit versorgen. Entzündungen an der weiblichen Brust oder welche, die im Schambereich, aufgrund von Reibung entstanden sind, werden auch mit einer Chlorhexidin haltigen Salbe, einer Creme oder einem Puder versorgt.
Aber auch infektionsgefährdete Hautareale wie die Achselhöhle und Hautfalten bedingt durch Übergewicht kann man damit pflegen. Die betroffenen Hautareale sind mehrmals am Tag mit dem Puder zu versehen. Als Nebenwirkungen bei der Anwendung auf der Haut kann es möglicherweise brennen oder eine Allergie ausgelöst werden. Chlorhexidin verträgt sich insgesamt nicht gut mit Seifen.

Seifen sind auch einer der Bestandteile von Zahnpasta. Deswegen sollte man vor der Benutzung von Chlorhexidin die Zähne putzen und den Mund anschließend gut mit Wasser ausspülen. Auch beim Duschen sollten vorher alle Seifenreste von der Haut entfernt werden. Trägt man Chlorhexidin in Pulverform auf stark nässende Hautareale auf, kann sich dadurch die Wundheilung aufgrund einer Krustenbildung verzögern.

Chlorhexamed® forte

Bei Chlorhexamed®  forte handelt es sich um eine alkoholfreie Mundspüllösung mit 0,2% Chlorhexidin. Weitere Inhaltsstoffe sind Pfefferminzaroma, gereinigtes Wasser und Sorbitol-Lösung, einem Zuckeralkohol. Die Mundspülung vermindert vorübergehend die Bakterienzahl und kann so bei bakterienbedingten Erkrankungen der Mundhöhle die Abheilung positiv beeinflussen.

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Auch die Plaque-Bildung wird für die Zeit der Anwendung vermindert. Dazu 2x täglich (morgens & abends) mit etwa 10ml Lösung eine halbe Minute lang spülen. Abschließend wird das Arzneimittel ausgespuckt, nicht geschluckt. Um die Wirkung nicht zu vermindern, darf anschließend nicht mit Wasser nachgespült werden. Die vom Zahnarzt verordnete Behandlungsdauer sollte man nicht überschreiten. Weitere Anwendungsgebiete stellen die eingeschränkte Fähigkeit zur Mundhygiene dar, wie beispielsweise nach einer Operation oder Fraktur im Kieferbereich. Auch verschreibt der Zahnarzt Chlorhexamed® forte oft nach einer Parodontosebehandlung, um die Wundheilung zu verbessern. Eine Parodontose oder auch Parodontitis genannt beschreibt eine allgemeine Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates.

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Weiterhin wird auch ein Chlorhexamed® forte Spray hergestellt, welches ebenso 0,2% Wirkstoff enthält. Man sprüht es direkt auf betroffene Stellen auf und spuckt nach der Einwirkdauer wieder aus. Wie die Mundspüllösung sollte das Spray maximal 2x am Tag angewendet werden.

Chlorhexidin in der Schwangerschaft

Während einer Schwangerschaft ist der Einsatz von Chlorhexidin zu überlegen und mit dem behandelnden Arzt abzusprechen, sollten Hautareale damit behandelt werden.

Wird es aber oral, z.B. in Form einer Mundspülung eingesetzt, besteht keine Gefahr und kann verwendet werden. Auch der längere Einsatz im Mundbereich ist nicht kontraindiziert. Bei den Mundspülungen ist aber darauf zu achten, dass sie neben Chlorhexidin keine anderen Inhaltsstoffe, wie z.B. Alkohol, enthalten, da darauf in der Schwangerschaft und Stillzeit zu verzichten ist.

Zahnpasta mit Chlorhexidin

Zahnpasten mit Chlorhexidin gibt es von verschiedenen Herstellern mit unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen. Sie sollen den Reinigungseffekt bei der täglichen Mundhygiene verstärken und für eine anhaltende Bakterienfreiheit sorgen. Für den Langzeitgebrauch sind sie allerdings nicht angezeigt, da sie genau wie die Mundspülung auch Nebenwirkungen auslösen. Die Anwendungsdauer sollte daher genau eingehalten werden. Häufig werden sie von Zahnärzten zusammen mit einer chlorhexidinhaltigen Mundspüllösung nach einer Parodontosebehandlung oder bei anderen Entzündungen im Mundraum empfohlen.

Durch den doppelten Einsatz kann der bakterienhemmende Effekt verstärkt werden. Hersteller wie Curaprox oder Sunstar (Gum) bieten hier entsprechende Produkte an. Die Dosis dieser Präparate schwankt von Zahnpasta zu Zahnpasta. Weiterhin ist bei Verwendung von beiden Präparaten zu beachten, dass in der Zahnpasta nicht der Zusatzstoff Natriumlaurylsulfat enthalten ist. Hierbei handelt es sich um einen Schaumbildner, welcher die Wirkung des CHX auflöst. Man sollte vor dem Kauf den behandelten Zahnarzt oder Apotheker um Rat fragen, um das richtige Produkt zu finden.

Shampoo mit Chlorhexidin

Shampoo mit Chlorhexidin wird von einigen Firmen hergestellt. Es ist jedoch nicht für den Eigengebrauch am Menschen gedacht, sondern für Reinigung des Haustieres. Vor allem, wenn bei Hund und Katze eine starke Reinigungswirkung hervorgerufen werden soll, wird dieses Mittel empfohlen. Dies ist beispielsweise bei einer bakteriellen Hauterkrankung oder bei einem Pilzbefall notwendig.

Durch den Schaum werden abgestorbene Zellen und andere Verschmutzungen entfernt. Dadurch können sich Bakterien oder Hefepilze langsamer vermehren und es entsteht weniger unangenehmer Geruch. Für die Anwendung muss das Tier zuerst abgeduscht und dann gut eingeschäumt werden. Nach einer Einwirkzeit, die sich je nach Präparat leicht unterscheidet, wäscht man das Haustier wieder ab und trocknet es. Bei vielen dieser Shampoos ist eine Anwendungsdauer von etwa vier Wochen vorgesehen, vor allem bei akuter Erkrankung. Es gibt jedoch auch Präparate, welche für eine längere Anwendungsdauer ausgelegt sind.

Da auch hier Nebenwirkungen bei häufigem Gebrauch auftreten, wird empfohlen, das Shampoo nur nach ärztlicher Vorschrift oder den Hinweisen der Packungsbeilage anzuwenden. Um eine fehlerhafte Anwendung zu vermeiden, sollte beim Kauf das Anliegen erklärt werden, damit das richtige Shampoo gefunden werden kann.

Gibt es Chlorhexidin ohne Alkohol?

Bei Chlorhexidin handelt es sich um eine chemische Verbindung aus Chlor und Essigsäure, welche von Natur aus keinen Alkohol enthält. Häufig wird dieser Wirkstoff jedoch mit alkoholhaltiger Lösung und weiteren Wirkstoffen versetzt, um ein noch breiteres Wirkspektrum zu erhalten. Dadurch kann eine nachhaltige und umfassende Keimabtötung gewährleistet werden. Viele Hersteller arbeiten jedoch daran, auch Mittel ohne Alkohol herzustellen, da nicht überall eine so umfassende Bakterienbekämpfung notwendig ist und sich viele Verbraucher gerade Mundspüllösungen ohne Alkohol wünschen.

Chlorhexidinhaltige Nasensalbe

Nasensalben wie beispielsweise „Panthenol Nasensalbe“ können mit und ohne Chlorhexidin erworben werden. Sie werden eingesetzt, um die Nase bei der Heilung von oberflächlichen Schleimhautverletzungen zu unterstützen. Auch chronische Wunden oder Schürfwunden werden so behandelt. Der Zusatzstoff Chlorhexidin begünstigt die Wundheilung, indem er eine anhaltende Bakterienfreiheit erwirkt. So verheilen auch leicht verschmutze, oberflächliche Wunden schnell wieder ohne sich zu entzünden. Tiefe Wunden behandelt man mit dieser Salbe hingegen nicht. Bei Unsicherheiten sollte man sich vorab an den Apotheker wenden.

Chlorhexidinhaltige Augentropfen

Chlorhexidinhaltige Augentropfen werden ähnlich wie andere Augentropfen nach Bedarf ins Auge eingebracht. Sie befeuchten und wirken Linsen- und Glaskörpertrübungen vor. Das enthaltene Chlorhexidin kann das Auge vor verschiedenen Bakterien schützen und so Entzündungsreaktionen vermeiden. Probleme treten häufig bei gleichzeitiger Verwendung weicher Kontaktlinsen auf. Der Wirkstoff lagert sich dann in die Linse ein und verändert diese so, dass die Hornhaut geschädigt wird. Daher sollten diese Art Kontaktlinsen während der Anwendungsdauer nicht verwendet werden!

Chlorhexidin als Desinfektionsmittel

Chlorhexidin findet als bakteriostatischer, also bakterienhemmender Wirkstoff in vielen Desinfektionsmitteln Anwendung. Diese werden vor allem für die Haut und Mund- bzw. Rachenschleimhaut angewendet. Für die Munddesinfektion verordnet es der Zahnarzt häufig bei Entzündungen, Operationen oder nach einer Parodontosetherapie.

Laut aktuellen Studien wirkt sich eine Hausdesinfektion mit Chlorhexidin vor Operationen sehr günstig auf das Infektionsrisiko aus. Gegenüber anderen Desinfektionsmitteln konnte in manchen Fällen ein um etwa 40% verringertes Operationsrisiko gezeigt werden.

In der Flächendesinfektion findet CHX eher selten eine Anwendung. Grund hierfür liegt im langsamen Wirkungseintritt, einer Resistenzbildung, sowie darin, dass es verglichen mit anderen Flächendesinfektionsmitteln gegenüber Bakteriensporen und unbehüllten Viren eine verringerte Wirkung zeigt. In der Händedesinfektion wird CHX eher selten verwendet, und wenn, dann auch nur in Verbindung mit weiteren Wirkstoffen. Grund ist auch hierfür der langsame Wirkungseintritt und die Resistenzbildung. Resistenzbildung bedeutet, dass manche Keime gelernt haben, sich gegen das Mittel durchzusetzen und immun dagegen geworden sind

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Zusammenfassung

Chlorhexidin ist als Chlorhexidindigluconat ein im Mundraum sehr gut wirksames Antiseptikum. Es wird als unverdünnt anzuwendende Lösung angewandt. Die Indikationen sind vor allem bakteriell bedingte Erkrankungen der Mundschleimhaut und die reduzierende Beeinflussung der Zahnbeläge. Chlorhrxidindigluconat hat ein weites Wirkspektrum auf Bakterien und Viren ohne die Gefahr der Resistenzbildung. Nebenwirkungen können auftreten, sind aber harmlos und reversibel.

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Autor: Dr. Wolfgang Weinert Veröffentlicht: 27.10.2009 - Letzte Änderung: 01.12.2022