Die Therapie der Arthrose richtet sich immer nach Verlauf der und Stadium der Arthrose. Eine Therapie, die die Ursache bekämpft gibt es in dieser Form nicht. Es wird lediglich bei der Therapie versucht, die Symptome der Arthrose zu verhindern und den Verlauf der Arthrose zu verringern.
Eine kausale Therapie der Arthrose, d.h. eine Therapie, die die Ursache der Arthrose behebt gibt es nicht.
Obwohl eine Vielzahl von "Knorpelaufbaupräparaten", welche von Gelantine über pflanzliche Wirkstoffe, welche die verschiedensten Dinge enthalten können, angeboten werden, so fehlt doch bisher der wissenschaftliche Beweis für ihre Wirkung (in Bezug auf ihre Knorpel aufbauende Wirkung). Insbesondere eine Beeinflussung des Voranschreitens eines Knorpelverlustes ist nicht sicher nachweisbar. Für viele Präparate die diesen Einfluss für sich beanspruchen liegen Studien vor, die eine positive Wirkung auf die Arthrose nachweisen konnten. In anderen, unabhängigen Kontrollstudien konnte diese Wirkung dann nicht reproduziert werden.
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Letztendlich ist das Ergebnis offen. Zu viele Dinge sind noch unbeantwortet. Da die meisten auf dem Markt befindlichen Präparate relativ unschädlich sind, liegt es an den Erfahrungen des Arztes und am Patienten selbst, ob eine derartige Therapie eingeschlagen werden soll. Die Alternativen sind zumindest begrenzt und zielen vordergründig auf eine Therapie der Symptome ab, nicht auf eine kausale (ursächliche) Arthrosetherapie.
Verschiedene Therapiemaßnahmen können jedoch eine deutliche Erleichterung der Beschwerden bei Arthrose bringen:
Ziele der Therapie sind vor allem das Fortschreiten der Arthrose zu verhindern, Linderung der von der Arhtrose verursachten Schmerzen und eine Verbesserung bzw. Erhaltung der Bewegungseinschränkung. Zu den Säulen der Therapie zählen allgemeine Therapiemaßnahmen, Physikalische Therapie, medikamentöse Therapien, Orthopädie Technik und operative Massnahmen.
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Die allgemeinen Therapiemassnahmen der Arthrose bestehen vor allem in der Reduktion von evtl. vorhandenem Übergewicht, damit die vorgeschädigten Gelenke entlastet werden können. Dies gelingt durch eine Umstellung der Ernährung, die an sich jedoch auch einen positiven Einfluss auf die Beschwerden der Arthrose haben kann.
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Des Weiteren sollten Be-und Entlastung der Gelenke in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Sportarten, die eine bestimmte Gelenksgruppe besonders belasten, sollten vermieden werden. Bei der Auswahl des Schuhwerkes sollte darauf geachtet werden Schuhen mit weichen Absätzen zu nutzen. Gelenke sollten gewärmt und vor Verkühlung und Nässe geschützt werden. Schwimmen sollte in Form von Kraul und Rückenkraul und in Thermalbädern erfolgen, außerdem wird regelmäßige Aquagymnastik empfohlen.
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Es wird bei der Therapie der Arthrose empfohlen, regelmäßige krankengymnastische Übungen in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Des Weiteren wird der Patient über schädigende Bewegungen und schützende Massnahmen in Form einer Patientenschulung informiert. Handelt es sich um eine Arthrose ohne entzündliche Komponente können Wärmeanwendungen abhilfe schaffen (z.B. Salben, Pflaster, Rotlicht, Fango). Handelt es sich um eine aktivierte Arthrose mit starker Entzündungskomponente sind vor allem kühlende Therapien induziert, außerdem Elektro- und Ultraschalltherapie.
Eine weitere Komponente der physikalischen Therapie ist der Muskelaufbau und das Muskeltraining, um die vorgeschädigten Gelenke zu schonen und zu entlasten. Außerdem sollte der Patient eine Schulung mit Hinweisen zur richtigen Gelenksbelastung beim Gehen erhalten.
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Medikamentöse Massnahmen haben zum Ziel die Entzündung sowie die Schmerzen der Gelenke zu vermindern. Eine medikamentöse Therapie kommt vor allem bei aktivierten entzündlichen Arthrosen zum Einsatz.
Zur Schmerzbehandlung wird oft Paracetamol eingesetzt, Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) werden zur Verminderung der Entzündung eingesetzt. Der Einsatz sollte zeitlich begrenzt erfolgen und nur dann, wenn es zu akuten Schmerz- oder Entzündungsperioden kommt. Es sollten keine NSAR kombiniert werden und immer nur ein Präparat zum Einsatz kommen. Die Dosierung sollte so gering wie möglich sein. Stets niedrig dosiert beginnen und gegebenenfalls bei Schmerzen erhöhen. Es sollten Substanzen mit kurzer Halbwertzeit genommen werden, die schnell wirken.
Parallel zu der medikamentösen Gabe sollte die Nierenfunktion untersucht sowie zuvor die Unversehrtheit des Magens überprüft werden. Bei älteren Patienten sollte eine entsprechende Dosisanpassung erfolgen und die Dosierung eher noch niedriger gewählt werden. Zum Magenschutz sollte parallel ein sogenannter Protonenpumpenhemmer eingesetzt werden. In schweren Veräufen kann auch ein Kortisonpräparat in den betroffenen Gelenkspalt injiziert werden. Dies führt ebenfalls zur einer Entzündungshemmung im akuten Schub. Eine Injektion sollte nur dann erfolgen, wenn mit den vorher gegebenen Medikamenten kein Erfolg erzielt werden konnte.
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Es gibt zahlreiche orthopädische Hilfsmittel, die dazu beitragen sollen, Gelenke richtig zu belasten und alltägliche Bewegungsabläufe physikalischer zu gestalten. So gibt es spezielles Schuhwerk und Abrollhilfen, die dies gewährleisten sollen und dem Patienten angepasst werden können.
Bei fortschreitenden Arthrosen oder bei therapieresistenten Verläufen stellt oft nur eine operative Therapiemaßnahme die einzige Alternative dar. Dabei handelt es sich meistens um den künstlichen Gelenksersatz. Am häufigsten kommen Knieendoprothesen (sogenannten Knie TEP) oder Hüft TEP (Hüftprothese), seit einiger Zeit auch Gelenksersätze der Schultergelenke zum Einsatz. Die operativen Behandlungen stellen heute alltägliche Routineeingriffe dar. (siehe: Operation bei einer Kniearthrose)
Es muss aber beachtet werden, dass nach den entsprechenden Eingriffen eine zum Teil wochenlange Rehabilitationsphase vonnöten ist, um entsprechende Bewegungen der Gelenke wieder herzustellen. In neuester Zeit werden des Weiteren weitere Operationsverfahren und Ansätze getestet, die sich aber meistens noch in der Erprobungsphase befinden. Hierzu zählen die Knorpelanzüchtung sowie die Knorpeltransplantation.
Bei der Knorpeltransplantation wird am offenen Gelenk ein Stück Gelenkknorpel aus einer ungeschädigten Stelle des Gelenks entnommen und in den Bereich eingesetzt, dessen Knorpel degeneriert oder bereits verschwunden ist. Danach wird das Gelenk wieder verschlossen, der eingesetzte Knorpel soll dann einwachsen und eine neue Gelenkfläche bilden. Ein weiteres Verfahren ist die Anzüchtung von Knorpel außerhalb des Körpers. Dabei wird dem Patienten ebenfalls ein Stück Knorpel entnommen und außerhalb des Körpers vermehrend angezüchtet. Sobald eine entsprechende Menge des Knorpels neu gebildet worden ist, kommt es in einer zweiten Operationssitzung zum Einsetzen des Knorpels.
Danach wird ebenfalls gewartet, dass der Knorpel einwächst. Voraussetzung für das Knorpeltransplantationsvefahren ist, dass keine Fehlstellung der Gelenks schuld an der Arthrose ist oder die Fehlstellung behoben wurde. Wird ein Gelenk weiter fehlbelastet wird sich der neu eingesetzte Knorpel ebenfalls wieder degenerieren. Die Beschwerden treten sodann wieder auf. Die Verfahren sind des Weiteren nur anwendbar, wenn es sich lediglich um eine Knorpelschädigung handelt und der Rest des Gelenks noch unbeschädigt ist. In fortgeschrittenen Verläufen stellt der totale Gelenksersatz die einige Behandlungsoption dar.
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Die Ursachen der Arthrose und die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten haben das Augenmerk in den letzten Jahren auch auf das Thema Ernährung gerichtet. So wurden inoffizielle Richtlinien und Empfehlungen erlassen, wie die Ernährung mit der Entstehung einer Arthrose einhergehen könnte oder wie durch eine Umstellung der Ernährung der Verlauf einer Arthrose abgewendet werden kann.
Grundlage des Zusammanhangs zwischen Ernährung und Arthrose ist die Vermutung, dass ein Säure-Basenmilieu des Körpers, das sich im sauern Bereich befindet, die Entstehung einer Arthrose begünstigen könnte.
Deshalb gilt es in erster Linie die Aufnahme von den Körper ansäuernde Lebensmittel zu verhindern.
Lebensmittel, die das Säure-Basenmilieu des Körpers in den sauren Bereich ziehen, sind:
Des Weiteren sollte auf Rauchen gänzlich verzichtet werden.
Lebensmittel, die hingegen bei Arthrose empfohlen werden oder die die Entstehung einer Arthrose verhindern sollen sind:
Auch das Trinken von Kräutertee wird ebenfalls empfohlen.
Ernährung kann natürlich nicht gänzlich eine Arthrose verhindern. Heilen kann sie sie ebenfalls nicht. Allenfalls kann sie unterstützend wirken.
Kritisch ist jedoch anzumerken, dass die Theorien wissenschaftlich kaum oder nicht belegt sind.
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Eine Arthrose der Schulter wird nach Möglichkeit (besonders in der Frühphase) konservativ behandelt, also ohne eine Operation. Einen günstigen Einfluss auf den Verlauf des Schulterverschleißes kann eine Kombination aus Schmerztherapie und Krankengymnastik haben. Dadurch kann häufig die Arthrose verlangsamt werden und die Schulterbeschwerden werden gelindert.
Als Schmerztherapie kommen direkte Injektionen von schmerzbetäubenden Medikamenten (meistens mit einem Zusatz von Cortison) in das Schultergelenk selbst, in die Schulterkapsel oder den oberen Gleitraum (zwischen Oberarmkopf und einem knöchernen Vorsprung des Schulterdaches). Dadurch kann häufig eine Schmerzfreiheit erreicht werden und da die Medikamente auch entzündungshemmend wirken, kommt es zu einer Reduktion des Reizzustandes (Entzündung) im Schultergelenk.
Gezielte Krankengymnastik zur Kräftigung der Schultermuskulatur und Korrektur von möglichen Fehlhaltungen in den oberen Abschnitten der Wirbelsäule können ebenfalls den Heilungsprozess unterstützen. Auch Kälteanwendungen oder eine Röntgenreizbestrahlung können in manchen Fällen das Fortschreiten der Arthrose in der Schulter verhindern.
Bei einer fortgeschritten Schulterarthrose kann eine operative Therapie sinnvoll sein. Der Gleitraum in der Schulter kann beispielsweise erweitert werden, die Schultermuskulatur (Rotatorenmanschette) kann rekonstruiert werden. Es können auch Entlastungen oder Entfernungen von Anteilen des Schultergelenks vorgenommen werden.
Bei einer sehr ausgeprägten Arthrose der Schulter sollte über einen künstlichen Gelenkersatz nachgedacht werden, um den Schmerz langfristig zu therapieren und die eingeschränkte Schulterbeweglichkeit zu verbessern. Es gibt verschiedene Schultergelenkprothesen (z.B. Kappenprothese, Oberarmkopfprothese, Schultertotalprothese, inverse Schulterprothese), die bei einer fortgeschritten Arthrose eingesetzt werden können.
Erfahren Sie mehr über die Schulterarthrose unter: Schulterarthrose
Bei der Kniearthrose ist das erste Therapieziel immer eine Schmerzreduktion. Mithilfe von Medikamenten, Krankengymnastik, Elektrotherapie oder Röntgenbestrahlung können Kniebeschwerden durch die Arthrose gelindert werden.
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In einigen Fällen können auch Knorpelaufbaupräparate eine Verbesserung der Beschwerden im Kniegelenk erzielen. Besonders der gezielte Muskelaufbau kann durch Stärkung der Koordination und Stabilität des Kniegelenks zu einer Linderung der Beschwerden beitragen.
Erst wenn alle konservativen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind, sollte eine operative Therapie der Kniearthrose angedacht werden. Bei kleineren Meniskus- oder Knorpelschäden kann eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) bereits ausreichen, um die Arthrosebeschwerden zu lindern. Auch eine Umstellungs-Operation, bei der Fehlstellungen wie O- und X-Beine korrigiert werden, kann die Statik des Kniegelenks verbessern.
Bei einer sehr weit fortgeschritten Arthrose im Knie, ist ein künstliches Kniegelenk (Knieendoprothese) die Option der Wahl. Dabei wird meist nur die oberste Schicht des Gelenkknochens entfernt und das Implantat übernimmt die Funktion des Gelenkknorpels (sozusagen als Platzhalter). Aktuell beträgt die Haltbarkeit von künstlichen Kniegelenken zwischen 8 bis 15 Jahren, danach muss es erneuert oder ausgetauscht werden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Kniearthrose, wann behandelt man konservativ? und Kniearthrose, wann muss operiert werden?
Die Therapiemöglichkeiten einer Hüftarthrose sind sehr vielfältig. Im Anfangsstadium werden entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente verabreicht. Auch eine Gewichtsreduktion kann sich positiv auf den Heilungsprozess auswirken, da jede Reduktion um ca. 5 Kilogramm des Gewichts das Arthroserisiko um ca. 50 Prozent reduziert.
Außerdem können orthopädische Schuhe oder Einlagen helfen, die Belastung der Beinachse zu ändern und das Gelenk dadurch zu schonen.
Durch Wärme- oder Kälteanwendung kann ebenfalls eine Linderung der Beschwerden erreicht werden. Hüftarthrose wird besonders gut therapiert durch viel Bewegung und sportliche Aktivität, jedoch wenig Belastung auf das Hüftgelenk (z.B. Schwimmen und Radfahren sind ideal). Durch die Bewegung wird der Arthroseschmerz bekämpft, der Knorpel stabilisiert und die Muskulatur gestärkt, was zu einer Entlastung des Knorpels führt.
In fortgeschritten Krankheitsstadien muss häufig eine operative Therapie der Hüftarthrose herangezogen werden. Im Rahmen einer Gelenkspiegelung können Arthroseursachen wie begrenzte Knorpelschäden beseitigen lassen. Aber auch eine Beseitigung einer Fehlstellung durch Umstellung des Hüftgelenks, der Einsatz einer Hüftkappe oder einem kompletten Ersatz des Hüftgelenks können in einigen Fällen notwendig werden.
Erfahren Sie hier mehr über die Therapie einer Hüftarthrose, Röntgenreizbestrahlung
Die Arthrose in der Hand ist für viele Patienten mit einer großen Einschränkung verbunden da einfache Tätigkeiten wie essen oder schreiben oftmals zur Qual werden. Deshalb empfiehlt es sich eine adäquate Therapie bei Arthrose in der Hand durchzuführen. Zunächst sollte der Patient, wenn er unter Arthrose leidet, versuchen, seine Hand so viel und gut es geht immer wieder zu bewegen um somit der Arthrose zuvor zu kommen. Dies dient vor allem der Prophylaxe.Wichtig ist jedoch, die Handgelenke dabei richtig zu bewegen. Mithilfe von Ergotherapie kann der Patient erlernen, welche Bewegungen der Hand gut tun und welche die Gelenke nur noch mehr belasten und somit zu einer Verschlimmerung führen.
Ist das Daumensattelgelenk betroffen, hilft es oft, dieses Gelenk von einem Arzt schienen zu lassen. Dies ist eine sehr einfache Therapie bei Arthrose im Daumensattelgelenk, gleichzeitig aber auch eine sehr effektive und kostengünstige.
Eine weitere einfache Therapie bei Arthrose in der Hand ist das Einreiben eines schmerzlindernden Gels oder einer Creme, die nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) enthalten, wie z.B. einer Proff® Schmerzcreme. Durch die Massage der Gelenke und die schmerzlindernde Wirkung hat der Patient meist schnelle und gute Erfolge und kann die Hand wieder halbwegs gut bewegen. Vor allem im Anfangsstadium hilft dem Patienten auch die Einnahme von schmerzlindernden und/oder antientzündlichen Medikamenten (nicht steroidale Antirheumatika).
Wichtig ist jedoch, die direkte Injektion von Schmerzmitteln oder Antiphlogistika (Entzündungshemmern) in das betroffene Gelenk in der Hand zu vermeiden, da das Gelenk dadurch auf Dauer nur noch mehr geschädigt wird. Auch von einer Therapie mit Cortison wird abgeraten, da dieses nur kurzfristig zu einer Besserung führt und zusätzlich den umliegenden Knorpel im Gelenk demolieren könnte, was dann den Progress der Arthrose nur weiter fördern würde und somit letztendlich zu mehr Komplikationen führt.
Da jedoch Medikamente und Gels meist über einen längeren Zeitraum gesehen keine ausreichende Therapie für die Arthrose in der Hand sind, sollte der Patient nach einiger Zeit überlegen, ob er nicht alternative Heilmethoden ausprobiert. Beispielsweise helfen Wärmeanwendungen bei vielen Patienten und dämmen die Arthrose über einen längeren Zeitraum ein. Auch Akupunktur schlägt als Therapie bei vielen Patienten mit Arthrose in der Hand sehr gut an. Zusätzlich gibt es auch Biostimulationen mit einem Softlaser und Magnetfeldtherapien. Diese alternativen Heilmethoden werden jedoch meist von den Krankenkassen nicht als Therapie bei Arthrose in der Hand anerkannt und müssen somit meist aus eigener Tasche gezahlt werden.
Eine sehr effektive Therapie bei Arthrose in der Hand stellt auch die Radiosynoviorthese dar. Hierbei werden radioaktiv geladene Teilchen direkt in das von Arthrose betroffene Handgelenk gespritzt. Diese Teilchen hemmen nun direkt im Gelenk den Entzündungsprozess. Um umliegendes Gewebe durch die radioaktiven Teilchen nicht zu schädigen, nutzt man nur kurzreichende radioaktive Teilchen, die sich dann hauptsächlich in dem betroffenen Gelenk verteilen. Vor allem die Schmerzen, welche bei der Arthrose in der Hand entstehen, können somit sehr gut und über einen längeren Zeitraum hinweg, eingedämmt werden.
Je nach Schweregrad der Arthrose in der Hand bleibt als letzte Therapiemöglichkeit nur noch die Operation. Ist bei dem Patient noch ein Gelenkspalt mit Entzündungszellen vorhanden, kann man mittels Arthroskopie versuchen, nur diesen Teil der entzündlichen Stelle zu entfernen und somit für eine Schmerzreduktion beim Patienten zu sorgen.
Besteht beim Patient jedoch ein fortgeschrittenes Stadium der Arthrose in der Hand, so kann es sein, dass der Arzt in einer Operation die Schmerzfasern komplett durchtrennen muss damit diese die Information „Schmerz“ nicht mehr an das Gehirn weiter leiten können. Diese Therapieoption sollte immer die letzte Möglichkeit sein und ist auch mit gewissen Risiken verbunden. Dennoch steht die Schmerzfreiheit des Patienten an oberster Stelle. Sind alle anderen Therapieoptionen ausgeschöpft, so bleibt als letztes Mittel nur die Durchtrennung der Schmerzfasern als Therapie bei der fortgeschrittenen Arthrose in der Hand.
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Eine operative Therapie der Daumensattelgelenk-Arthrose ist meist nur dann erforderlich, wenn starke Schmerzen gleichzeitig mit einer Behinderung der Daumenfunktion über einen längeren Zeitraum bestehen und diese nicht auf konservative Therapien ansprechen. In leichten Fällen der Arthrose reicht häufig schon eine Schonhaltung eventuell mit kurzer Ruhigstellung des Daumens aus, um die Schmerzen zu lindern.
Außerdem können Salben aufgetragen werden und kurzfristig sogenannte Rheumamittel eingenommen werden (zB Arcoxia®, Voltaren®, Ibuprofen®). In späteren Stadien der Daumensattelgelenk-Arthrose, insbesondere bei belastungsabhängigen Beschwerden, kann eine Schiene (Orthese) bei Belastungen des Gelenks getragen werden, um das Gelenk zu entlasten.
Cortisoninjektionen in das Gelenk können zu einer längeren Beschwerdelinderung führen, dürfen jedoch wegen der Nebenwirkungen (z.B. schwere Entzündung des Gelenkes) nicht zu oft gespritzt werden.
Eine weitere Therapiemöglichkeit bietet eine Behandlung mit Blutegeln.
Sollte eine operative Therapie der Daumensattelgelenk-Arthrose angestrebt werden, wird meist das große Vieleckbein entfernt (Trapezektomie). Der Heilungsprozess nach dieser Operation ist relativ langwierig, der Daumen kann frühstens nach etwa drei Monaten wieder normal eingesetzt werden. In seltenen Fällen wird ein Kunstgelenk eingesetzt, die Rehabilitation ist bei dieser Methode viel schneller (ca. sechs Wochen). Jedoch kommt es in den meisten Fällen im Laufe der Jahre zu einer Lockerung des Kunstgelenks im Knochen, weshalb unter Umständen eine neue Operation mit Entfernung des künstlichen Gelenkersatzes und anschließender Trapezektomie erforderlich wird.
Lesen Sie mehr zum Thema: OP bei einer Daumensattelgelenksarthrose
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