Meist durch Bakterien ausgelöste infektiöse Rötung und Schwellung der Wange
Entzündungen der Wange können unterschiedliche Ursachen haben. Die Wange begrenzt nach innen den Mundraum und ist dort mit Schleimhaut ausgekleidet. Innerhalb der Schleimhaut liegen zahlreiche Speicheldrüsen. Nach außen bildet die Haut den Abschluss der Wange und bedeckt die Gesichts- und Kaumuskulatur.
Entzündungen an der Außenseite der Wange können von der Haut ausgehen. Entzünden sich die Haarfollikel in der Haut der Wange bilden sich eine schmerzhafte Rötung, eine sogenannte Follikulitits, welche durch Bakterien ausgelöst werden kann. Verschlimmert sich die Follikulitis, indem sich Eiter bildet nennt man die Entzündung Furunkel. Diese Furunkel sollten niemals durch den Betroffenen selbst ausgedrückt, sondern durch einen Arzt behandelt werden, da sich die Entzündung ausbreiten kann. Auch das sogenannte Erysipel ist eine bakterielle Entzündung der Haut. Hierbei tritt eine Rötung, Schwellung und Überwärmung (manchmal auch Fieber) im Nasen- und Wangenbereich auf.
Die oben genannten Erkrankungen werden meist durch Bakterien ausgelöst. Auch Viren können entzündliche Veränderungen im Bereich der Wange hervor rufen. Beispielsweise lösen das Herpes Virus und das Varizella Zoster Virus Hautläsionen aus, die äußerst schmerzhaft sind und Ausgangspunkt für eine Entzündung sein können.
Treten in Folge von Erkältungen oder einer Grippe Entzündungen an der Wange auf ist es möglich, dass eine unbehandelte und sehr schwere Entzündung der Nasennebenhöhlen sich auf die Wangenhaut ausdehnt.
Entzündungen der Wange können einfach therapiert werden mittels antibiotische und kortisonhaltige Salben, sowie durch Umschläge mit Desinfektionslösung.
Entzündungen, die von der Innenseite der Wange ausgehen haben ihren Ursprung entweder in der Schleimhaut, in den Speicheldrüsen oder stammen von einer Entzündung des Zahnapparats.
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Dieses Phänomen hat nahezu jeder Patient bereits erlebt, dass versehentlich auf die Wange gebissen wird und sich infolgedessen die Stelle entzündet. Auch ein ständiges Saugen oder Nagen an der Wange kann diese Symptome auslösen. Die Verletzung ist dabei meist in der Kauebene und bildet eine Linie, genau in der Höhe in der die Ober- auf die Unterkieferzähne treffen. Die Verletzung zeichnet sich in der Schleimhaut als weiße Linie ab, die durch gerötete Schleimhaut umgeben ist. Innerhalb der Mundhöhle fühlt sich diese Entzündung warm an und kann schmerzen, sodass bloßes Berühren unangenehm ist. Auffallend ist, dass kalte Getränke und Speisen die Symptomatik verbessern und Schmerzen lindern können.
Normalerweise enthält der Speichel Abwehrstoffe, die Bakterien und Viren bekämpfen. Wenn die Immunabwehr geschwächt ist kann sich die Schleimhaut schnell entzünden. Auslöser für eine solche Entzündung kann eine schlechte Zahnhygiene sein, aber auch Verletzungen und Verbrennung durch heiße Speisen, sowie Mangelernährung begünstigen eine Entzündung. Die Behandlung einer solchen Entzündung richtet sich nach dem Auslöser. Meist reicht es aus den Mund mit einer Mundspülung regelmäßig auszuspülen, in der die Medikamente gelöst sind. Desweiteren gibt es Desinfektionsmittel in Form von Lutschtabletten oder Lösungen.
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Die Wangenentzündung kann mit Schwellung oder ohne Schwellung einhergehen, je nach Schweregrad der Entzündung und Immunreaktion des Körpers. Die Schwellung ist dabei ein normales Zeichen einer jeden Entzündung, die die Wangenschleimhaut in ständigem Kontakt zu den Zahnreihen erhöhen lässt. Dieser ständige Kontakt und die Reibung die bei Nahrungsaufnahme entsteht kann die Schwellung noch größer und massiver werden lassen.
Empfehlenswert ist es die betroffene Stelle von außen zu kühlen und Kalte Speisen und Getränke zu sich zu nehmen. Breitet sich trotzdem die Schwellung weiter aus, sodass ein starkes Druckgefühl entsteht, sollte der behandelnde Zahnarzt aufgesucht werden um die Entstehung eines Abszesses oder einer Zyste zu verhindern. So kann sich nämlich ein Abszess im Oberkiefer auf die Wangenregion ausbreiten. Schlimmstenfalls können die Bakterien in die Blutbahn gelangen und eine systemische Erkrankung erzeugen, eine so genannte Sepsis. Dieser Zustand kann lebensbedrohlich sein.
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Entzündungen des Zahns, der Zahnwurzel oder der Zahnhalteapparats können sich ausbreiten und eine Entzündung und Schwellung der Wange und Lymphknoten zur Folge haben. In diesen Fällen sollte dringend ein Zahnarzt aufgesucht werden, der den Entzündungsprozess im Zahn aufhält, bevor sich die Entzündung auf die Zahnwurzel oder den Kieferknochen weiter ausbreitet.
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Bakterielle oder virale Erreger, ebenso wie auch Pilze können die Mundschleimhaut lokal oder generalisiert entzünden. Als lokale Ausprägung treten dabei Pickel innerhalb der Mundhöhle auf, die weitere Entzündungsreaktionen auslösen können.
Diese Pickel entstehen recht selten, haben aber unangenehme Auswirkungen. Sie entstehen durch eine übermäßige Talgproduktion und können bei verbleiben auch ein größeres Areal der Mundschleimhaut entzünden. Die Zunge schnellt dabei reflexartig immer wieder an die betroffene Stelle, da sie auch mit einem Druckgefühl verbunden ist.
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Entzünden sich die Speicheldrüsen treten plötzlich einseitige Schmerzen und Schwellungen im Mund auf, wo die Drüse sitzt. Die darüber liegende Haut der Wange ist dann stark erwärmt und gerötet, die Drüse ist durch die Entzündung hart und druckempfindlich. Die Schmerzen nehmen zu, wenn mehr Speichel produziert wird und durch die Entzündung nicht aus der Drüse abfließen kann, also hauptsächlich beim Kauen und Essen. Eine Speicheldrüsenentzündung kann akut und chronisch auftreten. Besserung kommt durch kühle Umschläge, die abschwellend wirken und die Schmerzen reduzieren. Zur Linderung der Schmerzen werden Schmerzmittel, wie beispielsweise Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol eingesetzt. Diese wirken gleichzeitig noch entzündungshemmend. Antibiotika kommen bei bakteriellen Speicheldrüsenentzündungen zum Einsatz.
Nach Weisheitszahnextraktionen sind Entzündungen im Bereich der Wunden nicht selten. Offene Wunden stellen immer ein Infektionsrisiko dar und können, wenn sie nicht dicht durch Nähte verschlossen werden, entzünden. Dadurch verzögert sich der Wundverschluss und die Wunden schmerzen stark.
Daher sollte die ersten zwei Tage nach dem Ziehen der Zähne auf Milchprodukte verzichtet werden, da die Milchsäurebakterien die Wunden entzünden können. Weiterhin sollte auf übermäßiges Spülen verzichtet werden, damit sich in dem leeren Zahnfach die Blutzellen umstrukturieren können, sodass die Wunde sich verschließt – auch wenn ein Spülen mit Chlorhexidin beispielsweise die Entzündung lindern könnte.
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Die Entzündung der Wange klingt in der Regel nach ein bis zwei Wochen vollständig ab.
Bei besonders starken Entzündungszeichen kann sie auch länger anhalten.
Durch regelmäßiges Spülen mit Chlorhexidin können Entzündungszeichen gelindert werden, allerdings nicht bei offenen Wunden im Mund, wie nach einer Weisheitszahnentfernung.
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