Zahn abgebrochen - Das sollten Sie sofort machen

Es ist keine Seltenheit, dass ein Zahn abgebrochen ist, dennoch muss bei einem abgebrochene Zahn schnellstmöglich ein Zahnarzt aufgesucht werden. Der Zahnarzt kann den abgebrochenen Zahn möglicherweise wieder befestigen oder durch ein geeignetes Füllungsmaterial ersetzten. Es empfiehlt sich bei einem abgebrochenen Zahn das Stück des Zahnes aufzubewahren und mit zum Behandlungstermin zu bringen.

Zahn abgebrochen-Das sollten Sie sofort machen

Einleitung

Es ist keine Seltenheit, dass Patienten plötzlich feststellen, dass ihnen ein Zahn abgebrochen ist. Siehe dazu passend: Eckzahn abgebrochen. Dennoch muss schnellstmöglich ein Zahnarzt aufgesucht werden. Der Zahnarzt kann den abgebrochenen Zahn (bzw. das Zahnstück) eventuell wieder befestigen oder durch ein geeignetes Füllungsmaterial ersetzten.

Es empfiehlt sich im Falle eines Abbruchs das Stück des Zahnes aufzubewahren und mit zum Behandlungstermin zu bringen. Sollte das abgebrochene Zahn-Stück verschluckt oder verloren worden sein, so bleibt nur noch die Möglichkeit einer neuen Zahnfüllung oder einer Überkronung. Häufig sind bei Stürzen die Schneidezähne betroffen.

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Falls der Defekt nicht deutlich sichtbar ist, spüren die meisten Betroffenen die Bruchkanten mit der Zunge: Sie nehmen wahr, dass sich der Zahn nicht mehr wie sonst anfühlt.

Abbildung Zahn abgebrochen

Zahn abgebrochen
Zahnfragment

  1. Zahnfragment,
    abgebrochener Zahn
    bzw. Zahnstück
    Nicht säubern!
  2. Aufbewahrung -
    Glas Milch,
    sterile Kochsalzlösung,
    feuchte Lagerung!
  3. Ideal ist eine
    Zahnrettungsbox
    (Apotheke)
  4. Schnellstmöglich
    Zahnarzt aufsuchen
    (bis 24 Stunden)
  5. Befestigtes Zahnfragment
    (spezielle Klebetechnik,
    Kunststoff-kleber)

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Ursachen

Ein Zahn kann aus verschiedenen Gründen abbrechen:

Mit Abstand am häufigsten geschieht dies in Zusammenhang mit einem Unfall, bei dem sehr starke Kräfte auf die Zahnsubstanz einwirken.

Sportunfälle führen dabei die Liste der möglichen Ursachen an. Viele Betroffene berichten, dass sie beim Trinken aus einer schweren Glasflasche von den Lippen abgerutscht sind und die Flasche dann gegen den Zahn geprallt ist. Des Weiteren stellen sich viele Patienten in den Zahnarztpraxen vor, denen ein Löffel zu stark am Zahn aufgeprallt ist oder die auf einen harten Gegenstand (Knochen oder Bonbon) gebissen haben.

Außerdem sind bereits wurzelgefüllte Zähne besonders oft betroffen. Dies beruht auf der Tatsache, dass während der Wurzelbehandlung sowohl die Nervenäste, als auch die Blutgefäße aus dem Inneren des Zahnes entfernt werden müssen.

Über kurz oder lang führt dies zu einer Minderversorgung der Zahnsubstanz, welche darauf hin porös und instabil wird. Für Wurzelresezierte Zähne gilt das gleiche Risiko.

Des Weiteren handelt es sich bei vielen abgebrochenen Zähnen um Zähne, die auf Grund eines umfangreichen kariösen Defektes (Karies) mit viel Füllungsmaterial versorgt werden mussten.

Das Zahnbein (Dentin) ist eines der härtesten, widerstandsfähigsten Materialien überhaupt und kann deshalb besonders hohen Kräften standhalten. Muss nun im Zuge eines kariösen Defektes jedoch sehr viel Dentin entfernt und durch ein künstliches Material ersetzt werden, so sinkt automatisch die Widerstandsfähigkeit des betroffenen Zahnes und er neigt dazu, wesentlich leichter abzubrechen.

Ursache Karies

Karies kann häufig dazu führen, dass ein Stück vom Zahn abbricht. Dies kann auf zweierlei Weisen passieren.

Zum einen kann der Zahn kariös sehr stark geschädigt sein. Die äußere Zahnhartsubstanz ist in diesem Fall angegriffen, vielleicht sind die Bakterien auch schon bis in das Innere des Zahnes vorgedrungen. Durch diesen Angriff ist der Zahn nicht mehr so fest, da die Stabilität verleihenden Substanzen geschwächt oder verschwunden sind. Nun kann es dazu kommen, dass beim Kauen ein Stück vom Zahn abbricht.

Ein anderer Fall liegt vor, wenn ein Zahn, der in seiner Vergangenheit starken kariösen Einflüssen ausgesetzt war, mit Füllungen behandelt wurde. Die Karies ist entfernt worden und die Stellen wurden mit einen speziellen Material aufgefüllt. Doch auch an diesen Reparaturstellen kann es zum Zahnabbruch kommen, da die Stelle nachträglich angefügt wurde und somit einen schwächeren Punkt im Zahn darstellt, als wenn alles aus einem natürlichen Material, wie dem Zahnschmelz, besteht. War die Karies schon so weit fortgeschritten, dass eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt wurde, ist ein Abbrechen des Zahnes keine Seltenheit, denn ein solcher Zahn ist durch Fehlen der zuführenden Gefäße instabiler und bruchanfälliger.

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Zahn bricht nach Wurzelkanalbehandlung ab

Nach einer Wurzelkanalbehandlung wird ein Zahn spröde, da alle zuführenden Gefäße (Blut- & Nervgefäße) aus dem Zahnmark entfernt worden sind. Dadurch, dass der Zahn nicht mehr lebt und mit Nährstoffen versorgt wird, kann er leichter brechen. Die zahnärztliche Leitlinie rät wurzelkanalbehandelte Zähne zügig nach der abgeschlossenen Wurzelkanalbehandlung zu überkronen, damit sie vor Frakturen geschützt werden. Denn ist er erst frakturiert, kann er so tief abbrechen, dass er nicht mehr erhaltungswürdig ist und gezogen werden muss.

Diese diagnostische Entscheidung trifft der Zahnarzt nach der Stelle, an der der Zahn frakturiert ist. Die Grenze stellt die Schmelz- Zement- Grenze dar, die den Übergang zwischen Zahnkrone und Zahnwurzel kennzeichnet. Sofern der Zahn nicht unterhalb dieser Grenze gebrochen ist und der Zahn noch in seiner biologischen Breite toleriert werden kann, kann dieser noch behandelt werden.

Nach dem Abbrechen eines wurzelgefüllten Zahnes besteht die versorgende Therapie daraus, den abgebrochenen Teil so schnell wie möglich zu versorgen, damit nicht noch weitere Teile des Zahnes abbrechen. Der Zahn wird vorab mit Kunststoff oder Zement aufgebaut und die abgebrochene Stelle somit durch ein Füllmaterial ersetzt. Danach muss der Zahn so zügig wie es geht mit einer Krone versorgt werden. Weiterhin wird oft ein Stift in den wurzelgefüllten Zahn eingebracht, der den Zahn vor abziehenden Kräften schützt. Dieser Stift kann ein Glasfaserstift sein oder aus gegossenem Metall hergestellt werden.

Auf den Stiftaufbau, der einzementiert wird, wird dann die Kronenform präpariert und letztendlich die Krone darauf befestigt. Schmerzen bereitet der abgebrochene Zahn nach der Wurzelkanalbehandlung in der Regel nicht, da er nicht vital ist und keinerlei Reize mehr verspürt. Schmerzen treten eher durch das umliegende Gewebe auf, was durch die Fraktur irritiert sein kann.

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Was tun?

Egal auf welche Weise man den Zahn verloren hat, sei es, dass er abgebrochen ist, sich gelockert hat oder ausgeschlagen wurde, in jedem Fall ist es ratsam, so schnell wie möglich einen Zahnarzt oder eine Zahnklinik aufzusuchen. Zahnkliniken bieten einen Notdienst zu späteren Uhrzeiten oder am Wochenende bzw. Feiertagen an, oder ein Zahnarzt hat Bereitschaftsdienst.

Der abgebrochene Zahn oder das fehlende Stück vom Zahn sollten zusammengesucht und mit zum Termin gebracht werden. Aufbewahren kann man es am besten in einem Glas Milch, in einer sterilen Kochsalzlösung oder in einer speziellen Zahnrettungsbox. Zahnrettungsboxen enthalten spezielle Nährstoffe für den Zahn, die dessen extraorales (außerhalb des Mundes) Leben auf bis zu 48 Stunden verlängern können und käuflich in Apotheken zu erwerben sind. Innerhalb von 30 Minuten sollte der Zahn mit einer der drei Möglichkeiten versorgt werden.

Bei der Umlagerung sollten sie darauf achten, dass sie den Zahn nur an der Krone anfassen. Versuche, den Zahn selbst wieder einzusetzen, sind nicht ratsam, da dadurch die feinen Fasern der Wurzel zerstört werden können. Dem behandelnden Zahnarzt wird somit nämlich die Chance gegeben, das abgebrochene Stück oder den Zahn wieder einzusetzen.

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Erste Hilfe

Menschen, denen ein Zahn abgebrochen ist, können die Arbeit des behandelnden Zahnarztes durch ideales Verhalten enorm erleichtern. In erster Linie sollte der Patient darauf achten, das Zahnfragment, wenn möglich, einzusammeln und mit in die Sprechstunde zu bringen.

Dies ist leider nicht immer möglich, da das abgebrochene Stück eines Zahnes sehr klein sein kann und/oder schnell verschluckt wird. Anschließend muss das abgebrochene Stück konserviert werden. Geeignet ist zum Beispiel die Aufbewahrung in alkoholhaltigen Flüssigkeiten.

Falls es während des Wochenendes, während Feiertagen oder im Urlaub zum Abbruch eines Zahnes kommt sollte schnellstmöglich eine zahnärztlicher Notdienst oder ein Krankenhaus aufgesucht werden. Je schneller eine Behandlung erfolgt, desto wahrscheinlicher kann der Zahn durch Ankleben des Fragmentes wiederhergestellt werden.

Wartet der Patient allerdings mit dem Aufsuchen eines Zahnarztes zu lange, kann, um den Zahn zu retten, oftmals nur noch ein künstliches Füllungsmaterial, eine Krone oder eine Teilkrone angewandt werden.

Welche Hausmittel helfen?

Es gibt keinerlei Hausmittel, die bei einem frakturierten Zahn Abhilfe schaffen können. Kamillentee oder das Kauen auf Nelken hilft lediglich bei einer Irritation des Zahnfleisches, welche bei einem Sturz und einem traumatisierten Zahn oft Begleitsymptom sein können. Ist der Zahn allerdings zum Beispiel durch eine Karies instabil geworden und abgebrochen, kann keinerlei Hausmittel die Karies heilen oder das vorhandene Loch füllen.

Was tun, wenn der Nerv freiliegt?

Sofern der Zahn so abgebrochen ist, dass die Nerv- und Gefäßkammer freiliegt, besteht meist die einzige Möglichkeit darin, diesen mit einer Wurzelkanalbehandlung zu therapieren. Ist der Zahn abgebrochen und das Pulpamark und die darin befindlichen Gefäße nicht durch Bakterien kontaminiert, besteht theoretisch die Möglichkeit, zu versuchen die Nervkammer zu überkappen.

Da die Pulpa allerdings in nahezu allen Fällen schon mit Speichel in Berührung gekommen ist und bakteriös infiziert ist, wird dieser Therapieansatz nicht in Erwägung gezogen. Nach erfolgter Wurzelkanalbehandlung und erfolgreicher Wurzelfüllung besteht eine erhöhte Frakturgefahr und der Zahn sollte schnell überkront werden um ihn zu schützen.

Was steckt hinter einer Schwarzfärbung des Zahnes?

Eine dunkle Zahnverfärbung liegt einem Absterben der Gefäße zugrunde, die innerhalb der Markkammer des Zahnes liegen. Die Nährstoffversorgung durch die Gefäße sorgt dafür, dass der Zahn seinen Wasserspeicher nicht verliert und belastbar bleibt. Ist dieser Zustand durch eine bakterielle Infektion oder eine Fraktur nicht mehr gegeben und die Gefäße devital, so wird der Zahn spröde und verfärbt sich dunkelgrau bis schwarz.

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Der Zahn wird schwarz, wenn Blutreste im Inneren der Zahnkammer verbleiben, dieses Blut zerfällt zu Eisen, welches schwarz ist und sich im Schmelz einlagert. Auch ein nicht optimal gespülter Kanal bei einer Wurzelkanalbehandlung kann nach Abschluss einen verfärbten Zahn verursachen, wenn noch Blut im Kanal verbleibt. Bei einer Fraktur kommen diese Verfärbungen vermehrt zum Vorschein, da die hellste Schicht, der Schmelz, abbricht und die marknahe, verfärbte Schicht zum Vorschein kommt. Wird der frakturierte Zahn nicht behandelt, kann sich auch Karies bilden, was eine schwarze Verfärbung und ein „Abfaulen“ verursacht.

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Kleben

Falls ein Zahn abgebrochen ist, kann dieser unter Umständen durch den Zahnarzt wieder angeklebt werden. Voraussetzung für diese Art der Behandlung ist jedoch, dass der betroffene Patient das Bruchstück auffindet, konserviert und dem behandelnden Zahnarzt übergibt.

Viele Patienten berichten jedoch, dass der abgebrochene Zahn nicht aufgefunden werden konnte oder gar verschluckt wurde. Außerdem sollte ein Patient, dem ein Zahn abgebrochen ist, möglichst schnell einen Zahnarzt aufsuchen. Die Wahrscheinlichkeit, das abgebrochene Zahnfragment wieder ankleben zu können, sinkt nach nur wenigen Tagen enorm.

 

Ein abgebrochenes Zahnfragment sollte nach Möglichkeit in einem Glas Milch oder einer speziellen Nährlösung aufbewahrt werden. Mittlerweile existieren auch spezielle Zahnrettungsboxen, die in der Apotheke erworben werden können.

Bei geeigneter Konservierung kann das Zahnfragment etwa 24 Stunden lang an den Zahnstumpf im Kiefer geklebt werden. Zum Kleben des Zahnes verwendet der Zahnarzt zumeist einen Kunststoff-Klebstoff, der durch Polymerisation ausgehärtet werden muss. Nach dem Befestigen des Zahnes sollte dieser jedoch über Stunden geschont werden, um dem Klebstoff die Möglichkeit des vollständigen Aushärtens zu gewähren. Darüber hinaus muss bedacht werden, dass ein Zahnfragment nur angeklebt werden kann, wenn die Markhöhle nicht eröffnet wurde. In diesem Fall muss der Zahnnerv meist entfernt und die Wurzel mit einem künstlichen Füllungsmaterial versorgt werden.

In der Regel erfolgt der Aufbau des abgebrochenen Zahnes im Anschluss an die Wurzelbehandlung durch Kunststoffhaltige Materialien. Bei großen Substanzverlusten kann die Anfertigung einer Krone oder Teilkrone notwendig werden.

Bruchstellen

Generell gibt es keine Stellen, an denen Zähne bevorzugt abbrechen. Bei einigen Betroffenen bricht der Zahn als ganzes ab. Man spricht dann in der Zahnmedizin von einem vollständigen Zahnabbruch. Im Grunde wird die Zahnkrone vollständig von der im Kieferknochen liegenden Zahnwurzel abgetrennt. In solchen Fällen gestaltet es sich als äußerst schwierig, den Zahn zu erhalten, da das Zahnmark und die darin liegenden Wurzelfasern beschädigt sind.

Mittel der Wahl ist dann eine Wurzelbehandlung oder die Entfernung des Wurzelstumpfes. Ein Zahn kann aber auch bloß auf einer Seite komplett abbrechen.

Wurden die Wurzelfasern dabei nur geringfügig oder gar nicht beschädigt, kann das Bruchstück angeklebt werden. Es gelingt jedoch nicht immer, einen betroffenen Zahn dadurch zu retten.

Bei abgebrochenen Zahnecken oder kleinen Fragmenten gestaltet sich die Behandlung um einiges einfacher. Meist wird das Fragment einfach angeklebt oder, im Fall des Fragment-Verlustes, durch ein plastisches Füllungsmaterial ersetzt.

In der Mehrheit der Fälle, bei denen es zum Abbrechen eines Zahnes kommt, handelt es sich um bereits gefüllte Zähne. Meist bricht dann auch kein Stück der natürlichen Zahnsubstanz, sondern lediglich ein Stück des Füllungsmateriales ab. Dies ist für den behandelnden Zahnarzt die ideale Ausgangssituation, denn der Defekt kann dann einfach und schnell durch das Legen einer neuen Füllung behoben werden.

Generell brechen Teile von Backenzähnen (Molaren) oder Vorbackenzähnen (Prämolaren) mit einer höheren Wahrscheinlichkeit ab. Dies liegt an der deutlich höheren Belastung beim Kauvorgang. Das Beißen auf ein hartes Bonbon oder einen Knochen kann bereits zum Zahnabbruch führen.

 

Schneidezähne hingegen brechen selten in Folge eines Unfalles ab, sondern eher aufgrund einer Zahnerkrankung. Dies ist ein Grund, schnellstmöglich einen Behandlungstermin beim Zahnarzt auszumachen und abzuklären, welche Art der Erkrankung bei dem betroffenen Zahn vorliegt. Das Ausbreiten der Erkrankung auf andere Zähne sollte dringend vermieden werden. Darüber hinaus treibt das unästhetische Aussehen eines abgebrochenen Schneidezahnes die meisten Patienten recht zügig in die Zahnarztpraxis.

Fakt ist, dass sich die sorgfältige Mundhygiene, sobald ein Zahn abgebrochen ist, als zunehmend schwieriger darstellt. Bruchkanten weisen kleinste Einkerbungen auf, die durch die Borsten einer Zahnbürste so gut wie gar nicht erreichbar sind: ein kariöser Defekt ist häufig die Folge.

Meist kann ein abgebrochener Schneidezahn ohne Probleme erhalten und mit einem plastischen Füllungsmaterial, einer Krone oder Teilkrone versorgt werden.

Abgebrochener Backenzahn

Zu den Backenzähnen zählt man die Prämolaren und die Molaren. Diese sind, im Gegensatz zu den Schneidezähnen, zum Zerkleinern der Nahrung gedacht und können dabei leicht brechen.

Sehr große Kaukräfte wirken beim Kauen auf die Zähne, sodass es beim Beißen auf ein hartes Bonbon oder auf einen Knochen mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Zahnbruch kommen kann. Noch leichter geschieht dies, wenn die Zähne wurzelkanalbehandelt oder kariös sind, da dann ihre Substanz geschwächt ist. Meist sieht man solche Veränderungen aufgrund der hinteren Lage im Mundraum selber nicht.

Mit einem abgebrochenen Backenzahn ist ein schneller Besuch beim Zahnarzt anzustreben, damit die vorhandene Bruchstelle möglichst schnell geschlossen wird. Sie kann scharfe Kanten aufweisen und leicht von Bakterien befallen werden. Auch hier ist ein Bruch vielleicht nicht sichtbar, sodass man bei Bedenken lieber auf Nummer sicher gehen und fachärztlichen Rat einholen sollte. Häufig muss auch nicht gleich etwas vom Zahn abgebrochen sein, sondern eine ältere Füllung kann betroffen sein, die allgemein mit der Zeit bruchanfälliger werden.

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Abgebrochener Schneidezahn

Nach einem Sturz oder Trauma frakturiert am häufigsten einer der Schneidezähne aufgrund der anatomischen Lage. Nach einem Unfall ist es ratsam schnellstmöglich einen Arzt oder das Krankenhaus aufzusuchen um ein Schädel- Hirn- Trauma auszuschließen oder versorgen zu können. Ist das Schädel- Hirn- Trauma ausgeschlossen, sollte der Zahnarzt aufgesucht werden, damit die weitere Therapie des Schneidezahnes abgeklärt werden kann.

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Ist der Zahn nicht nur frakturiert, sondern auch locker, so muss er geschient werden, damit die abgetrennten Fasern sich wieder regenerieren können und den Zahn verfestigen. Das abgebrochene Stück kann dabei je nach Größe mit Kunststoff aufgefüllt werden, bei geöffnetem Pulpamark mit einer Wurzelkanalbehandlung und einer anschließenden Krone versorgt werden.

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Abgebrochener Eckzahn

Sofern der Eckzahn abbricht gilt nahezu das Gleiche wie für einen Schneidezahn. Nach Abklärung des Schädel- Hirn- Traumas sollte schnell ein Zahnarzt aufgesucht werden, der den frakturierten Zahn therapiert. Je nach Größe des Defekts kann die Läsion gefüllt werden, bei eröffneter Pulpa wurzelgefüllt, überkront oder bei einem sehr tiefen Defekt der Zahn gezogen werden.

Schmerzen

Ein Zahn, der abgebrochen ist, muss nicht in jedem Fall Schmerzen verursachen. In den meisten Fällen ist es sogar so, dass der betroffene Patient durch den Zahnsubstanz-Verlust keinerlei Probleme verspürt. Bei einem abgebrochenen Zahn, der keine Schmerzen verursacht, muss nicht zwingend zeitnah ein Zahnarzt aufgesucht werden. Es gilt jedoch zu beachten, dass entlang der Bruchkanten eine erhöhte Gefahr der Kariesentstehung besteht.

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Diese Tatsache ist darin zu begründen, dass die Bruchkanten in der Regel nicht vollkommen eben sind, sondern Vertiefungen aufweisen und sich aus diesem Grund dort vermehrt Speisereste ansammeln. In Folge dessen entsteht entlang der Bruchkanten ein Nährboden für Bakterien und andere Krankheitserreger. Des Weiteren lässt sich beobachten, dass ein abgebrochener Zahn im Laufe der Zeit empfindlicher gegenüber thermischen Reizen (heiß/kalt) reagiert.

Das sofortige Aufsuchen eines zahnärztlichen Notdienstes empfiehlt sich nur bei einem im Zuge eines Unfalls abgebrochenen (Front-)Zahns. In einigen Fällen kann ein abgebrochener Zahn zur Entstehung heftiger Schmerzen und/oder Aufbissbeschwerden führen.

Diese Schmerzen sind in aller Regel das Symptom einer Nervenreizung oder –beschädigung. Schmerzen an einem Zahn, der abgebrochen ist, können entweder durch eine direkte mechanische Verletzung des Nervs entstehen oder die Folgeerscheinung eines kariösen Defektes im Bereich der Bruchkante sein. Schmerzen an einem abgebrochenen Zahn lassen sich im Allgemeinen nicht dauerhaft ohne zahnärztliche Behandlung lindern. Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können die Beschwerden in aller Regel nur zeitweise unterdrücken.

Methode der ersten Wahl bei einem schmerzhaften abgebrochenen Zahn ist die Entfernung der angegriffenen Zahnwurzel und das Verschließen des Wurzelkanals durch ein geeignetes Füllungsmaterial.

Welche Kosten können entstehen?

Die Kosten der Versorgung eines abgebrochenen Zahnes werden nicht in jedem Fall von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. In vielen Fällen muss der betroffene Patient zumindest einen Teilbetrag der Zahnarztrechnung selbst bezahlen.

Sollte der Zahn beispielsweise während des Schulsports abgebrochen sein, so sollte ein Unfallbericht an die zuständige Versicherung gesendet werden. Bei derartigen Unfällen sind die schulischen Versicherungsanstalten oftmals zur Zahlung verpflichtet.

Des Weiteren sind die Kosten der Behandlung eines abgebrochenen Zahnes abhängig vom Umfang der notwendigen Maßnahmen. Muss das Zahnfragment lediglich angeklebt werden, so bewegen sich die Kosten im zweistelligen Bereich. Bei Eröffnung der Wurzelhöhle jedoch muss eine umfangreiche Wurzelkanalbehandlung mit Entfernung der Zahnwurzel durchgeführt werden.

Die Kosten der Wurzelkanalbehandlung werden von den gesetzlichen Krankenkassen nur getragen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Diese Bedingungen sind:

  • Der Zahn muss als erhaltungswürdig eingestuft werden
  • Der Zahn ist Teil einer vollständigen Zahnreihe ohne Lücken
  • Durch die Wurzelkanalbehandlung und das anschließende Kleben des Zahnes kann verhindert werden, dass die Zahnreihe nach hinten verkürzt wird
  • Durch die Maßnahme kann ein bereits vorhandener Zahnersatz erhalten werden

Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Chancen der Kostenübernahme dieses Behandlungsabschnitts bei Frontzähnen wesentlich höher sind.
Bei Patienten, die ein gesundes Gebiss ohne Zahnverlust aufweisen, werden die Kosten zumeist ohne Probleme getragen. Des Weiteren ist der Preis der Therapie eines abgebrochenen Zahnes, wenn das Fragment nicht geklebt werden kann, abhängig von der vom Patienten gewünschten Versorgungsart (Krone, Teilkrone etc.).

Zahnbruch während der Schwangerschaft

Sollte es aus unterschiedlichen Gründen dazu kommen, dass ein Stück vom Zahn während einer vorhanden Schwangerschaft abbricht, ist kein Grund zur Panik notwendig.
Wie weiter oben beschrieben, sollte der abgebrochene Zahn ordnungsgemäß aufgehoben und so schnell wie möglich ein Zahnarzt aufgesucht werden.
Dieser wird dann den Zahn behandeln, inwieweit hängt jedoch von der individuellen Situation ab.

Natürlich sind bei der Behandlung gewisse Dinge zu beachten, wie die Gabe von Schmerzmitteln, eine Betäubung oder der Einsatz eines Röntgengerätes. Die meisten dieser Hindernisse lassen sich aber umgehen, sodass einer Behandlung des Zahnes nichts im Wege steht.

Das einfache Wiederankleben eines abgebrochenen Zahnstückes stellt unter anderem kein Problem dar. Größere, planbare Eingriffe, wie zum Beispiel das Ziehen eines Weisheitszahnes, sollten jedoch, wenn keine Notsituation vorliegt, eher vor oder nach der Schwangerschaft durchgeführt werden.

Außer Acht lassen sollte man jedoch nicht, dass es bei der Behandlung eines abgebrochenen Zahnes oder die dazu geführten Umstände sehr stressig für die Mutter und das Kind sein können, sodass man darauf Rücksicht nehmen sollte.

Ist der Zahn durch einen Sturz oder einen heftigeren Schlag abgebrochen, sollte Vorsorge getroffen werden, ob es nicht dabei zu anderen Verletzungen gekommen ist oder das ungeborene Kind einen Schaden davon getragen haben könnte.

Wann ist eine Füllung notwendig?

Eine Füllung nach einer Zahnfraktur kann multiple Ursachen haben. Wenn unterhalb des Bruchstückes Karies zugrunde liegt, muss diese durch den Zahnarzt entfernt werden und der Defekt durch eine Füllung versorgt werden. Ist der Zahn durch eine mechanische Schädigung frakturiert, beispielsweise durch einen Sturz oder einen Schlag, so muss die Läsion nicht unbedingt durch Kunststoff ersetzt werden. Ist die Läsion nur minimal, kann der Zahnarzt die Kante auch glattschleifen und den Zahn fluoridieren, was vollkommen ausreicht.

Ab einer gewissen Größe der Fraktur, muss diese allerdings mit einer Füllung versorgt werden. Im Frontzahnbereich kann eine Füllung auch bereits aus ästhetischen Gründen notwendig sein, da sich der Patient ansonsten in der Öffentlichkeit nicht zeigen will.

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Wann ist ein Provisorium notwendig?

Ein Provisorium ist von Nöten, sofern nach einem Sturz oder einem Trauma die Frontzähne geschädigt sind, sodass die Ästhetik wiederhergestellt werden muss. In diesen Fällen wird ein Provisorium hergestellt um den Patienten vorübergehend wieder geschäftsfähig zu machen, bis der definitive Zahnersatz fertiggestellt wird.

Weiterhin wird ein Provisorium hergestellt, wenn ein frakturierter Zahn für eine Krone oder ein Inlay beschliffen wird, um diesen bis zur Fertigstellung zu schützen, da er durch die abgetragene Schmelzschicht anfälliger gegen thermische, mechanische und chemische Reize ist.

Wann ist eine Krone notwendig?

Bricht ein Zahn ab, kann es möglich sein, dass dieser nur durch eine Krone versorgt werden kann. Diese Variante tritt ein, wenn ein großes Stück des Zahnes abgebrochen ist, sodass nur noch 20- 25% der Zahnkronensubstanz erhalten ist. Würde man diesen Zahn versuchen mit Kunststoff aufzubauen, bestünde die Kaufläche zu zwei Dritteln aus dem Füllmaterial, was die Kaustabilität des Zahnes nicht wiederherstellen kann. Der Zahn könnte der Kaubelastung nicht mehr standhalten, da er durch den Kunststoff keine Stabilität erhält.

Somit würde er nach kurzer Zeit wieder frakturieren, da der Defekt einfach zu groß ist um die Kaukraft durch Kunststoff aufzufangen. Dabei kann es passieren, dass der Zahn noch tiefer abbricht oder gar die ganze Zahnkrone frakturiert und der Zahn schlimmstenfalls nicht mehr erhaltungswürdig ist. Die Kaustabilität kann nur gegeben werden, indem der Zahn von außen durch eine Überkronung geschützt wird.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Zahnkrone

Weiterhin ist eine Krone notwendig nachdem ein Zahn eine abgeschlossene Wurzelkanalbehandlung erhalten hat. Nach der Wurzelkanalbehandlung wird der tote Zahn, dadurch dass er nicht mehr von Gefäßen versorgt wird, spröde und bricht leichter ab. Um diesem Szenario entgegenzuwirken oder den Zahn nach einer Kronenfraktur zu schützen sollte er schnell überkront werden.

Zahn beim Kind abgebrochen

Kinder toben gerne draußen herum, spielen mit anderen Kindern und können mögliche Gefahren noch nicht so gut einschätzen, weswegen häufig Unfälle geschehen, bei denen die Zähne in Mitleidenschaft gezogen werden. In den meisten Fällen sind die vorderen Schneidezähne betroffen.

In der jeweiligen Situation sollen die Betroffenen Ruhe bewahren und den verlorenen Zahn suchen, der dann in einem Glas Milch oder einer speziellen Zahnbox bis zum kurz darauffolgenden Zahnarztbesuch aufbewahrt werden kann. Ist der Zahn nicht gleich zu finden, sollte der Mundraum danach abgesucht werden, um ein Verschlucken oder ein Rutschen in die Luftröhre zu verhindern.

Der gefundene Zahn sollte auch nicht desinfiziert werden oder versucht werden sauber zu putzen, um die feinen Strukturen nicht zu verletzen. Blutet es stark, kann man auf ein Tuch beißen und von außen kühlen.

Je schneller der Zahn vom Zahnarzt wieder eingesetzt werden kann (Replantation), desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er wieder anwächst. Außerhalb einer Zahnrettungsbox liegt die Überlebenschance des Zahnes ca. bei 30 Minuten. Die Zement bildenden Zementoblasten müssen überleben, um ein erfolgreiches Einsetzen möglich machen zu können.

Sollte ein Zahn nicht wieder eingesetzt werden und eine Lücke entstehen, werden die Nachbarzähne beginnen zu wandern und zu kippen, um diese Lücke zu schließen. Dies kann zu Veränderungen im Kausystem mit langanhaltenden Folgen führen. Bei ausgewachsenem Gebiss und bleibenden Zähnen wird dann ein passender Zahnersatz angefertigt und eingesetzt.

Sollte es sich bei dem ausgeschlagenen Zahn noch um einen Milchzahn handeln, wird dieser nicht wieder reimplantiert und die entstandene Lücke solange provisorisch, zum Beispiel mit einem Kunststoffzahn, versorgt, bis die Entwicklung der restlichen Zähne abgeschlossen ist und ein definitiver Zahnersatz eingesetzt werden kann. Als Alternative gibt es festsitzende oder herausnehmbare Platzhalter wie eine Zahnspange, an der ein Zahn fixiert ist. Somit kippen die umgebenen Zähne nicht in diese Lücke und der Platz wird für den nachwachsenden bleibenden Zahn erhalten, sodass es später zu keinen Problemen im Gebiss kommt. Neben dem Kauen gewährleistet dies auch die Entwicklung der korrekten Sprachbildung.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.04.2013 - Letzte Änderung: 08.10.2023