Arcoxia ist ein so genanntes nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR), welches gute schmerz- und entzündungshemmende Potenz besitzt. Es gehört zu der Gruppe der sogenannten COX-2 Hemmer.
Arcoxia® gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatikern (NSAR).
Es besitzt neben guter schmerlindernder, auch entzündungshemmende Wirkung.
5-Chlor-6′-methyl- 3-[4-(methylsulfonyl)phenyl]- 2,3′-bipyridin
Wirkstoff: Etoricoxib
Typische Anwendungsgebiete von Arcoxia® sind:
Alle NSAR´s hemmen ein körpereigenes Enzym, die sogenannte Cyclooxygenase. Dieses Enzym ist entscheidend an der Bildung von Prostaglandienen beteiligt. Man differenziert zwei Klassen dieser Cycolooxygenase (COX-1 und COX-2).
regulieren. Prostaglandiene beeinflussen ebenfalls die Blutgerinnung. Arcoxia® ist ein Vertreter einer relativ neuen Klasse von entzündungshemmenden Medikamenten.Es ist ein selektiver Cyclooxygenase 2 (COX-2) Hemmer. Hierunter versteht man allerdings nur eine überwiegend die COX-2 hemmende Wirkung, die für Schmerzen und Schwellung zuständig ist, während sie die COX-1, die u.a. für den Magenschutz reguliert, nur gering hemmen.
Zusammenfassend sind die COX-2 Hemmer ein guter Ansatz selektiver zu therapieren, abzuwarten bleibt, ob für diese selektive Therapie nicht ein erhöhtes Nebenwikungsrisiko (Herzinfarkt und Schlaganfall im besonderen) Erkauf wird.
Das in Arcoxia enthaltene Etoricoxib ähnelt in seiner Wirkung dem ASS oder Ibuprofen. Deshalb ist ein schmerzlindernder Effekt auch bei Kopfschmerzen zu erwarten. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen wird Arcoxia allerdings im Normalfall nicht zur Behandlung von Kopfschmerzen eingesetzt. Zudem ist Arcoxia in Deutschland verschreibungspflichtig und somit nicht frei verkäuflich. In seltenen Fällen kann Arcoxia im sogenannten off-label-use in Kombination mit Triptanen gegen Migräne eingesetzt werden. Triptane sind klassische Mittel gegen Migräne, allerdings ist ihre Wirkungsdauer relativ kurz. Nach Ende der Wirkungsdauer der Triptane können Migränesymptome als Wiederkehrkopfschmerz erneut auftreten. Zusätzlich gegebenes Etoricoxib wirkt längerfristig und kann dies verhindern.
Wie alle NSAR wirkt Arcoxia auch bei einem Bandscheibenvorfall schmerzlindernd. Zurzeit ist es allerdings nicht zur Schmerzbehandlung bei einem Bandscheibenvorfall zugelassen. Außerdem ist es verschreibungspflichtig. Auch wenn Schmerzlinderung zur Behandlung eines Bandscheibenvorfalls wichtig ist, sollte man beachten, dass der Schmerz eine wichtige natürliche Funktion hat. Die betroffene Person wird gezwungen, ihren Rücken zu schonen, wodurch der Körper heilen kann. Es ist deshalb wichtig, den Rücken auch nach Behandlung weiterhin nicht zu überlastet.
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Das in Arcoxia enthaltene Etoricoxib ist in Deutschland zur Behandlung der Arthrose zugelassen. Es wirkt schmerzlindernd und dämmt die Entzündung ein. Vor allem gegen kurzfristige Schmerzattacken scheint Arcoxia gut wirksam zu sein. Meistens reichen bereits niedrige Dosen aus. Arcoxia muss nur einmal täglich genommen werden, da seine Wirkung relativ lange anhält. Trotzdem sollte Arcoxia, aufgrund der möglichen Nebenwirkungen, wenn möglich nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Zu beachten ist, dass es sich bei der Behandlung mit Arcoxia hauptsächlich um eine symptomatische Behandlung handelt.
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Arcoxia kann auch zur Behandlung einer Sehnenentzündung eingesetzt werden. Dabei macht man sich den schmerzlindernden und entzündungshemmenden Effekt des Wirkstoffes zunutze. Meistens wird Arcoxia als Reservemittel verwendet, also eingesetzt, wenn andere Medikamente keine ausreichende Wirkung zeigen. Arcoxia entfaltet seine Wirkung relativ schnell. Aufgrund der vielfältigen möglichen Nebenwirkungen wird Arcoxia allerdings nur sehr zurückhaltend verschrieben.
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Arcoxia® gibt in der Dosierung mit 60, 90 und 120 mg.
Als Einnahmeempfehlung gibt der Hersteller eine einmal tägliche Einnahme an.
Die Tageshöchstdosis liegt bei 120 mg pro Tag (hier liegen allerdings Einschränkungen in der Indikation und Dauer vor, z.B. Gichtanfall 120 mg Arcoxia® für 8 Tage maximal).
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Arcoxia® mit dem Wirkstoff Etoricoxib wird allgemein als Schmerzmittel verwendet. Es gibt jedoch unterschiedliche Dosierungen, für die sich die jeweiligen Anwendungsberieche unterscheiden. Arcoxia® 60 bedeutet, dass in einer Tablette 60 Milligramm des Wirkstoffs Etoricoxib enthalten sind.
Diese Dosierung wird in erster Linie zur Behandlung der Schmerzen bei Arthrose verwendet.
Arthrose, eine verschleißbedingte Knochenerkrankung, bei der sich der Gelenkknorpel stärker abnutzt als normal, verursacht Gelenkschmerzen, die sich mit Arcoxia® 60 gut behandeln lassen. Im Vordergrund steht hierbei die schmerlindernde Wirkung von Arcoxia®.
Arcoxia® 90 enthält 90 Milligramm Etoricoxib und lässt damit die Behandlung stärkerer Schmerzen zu. Vor allem akute Schmerzzustände sind eine Indikation für Arcoxia® 90.
Zu diesem Bereich zählen etwa die Schmerzen nach einer Zahnextraktion aber auch entzündliche Schmerzen. Entzündliche Schmerzen kommen bei Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis, einer Entzündung der Gelenke, vor.
90 Milligramm Etoricoxib wirken nicht nur schmerzlindernd, sondern auch antientzündlich und abschwellend auf die Gelenke. Ein weiteres Anwendungsgebiet für Arcoxia® 90 ist die Erkrankung Morbus Bechterew.
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Die höchste Dosierung beinhaltet Arcoxia® 120, also 120 Milligramm Etoricoxib.
Der akute Gichtanfall wir mit Arcoxia® 120 behandelt, länger als eine Woche sollte die Behandlung aber nicht andauern, da das Medikament über die Nieren ausgeschieden wird und deshalb eine hohe Belastung für die Nieren darstellt.
Des Weiteren wurden unter längerer Behandlung mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Coxibe (z.B. Etoricoxib) ein erhöhtes Herzinfarkt- und Thromboserisiko bei vielen Patienten festgestellt.
Die Maximaldosis von Arcoxia® hängt von der Ursache der Behandlung und den vorliegenden Grunderkrankungen ab:
Bei allen diesen Erkrankungen steigt die Wirkung ab der genannten Maximaldosis für Arcoxia nicht mehr, jedoch nimmt der Anteil der Nebenwirkungen stark zu. Im Alter ändert sich die Maximaldosis nicht. Jedoch muss sie bei gleichzeitigem Vorliegen einer Lebererkrankung auf 60mg pro Tag reduziert und je nach Schweregrad weiter angepasst werden.
Patienten mit einer weit fortgeschrittenen Niereninsuffizienz oder Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten Arcoxia® gar nicht einnehmen.
Die höchste in Deutschland verkäufliche Dosis sind Tabletten mit 120 mg Etoricoxib. Dies ist auch die höchste empfohlene Tagesdosis für Arcoxia. Eine so hohe Dosis wird zurzeit nur zur Behandlung von akuten Schmerzen bei einer Gichtarthritis empfohlen. In bestimmten Fällen, beispielsweise bei einer Lebererkrankung gelten niedrigere Maximaldosen. Generell sollte Arcoxia so niedrig dosiert und so kurz wie möglich eingesetzt werden. So sollte die Maximaldosis von 120 mg pro Tag höchstens über acht aufeinanderfolgenden Tagen eingenommen werden. Dadurch werden Nebenwirkungen verhindert. In einzelnen Studien wurden Dosen von bis zu 500 mg als nicht lebensgefährlich eingestuft, trotzdem sollte bei Überdosierung ein Arzt aufgesucht werden.
Nebenwirkungen an den Augen äußern sich zunächst in verschwommenem Sehen. Da Arcoxia® Entzündungsprozesse des körpereigenen Immunsystems unterdrückt, die dafür zuständig wären schädliche Erreger abzutöten, kommt es vermehrt zu Infektionen. Diese Nebenwirkung an den Augen tritt dann meist in Form einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) auf und kommt bei 1-0,1% der Einnahmen vor.
Als weitere Nebenwirkung bei der Einnahme von Arcoxia® kann Müdigkeit in 1-10% der Anwendungen auftreten. In vielen Fällen geht dann die Müdigkeit mit Kopfschmerzen und Schwindel einher. Sie kann aber auch aufgrund der Schlafstörungen entstehen, die gelegentlich bei der Einnahme von Arcoxia auftreten. Müdigkeit ist eine häufige Nebenwirkung von Arcoxia. Eine als „häufig“ eingestufte Nebenwirkung (tritt bei 1-10% der behandelten Patienten auf). Häufig kommt es zusätzlich zu einem Schwächegefühl. Auch grippeartige Symptome können entstehen. Möglicherweise liegt dies an einer Wirkung durch Arcoxia im zentralen Nervensystem. Allerdings wurde dies noch nicht abschließend untersucht.
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Arcoxia® und Alkohol ist Vorsicht geboten. Arcoxia® hemmt das Enzym Cyclooxygenase 2 (COX2). Dieses ist, wie das nur von der Struktur leicht unterschiedliche Enzym COX1, dafür zuständig bestimmte Enzyme, die Prostaglandine, zu bilden. Diese sorgen für den regelrechten Aufbau der Magenschleimhaut.
Durch die Hemmung der Cyclooxygenasen wird also die Magenschleimhaut nicht mehr richtig aufgebaut, wodurch der Magen ungeschützter und leichter angreifbar ist. Zwar liegt im Bereich des Magens vermehrt die COX1 vor, jedoch reicht die Wirkung der Hemmung der COX2 durch Arcoxia aus, um Einfluss auf die Magenschleimhaut zu nehmen. Ist diese geschwächt wird der Magen stärker durch die Säure des Alkohols angegriffen und es kann zu Übelkeit oder sogar zu Magenblutungen kommen. Aus diesem Grund verträgt sich insbesondere die lange Einnahme von Arcoxia nicht mit Alkohol.
Das Enzym (COX2), das durch Arcoxia® gehemmt wird, liegt unter anderem vermehrt in der Niere vor. Die Niere ist dafür zuständig das Flüssigkeitsvolumen des Körpers zu regulieren und durch Wasserausscheidung denn Blutdruck zu senken. Vor allem bei bereits eingeschränkter Nierenfunktion sind die Prostaglandine, die durch die COX2 gebildet werden sehr wichtig für die Durchblutung der Niere und ihre Funktion. Deshalb kann durch die Einnahme von Arcoxia® und die Hemmung der COX2 die Niere weiter an Funktion verlieren und weniger Wasser ausscheiden. Dadurch steigt der Blutdruck als Nebenwirkung von Arcoxia® bei 1-10% der Anwendungen. Des Weiteren kann die Wirkung mancher blutdrucksenkender Medikamente durch Arcoxia® abgeschwächt werden.
Zu den Nebenwirkungen die bei der Einnahme von Arcoxia® auftreten können, zählen:
Da jeder Mensch individuell auf Medikament reagiert, können natürlich auch Nebenwirkungen auftreten, die hier nicht erwähnt werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Nebenwirkungen von Arcoxia®
Arcoxia® dient hauptsächlich der Behandlung von Schmerzen. Setzt man die Medikation mit Arcoxia® ab, so kann es zum erneuten Auftreten der Schmerzen kommen. Viele Patienten nehmen diese Schmerzen dann verstärkt wahr. Arcoxia® kann meist ohne Dosisreduktion abgesetzt werden. Die meisten der unter der Medikation aufgetretenen Nebenwirkungen verschwinden nach absetzen des Medikaments von selber. Lediglich die Abnahme des zugenommenen Körpergewichts kann sich etwas hinziehen. Wie schnell man das Gewicht wieder verliert richtet sich auch nach den eigenen Ernährungsgewohnheiten und der körperlichen Betätigung.
Arcoxia® gehört zur Gruppe der neuen COX-2 Hemmern, also auch zur Gruppe der Vioxx angehörte, eine Medikament, das wegen Nebenwirkungen im Herz-Kreislaufbereich am 30. September 2004 vom Markt genommen wurde. Solche Nebenwirkungen sind derzeit für Arcoxia® in diesem Ausmaß nicht bekannt.
Gerinnungshemmer
Arcoxia® sollte nicht mit gleichzeitig mit gerinnungshemmenden Präparaten oder Präparaten der gleichen Wirkstoffklasse (z.B. Diclofenac / Indometacin / Piroxicam / Ibuprofen) gegeben werden.
Insbesondere bei der gleichzeitigen Gabe von Marcumar® sollte berücksichtigt werden, das sich die blutverdünnende Wirkung von Marcumar® verstärkt.
Die Wirkung von blutdrucksenkenden Medikamenten (ACE-Hemmer, Betablocker, Diuretika) kann abgeschwächt werden.
Arcoxia zeigt Wechselwirkungen zur Anti-Baby-Pille. Da Arcoxia mehrere Enzyme des Leberstoffwechsels beeinflusst, kann es zu einer Abschwächung der kontrazeptiven Wirkung der Pille kommen. Noch wichtiger ist eine andere Wechselwirkung: Sowohl Arcoxia als auch die Pille erhöhen die Thrombosegefahr. Die gleichzeitige Einnahme beider Medikamente ist deshalb potentiell gefährlich. Dies gilt besonders, wenn weitere Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht oder Immobilisation vorliegen.
Die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten und Alkohol ist ein problematisches Thema. Alkohol verstärkt oder schwächt die meisten Medikamente in ihrer Wirkung.
Längerfristige Einnahme von Arcoxia® steigert das Risiko für Magengeschwüre. Diese Geschwüre können unter Umständen lebensbedrohliche Magen-Darm-Blutungen auslösen. Diese Blutungen können durch den regelmäßigen Genuss von Alkohol massiv verstärkt werden, da dieser blutverdünnende Eigenschaften hat. Außerdem steigert regelmäßiger Alkoholkonsum vor allem in Kombination mit anderen Risikofaktoren wie Übergewicht oder Rauchen das Risiko einen Herzinfarkt oder eine Thrombose zu erleiden.
Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sind auch schwerwiegende Nebenwirkungen während der Einnahme von Arcoxia®. Das Risiko für eine solche Erkrankung steigt also durch Alkoholkonsum während Arcoxia® Einnahme stark an.
Alkohol belastet nicht nur Herz und Kreislauf, sondern auch die Leber, da diese den Alkohol verstoffwechselt. Arcoxia® ruft in manchen Fällen auch Leberschäden hervor, beziehungsweise schränkt die Leberfunktion ein. Wieder entsteht bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol und Arcoxia® eine Doppelbelastung für den Körper. Es empfiehlt sich also während der Therapie mit Arcoxia® oder ähnlichen Medikamenten weitestgehend auf Alkohol zu verzichten.
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Da Arcoxia mehrere Anwendungsgebiete hat, gibt es auch entsprechend viele Alternativen. Im konkreten Fall lohnt es sich deshalb, mit dem behandelnden Arzt über die Alternativen zu reden. Die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung zeigen auch andere NSAR in sehr ähnlichem Ausmaß. Hierzu zählen beispielsweise ASS, Ibuprofen oder Diclofenac. Vor allem bei Unverträglichkeiten kann sich ein Wechsel deshalb lohnen. Für Krankheiten wie der rheumatoiden Arthritis oder der Arthose gibt es zudem physikalische oder sogar operative Therapien. Beide können natürlich auch mit Arcoxia kombiniert werden.
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Sie dürfen kein Arcoxia® einnehmen, wenn Sie:
Während einer Schwangerschaft ist die Einnahme von Medikamenten stets genauestens zu überdenken. Viele Wirkstoffe können dem ungeborenen Kind Schaden. Arcoxia® sollte während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da das Medikament die Produktion körpereigener Stoffe hemmt, welche unter anderem die Sauerstoffversorgung des Kindes im Mutterleib aufrechterhalten. Auch während der Stillzeit wird eine Einnahme von Arcoxia® nicht empfohlen.
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