Das Zungenbrennen beschreibt ein äußerst unangenehmes Gefühl, welches sich auf den gesamten Mundraum ausbreiten kann. Hierbei ist die Zunge häufig in Farbe und Form unverändert, kribbelt oder brennt jedoch. Ursachen für das Zungenbrennen sind vielfältig. Saure Lebensmittel, Rauchen oder Kaffeekonsum stellen harmlose Ursachen dar. Aber auch ernstere Erkrankungen, wie Multiple Sklerose oder Blutarmut, können ein Zungenbrennen hervorrufen.
Beim Zungenbrennen handelt es sich um ein äußerst unangenehmes Gefühl, welches sich auf den gesamten Mundraum ausbreiten kann. Häufig ist die Zunge in Farbe und Form unverändert, kribbelt oder brennt. Dieses Symptom kann über Monate bestehen bleiben.
Das anfänglich vor allem morgens auftretende Brennen kann sich schnell zu einem stechenden Schmerz ausbreiten. Beeinträchtigt ist in vielen Fällen auch die Speichelbildung und die Geschmacksempfindung. Betroffen sind häufig die vorderen 2/3 der Zunge bei Frauen im mittleren Alter. Ursachen gibt es viele, häufig erfolgt eine Diagnose über das Ausschlussverfahren.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Schmeckstörung
Zungenbrennen kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden. Die Ursache herauszufinden stellt sich häufig als schwierig dar und erfordert eine genaue Diagnostik. Ganz harmlos kann ein Zungenbrennen beispielsweise durch saure Getränke, Kaffee oder Rauchen ausgelöst sein. Bei Grunderkrankungen wie Multipler Sklerose oder Bluterkrankungen ist das Symptom allerdings auch häufig anzutreffen.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Multiple Sklerose
Bei Frauen kann auch die Menopause dahinterstecken. Da hier eine weitreichende Hormonumstellung stattfindet, können sich die Folgen im ganzen Organismus ausbreiten. Weiterhin stehen Medikamente im Fokus. Arzneimittel wie Antidepressiva, Blutdrucksenker oder spezielle desinfizierende Mundspüllösungen, zum Beispiel Chlorhexamed® forte, lösen dieses Gefühl des Öfteren aus.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Chlorhexamed®forte
Ein lokaler Verursacher dieser Symptoms stellt eine nicht passende Prothese, ein abstehender Kronenrand oder Karies dar. Sie können die Schleimhäute verletzen oder eine allergische Reaktion verursachen und so ein Brennen der Zunge auslösen.
Auch eine Allergie gegen Zimt, Nickel, Tabak oder Zahnpasta kann dahinterstecken. Patienten mit einer Strahlentherapie im Kopf-/Hals-Bereich sollten sich bewusst sein, dass die Speicheldrüsen davon in Mitleidenschaft gezogen werden können. Dies führt zu einer verminderten Speichelbildung und kann so ein Zungenbrennen auslösen.
Zuletzt sollten noch die psychischen Ursachen genannt werden. Depressionen können nicht nur psychische Probleme auslösen, sondern auch körperliche Beeinträchtigungen hervorrufen. Das Brennen wird hierbei durch Stress oder Angst vor weitaus schlimmeren Krankheiten ausgelöst.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Symptome von Depressionen
Dem Zungenbrennen geht häufig ein Jucken oder Kribbeln voraus. Manchmal kann sich das Brennen auch in einen starken Schmerzreiz verwandeln. Oftmals ist auch eine gestörte Geschmacksempfindung damit verbunden. Das Essen schmeckt dann plötzlich nicht mehr und wenn Nahrung die Zunge berührt, beginnt sie zu schmerzen. Manchmal sind auch die Speicheldrüsen von der Erkrankung betroffen. Patienten klagen über verminderte Speichelbildung oder sogar Mundtrockenheit, welche mit dem Zungenbrennen einhergeht.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Schmerzen an der Zunge
Ist eine Entzündung die Ursache der Erkrankung, können Schwellungen oder rote, blutende Stellen auftreten. Eine Pilzinfektion äußert sich in weißen, abwischbaren Belägen. Falls zusätzlich zum Brennen Fehlempfindungen in Armen oder Beinen auftreten ist Vorsicht geboten. Ein Aufsuchen des Hausarztes sollte schnell erfolgen, um die Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus) auszuschließen. In seltenen Fällen fehlen begleitende Symptome ganz, was auf eine psychische Ursache hindeutet. Eine weitere Ursachenforschung wäre dann angeraten.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Brennen an der Zungenspitze
Das Zungenbrennen kann durch viele verschiedene Erkrankungen verursacht sein. Je nachdem welchen Arzt man zu Beginn der Behandlung aufsucht, startet die Diagnostik daher mit unterschiedlichen Tests. Spezialist stellt hierbei allerdings der Zahnarzt dar. Zu Beginn findet immer die Anamnese und die klinische Inspektion der Zunge statt, um häufige Krankheiten zu bestätigen oder auszuschließen.
Wichtig sind an dieser Stelle auch die Medikamente, welche regelmäßig eingenommen werden, da auch diese ein Brennen verursachen können. Danach folgen ggf. Blutuntersuchungen und Allergietests. Bei weißlichem, abwischbarem Belag wird ein Abstrich genommen, um einen Pilzbefall zu bestätigen. Laufen alle Untersuchungen ins Leere, kann eine neurologische Abklärung auf psychische Ursachen sinnvoll sein.
Die Therapie dieses Symptoms sollte gezielt auf die Ursache des Brennens abgestimmt sein. Bei einer schlecht sitzenden Zahnprothese kann es durch eine falsche Druckbelastung oder durch einen Pilzbefall zu einem Zungenbrennen kommen. Eine professionelle Reinigung der Prothese, ggf. sogar die Neuanfertigung stehen dann an. Bei einer Pilzerkrankung existieren einige Antipilzmedikamente, auch Antimykotika genannt, welche schnell helfen können und den Pilzbefall eindämmen. Pilzbefall im Mund bezeichnet mal als Mundsoor.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Mundsoor
Darüber hinaus ist auch eine gute Mundhygiene immer wichtig, da sie zu einem besseren Mundgefühl beiträgt. Manchmal können die Symptome jedoch nicht komplett geheilt werden. Die Patienten müssen sich dann mit dem Brennen anfreunden und versuchen ein normales Leben zu führen. Eine psychologische Therapie oder Entspannungsübungen sind dann sinnvoll. Wichtigstes Element, welches zur Heilung beiträgt, ist die aktive Mitarbeit des Patienten. Ohne diese wird eine Behandlung schwierig.
Neben Medikamenten existieren verschiedene Hausmittel, um das Zungenbrennen zu lindern. Bei trockenem Mund sollte viel Wasser oder Tee getrunken werden, um eine ständige Befeuchtung der Schleimhäute zu gewährleisten. Salbei-, Lindenblüten- oder Malventee eignen sich besonders gut. Natürlich kann man für eine Verbesserung auch mehrmals täglich mit diesen Teesorten spülen.
Befeuchtend wirken auch Kaugummi oder Lutschbonbons. Nutzt man diese häufig am Tag sollte man eine zuckerfreie Variante wählen, um das Kariesrisiko gering zu halten. Auch homöopathische Mittel wie Marum Verum oder Mezereum werden gegen ein Zungenbrennen empfohlen. Vermeiden sollte man während der Erkrankung hingegen Kaffee, saure Getränke oder Nahrungsmittel, sowie scharfe Speisen. Diese können ein Brennen sogar noch verstärken. Auch auf Genussmittel wie Rauchen oder Alkohol sollte verzichtet werden, um die Schleimhaut nicht noch stärker zu reizen.
Eine genaue Zeitdauer kann für das Zungenbrennen leider nicht angeben werden. Der Verlauf ist allerdings abhängig von der Art der Grunderkrankung. Wenn die Ursache beispielsweise in einer falsch sitzenden Prothese liegt, kann das Problem schnell angegangen und gelöst werden. Ähnliches gilt für Allergien oder bei einem Pilzbefall. Kann der Grund jedoch nicht ohne Weiteres gefunden werden, kann das Zungenbrennen zu einer langwierigen Angelegenheit werden. Oft wird dann nur eine Verminderung der Beschwerden jedoch keine Symptomfreiheit erreicht.
Vitamin B12 ist ein Vitamin, welches für die Zellneubildung, vor allem der Blutzellen, und die Funktion des Nervensystems notwendig ist. Ein starker Mangel macht sich erst nach einiger Zeit bemerkbar, kann dann aber weitreichende Folgen besitzen.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Vitamin B12 Mangel
Die Blutbildung ist gestört und ruft eine Blutarmut, auch Anämie genannt, hervor. Dadurch kann eine Hunter Glossitis auftreten. Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Veränderung der Zungenschleimhaut, die mit einem Umbau der Zungenschleimhaut einhergeht. Durch den Umbau bekommt die Zunge eine ganz glatte, rote Oberfläche, in der keine Furchen mehr vorhanden sind. Man nennt sie daher auch Lackzunge.
Neben Fehlempfindungen geht diese Erkrankung vor allem mit dem Symptom der brennenden Zunge einher. Als Therapie empfiehlt sich die Ursache zu bekämpfen, in diesem Fall also eine Vitamin B12 Zufuhr. Es ist in vielen tierischen Lebensmitteln, v.a. Fleisch und Käse, vorhanden, weshalb vegan lebende Menschen oft Probleme mit dieser Erkrankung haben. Da es nicht in Tablettenform verabreicht werden kann, ist eine ausgewogene Ernährung äußerst wichtig
Auch eine Schilddrüsenunterfunktion kann ein Zungenbrennen auslösen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion, auch Hypothyreose genannt, funktioniert die Hormonproduktion nicht richtig und es werden zu wenig Hormone hergestellt. Anfangs zeigen sich nur leichte Symptome, welche sich auch nur schleichend verschlechtern. Daher wird diese Erkrankung meist erst spät erkannt. Die Wirkung der Hormone ist mannigfaltig. So werden beispielsweise das Herz, die Insulinfreisetzung und das zentrale Nervensystem darüber gesteuert. Rezeptoren sind im ganzen Körper vertreten. Eine Mangelerscheinung hat aus diesem Grund Auswirkungen auf die Speichelzusammensetzung und löst so ein Zungenbrennen aus.
Lesen Sie mehr zum Thema: Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion
Stress, vor allem psychischer Stress, ist ein neurologisches Symptom. Ähnlich wie Angst oder Depressionen kann er dafür sorgen, dass man unterbewusst die Zähne zusammenbeißt, presst oder knirscht. Neben Kiefergelenksbeschwerden oder Muskelverspannungen ist auch Zungenbrennen ein häufiges Symptom. Abhilfe schaffen kann in diesem Fall eine psychologische Therapie. Vor allem Verhaltenstherapien haben sich bewährt. Hier wird man von einem Therapeuten angeleitet, alte Verhaltensmuster abzulegen, um Neue zu erlernen. Diese Therapieform ist also „Hilfe zur Selbsthilfe“. Man lernt dabei, sich selbst aus der Problematik herauszuleiten und so die Beschwerden zu lindern.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Nächtliches Zähneknirschen
Bei Rauchern kann durch den ständigen Kontakt der Schleimhaut mit den giftigen Rauchgasen eine Entzündungsreaktion entstehen. Nikotin und Teer reizen in diesem Fall die Zungenschleimhaut und verursachen so das Symptom. Darüber hinaus ist bei Rauchern auch die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Leukoplakie erhöht. Bei einer Leukoplakie handelt es sich um eine nicht abwischbare weiße Veränderung, welche häufig an der Wangenschleimhaut auftritt. Auch an der Zunge tritt sie ab und zu auf. Abgesehen davon, dass diese Veränderung nicht schön aussieht und ein Brennen oder Schmerzen verursachen kann, kann sie sich mit der Zeit verändern und in eine Krebserkrankung übergehen.
Auch durch verschiedene Speisen und Genussmittel kann die Zunge gereizt werden und ein Brennen verursachen. Vor allem stark saure Lebensmittel oder Kaffee zählen zu den Auslösern. Auch Ananas führt manchmal zu Zunngenbrennen. Verantworltlich hierfür ist ein bestimmtes Enzym, das Bromelain. Die Aufgabe von Bromelain ist das Verdauen von Fleisch-Eiweiß. Aus diesem Grund wird beim Ananasverzehr die Zunge durch das Enzym gereizt und es können kleine entzündete Stellen entstehen, welche, manchmal sogar bluten. Verhindern kann man dies nur, indem man reife Ananas isst, da darin weniger Bromelain enthalten ist. Das Zungenbrennen verschwindet jedoch nach einiger Zeit von selbst wieder.
Den Pilzbefall der Mundhöhle nennt man im Fachjargon auch Mundsoor oder Candida Infektion. Bei dieser Infektion kann sich ein Pilz aufgrund eines geschwächten Immunsystems schnell im Mund ausbreiten. Neben einzelnen roten, entzündeten Schleimhautstellen ist ein weißlicher Belag erkennbar. Dieser Belag lässt sich meist mit einfachen Mitteln abstreifen. Untersucht man ihn unter dem Mikroskop, kann man schnell eine Bestätigung der Blickdiagnose erhalten.
Durch die wunden Stellen, kann sich dann das Gefühl des Zungenbrennens ausbreiten. Man sollte einen Arzt aufsuchen, um den Grund der Pilzerkrankung zu ermitteln. Weiterhin kann dieser auch ein Medikament verschreiben, welches bei der Abheilung hilft und diese beschleunigt.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Mundsoor
Bei einer HIV-Infektion ist das Immunsystem stark beeinträchtigt. Es kann passieren, dass andere Erreger leichtes Spiel haben und sich schneller als gewöhnlich ausbreiten. Vor allem ein Pilzbefall trifft HIV-Infizierte häufig. Verwirrung herrscht bei vielen darüber, ob dieses Symptom in der akuten Phase der Infektion oder erst später auftritt. Mit großer Wahrscheinlichkeit kann man sagen, dass dieses HIV-Symptom erst später erscheint, wenn schon eine gewisse Vorschädigung des Immunsystems besteht, da sich ein Pilzbefall bei völlig Gesunden normalerweise nicht so stark ausbreiten kann.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Symptome von HIV
Diese Themen könnten Sie ebenfalls interessieren: