Inlay Zahn - Was versteht man darunter?

Eine Inlay gehört zur Gruppe der sogenannten starren Füllungsmaterialien und muss anhand eines Abdruckes im Labor hergestellt werden. Als Alternative zum Inlay werden in der Therapie des Karies auch plastische Materialien eingesetzt, die in einem Verformbaren Zustand in den Zahn eingebracht und erst anschließend ausgehärtet werden. Das Inlay im Zahn stellt ein an die spezifische Kavitäten- Struktur des einzelnen Patienten angepasstes Werkstück dar.

Das Inlay als Versorgung für einen zerstörten Zahn

Einleitung

Eine Einlagefüllung (kurz Inlay) gehört zur Gruppe der sogenannten starren Füllungsmaterialien und muss anhand eines Abdruckes im zahnmedizinischen Labor hergestellt werden.
Als Alternative dazu werden in der Kariestherapie auch plastische Materialien eingesetzt, die in einem verformbaren Zustand in den Zahn eingebracht und erst anschließend ausgehärtet werden. Ein Inlay-Zahn stellt ein an die spezifische Kavitäten- Struktur des einzelnen Patienten angepasstes Werkstück dar.

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Die Anfertigung im Zahnlabor ist relativ aufwendig und muss mit höchster Sorgfalt erfolgen, damit das Inlay passgenau in den Zahn eingebracht und dort festgeklebt werden kann. Dsehalb sind genaue Modelle der Situation im Mund des Partienten notwendig. Diese erhält man durch eine Präzisionsabformung.
Lesen Sie passend dazuZahnabdruck 

Grundsätzlich können solche Einlagefüllungen aus verschiedenen Materialien bestehen, häufig finden:

  • Gold
  • Keramik
  • Kunststoffe oder
  • Titan Anwendung.

Ähnlich wie plastische Zahnfüllungen, werden auch Inlays anhand ihrer Größe in verschiedene Klassen eingeteilt. Eine Einlagefüllung kann eine bis fünf Zahnflächen umfassen, können jedoch lediglich die Kauflächen eines Zahnes nachbilden.

In Fällen, in denen auch ein oder zwei Zahnhöcker ersetzt werden müssen, finden nicht Inlays, sondern sogenannte Onlays (Kuppelfüllung) Anwendung.
Bei einem Onlay handelt es sich im Prinzip nur um eine etwas größere Einlagefüllung (Inlay).

Zur Nachbildung aller Höcker eines Zahnes wird in der Regel ein Overlay angefertigt, das die gesamte Kaufläche ersetzen kann.

Goldinlay

Die Herstellung eines Gold- Inlays ist sowohl aus zahnmedizinischer, als auch aus zahntechnischer Sicht eine große Herausforderung, denn die Nachbildung der natürlichen Form des Zahnes ist bei diesem Material nicht ganz einfach und erfordert höchste Präzision.

Bevor das Inlay angefertigt werden kann, muss der kariöse Defekt vollständig aus der Zahnsubstanz entfernt werden. Das Aufbohren des Zahnes erfolgt unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie). Nachdem die Karies entfernt ist, muss der behandelnde Zahnarzt auch einen Teil der gesunden Zahnsubstanz entfernen und eine kastenförmige Kavität bilden (Kastenpräparation).

Danach wird ein Abdruck des Zahnes hergestellt und im zahntechnischen Labor mit Gips ausgegossen. Anhand des dadurch entstehenden Gipsmodells kann das Gold- Inlay zunächst aus Wachs gebildet werden.

Dieses Wachsmodell wird im Anschluss in eine Gussform gegeben und eingeschmolzen. Durch diese Maßnahme entsteht innerhalb der Gussform ein Hohlraum, der die exakte Form der Zahn- Kavität wiederspiegelt und nach der Auffüllung mit einer flüssigen Goldlegierung, die Einlagefüllung ergibt. Danach muss das Inlay nur noch verfeinert und poliert werden.

In der Zahnarztpraxis kann die Einlagefüllung mit einem speziellen Befestigungszement- oder –kunststoff im Zahn verklebt werden.
Sollte sich bei der Kontrolle der Bisshöhe (Okklusion) herausstellen, dass das Inlay an manchen Stellen zu hoch ist und dadurch den natürlichen Kieferschluss behindert, so können diese Stellen im Nachhinein etwas eingeschliffen werden.

Inlays aus Gold bieten den Vorteil, dass sie eine besonders lange Haltbarkeit vorweisen, sie sind auf Grund der aufwendigen Herstellung jedoch sehr kostspielig.

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Keramikinlays

Eine Alternative zu den eben beschriebenen Einlagefüllungen aus Gold stellen die Keramikinlays dar.
Sie bestehen aus besonders widerstandsfähigem, bruchfestem Keramik und müssen ebenfalls im zahntechnischen Labor hergestellt werden.
Vorteil dieses Materials ist die Tatsache, dass das Keramik der natürlichen Farbe des Zahnes angeglichen werden kann und dadurch fast unsichtbar wirkt.
Darüber hinaus können zu schwache Zahnwände durch das Inlay stabilisiert und gefestigt werden.
Auch bei der Anfertigung eines Inlays aus Keramik muss im Vorhinein der kariöse Defekt vollständig und der Zahn komplett trockengelegt werden.
Im Gegensatz zur Zahnpräparation im Zuge eines Gold- Inlays, müssen bei der Kunststoff- Variante Ecken und Kanten vermieden werden.
Danach kann der behandelnde Zahnarzt mit Hilfe einer Farbskala die Zahnfarbe des Patienten bestimmen.
Grundsätzlich unterscheidet man drei Verschiedene Typen der Keramik- Inlays.
Häufig finden:

  • Silikatglaskeramik
  • Aluminiumoxodkeramik und
  • Zirkonoxidkeramik Anwendung.

Nach der Herstellung im zahntechnischen Labor, wird das Inlay mit einem Composit- Kleber in den Zahn eingesetzt.Da Keramik in den meisten Fällen sehr gut verträglich ist und kaum allergische Reaktionen auslöst, ist es bei fast allen Patienten anwendbar, es kann aber geringfügige Spuren radioaktiver Substanzen enthalten. Eine nennenswerte Gefahr allergische Reaktionen auszulösen geht lediglich von dem verwendeten Composit- Kleber aus.

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Kosten

Die Versorgung eines kariösen Zahnes mit einem Inlay gehört nicht zur vertragsärztlichen Versorgung. Das bedeutet, dass die gesetzlichen Krankenkassen die entstehenden Kosten im Regelfall nicht übernehmen.
Die Krankenkasse trägt in solchen Fällen lediglich den Kostenanteil, der in etwa den Kosten einer vergleichbaren Kassenleistung entspricht (zum Beispiel eine gewöhnliche Zahnfüllung).
Eine sogenannte Mehrkostenvereinbarung, die zwischen dem behandelnden Zahnarzt und dem Patienten geschlossen wird, regelt den notwendigen Zuzahlungsbetrag.

Für ein auffälligeres aber länger haltbares Gold- Inlay zahlt der Patient zwischen 450 und 600 Euro.
Die Kosten für ein Keramik- Inlay sind in der Regel höher, der Patient zahlt im Durchschnitt mehrere Hundert bis 1200 Euro hinzu.
Die genauen Kosten des Inlays werden nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) berechnet, Labor- und Materialkosten werden dazu gerechnet.
Der vom Patienten zu zahlende Zuzahlungsbetrag ist genau die Differenz zwischen den nach der Gebührenordnung für Zahnärzte berechnetem Gesamtpreis und der Zahlung der gesetzlichen Krankenkasse.
Außerdem haben Patienten mit einer Zahnzusatzversicherung die Möglichkeit, die Zusatzkosten von dieser Versicherung übernehmen zu lassen.

Vor- / Nachteile eines Gold- oder Keramikinlays

Keramik als Material für ein Inlay hat im Vergleich zu anderen Materialien einige Vorteile. Es lässt sich der eigenen Zahnfarbe exakt anpassen. So entsteht eine sehr ästhetische Versorgung des Zahns, die zudem natürlich aussieht. Weiterhin ist Keramik sehr gut verträglich. Allergische Reaktionen sind ausgeschlossen. Die Stabilität, die durch ein Keramikinlay gewährleistet wird, ist der Stabilität eines natürlichen Zahns sehr ähnlich. Somit ist eine Keramikversorgung haltbarer als normale Füllungen.

Nachteile der Keramik sind die häufig vorhandenen Luftbläschen oder kleinen Lunker, die aufgrund von minimalen Verarbeitungsabweichungen entstehen können. Im Gegensatz zu Goldinlays können Keramikinlays schneller brechen.

Im Vergleich zur Keramik hingegen ist ein Goldinlay für große Seitenzahnflächen geeignet. Es können jedoch allergische Reaktionen auftreten. Gold allein wäre für ein Inlay zu weich. Daher werden Mischungen, so genannte Legierungen verwendet, die auch andere Metalle wie Platin, Nickel, Silber oder Titan enthalten können. Im Vergleich zu plastischen Füllungen muss beim Inlay mehr Zahnhartsubstanz entfernt werden. Es ist teurer als andere Inlays und überträgt im Gegensatz zu Keramik eher Wärme und Kälte auf den Zahn. Um das zu vermeiden, wird zwischen Zahn und Inlay eine sogenannte Unterfüllung gelegt. Sie schirmt u.a. thermische Reize ab.

Wie lange ist die zu erwartende Haltbarkeit eines Inlays?

Die Haltbarkeit eines Inlays ist im Vergleich zu normalen Füllungen sehr lang. Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) nennt bei Inlays aus Keramik eine Haltbarkeit von mindestens 10 Jahren. Bei Goldinlays sind es 10 – 15 Jahre. Dies sind jedoch nur Durchschnittswerte.

Oftmals halten die Restaurationen noch um Einiges länger an. Die Haltbarkeit eines Inlays ist neben der Passgenauigkeit und dem Sitz des Inlays abhängig von der eigenen Mundhygiene. Je besser man die Zähne pflegt, desto länger hält das Inlay. Im Allgemeinen zeigt die Statistik, dass ca. 20% der Inlays nach ca. 15 Jahren ersetzt werden müssen.

Die Gründe dafür sind meist ungenügende Befestigung, Karies unterhalb des Inlays, Brüche oder Risse im Inlay.

Was kann ich tun, wenn ein Inlay herausgefallen ist?

Wenn ein Inlay heraus gefallen ist, sollte unverzüglich ein Zahnarzt aufgesucht werden. Der Zahn liegt nun frei und ist gegenüber Reizen besonders empfindlich.

Wenn das Inlay gefunden wurde, kann dies zum Zahnarzttermin mitgebracht werden. Es kann jedoch nur in wenigen Fällen einfach wieder eingesetzt werden. Meist liegt eine Karies vor, die den Grund für das Herausfallen des Inlays darstellt. Durch die Karies geht die Klebekraft des Inlays am Zahn verloren und das Inlay fällt in der Folge heraus.

Es kann auch sein, dass eine Seitenwand abgebrochen ist. Dies lässt sich auch meist auch mit der Zunge ertasten. Wenn es sich um eine unter dem Inlay gelegene Karies handelt, muss diese beseitigt und in den meisten Fällen ein neues Inlay erstellt werden. Wenn die Karies bereits bis zum Zahnnerven durchgedrungen ist, muss der Zahn wurzelkanalbehandelt werden. Wenn der Zahn sehr empfindlich gegenüber Hitze, Kälte, Säure und Schärfe ist, dann kann dies ein Zeichen für eine Karies sein.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter Zahnfüllung herausgefallen - Was tun? 

Was tun, wenn ich ein Inlay verschluckt habe?

Wenn ein Inlay herausgefallen und im Anschluss versehentlich verschluckt wurde, besteht kein Grund zur Sorge. Das Inlay wird den Körper nach 2-3 Tagen auf natürlichem Wege wieder verlassen. Man kann sich das Inlay bei Wiederfinden auch erneut einsetzen lassen. Es ließe sich desinfizieren.

Ob man diese Entscheidung trifft, liegt im eigenen Ermessen. In vielen Fällen ist es hier wichtig zu wissen, dass ein Inlay nicht ohne Grund herausfällt. Meistens befindet sich Karies unter dem Inlay. Dieses hatte in der Folge keine Klebekraft mehr und ist heraus gefallen. In jedem Fall sollte schnellstmöglich ein Zahnarzt aufgesucht werden, um den Zahn erneut versorgen zu lassen. Möchte man ganz sicher gehen, dass das Inlay den Körper verlassen hat, kann man dies röntgenologisch nachweisen lassen, sofern das Inlay aus Metall besteht.

Was tun, wenn ein Inlay abgebrochen ist?

Wenn ein Inlay abgebrochen bzw. ein Stück herausgebrochen ist, kann man dies meist mit der Zunge tasten. In jedem Fall muss ein Zahnarzt aufgesucht werden, um den Defekt beheben zu lassen. Je länger man wartet, desto mehr Speisereste und Bakterien können sich an der Kante anlagern und in der Folge zu einer Karies am Zahn führen.

Wenn ein Stück aus einem Inlay heraus bricht, dann liegt meist eine Fehlbelastung der Kaukräfte vor. Diese kann durch nächtliches stressbedingtes Zähneknirschen entstehen oder durch eine falsche Dimensionierung des Inlays selbst. Wenn dieses bspw. zu hoch ist und beim Zubeißen stets nur auf eine Stelle des Inlays Kraft ausgeübt wird, kann es zu Brüchen kommen.

Schmerzen am Inlay - Was kann dahinter stecken?

Schmerzen am Inlay, die nach langjähriger Tragedauer entstehen, haben meist eine Karies unterhalb des Inlays als Ursache. Oftmals gehen die als ziehend beschriebenen Schmerzen mit Empfindlichkeiten gegenüber Kälte, Wärme, Hitze oder Schärfe einher.

In den meisten Fällen wird beim Zahnarzt zunächst ein Röntgenbild erstellt. Auf diesem kann bspw. eine Karies detektiert werden. Um den Defekt zu beheben, muss das Inlay abgenommen werden. Ist die Karies sehr weit voran geschritten, können die Bakterien eventuell schon den Zahnnerv infiziert haben, was eine Wurzelbehandlung mit sich zieht.

Entstehen die Schmerzen unmittelbar nach oder wenige Tage nach dem Einsetzen des Inlays, muss unverzüglich ein Zahnarzt aufgesucht werden. Es kann sein, dass das Zahnfleisch durch die Behandlung gereizt oder verletzt worden ist. Weiterhin ist der Zahn meist durch eine Druckempfindlichkeit nach dem Einsetzen des neuen Inlays empfindlich gegenüber Reizen.

Es kann auch sein, dass das Inlay falsch sitzt oder dass es zu hoch ist und in der Folge auch die Zähne im gegenüberliegenden Kiefer schädigt.

Ablauf der Implantation eines Inlays

Wenn ein Inlay für einen Zahn erstellt werden soll, wird der entsprechende Zahn zunächst von der Karies befreit. Anschließend wird der Zahn mittels Schleifinstrumenten nach vorgegebenen Kriterien präpariert. In der Folge wird eine Abformung des Kiefers und des gegenüberliegenden Kiefers vorgenommen. Diese werden zu einem Zahntechniker geschickt.

Anschließend wird ein Provisorium aus Kunststoff erstellt, das bis zum nächsten Termin getragen wird. Der Zahntechniker erstellt mit diesen Negativformen zwei Positivformen der Kiefer des Patienten aus Gips. Darauf kann er das Inlay erstellen.

Nach Anfertigung wird das Inlay zurück zum Zahnarzt geschickt und im Patientenmund anprobiert. Der Patient darf im Falle von Keramik als Material des Inlays nicht zubeißen, wenn das Inlay lose eingelegt wurde, da ansonsten Gefahr besteht, dass das Inlay zerbricht. Der Zahnarzt überprüft den Sitz des Inlays im Mund. Mittels Zahnseide werden die Kontakte zu den Nachbarzähnen und mit einer Sonde die spaltfreien Übergänge zwischen Inlay und Zahn überprüft.

Wenn das Inlay gut passt, kann es in der Folge mit einem Zement eingeklebt werden. Nun kann der Patient zubeißen und eventuelle Störstellen können im Falle von Keramik im Patientenmund ausgeglichen werden. Wenn das Inlay bei der Anprobe im Patientenmund passt, werden also insgesamt zwei Termine beim Zahnarzt für die Erstellung eines Inlays gebaucht.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen aus dem Bereich der Zahnmedizin:

Eine Übersicht aller Themen aus dem Bereich der Zahnmedizin finden Sie unter: Zahnmedizin A-Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.05.2013 - Letzte Änderung: 05.12.2022