Im Rahmen der Arthrose treten Schmerzen gerade zu Beginn der Erkrankung und teils über Jahre hinweg nicht dauerhaft, sondern in Schüben auf. Phasen akuter Schmerzen wechseln sich dabei mit teilweise monatelangen beschwerdefreien Intervallen ab.
Im Rahmen einer Arthrose, bei der es sich um eine degenerative Erkrankung der Gelenke handelt, treten Schmerzen häufig nicht dauerhaft auf, sondern zeigen einen wellenförmigen Beschwerdeverlauf.
Phasen akuter Schmerzen, sogenannte "Schübe", wechseln sich dabei mit teilweise monatelangen beschwerdefreien Intervallen ab.
Ein Arthroseschub zeigt sich durch mehrere recht typische Symptome, wobei jedoch zu beachten ist, dass sich diese je nach betroffenem Gelenk und individueller Veranlagung auch deutlich anders präsentieren können. Besonders bei der Kiefergelenksarthrose können die Symptome abweichen. Zu den typischen Beschwerden eines Schubs zählen dabei:
Ein häufiges Zeichen eines Arthroseschubs sind die Morgensteifigkeit und ein sogenannter Anlaufschmerz; das bedeutet, dass die ersten Bewegungen nach einer Ruhephase besonders schmerzhaft sind und die Schmerzen dann wieder nachlassen.
In anderen Fällen machen sich die Schmerzen erst bei Bewegung bemerkbar, dann als sogenannter Bewegungsschmerz bezeichnet, oder treten nach längerer Belastung als Ermüdungsschmerz auf.
Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es zunehmend zu einem Ruheschmerz, der dann wiederum zur Folge hat, dass Patienten in der Nacht aufgrund von Schmerzen nicht mehr durchschlafen können. Durch die gegeneinander reibenden Gelenkflächen treten häufig sogenannte Krepitationen, also ein Gelenkknirschen, auf.
Viele Patienten klagen außerdem über Muskelverspannungen. Grund dafür ist eine Schonhaltung, die natürlicherweise aufgrund der Schmerzen eingenommen wird, aber gleichzeitig dazu führt, dass die Muskeln in ungewohnter Weise belastet und teils auch überlastet werden. Der Körper reagiert dann auf diese ungewohnte Belastung mit einer Verspannung der Muskulatur und Sehnen.
Eine Entzündung im Gelenk führt weiterhin zu einem Gelenkerguss, was besonders bei der Kniearthrose (Gonarthrose) häufig vorkommt. Patienten bemerken dabei eine teils heftige Schwellung des Gelenks. In manchen Fällen kann eine sogenannte tanzende Kniescheibe (Patella) beobachtet werden. Wenn sich viel Flüssigkeit im Gelenk befindet und man bei gestrecktem Knie auf die Kniescheibe drückt und ruckartig loslässt, „tanzt“ diese auf und ab.
Weitere Zeichen der Entzündung können eine Rötung und Überwärmung des Gelenks sein. Viele Patienten berichten über eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit, bei der sich Gesten nicht bis zu Ende ausführen lassen. Dies ist zum einen schmerzbedingt und zum anderen sorgen die zunehmenden Veränderungen am Knochen, unter anderem die Ausbildung von Zysten und knöchernen Auswüchsen (Osteophyten) dafür, dass das Gelenk nicht mehr einwandfrei funktioniert.
Im Laufe der Zeit kann es sogar zu einer nahezu vollständigen Einsteifung des Gelenks kommen. Aufgrund der fortlaufenden Schädigung von umgebenden Strukturen kann das Gelenk auch immer instabiler werden. Die Gelenkflächen passen nicht mehr so richtig aufeinander und zusätzlich versagen die physiologischerweise stabilisierenden Muskeln und Bänder aufgrund der entzündlichen Zerstörung zunehmen den Dienst.
Des Weiteren sind Menschen mit Arthrose manchmal wetterfühlig. Das bedeutet, dass die Beschwerden eines Arthroseschubs besonders dann auftreten, wenn das Wetter umschlägt und bei nasskalten Verhältnissen.
Eine Arthrose der Fingergelenke kann durch Umbauvorgänge zu Fehlstellungen und Deformitäten der Finger führen.
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Zu den Leitsymptomen eines Arthroseschubes gehören Schmerzen im betroffenen Gelenk. Diese können sich unterschiedlich schnell entwickeln, manche Patienten berichten eher von einer schleichenden Zunahme der Beschwerden, andere hingegen über akut einsetzende Schmerzen.
Allen gemein ist, dass die Schmerzen vorwiegend bei Bewegung des Gelenkes auftreten, oft werden sie als stechend beschrieben. Durch die Entzündung kommt es zu einer erhöhten Durchblutung des Gelenkes, diese kann sich als pochende Schmerzkomponente bemerkbar machen. Mit dem Abklingen der Entzündung sollten im Heilungsverlauf auch die Schmerzen nachlassen.
Weitere Informationen zu diesem Thema: Symptome der Arthrose
Die Ursachen eines Arthroseschubs sind bis zu diesem Zeitpunkt wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt.
Allerdings sind diverse Ursachen bzw. Grunderkrankungen bekannt, die zu einer Arthrose führen können, darunter knorpelschädigende Ereignisse zum Beispiel Sportunfälle und berufsbedingte Überlastung oder angeborene Gelenkfehlbildungen.
Durch Überbelastung, Verletzungen oder Fehlstellungen des Gelenks scheint es zu Schädigungen und infolgedessen zu einer zunehmenden Abnutzung des Knorpels zu kommen. Die Dicke der Knorpelschicht nimmt im Laufe der Zeit immer weiter ab, bis schließlich die Knochen direkt aneinander reiben. Durch den Abnutzungsprozess werden außerdem Entzündungen ausgelöst, die das gesamte Gelenk betreffen und zu einer weiteren Zerstörung des Gelenks führen.
Der Gelenkknorpel an sich wird nicht durch Nerven versorgt, sodass der beginnende Abrieb zunächst unbemerkt bleibt. Erst wenn weitere Teile des Gelenks, zum Beispiel die Knochenhaut, die Gelenkinnenhaut oder die Muskeln betroffen sind, beginnt der Patient Schmerzen wahrzunehmen.
Nach einem Schub folgt häufig jahrelange Pause bis die Schmerzen erneut auftreten, was auch als stumme Arthrose bezeichnet wird. Die beschwerdefreien Intervalle werden dann nach und nach immer kürzer und die Beschwerden immer stärker.
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Ein genauer Auslöser für einen Arthroseschub ist meist schwer festzustellen. Dennoch gibt es einige Faktoren, die als Ursache eines Arthroseschubs in Frage kommen. Eine plötzliche starke Überlastung des Gelenks kann einen Arthroseschub begünstigen.
Auch langfristige Belastung oder Fehlstellungen des betroffenen Bereichs können zur Entstehung eines Arthroseschubs beitragen. Dabei wird der Knorpel des Gelenks immer weiter geschädigt. Dieser Schaden des Gewebes lockt Immunzellen an, welche für die Entstehung einer Entzündung verantwortlich sind.
Es ist noch unklar ob auch Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel eine Grippe, mitverantwortlich für Arthroseschübe sein können.
Die Diagnostik beginnt mit einer genauen Anamnese der Beschwerden bei einem akuten Arthroseschub und einer körperlichen Untersuchung des betroffenen Gelenks.
Zum Ausschluss anderer Krankheiten mit ähnlichen Symptomen wird dann häufig ein Röntgenbild gemacht. Bereits im Frühstadium der Erkrankung ist im Röntgenbild eine Verschmälerung des Gelenkspaltes sichtbar. Im weiteren Verlauf folgt eine subchondrale Sklerosierung. Darunter versteht der Mediziner eine röntgenologisch sichtbare Verdichtung des Knochens unterhalb der Knorpelschicht, die sich im Bild weißer darstellt als die Umgebung.
Außerdem können Osteophyten, also knöcherne Anbauten, und Aussparungen im Knochen, die mit untergegangenem Gewebe, Bindegewebe und Flüssigkeit gefüllt sind (Geröllzysten), sichtbar sein.
Zusätzlich können die Magnetresonanztomographie und eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) eingesetzt werden.
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Die Therapie eines Arthroseschubs lässt sich nicht vereinheitlichen und muss individuell gestaltet werden. Dabei ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die Arthrose bis heute nicht heilbar ist.
Ziel ist es, die Schmerzen und Einschränkungen zu reduzieren sowie Folgeschäden zu verhindern. Arthrosepatienten stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung, wobei manche Maßnahmen in Fachkreisen umstritten sind. Für die genaue Planung einer passenden Therapie sollten Betroffene einen Arzt konsultieren.
Einer der möglichen Therapiemaßnahmen stellt das Tragen einer Bandagen dar. Diese kann zur Entlastung der Gelenke beitragen und kann auf diese Weise belastungsabhängige Schmerzen im Zuge eines Arthroseschubs mildern.
Durch eine Gelenkpunktion, bei der Flüssigkeit aus dem Gelenk gesaugt wird, können druckinduzierte Schmerzen und schwellungsbedingte Bewegungseinschränkungen gebessert werden.
Des Weiteren nutzen Patienten Hausmittel wie beispielsweise verschiedene Arten von Gelenkwickeln und Wärmeanwendungen zur Linderung eines Arthroseschubs.
Im Rahmen der medikamentösen Therapie kommen sogenannte Antirheumatika, also Schmerzmittel zur Anwendung sowie Cortison, welches als Entzündungshemmer fungiert.
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Die Dauer des Arthroseschubs hängt dabei zum einen von der Schwere der zugrundeliegenden Arthrose, also Abnutzung des Gelenks ab und zum anderen von der Ursache, die den Arthroseschub ausgelöst hat.
Bei einer Arthrose im frühen Stadium, bei der sich das Gelenk zum Beispiel durch leichte Belastung entzündet, kann der Arthroseschub schon nach ein bis zwei Tagen verschwinden.
Die Dauer des Arthroseschubs kann sich jedoch deutlich verlängern, wenn schon ein fortgeschrittenes Stadium der Arthrose besteht oder dem Arthroseschub eine dauerhafte Fehlstellung oder Überlastung des Gelenks zugrunde liegt.
Um die Dauer eines Arthroseschubs möglichst gering zu halten ist es sehr wichtig, das Gelenk so gut wie möglich zu entlasten. Nur einfache Bewegungen ohne zusätzliches Gewicht sollten durchgeführt werden. Außerdem kann ein Hochlagern des betroffenen Körperteils hilfreich sein. Des Weiteren verkürzt Kühlung die Dauer eines Arthroseschubs.
Die Arthrose beginnt zunächst schleichend und unregelmäßig.
Nach einem akuten Arthroseschub folgen häufig Monate der Beschwerdefreiheit, bevor es zu einem erneuten Arthroseschub kommt. Die schmerzfreien Intervalle werden jedoch immer kürzer und die Schmerzen immer heftiger. Es kommt zur zunehmenden Zerstörung des Gelenks unter stärksten Schmerzen.
Im Endstadium berichten Patienten über dauerhafte Schmerzen, die nicht mehr durch schmerzfreie Episoden unterbrochen werden.
Eine bereits bestehende Arthrose kann bisher nicht rückgängig gemacht bzw. geheilt werden.
Leidet man unter eine Arthrose im Kniebereich, also einer Abnutzung des Kniegelenks, kann es immer wieder zur entzündlichen Aktivierung der Arthrose kommen. Diese bezeichnet man auch als Arthroseschub. Führend sind hier meistens die akut auftretenden Schmerzen bei Bewegung des Kniegelenks. Zusätzlich zeigen sich zumeist die typischen Entzündungszeichen: Rötung, Schwellung und Überwärmung. Diese sind durch eine vermehrte Durchblutung des Gelenkes bedingt, welche Zellen unseres natürlichen Abwehrsystems zu der Entzündung führt.
Häufig führt ein Arthroseschub im Knie zu einer deutlichen Bewegungseinschränkung und verhindert z.B. ein schnelles Schritttempo oder Treppensteigen.
Lesen Sie auch den Artikel: Kniearthrose.
Ein Arthroseschub am Finger äußert sich zunächst darin, dass Bewegungen im betroffenen Gelenk immer schmerzhafter werden. Ein Arthroseschub bedeutet, dass sich das entsprechende Gelenk, das sowieso schon unter Arthose litt, entzündet hat.
Bei einer Entzündung wird der Bereich stärker durchblutet, um vermehrt Zellen des Immunsystems dorthin zu transportieren. Dadurch wird das betroffene Fingergelenk rot und warm. Außerdem tritt etwas Flüssigkeit aus den Blutgefäßen aus und die Stelle schwillt an. Durch Schmerzen und Schwellung kann das Gelenk häufig nicht mehr bewegt werden und verliert so für die Dauer des Arthroseschubs seine Funktion.
Lesen Sie mehr zum Thema: Fingerarthrose
Auch die Gelenke des Fußes können von einer Arthrose betroffen sein. Besonders häufig zeigt sich hier das Großzehengrundgelenk von der chronischen Abnutzung belastet. Auch am Fuß kann es zu immer wieder auftretenden Arthroseschüben kommen. Hierbei entzündet sich das vorgeschädigte Gelenk akut.
Typische Symptome sind starke Schmerzhaftigkeit bei Bewegung, sowie Rötung, Schwellung und Überwärmung des Gelenks. Die Patienten leiden zumeist unter starken Bewegungseinschränkungen und können ggf. nicht mehr auf den Fuß auftreten.
Informieren Sie sich hier über das Thema: Arthrose des Großzehgrundgelenkes.
Der Befall des Daumensattelgelenks von Arthrose ist sehr häufig und wird auch als Rhizarthrose bezeichnet. Hierbei ist das Daumengelenk chronisch stark abgenutzt. Wie jede Arthrose kann sich auch im Daumen ein Arthroseschub manifestieren.
Typisch hierfür sind zunehmende Schmerzen bei der Bewegung des Daumens. Zusätzlich treten die klassischen Entzündungszeichen auf: Schwellung, Rötung und Überwärmung. Diese sind entzündlich durch eine erhöhte Durchblutung in dem betroffenen Gelenk bedingt. Die Beweglichkeit im Daumengelenk ist folglich meist durch Schmerz und Schwellung stark eingeschränkt.
Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten Sie hier: Daumensattelgelenksarthrose.
Auch das Handgelenk kann durch eine chronische Abnutzung von Arthrose befallen sein. Kommt es nun zu einer entzündlichen Reaktivierung der Arthrose – auch Arthroseschub genannt – treten zunächst meist zunehmende Schmerzen bei der Bewegung des Handgelenkes auf. Da das entzündete Handgelenk stärker durchblutet wird, zeigt es sich zusätzlich überwärmt, gerötet und geschwollen.
Eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung ist typisch.