Bei der Füllungstherapie stehen unterschiedliche Füllungsmaterialien zur Verfügung. Für den Seitenzahnbereich sind Amalgam, Inlay und in eingeschränkten Maße Komposit. Für den Frontzahnbereich haben sich UV-Licht härtende Komposite durchgesetzt. Für jede Füllung ist eine Unterfüllung unverzichtbar. Phosphatzement ist das dafür am meisten verwendete Material.
Durch Karies zerstörte Zähne können nicht vom Organismus wieder aufgebaut werden. Die Defekte müssen durch eine Zahnfüllung geschlossen werden.
Leider wird oft die Bezeichnung Plombe als Synonym für die Füllung genannt. Dieses Wort leitet sich von der lateinischen Bezeichnung für Blei ab, und Blei hat nun wirklich nichts in der Mundhöhle verloren. Deshalb sollte diese irrige Bezeichnung aus dem Wortschatz endlich verschwinden.
Auch z.B. bei einem Abbruch von einem Backenzahnstück kann eine Füllung notwendig werden.
Der Begriff Plombe ist ein umgangssprachlicher Begriff, der eine Zahnfüllung aus Amalgam beschreibt. Das Wort stammt aus einer Zeit, in der primär Amalgamfüllungen gelegt worden sind. Der Wortursprung ist das lateinische Wort „Plumbum“, was zu Deutsch „Blei“ bedeutet.
Obwohl Amalgamfüllungen kaum mehr gelegt werden, wird das Wort fälschlicherweise von einem Großteil der Bevölkerung benutzt, um eine Füllung zu beschreiben, egal aus welchem Material. Das Legen einer Amalgamfüllung ist früher als „Plombieren“ bezeichnet worden. Der Begriff ist allerdings nicht mehr zeitgemäß.
Weiterhin wird das Wort Plombe außerhalb der Zahnmedizin auch verwendet, um ein Bleisiegel für Behälter und Gehäuse zu benennen. Diese Plombe lässt erkennen, ob der Gegenstand geöffnet worden ist.
Übersicht über die verschiedenen Füllmaterialien
Komposite (Kunststoff)
Amalgam
Gold (als Inlay)
Keramik (als Inlay)
Zemente (z.B. Glasinomerzement)
Kompomere (Kunststoff)
Für eine Zahnfüllung der Frontzähe verwendete man jahrelang Silikatzement. Es gab ihn in verschiedenen Farben, sodass er auch den ästhetischen Ansprüchen genügen konnte. Allerdings war die Polierbarkeit nicht optimal, da Silikatzement eine relativ raue Oberfläche hat. Auch war die Haltbarkeit solcher Zahnfüllungen nicht sonderlich gut, es kam mit der Zeit zum Herausbrechen kleiner Partikel. Für den Seitenzahnbereich stand der Steinzement zur Verfügung. Ein sehr widerstandsfähiger Füllungswerkstoff und eine Alternative zum Amalgam. Silikatzement und Steinzement werden heute aber nicht mehr verwendet, da es bessere Alternativen gibt.
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Die Zahnfüllung mit Amalgam wird seit vielen Jahren als Füllungsmaterial für den Seitenzahnbereich verarbeitet. Diese Verbindung von Quecksilber und Silberfeilung lässt sich als plastischer Werkstoff leicht verarbeiten, ist gut modellierbar und hält, ausgehärtet, dem Kaudruck stand. Amalgam ist jedoch wegen des Quecksilbergehalts in Misskredit geraten, der allerdings nicht gerechtfertigt ist. Die minimalen Aufnahmen von Quecksilber werden von manchen Nahrungsmitteln bei weitem übertroffen. Dämpfe von Quecksilber entstanden früher beim Anmischen von Amalgam, da es im Mörser stattfand. Heute jedoch erfolgt das Anmischen in geschlossenen Kapseln, sodass auch diese Gefahr nicht mehr vorhanden ist. Allerdings sind mit Amalgam keine zahnfarbene Zahnfüllung möglich.
Für weitere Informationen, lesen Sie unser Thema Amalgamfüllung.
Komposit, englisch composite, ist ein Füllungsmaterial, das aus einer organischen Kunststoffbasis, Matrix, mit anorganischen Füllern besteht. Da Silikatzement den an ein Füllungsmaterial zu stellenden Anforderungen nicht ganz entsprach, suchte man nach Alternativen. Zunächst experimentierte man mit reinem Kunststoff. Die Füllungen waren ideal zu polieren, hatten aber den Nachteil, bei der Abbindung zu schrumpfen und veränderten mit der Zeit ihre Farbe. Deshalb mischte man den Kunststoff mit fein gemahlenen Glas- oder Keramikpartikeln und erreichte so eine verminderte Schrumpfung. Dieses als Makrofiller bezeichnete Komposit mit einer Korngröße von 5m erschwerte die Politur, da es eine relativ raue Oberfläche hatte. Der nächste Schritt war der Einbau von Silica, sogenannten Mikrofillern mit einer Partikelgröße von 0,2m. Das bewirkte einen wesentlich höheren Filleranteil, eine sehr gute Polierbarkeit verminderte aber nicht die Schrumpfung entscheidend und war nicht genug abriebfest.
Die letzte Entwicklung ist das Hybridkomposit. Es verbindet größere Filler mit Mikropartikeln in den Zwischenräumen der Makropartikel. Dadurch wurde der Kunststoffanteil noch mehr verringert, was die Polimerisationsschrumpfung zwar nicht ganz ausschaltet aber weiter verringert. Musste man zuerst das Material aus zwei Komponenten anmischen, so brachte die Einführung des lichthärtenden Komposits den Wegfall des Anmischens und eine wesendliche Verkürzung der Abbindezeit.
Um die Verbindung mit dem Zahnschmelz zu verbessern und so den Randspalt zu vermeiden, entwickelte man ein Verarbeitungssystem, das eine innige Verbindung von Füllung und Schmelz gewährleistet. Dazu wird der Schmelzrand mit Phosphorsäure angeätzt und nach dem Abspülen mit Wasser ein Haftvermittler, Bonding genannt, aufgetragen und erst dann die endgültige Füllung gelegt.
Als Füllungswerkstoff ist Glasionomerzement weniger geeignet, da es eine geringere Abriebfestigkeit besitzt und schlecht polierbar ist. Neben der Verwendung als Unterfüllungsmaterial dient er zur Befestigung von Zahnkronen. Der Vorteil von Glasionomerzement ist, dass er sich mit der Zahnhartsubstanz chemisch verbindet.
Die wohl beste Versorgung einer Seitenzahnkavität stellt das Inlay dar. Inlays werden entweder aus Gold oder Keramik gefertigt. Die Herstellung erfolgt außerhalb der Mundhöhle im zahntechnischen Labor. Dazu ist eine Abdrucknahme nach der Kavitätenpräparation notwendig. Die Kavität darf dabei keine unter sich gehenden Stellen aufweisen, damit das fertige Inlay ohne Schwierigkeiten eingesetzt werden kann. Das Inlay wird mit Phosphatzement oder Glasionomerzement einzementiert. Man erreicht mit einem Gold- oder Keramikinlay eine stabile, abriebfeste Versorgung von Kavitäten im Seitenzahnbereich. Keramikinlays haben gegen über den Goldinlays den Vorteil der Farbanpassung an den Zahn.
Dagegen ist die Stabilität eines Goldinlays besser. Allerdings ist die Versorgung einer Kavität mit einem Inlay mit wesentlich größerem Aufwand verbunden, was sich natürlich auch im Preis niederschlägt.
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Neben dem Goldinlay ist die Goldhämmerfüllung die beste Art eine Kavität mit einer Füllung zu versorgen. Diese Methode der Zahnfüllung ist schon sehr alt, wird aber heute kaum noch durchgeführt. Im Gegensatz zum Inlay erfolgt diese Füllung direkt im Zahn. Benutzt wird Goldfolie oder Schwammgold, beide werden mit einem Stopfinstrument portionsweise in die meist kleinen Kavitäten eingebracht. Durch das Stopfen werden die einzelnen Schichten miteinander verbunden und ergeben so eine Füllung mit idealer Randgestaltung.
Aufgrund des großen Arbeitsaufwands wird diese Art der Füllungstherapie nur noch sehr selten angewandt, zudem ist sie sehr teuer, da nur reines Gold und keine Legierung benutzt werden kann. Die Haltbarkeit solcher Füllungen ist jedoch sehr hoch.
Das Verlieren eine Füllung spricht entweder dafür, dass die Befestigung durch die klebenden Elemente nicht einwandfrei vollzogen worden ist, oder dass sich unter der Füllung Karies gebildet hat, die den Klebeverbund von Zahn zu Füllung gelöst hat.
Verliert der Betroffene seine Füllung gilt pauschal, dass diese so schnell wie nur möglich durch eine neue Füllung ersetzt wird. Ist die verlorene Füllung an einem wurzelgefüllten / wurzelkanalbehandelten Zahn, kann das Verlieren primär keine Beschwerden bereiten, da der Zahn tot ist und durch das fehlende Nervgewebe nichts mehr spürt. In diesem Fall ist es mit einer alleinigen Füllung oft nicht getan, da wurzelgefüllte Zähne zeitnah überkront werden sollten, da sie durch den Verlust des Nervgewebes spröde werden und leichter abbrechen können. Die Überkronung bewahrt den Zahn vor dem Abbrechen.
Bei nicht wuzelbehandleten Zähnen, an denen die Füllung sich löst, treten häufig Beschwerden auf, da der Zahn an der Stelle der Füllung „nackt“ daliegt und nicht geschützt wird. Vor allem kalte Getränke oder Speisen lösen Schmerzen aus, weswegen die Füllung so schnell wie möglich wiederhergestellt werden sollte. Weiterhin ist der Zahn ohne Füllung leichter angreifbar und der Nerv in der Nervkammer kann sich entzünden. Deshalb sollte man schnellstmöglich nach Verlust der Füllung zum Zahnarzt gehen. Bei Milchzähnen gilt dasselbe, dass sofern eine Füllung verloren gegangen ist, sie möglichst schnell wiederhergestellt werden soll, da Milchzähne durch ihren anatomischen Aufbau noch anfälliger für Karies sind.
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Nach einer Füllung beklagen manche Patienten das Gefühl, Druck auf dem Zahn zu haben.
Zum einem kann das seine Ursache darin haben das jetzt ein neues Füllungsmaterial im Zahn ist, das den Nerv leicht reizt. Dieses Gefühl sollte nach drei Tagen verschwunden sein.
Zum anderen kann ein länger andauerndes Druckgefühl ein Hinweis auf eine beginnende Wurzelentzündung sein und sollte von einem Zahnarzt abgeklärt werden.
Zahnschmerzen nach einer Füllung dauern, wenn sie auftreten, einige Tage an. Wie lange solche Schmerzen dauern ist auch abhängig von der Tiefe der kariösen Läsion. Ist die Karies schon sehr weit in den Zahn vorgedrungen und muss der Zahnarzt deshalb sehr nahe an der Pulpa schleifen, so ist eine mechanische Irritation durch den Bohrer und das Schleifen wahrscheinlicher und auch stärker, die Schmerzen halten länger an.
In extremen Fällen können die Zahnschmerzen nach der Füllung mehrere Wochen dauern. Sollten solange anhaltende Schmerzen bestehen, sollte der Zahnarzt nochmals aufgesucht werden um andere Schmerzursachen definitiv ausschließen zu können.
Zahnschmerzen nach einer Füllung können in den ersten Tagen auch permanent auftreten und werden meistens als ziehende Schmerzen beschrieben.
Zahnschmerzen nach einer Füllung treten bei manchen Patienten nur nachts auf. Die Erklärung für diese Phänomen ist im Grunde ganz einfach: Nachts nehmen die Patienten eine liegende Position ein. In dieser Position befindet sich der Kopf in gleicher Höhe wie der restliche Körper und wird deshalb vermehrt durchblutet. Eine gesteigerte Durchblutung im Mund erhöht die Freisetzung von bestimmten Entzündungsmediatoren im Gewebe. Diese Entzündungsmediatoren binden an Schmerzrezeptoren im Mund und verursachen so die Schmerzen. Durch ihre Bindung an die Schmerzrezeptoren werden Schmerzsignale zu Hirn gesandt, die jetzt in das Empfinden „Schmerz“ umgewandelt werden. Schmerzen nach einer Füllung nachts sind also nichts ungewöhnliches und sollten bald von alleine verschwinden.
Wenn eine neu gelegte Füllung oder ein Inlay zu hoch sind, so spricht der Zahnarzt von einem Störkontakt. Das Zusammenbeißen ist dabei nicht gleichmäßig, sondern der Patient kommt als erstes auf den durch die Füllung erhöhten Zahn auf, was bei Dauer zu Beschwerden aufgrund der Überlastung führt. Der Zahn erhält viel zu viel Belastung und das kann dann zu Schmerzen führen. Daher wird nach jedem Einsetzen eines Inlays oder Legen einer Füllung die Okklusion überprüft, um einen Vor- oder Störkontakt zu vermeiden.
Wenn der Patient für die Behandlung betäubt worden ist, kann er erst spüren, ob etwas stört, wenn die Lokalanästhesie nicht mehr wirkt. Empfindet der Patient etwas als störend, sollte er umgehend einen Termin bei dem behandelnden Zahnarzt vereinbaren. Dieser schleift dann den Störkontakt ein um ein gleichmäßiges Zusammenbeißen wiederherzustellen.
Belässt der Betroffene den Störkontakt als unbeachtet und verdrängt den Zustand, können starke Beschwerden an dem Zahn, der Kaumuskulatur und an dem Kiefergelenk entstehen, da der Kausystem versucht den Vorkontakt auszugleichen. Resultat ist vermehrtes Knirschen was auch zu Nacken-, Ohren- und Kopfschmerzen führen kann.
Für das Herausbrechen von Teilen einer Füllung gilt in den meisten Fällen selbiges wie für den kompletten Verlust. Die Füllung muss zeitnah wiederhergestellt werden. Der Zahnarzt entscheidet dann, ob die Füllung lediglich repariert wird oder komplett herausgenommen wird, um eine neue Füllung zu legen.
Ist lediglich ein kleines Stück abgebrochen, kann es aber durchaus sein, dass es ausreicht die scharfe Kante zu glätten und die Füllung nochmals aufzupolieren. Bei wurzelgefüllten Zähnen gilt aber auch hier an die Möglichkeit der Überkronung zu denken, um ein weiteres Abbrechen der Füllung oder des Zahnes zu vermeiden.
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Wenn sich eine Füllung oder ein Inlay löst, besteht immer die Gefahr diese zu verschlucken. Das Verschlucken ist an sich ungefährlich. Aufgrund der geringen Größe ist es unwahrscheinlich, dass die Verdauung gestört oder der Verdauungstrakt verstopft wird. Die Füllung ist so klein, wird ungehindert den Verdauungstrakt entlang befördert und wird dann ausgeschieden.
Ist das Inlay verschluckt worden, muss auf den Stuhlgang geachtet werden, damit dieses nach Reinigung und Desinfektion wiederbefestigt werden kann, ansonsten müsste das Inlay neu hergestellt werden. Beim Einatmen der Füllung, bzw. deren Bruchstücke in die Luftröhre entsteht oft Schluckauf oder ein starker Hustenreiz bis der Fremdkörper wieder aus der Luftröhre befördert wird. Gelingt das nicht, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Eine Füllung kann in der Schwangerschaft gelegt werden, es sollte jedoch der Zeitpunkt beachtet werden. Der stabilste Bereich der Schwangerschaft ist das 2.Trimenon (4. Bis 6. Schwangerschaftsmonat). Das Risiko einer Organschädigung des Kindes im ersten Trimenon oder einer Frühgeburt im letzten Drittel der Schwangerschaft ist erhöht, sodass in dieser Zeit keine zahnärztlichen Behandlungen stattfinden sollen.
Das Bohren bei einer Füllung ist immer mit Stress für die Mutter verbunden, was sich auch auf das Ungeborene auswirkt. Daher sollte, wenn überhaupt eine Behandlung im zweiten Trimenon passieren. Beachtet werden sollte, dass Amalgam in der Schwangerschaft wegen erhöhten Nebenwirkungen nicht gelegt werden darf.
Außerdem sollte die werdende Mutter eher auf der linken Seite und mit leicht erhöhtem Oberkörper gelagert werden, um den Blutzufluss zum Herzen nicht zu hindern. Bei der Gabe von Lokalanästhesie ist auf Präparate mit hoher Eiweissbindung zurüchzugreifen und der Vasokonstriktorzusatz sollte nicht höher als 1.200 000 sein.
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Eine Verfärbung von Füllungen ist bei Kunststoffen realistisch, da diese sich nach einiger Zeit nach der Legung abnutzen können. Das zeichnet sich dadurch aus, dass sich Farbstoffe der Nahrungsmittel (z. B. aus Tee, Kaffee, Rotwein, roter Beete usw.) aber auch Nikotin in Mikroporen der Füllungsoberfläche ablagern können. Typischerweise verfärbt sich der Rand am schnellsten.
Generell können sich Zahnkronen verfärben, wenn die Pulpa abstirbt. Der Zahn erscheint dann gräulich; das kann auch durch kleine Kunststofffüllungen durchschimmern.
Keramikinlays oder Goldinlays verfärben sich in der Regel nicht auf diese Weise.
Füllungsmaterialien sind unterschiedlich teuer und einige bedürfen einer Zuzahlung über den Krankenkassenzuschuss hinaus.
Dabei gilt, dass die gesetzlichen Krankenkassen im Fronzahnbereich den hochwertigen Kunststoff, das Komposit, ganz übernehmen. Im Seitenzahnbereich gelten unterschiedliche Regelungen. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten bis zum ersten kleinen Backenzahn (erster Prämolar).
Im Seitenzahnbereich gilt für Kassenpatienten das Amalgam, Zemente und Kompomere als zuzahlungsfrei; Allerdings ist nur das Amalgam als definitive Füllung im Seitenzahnbereich geeignet, um den Kaubelastungen standzuhalten. Zemente und Kompomere sind zu weich und daher nicht als langfristige Lösung empfehlenswert.
Will der Patient allerdings nicht das Amalgam, sondern das Komposit, so muss er eine private Zuzahlung leisten, die bei jedem Zahnarzt unterschiedlich gewählt ist. Dabei ist oft die betroffene Fläche der Füllung entscheidend. Eine mehrflächige Füllung ist dabei teurer als eine einflächige. Die Zuzahlung liegt dabei in einem Bereich zwischen 30 und 150 Euro, je nach Standort des Zahnarztes und nach Größe der Füllung.
Entscheidet sich der Patient für ein Inlay aus Keramik oder Gold, was eine laborgefertigte Einlagefüllung beschreibt, so sind die Kosten deutlich höher. Der Zahnarzt präpariert die Kavität und der Zahntechniker stellt im Zahnlabor eine passgenaue Einlagefüllung her, die in die Hohlform passt und adhäsiv mit speziellen Klebern oder Zementen befestigt wird. Inlays aus Gold oder Keramik sind Privatleistungen, die aufgrund des technischen Aufwandes und des Zeitaufwandes mit höheren Kosten verbunden sind. Der Patient muss mit Eigenkosten zwischen 200 und 1000 Euro rechnen. Die Preise variieren auch hier stark. Ein Preisvergleich mehrerer Zahnärzte kann hier lohnenswert sein. Bei Goldinlays ist der aktuelle Goldpreis entscheidend, der sich täglich verändern kann.
Private Zusatzversicherungen übernehmen je nach Versicherungskonditionen häufig die Anteile oder die Kosten für ein Inlay komplett. Der Versicherte muss sich hier vorab mit seiner Zusatzversicherung in Verbindung setzen um die Kostenübernahme abzuklären.
Das Legen einer Füllung in den Zahn besteht aus mehreren Teilschritten. Dabei kommt es auf die Größe des Defekts ("Loch") an und welches Material verwendet wird.
Bei Inlays kommt noch die Arbeit des zahntechnischen Labors sowie das Abformen und Einsetzen hinzu.
Bevor eine Zahnfüllung gelegt werden kann, muss natürlich zuerst das gesamte durch Karies zerstörte und erweichte Hartgewebe entfernt werden. Ist dies geschehen, erfolgt die Kavitätenpräparation d.h. die Ausgestaltung der Zahnhöhle für die Aufnahme des Füllungsmaterials.
Als Richtlinie galt lange der Spruch „ extension for prevention“. Das bedeutete, man entfernte nicht nur die kariösen Anteile, sondern erweiterte die Kavität bis in noch nicht befallende Areale, die in der Zukunft aber Karies anfällig sein könnten. Dieser Methode fiel viel noch gesunde Zahnsubstanz zum Opfer, deshalb wird heute davon Abstand genommen und man versucht im Gegenteil soviel wie möglich an Zahnhartsubstanz zu erhalten.
Das Bohren an einem noch lebenden, also nicht wurzelkanalbehandelten Zahn ist häufig schmerzhaft, weshalb eine lokale Betäubung dringend empfohlen wird, um die Behandlung für den Patienten und den Zahnarzt/Zahnärztin angenehm zu gestalten.
Zu jeder Deckfüllung gehört auch eine Unterfüllung. Sie hat die Aufgabe das lebende Zahnmark, also die Pulpa, gegen thermische und chemische Reize abzuschirmen. Zinkoxydphosphatzement ist das bevorzugte Material für diese Verwendung. Eine geringere Rolle spielen Calciumhydroxid haltige Pasten oder Zinkoxyd-Eugenol. Auf diese Unterfüllung erfolgt die abschließende Versorgung mit einer Deckfüllung. Für die unterschiedliche Materialien zur Verfügung stehen.
Hat der kariöse Prozess den Zahn schon weitgehend zerstört, sodass eine normale Füllung keinen Halt finden würde, so kann man mit Hilfe der parapulpären Stifte Retentionen schaffen um eine Verankerung des Füllungsmaterials zu gewährleisten. Die kleinen Stifte werden in das Dentin geschraubt und können gebogen werden, sodass genügend Gegenkraft für abziehende Kräfte vorhanden ist. Dies gilt allerdings nur für vitale (noch nicht wurzelbehandelte Zähne).
Diese Verfahren birgt allerdings zahlreiche Riskien, wie zum Beispiel das versehentliche Eröffnen der Pulpahöhle oder das Bersten des Zahns in der Längsachse (Längsfraktur). Im schlimsten Fall muss der Zahn gezogen werden. Es sollte also eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung stattgefunden haben, bevor man sich für den parapulpären Stift entsteidet. Eine mögliche Alternative ist die Unterfüllung.
In der Füllungstherapie stehen uns je nach den Notwendigkeiten unterschiedliche Füllungsmaterialien zur Verfügung. Für den Seitenzahnbereich Amalgam, Inlay und in eingeschränkten Maße Komposit. Für den Frontzahnbereich haben sich UV-Licht härtende Komposite durchgesetzt. Für jede Zahnfüllung ist eine Unterfüllung unverzichtbar. Phosphatzement ist das dafür am meisten verwendete Material.
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