Der Zungenkrebs, auch Zungenkarzinom genannt, ist eine seltene Krebsform aus der Gruppe der Kopf-Hals-Tumoren. Zu den Symptomen gehören ein vermehrter Speichelfluss, ein Fremdkörpergefühl im Mund-Rachenraum, brennen Schmerzen, die vor allem beim Schlucken auftreten, sowie Mundgeruch. Zu den Risikofaktoren für ein Zungenkarzinom gehören das Pfeife-Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Drogenkonsum und mangelnde Mundhygiene. Zur Therapie werden operative Maßnahmen oder strahlentechnische Methoden verwendet.
Der Zungenkrebs ist ein bösartiges selten vorkommendes Geschwür, das von der Zunge ausgeht. Die Schleimhaut der Zunge besteht hauptsächlich aus unverhorntem Plattenepithel. Da die meisten Tumore daraus entstehen, werden sie auch als Plattenepithelkarzinome bezeichnet. Die Zungenkarzinome werden in die große Gruppe der Kopf-Hals-Tumore eingegliedert.
Für allgemeine Informationen zum Einstieg empfehlen wir Ihnen unsere Seite zu: Plattenepithelkarzinom - Was ist das?
Die Zunge wird unterteilt in die vorderen zwei Drittel, welche bei geschlossenem Mund dem Gaumen anliegen und das hintere feste Drittel, welches zum Rachen weist und bis zum Kehldeckel herabzieht. Dieses Drittel wird als Zungengrund bezeichnet.
Die Verteilung des Zungenkrebses ist wie folgt:
Es gibt eine Unterteilung der Tumore in flach, in der Schleimhaut wachsende Zungenkrebsarten und solche, die blumenkohlartig über dem Plattenepithel herauswachsen.
Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt je nach Tumorstadium 60 - 80%.
Lesen Sie auch: Plattenepithelkarzinom - Wie gefährlich ist es?
Wie bei den meisten bösartigen Erkrankungen gibt es auch bei Zungenkrebs keine eindeutigen oder typischen Symptome, die nur durch diese Erkrankung verursacht werden. Vielmehr treten meist mehrere unspezifische Beschwerden auf, bei denen im einzelnen jeweils harmlose Ursachen deutlich wahrscheinlicher sind.
Lesen Sie weiter unter: An diesen Symptomen erkennen Sie Zungenkrebs
Halsschmerzen und Schluckbeschwerden zählen zu den am häufigsten vorkommenden Beschwerden. In den allermeisten Fällen verbirgt sich eine harmlose Erkrankung hinter den Beschwerden, die auch ohne Behandlung innerhalb einiger Tage bis weniger Wochen wieder ausheilt. In der überwiegenden Zahl der Fälle gehen die Beschwerden von einer ungefährlichen Virusinfektion aus, die am besten durch körperliche Schonung und ausreichende Trinkmenge sowie warme Halswickel auskuriert wird.
Nur in wenigen Fällen liegt den Beschwerden dagegen eine Erkrankung zugrunde, die gezielt behandelt werden sollte. Davon wiederum machen bösartige Erkrankungen wie zum Beispiel Zungenkrebs einen Bruchteil aus. Bei neu aufgetretenen Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden sollte daher nicht gleich an Zungenkrebs gedacht werden. Wenn die Beschwerden länger als zwei Wochen bestehen oder immer weiter zunehmen, ist eine Ursachenabklärung jedoch angezeigt.
Viele Menschen leiden unter Mundgeruch, was verschiedene Ursachen haben kann. Häufig kommt es aufgrund einer schlechten Mundhygiene zur Entstehung eines übelriecheden Atems. In wenigen Fällen liegt dem Symptom eine behandelbare Erkrankung wie eine Aussackung der Speiseröhre zugrunde.
Eine bösartige Erkrankung wie Zungenkrebs kann sich ebenfalls unter anderem durch Mundgeruch äußern. Hierzu kommt es allerdings in der Regel erst in einem fortgeschrittenen Stadium, wenn ein bereits länger bestehendes Krebsgeschwür zerfällt. Umgekehrt steckt also nur in extrem seltenen Fällen Zungenkrebs als Ursache hinter dem Symptom Mundgeruch.
Wenn jedoch trotz guter Mundhygiene Mundgeruch neu auftritt und bestehen bleibt, kann eine Vorstellung beim Arzt zur Abklärung einer möglichen behandelbaren Ursache angezeigt sein.
Bei Zungenkrebs kann es zu Blutungen im Mundraum kommen, die direkt vom Krebsgeschwür ausgehen oder dann auftreten, wenn dieses in ein Blutgefäß einwächst und es eröffnet. Generell geht Blut im Mund jedoch in den meisten Fällen vom Zahnfleisch aus, was sich oftmals auf eine unzureichende Mundhygiene zurückführen lässt.
Der Zahnarzt sollte bei der empfohlenen halbjährlichen Vorsorgeuntersuchung auf das Symptom angesprochen werden. Wenn es jedoch häufiger zu unerklärlichen Blutungen im Mundraum kommt, kann auch eine frühzeitige Untersuchung beim Hausarzt angezeigt sein. Auch wenn Zungenkrebs als Ursache nur sehr selten vorliegt, ist eine rechtzeitige Feststellung umso wichtiger.
Zungenschmerzen können verschiedene Ursachen haben, wobei diese in den meisten Fällen harmlos ist und nur selten eine behandlungsbedürftige Erkrankung vorliegt. Nur in einem Bruchteil der Fälle ist der eher seltene Zungenkrebs die Ursache.
Neben Schmerzen lässt sich dann jedoch häufig auch eine Vorwölbung oder eine nicht heilende Wunde an der Zunge ertasten oder im Spiegelbild erkennen.
Weitaus häufiger liegt den Zungenschmerzen zum Beispiel eine Aphte zugrunde. Dabei handelt es sich um eine kleine Entzündung im Mundraum. Oftmals kann jedoch keine eindeutige Ursache des Symptoms festgestellt werden. Bei Frauen vermutet man aufgrund einer Häufung von Zungenschmerzen in den Wechseljahren einen Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen.
Erfahren Sie mehr dazu unter: Aphte
Vermehrter Speichelfluss ist ein unspezifisches Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann, wobei die meisten davon harmlos sind.
Eine bösartige Erkrankung wie Zungenkrebs kann zwar auch unter anderem zu einer Erhöhung der Speichelproduktion führen, jedoch treten in aller Regel dann auch weitere Beschwerden auf und der Tumor lässt sich im Bereich der Zunge erkennen oder zumindest als Verhärtung oder Vorwölbung spüren.
Wenn vermehrter Speichelfluss auftritt, sollte daher nicht gleich an Zungenkrebs gedacht werden. Sollte das Symptom über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen bestehen, ist es angezeigt, einen Arzt aufzusuchen, um eine mögliche Ursache festzustellen.
Wie bei vielen Tumorerkrankungen ist auch bei Zungenkrebs ein Frühstadium meist nicht leicht zu erkennen. Die möglichen Beschwerden sind unspezifisch und jeweils sind harmlose Ursachen wahrscheinlicher.
Zungenkrebs entwickelt sich häufig im Seitenbereich der Zunge. Eine Verhärtung, Erhebung oder offene Stelle, die nicht von alleine wieder weg geht, sollte untersucht werden, auch wenn oftmals Entwarnung gegeben werden kann. Oftmals ist Zungenkrebs im Frühstdadium jedoch deshalb nicht gut zu erkennen, weil der Tumor sich im hinteren Bereich der Zunge entwickelt, der meist nicht gut eingesehen werden kann.
Aufgrund der engenen anatomischen Verhältnisse kann sich dieser jedoch auch frühzeitig durch Beschwerden beim Schlucken oder ein Fremdkörpergefühl im Rachen äußern. Neben den beschriebenen Wucherungen an der Zunge sollte auch ein auf einen Bereich begrenzter Zungenbelag, der ungewöhnlich erscheint, durch einen Arzt untersucht werden. Große flächige Beläge auf nahezu der ganzen Zunge können zwar bedrohlich aussehen, jedoch verbirgt sich dahinter in der Regel kein Zungenkrebs.
Eine mögliche typische Ursache ist ein Befall der Zunge durch den Hautpilz Candida albicans. Man bezeichnet dies auch als Soor. In einem solchen Fall ist jedoch auch eine Vorstellung beim Arzt anzuraten, um die Infektion behandeln zu lassen.
Beim Erkennen von Zungenkrebs im Frühstadium sollte man sich zudem bewusst sein, dass die Erkrankung eher selten ist und in den meisten Fällen ältere Menschen, Raucher und solche mit schlechter Mundhygiene und häufigen Infektionen im Mundraum trifft. Dass ein junger Mensch, der nicht raucht und sich regelmäßig die Zähne putzt, an Zungenkrebs erkrankt, ist extrem unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen.
Lesen Sie auch: Mundsoor
Wie Zungenkrebs im Endstadium aussieht, lässt sich nicht allgemein beschreiben, da es zu unterschiedlichen Verläufen und Ausprägungen im Rahmen der Erkrankung kommen kann. Je weiter fortgeschritten der Zungenkrebs ist, desto größer ist das Geschwür typischerweise. Schlucken, Sprechen und Atmen können erschwert sein. Zudem können Anteile des Krebsgeschwürs zerfallen, was zu einem fauligen Geruch und Blutungen im Mundraum führen kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor Metastasen im restlichen Körper ausgebildet hat, ist im Endstadium ziemlich hoch.
Je nach Lage und Größe des Zungenkrebs wird die Entfernung von Teilen der Zunge erforderlich, sodass auch hierdurch Sprechen und Schlucken beeinträchtigt werden können. Bei völligem Verlust der Schluckfähigkeit kann sogar eine künstliche Ernährung zum Beispiel über eine durch die Bauchwand eingebrachte Magensonde notwendig sein.
Wie bei anderen Tumorleiden im Endstadium kann es auch bei Zungenkrebs dazu kommen, dass der Betroffene stark an Gewicht verliert und abgemagert und ausgezehrt aussieht. Wenn eine Bestrahlung oder eine Chemotherapie Teil der Behandlung waren oder sind, verlieren die Patienten zudem typischerweise ihre Kopfhaare.
Das könnte Sie auch interessieren: Wie ist die Lebenserwartung bei Zungenkrebs?
Warum Zungenkrebs entsteht, ist noch nicht vollständig geklärt. Es wurde jedoch sicher festgestellt, dass äußere Einflüsse eine Rolle spielen. So zum Beispiel der Genuss von Tabak (vor allem in Form von Pfeife rauchen) und der dazukommende übermäßige Alkoholkonsum scheinen einen großen Einfluss auf das Entstehen von Zungenkrebs zu haben.
Drogen können auch eine schädigende Wirkung auf das Zungenepithel haben, also eine Entstehung von Zungenkrebs begünstigen. Eine unzureichende Mundhygiene, sowie chronische Entzündungen der Zungenschleimhaut, die z.B. durch schlecht sitzende Zahnprothesen ausgelöst werden, erhöhen ebenfalls die Wahrscheinlichkeit für Zungenkrebs.
Im Bereich von Leukoplakien (Starke Verhornung des Plattenepithels der Zunge, die eine Präkanzerose darstellt) treten gehäuft Plattenepithelkarzinome (eine Form vom Zungenkrebs) auf.
Lesen Sie auch: Plattenepithelkarzinom - Wie gefährlich ist es?
Als „HPV“ wird das „humane Papillomavirus“ bezeichnet. Es gibt über 150 verschiedene Typen von humanen Papillomaviren, von denen nur wenige das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen erhöhen. Zu diesen sogenannten „high-risk“-Typen gehören beispielsweise die HPV 16, 18, 45 und 31.
Sie erhöhen nach der Infektion unter anderem das Risiko, an verschiedenen Krebsarten im Mund- und Rachenraum sowie den Genitalien zu erkranken. Während beim Gebärmutterhalskrebs ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Virusinfektion und der Krankheit besteht, wird bei Zungenkrebs und anderen Krebserkrankungen des Mundraums noch diskutiert, ob eine Infektion mit HPV eine mögliche Ursache darstellt.
Wie hoch das Risiko ist, durch eine HPV-Infektion an Zungenkrebs zu erkranken, ist aktuell nicht bekannt. Es wird jedoch als eher gering eingeschätzt. Deutlich häufigere Auslöser sind Rauchen und Alkoholkonsum.
Übertragen wird HPV meist durch Haut- oder Schleimhautkontakt im Rahmen von Sex. Insbesondere Oralsex kann dazu führen, dass sich die Erreger im Mund- und Rachenraum sowie auf der Zunge verbreiten. Darüber hinaus können HP-Viren auch durch gemeinsam benutzte Handtücher oder Zahnbürsten übertragen werden.
Humane Papillomaviren sind allgemein sehr weit verbreitet. Ca. 2/3 aller Menschen erleiden während ihres Lebens eine Infektion. Diese wird meist nicht bemerkt und heilt nach einigen Monaten folgenlos aus. Da die Viren sehr leicht übertragen werden, sind in kurzer Zeit meist beide Partner infiziert. Vermindern lässt sich das Risiko für die Infektion durch das Nutzen von Kondomen.
Informieren Sie sich weiter unter: HPV - Das sollten Sie wissen!
Der Arzt startet die Diagnostik mit einem Anamnesegespräch, wobei die Beschwerdesymptomatik erläutert werden soll. Daraufhin folgt eine gründliche körperliche Untersuchung.
Die vorderen zwei Drittel der Zunge erkennt man mit dem bloßen Auge.
Das hintere Drittel der Zunge kann mit einer Spiegeluntersuchung eingesehen werden. Im Fall der Diagnose Zungenkrebs zeigen sich bei der Inspektion Ulzerationen am Rand der Zunge, an ihrem Rücken oder am Zungengrund. Bei der Palpation, dem Abtasten der Zunge, ist die Umgebung der Ulzerationen durch Infiltrationen sehr hart.
Typischerweise wird Krebs an der Zunge, bzw. der Verdacht darauf durch den Zahnarzt entdeckt, da dieser den Patienten im besten Falle zweimal jährlich zur Kontrolle sieht und Abweichungen abklären lässt.
Der Patient äußert zudem starke Schmerzen. Zur Sicherung der Diagnose wird aus den verdächtigen Strukturen eine Biopsie, eine kleine Probe, entnommen, die zur feingeweblichen Untersuchung dient. Eine
dienen der weiteren Diagnosesicherung für einen Zungenkrebs. Auf diese Untersuchung folgt das Staging des Zungentumors, also eine Einteilung in Stadien für den Zungenkrebs.
Lesen Sie hier mehr zu dem Thema Biopsie
Zungenkrebs zählt zu den Erkrankungen des Mund- und Rachenraums und ist damit eine Erkrankung, die sowohl den Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen als auch dem Fachgebiet der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde zugeordnet werden kann.
Da meist eine Operation und gegebenenfalls eine Bestrahlung oder Chemotherapie durchgeführt wird, sind die behandelnden Ärzte bei dieser Erkrankung in der Regel Ärzte im Krankenhaus aus verschiedenen Fachbereichen. Eine Bestrahlung wird in Zusammenarbeit mit Strahlenmedizinern aus der Bereich der Radiologie durchgefürt.
Die Nachsorgeuntersuchungen können auch von einem niedergelassenen HNO-ler bzw. dem Hauszahnarzt durchgeführt bzw. koordiniert werden. In der Regel ist auch der Hausarzt bei der ganzheitlichen Behandlung eines an Zungenkrebs erkrankten Menschen wesentlich beteiligt.
Bei einem Krankheitsstadium ohne Aussicht auf Heilung kann gegebenenfalls auch eine Behandlung durch einen Palliativmediziner sinnvoll sein, der durch medizinische Maßnahmen eine bestmögliche Linderung oder Kontrolle von Beschwerden anstrebt.
Weitere Informationen rund über das Thema können Sie im nächsten Artikel nachlesen: Plattenepithelkarzinom der Zunge
Zur Behandlung des Zungenkarzinoms stehen sowohl operative Verfahren als auch strahlentechnische Methoden zur Verfügung. Sie können einzeln als auch in Kombination eingesetzt werden, um den Zungenkrebs zu therapieren. Dies hängt aber von der Tumorart und dessen Stadium ab, weshalb ein vorangegangenes Staging unabdingbar ist.
Für die operative Entfernung des Tumors ist die genaue Lokalisation, das Ausmaß des Tumors, die Metastasierung in benachbarte Organe sowie in Lymphknoten durch vorangegangene Diagnostik von Bedeutung, da sich das Ausmaß einer Operation vom Zungenkrebs danach richtet. Handelt es sich um kleine Tumoren im Bereich des beweglichen Zungenteils, werden diese mit einem ausreichenden Sicherheitsrand ohne Komplikationen entfernt.
Die im Zungengrund gelegenen Zungenkarzinome, die sogar schon auf Nachbarstrukturen übergreifen, stellen sich als äußerst schwierig zu operieren dar. Hierbei ist oft eine ausgedehnte Operation von Nöten, wo auch Teile der Zunge und des Unterkiefers mit rausoperiert werden.
Wenn die Halslymphbahnen mitbetroffen sind, muss eine Halsausräumung erfolgen, bei der das ganze Lymphsystem einer Halsseite, die Drosselvene, der Musculus sternokleidomastoideus (der Kopfwender) und das Fettgewebe komplett entfernt werden müssen. Die dabei entstehenden Gewebedefekte werden durch Lappen und Transplantate gedeckt.
Bei fortgeschrittenem Zungenkrebs, bei denen Lymphknotenmetastasen vorhanden sind, oder die nur teilweise operativ entfernt werden konnten, erfolgt eine anschließende Strahlentherapie, welche die Heilungschancen steigern sollte.
Die Strahlentherapie wird unterteilt in primäre und postoperative Strahlentherapie. Je nachdem, um welche Art von Zungenkrebs es sich handelt und wie weit dieser fortgeschritten ist, wird der ein oder andere Weg der Bestrahlung gewählt.
Um eine primäre Strahlentherapie handelt es sich, wenn zur Heilung des Krebses die Bestrahlung alleine eingesetzt wird.
Sie ist vor allem in frühen Stadien von Zungenkrebs sinnvoll. Die Halslymphknoten werden nach Metastasierungsrisiko in die Bestrahlung miteinbezogen, eine Halsausräumung erfolgt hier jedoch nicht.
Patienten, die unter einer
leiden, bekommen eine postoperative Strahlentherapie. Die Behandlung sollte bald im Anschluss an die Operation erfolgen. Die postoperative Bestrahlung erfolgt mit geringeren Dosen als die primäre.
Bei Patienten mit Zungenkrebs besteht die große Gefahr auf Zweitkarzinome im Mund und Rachenraum. Bei der Nachsorge wird deshalb sehr auf eine ordentliche Darstellung des Nasen-Rachen sowie Mundraumes geachtet.
Zu den Karzinomen im Bereich der Mundhöhle zählt auch der Gaumenkrebs. Wie Sie einen Gaumenkrebs erkennen können und wie dieser bei Anwesenheit behandelt wird, erfahren Sie im folgenden Artikel: Gaumenkrebs - Das sollten Sie beachten
Um ein Zungenkarzinomen zu entfernen und so die Heilung einzuleiten, muss zwangsläufig eine Operation stattfinden. Seit einigen Jahren werden in verschiedenen Fällen zusätzlich die Chemo- und die Strahlentherapie eingesetzt. In den meisten Fällen ist eine Kombination dieser 3 Verfahren die beste Lösung – ohne OP kommt die Behandlung auch heute fast nie aus. Die Therapievariante ohne OP und nur mit Strahlen- und Chemotherapie wird in erster Linie in fortgeschruttenen, nicht mehr operablen Stadien von Zungenkrebs eingesetzt.
In aktuellen Behandlungskonzepten wird meist eine Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie an die operative Entfernung des Tumors angeschlossen, um so die Heilungschancen zu verbessern und das Risiko für ein erneutes Auftreten des Zungenkrebses zu verkleinern. Die Operation von größeren Tumoren kann durch die Notwendigkeit, die Zunge, den Unterkiefer oder andere, für das Sprechen wichtige Teile des Gesichts zu entfernen, zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität führen. In diesen Fällen wird meist versucht, den Tumor durch Bestrahlung oder die passende Chemotherapie vor der OP zu verkleinern, da dann weniger Gewebe herausoperiert werden muss - die OP selbst lässt sich jedoch nicht umgehen.
Entscheidet sich ein Patient gegen eine OP, obwohl sie möglich ist, bedeutet dies meist eine deutlich schlechtere Prognose und kürzere Lebenserwartung.
Die Prognose von Menschen mit Zungenkrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab. Stark beeinflusst wird sie durch das Stadium, in dem der Zungenkrebs entdeckt und behandelt wird. Das Stadium hängt dabei von Größe und dem Vorhandensein von Tumorabsiedlungen in anderen Organen oder den Lymphknoten ab.
Wird der Zungenkrebs in einem frühen Stadium entdeckt und schnell therapiert, ist die Prognose in der Regel sehr gut. Hat das Geschwür hingegen genug Zeit gehabt, um Tochtergeschwulste zu bilden, ist die Prognose deutlich schlechter. Treten Tumorabsiedlungen in Lymphknoten auf, ist die Prognose besser, wenn nur wenige Lymphknoten betroffen sind.
Können zusätzlich Tochtergeschwulste in anderen Organen wie der Lunge, der Leber oder in Knochen gefunden werden, ist die Lebenserwartung meist nur noch gering. Ein weiterer wichtiger Faktor für die Prognose ist die Lokalisation des Tumors. Zungenkrebs, der am Zungengrund – also weit hinten im Mundraum, in der Nähe des Rachens – auftritt, hat in der Regel eine schlechtere Prognose als Tumore an der restlichen Zunge. Grund dafür ist, dass er später zu Beschwerden führt und nicht so gut sichtbar ist wie Tumore an anderen Stellen.
Andere Faktoren wie die Güte und das Ausmaß der Operation, sowie das erneute Auftreten des Tumors, nachdem er durch die Therapie bereits verschwunden ist, beeinflussen die Prognose ebenfalls.
Die Lebenserwartung ist bei Menschen mit Zungenkrebs stark von Faktoren wie dem Stadium des Tumors, der Therapie und dem Geschlecht des Erkrankten abhängig. Dabei muss beachtet werden, dass Menschen trotz fast identischem Zungenkrebs und sehr ähnlicher körperlicher Voraussetzungen häufig unterschiedlich lange überleben. Deshalb ist es im Einzelfall nicht möglich vorherzusagen, wie lange ein Patient noch leben wird. Die folgenden Daten sind nur Durchschnittswerte. Sie bilden nicht ab, dass einige Patienten deutlich länger, andere hingegen deutlich kürzer überleben.
Berechnet man die durchschnittliche Lebensdauer aller bisherigen Patienten mit Zungenkrebs, ohne zu beachten ob und wie sie therapiert wurden bzw. welches Stadium vorlag, dann beträgt die Lebenserwartung nach der Diagnosestellung ca. 9 Jahre.
Patienten, bei denen eine optimale Behandlung erfolgt ist, überleben im Durchschnitt ca. 10 Jahre – hier wird jedoch nicht differenziert, in welchem Stadium sich der Zungenkrebs befand. Patienten, die keine Operation erhalten haben, weil sie diese körperlich nicht überstehen hätten können, sie abgelehnt haben oder weil der Tumor zu weit fortgeschritten war, überlebten im Durchschnitt 2 Jahre.
Neben all diesen Werten ist zu erwähnen, dass unabhängig von allen Faktoren ca. 38 - 50% aller an Zungenkrebs Erkrankten 10 Jahre nach der Diagnosestellung noch leben. Frauen überleben in der Regel länger als Männer. Wie gut oder schlecht die Lebensqualität in den Jahren nach der Diagnose „Zungenkrebs“ ist, wird aus diesen Zahlen nicht ersichtlich und kann sich von Person zu Person stark unterscheiden.
Lesen Sie mehr hierzu: Lebenserwartung bei Zungenkrebs
Die Risikofaktoren, die für das Entstehen eines Zungenkrebses festgestellt wurden, sollten eingestellt werden. Dazu zählen: der übermäßige Alkoholkonsum, das, Rauchen vor allem das Pfeife-Rauchen, Drogenkonsum, sowie schlechte Mundhygiene.
Zungenkrebs ist nicht ansteckend. Weder durch Berührung oder anderen Kontakt mit einer erkrankten Person kann es zu einer direkten Übertragung kommen.
Die Angst vor einer Ansteckung kann allerdings durch ein fehlerhaftes Verständnis der Krankheitszusammenhänge entstehen. Es wird vermutet, dass bestimmte Viren (HPV) eine Rolle bei der Entstehung von Zungenkrebs führen. Diese sind durchaus ansteckend und können bei engen körperlichen Kontakt wie beim Geschlechtsverkehr übertragen werden.
Dennoch tragen zum einen auch viele gesunde Menschen diese Viren und zum anderen sind Rauchen und Alkoholkonsum wesentlich bedeutsamere Risikofaktoren für die Entstehung von Zungenkrebs als eine Ansteckung mit HPV. Es ist daher unangebracht, sich aufgrund einer scheinbaren Ansteckungsgefahr vor einem Menschen, der an Zungenkrebs leidet, fernzuhalten.
Diese Themen könnten Sie ebenfalls interessieren:
Weitere allgemeine Informationen aus diesem Gebiet: