Celebrex

Handelsname / Hersteller

Celebrex® Hartkapseln von Mack, Illert (Pfizer).

Chemischer Name

4 - [5 - (4 - Methylphenyl) - 3 - (trifluoromethyl) - 1H - pyrazol - 1 - yl] benzenesulfonamid

Wirkstoff: Celecoxib

Definition

Celebrex®gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatikern (NSAR). Es besitzt neben guter schmerzlindernder, auch entzündungshemmende Potenz. Es wird vor allem bei Beschwerden, die das Skelett bzw. die Knochen betreffen, eingesetzt.

Anwendungsgebiete

Typische Anwendungsgebiete von Celebrex® sind:

Wirkung

Alle NSAR´s hemmen ein körpereigenes Enzym, die sogenannte Cyclooxygenase. Dieses Enzym ist entscheidend an der Bildung von Prostaglandienen beteiligt. Man differenziert zwei Klassen dieser Cycolooxygenase (COX-1 und COX-2).
Prostaglandiene sind sogenannte Schmerzmediatoren, die Funktionen wie Schmerzen, Entzündung, Fieber regulieren. Prostaglandiene beeinflussen ebenfalls die Blutgerinnung.
Celebrex® ist ein Vertreter einer neuen Klasse von entzündungshemmenden Medikamenten; es ist ein selektiver Cyclooxygenase 2 (COX-2) Hemmer. Das bedeutet es hemmt überwiegend die COX-2, die für Schmerzen und Schwellung zuständig ist, während sie die COX-1, die u.a. für den Magenschutz reguliert, nur gering hemmen.

Zusammenfassend sind die COX-2 Hemmer ein guter Ansatz selektiver zu therapieren, abzuwarten bleibt, ob für diese selektive Therapie nicht ein erhöhtes Nebenwikungsrisiko (Herzinfarkt und Schlaganfall im besonderen) Erkauf wird.

Wirkeintritt von Celebrex®

Der Wirkstoff Celecoxib wird, anders als die meisten anderen Wirkstoffe aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika, relativ langsam resorbiert, sodass die volle schmerzstillende Wirkung erst nach 24 bis 48 Stunden erreicht wird.
Hierzu ist eine tägliche Einnahme nötig damit ein ausreichend hoher Blutspiegel des Medikaments erreicht wird. Zur Behandlung akuter Schmerzen eignet sich Celebrex® also nur mäßig, es sollte dann mit einem Wirkstoff kombiniert werden der schneller wirkt und die Zeit bis zum vollen Wirkeintritt von Celebrex® überbrückt.

Dosierung

Celebrex® gibt es als Hartkapseln in der Dosierung mit 100 und 200 mg.
Als Einnahmeempfehlung gibt der Hersteller 2 x 100 mg (1-0.-1) oder 2 x 200 mg (1-0-1) an.

Die Tageshöchstdosis liegt bei 400 mg pro Tag, sollte das Gewicht unter 50 kg betragen liegt die empfohlene Höchstdosis bei 200 mg pro Tag.

Preis

Da immer vom Kostendruck im Gesundheitswesen gesprochen wird, halte ich es für wichtig auch Preise für Medikamente zu erfahren:

Celebrex® 100 mg | 20 Hartkapseln (N1) | 21,41 €

Celebrex® 200 mg | 100 Hartkapseln (N3) | 120,83 €

Celebrex® zur Behandlung von Rückenschmerzen

Celebrex® wird vor allem zur Behandlung degenerativer Veränderungen (Verschleißerscheinungen) der Gelenke und Wirbelsäule eingesetzt. Auch zur Behandlung von Rückenschmerzen kommt es  häufig zum Einsatz.
Sowohl Celebrex® als auch sein Wirkstoffpartner Arcoxia® sind beliebte Medikamente zur Behandlung von Rückenschmerzen. Es kann jedoch auch eine Therapie mit Diclofenac oder Ibuprofen in Erwägung gezogen werden, je nachdem was die auslösende Ursache für die Schmerzen ist. Gerade bei muskulären Schmerzen wie beispielsweise bei Verspannungen die nichts mit Verschleiß zu tun haben, wirkt beispielsweise Ibuprofen sehr zuverlässig.

Nebenwirkungen

eBei der Auflistung beschränken wir uns auf die häufigsten Nebenwirkungen. Da jeder Mensch individuell auf in Medikament reagiert, können natürlich nichterwähnte Nebenwirkungen auftreten.
Allergische Reaktionen:

  • Hautausschlag (Rötung, Jucken)
  • Blutdruckabfall
  • Schock

Magen-Darm-Beschwerden
In einigen Fällen verursacht Celebrex® eine Magenschleimhautentzündung. Dabei wird die Magenschleimhautentzündung durch die direkte Aufnahme von Celebrex® über den Magen ausgelöst.

Schwindel

Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme)

Tinitus

Psychische Beschwerden:

Laborveränderungen (Laborwerte)

  • Erhöhung der Leberenzyme im Blut
  • Verminderung der roten Blutkörperchen

Lesen Sie mehr zum Thema: Celebrex® Nebenwirkungen

Ödeme als Nebenwirkung

Wie auch andere Wirkstoffen aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antiphlogistika kann Celebrex® zu einer Flüssigkeitsretention mit Bildung von Ödemen, also Wassereinlagerungen an bestimmten Körperstellen, führen.
Ödeme bilden sich meist zuerst im Bereich der Unterschenkel. Die Unterschenkel nehmen an Umfang zu, Strümpfe hinterlassen Abdrücke und wenn mit dem Finger auf den Unterschenkel gedrückt wird, entstehen kleine Beulen die sich rasch wieder zurückbilden. Tritt unter eine Therapie mit Celebrex® diese Nebenwirkung auf, sollte der behandelnde Arzt konsultiert werden. Bei sonst gesunden Patienten sind Ödeme nicht gefährlich sondern nur ein ästhetisches Problem.
Bei Patienten die beispielsweise an einer Herzschwäche leiden kann die erhöhte Flüssigkeitsretention Folgen haben sodass ein Absetzen des Medikaments notwendig werden kann.
Im Beipackzettel wird die Häufigkeit des Auftretens von Ödeme unter einer Therapie mit Celebrex® mit häufig angegeben. Das bedeutet, dass einer von 10 bis einer von 100 Patienten die Celebrex einnehmen, Ödeme ausbildet.

Müdigkeit als Nebenwirkung

Müdigkeit ist ein sehr unspezifisches Symptom und kann zahlreiche Ursachen haben. Auch viele Medikamente können Müdigkeit hervorrufen. Unter der Einnahme von Celebrex® kann es laut Beipackzettel gelegentlich zu Müdigkeit kommen. Das bedeutet, dass einer von 100 bis einer von 1000 Patienten die Celebrex einnehmen unter erhöhter Müdigkeit leiden.

Hinweis

Celebrex® gehört zur Gruppe der neuen COX-2 Hemmern, also auch zur Gruppe der Vioxx angehörte, eine Medikament, das wegen Nebenwirkungen im Herz-Kreislaufbereich am 30. September vom Markt genommen wurde. Solche Nebenwirkungen sind derzeit für Celebrex® in diesem Ausmaß nicht bekannt.

Braucht man bei der Einnahme Celebrex® einen Magenschutz?

Es gibt zwei verschiedene Arten von nicht-steroidalen Antirheumatika. Die selektiven COX2-Hemmer zu denen Celebrex® zählt und die nicht selektiven COX-Hemmer zu denen beispielsweise Ibuprofen zählt. Rein von der Wirkung auf Zellebene her ist es so, dass die selektiven COX2-Hemmer nicht am Magen angreifen und daher eigentlich auch keinen schädigenden Einfluss auf die Magenschleimhaut nehmen sollten.
Dahingegen wird Medikamenten wie Ibuprofen nachgesagt, dass sie das Risiko für die Entstehung von Magengeschwüren gerade bei längerer Einnahme deutlich erhöhen. Daher sollte Ibuprofen bei Einnahme über einen längeren Zeitraum immer mit einem Magenschutz kombiniert werden.
Bei den selektiven COX2-Hemmern ist dies nicht der Fall. Grundsätzlich müssen sie nicht mit einem Magenschutz kombiniert werden. Liegen jedoch Risikofaktoren wie Magengeschwüre in der Vorgeschichte, höheres Lebensalter, schlechter Allgemeinzustand, regelmäßiger Alkoholkonsum oder eine Komedikation mit anderen Medikamenten die das Risiko für das Auftreten von Magengeschwüren erhöhen vor, so wird die zusätzliche Einnahme einer Magenschutztablette empfohlen.

Wechselwirkung

Gerinnungshemmer:

Celebrex® sollte nicht mit gleichzeitig mit gerinnungshemmenden Präparaten oder Präparaten der gleichen Wirkstoffklasse (Diclofenac / Indometacin / Piroxicam / Ibuprofen) gegeben werden.
Insbesondere bei der gleichzeitigen Gabe von Marcumar® sollte berücksichtigt werden, das sich die blutverdünnende Wirkung von Marcumar® verstärkt.

Die Wirkung von blutdrucksenkenden Medikamenten (ACE-Hemmer, Betablocker, Diuretika) kann abgeschwächt werden.

Kann man Celebrex® mit Ibuprofen zusammen einnehmen?

Eine Kombination aus Celebrex® und Ibuprofen wird nicht empfohlen. Beide Medikamente zählen zu den nicht-steroidalen Antirheumatika wobei Celebrex® hier zur Untergruppe der selektiven COX2-Hemmer zählt.
Es wird generell nicht empfohlen, zwei Wirkstoffe aus dieser Medikamentengruppe einzunehmen, da sie ähnlich wirken und die Einnahme keine erhöhte Wirksamkeit verspricht. Bei nicht ausreichender Wirksamkeit sollte dann eher mit dem behandelnden Arzt gemeinsam überlegt werden, ob eine Steigerung der Dosis als Option in Frage kommt. Werden zwei Medikamente aus der Gruppe der NSAR eingenommen, erhöht es zudem das Risiko für das Auftreten potentieller Nebenwirkungen.
Laut Weltgesundheitsorganisation gibt es zur Behandlung von Schmerzen 3 Stufen (WHO-Stufenschema). Stufe 1 dient zur Behandlung leichter Schmerzen. Hier kommen Schmerzmittel wie Ibuprofen, Celebrex®, Paracetamol oder Metamizol zum Einsatz. In der Regel werden diese untereinander aber nicht miteinander kombiniert.
Eine Kombinationstherapie findet auf Stufe 2 statt, zur Behandlung mittelstarker bis starker Schmerzen. Es wird hier eine Kombinations-Therapie von Medikamenten der Stufe 1 (zum Beispiel Ibuprofen / Celebrex) mit niedrigpotenten Opioiden empfohlen.
Reicht also eine Therapie mit Celebrex nicht aus, gibt es zwei Möglichkeiten: Man wechselt das Medikament, probiert also ein anderes Medikament aus Stufe 1 aus, wie beispielsweise Metamizol (Novalgin), Paracetamol oder Ibuprofen. Oder man kombiniert Celebrex® mit einem schwach wirksamen Opioid. Beide Massnahmen sollten am besten nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen. 

Kontraindikation

Sie dürfen kein Celebrex® einnehmen, wenn Sie:

  • Schwanger sind oder werden
    (Siehe hierzu: Medikamente während der Schwangerschaft)
  • stillen
    (Siehe hierzu: Medikamente während der Stillzeit)
  • bereits einmal allergisch auf einen der Bestandteile von Celebrex® Kapseln reagiert haben
  • bereits einmal allergisch auf ein Medikament aus der Arzneimittelgruppe „Sulfonamide“ (werden u.a. als Antibiotika bei Blasenentzündungen eingesetzt) reagiert haben.
  • nach der Einnahme von Aspirin® oder anderen nicht-steroidalen entzündungshemmenden Wirkstoffen (NSAR) wie beispielsweise Ibuprofen allergische Reaktionen wie Hautausschläge, Schwellungen, Juckreiz oder Atemnot aufgetreten sind
  • an entzündliche Darmerkrankungen leiden(z.B. Morbus Crohn)
  • ein Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwür (Ulkus) haben
  • schwere Störung von Leber und Niere haben
  • eine sehr schwere Herzschwäche (dekompensierte Herzinsuffizienz) haben

Celebrex® und Alkohol- Verträgt sich das?

Wie bei vielen anderen Medikamenten auch gilt bei Celebrex®, dass nur ein sehr moderater Alkoholkonsum bei gleichzeitiger regelmäßiger Tabletteneinnahme erfolgen sollte. Wird Alkohol in höheren Mengen konsumiert und gleichzeitig Celebrex® eingenommen so erhöht dies das Risiko für Magen-Darm-Blutungen, Leberschädigungen und Beeinträchtigungen im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems.
Auch andere mögliche Nebenwirkungen von Celebrex® können durch einen Alkoholkonsum verstärkt werden. Es wird daher ein maximal sehr moderater Alkoholkonsum bei regelmäßiger Einnahme von Celebrex empfohlen.
Grundsätzlich sollte jedoch im Einzelfall immer auch noch einmal der behandelnde Arzt konsultiert werden bezüglich der Frage ob es andere Aspekte gibt, die gegen einen Alkoholkonsum sprechen. Beispielsweise die Einnahme weiterer Medikamente oder bestimmte Begleiterkrankungen.

Was sind die Alternativen zu Celebrex®?

Celebrex® wird vor allem zur Behandlung von Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparats, genauer des Skelettsystems, eingesetzt. Beispielsweise bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose, Rückenschmerzen oder rheumatischen Schmerzen.
Als Alternative kommen entweder Medikamente also derselben Stufe (Stufe 1 des WHO Stufenschema) oder Medikamente aus höheren Gruppen in Frage. Mögliche Alternativen aus Stufe 1 sind andere Coxibe wie beispielsweise Etoricoxib (Arcoxia®) oder nicht selektive COX2-Hemmer wie Diclofenac oder Ibuprofen. Geht es darum, eine Alternative zu finden weil die schmerzstillende Wirkung nicht ausreichen ist, sollte eine Kombination von Celebrex® mit niedrigpotenten Opioiden, beispielsweise Tramadol oder Tilidin in Erwägung gezogen werden.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 20.05.2007 - Letzte Änderung: 18.09.2024