In diesem Artikel geht es um die Arthrose und wie diese behandelt werden kann.
Die Arthrose hinter der Kniescheibe oder auch „retropatellare Arthrose“ ist eine chronische, degenerative Erkrankung eines Knorpelbereichs im Knie.
Neben dem Schienbeinplateau und dem tiefen Teil des Oberschenkelknochens hat auch die Kniescheibe einen maßgeblichen Einfluss auf die Gelenkfunktion.
Sie dient als Führung und Angelpunkt für die Patellasehne bei sämtlichen Bewegungen des Knies. Die Patellasehne verläuft aus dem großen Quadrizepsmuskel des Oberschenkels über das Kniegelenk bis zum Schienbein, um die Streckung des Knies zu ermöglichen.
Durch verschiedene Ursachen können die empfindlichen Gelenkknorpel zwischen der Kniescheibe und dem Oberschenkelknochen verletzt werden und damit die Bewegung im Knie erheblich einschränken. Die Ursachen und Ausprägungen der Erkrankung sind zahlreich, weshalb auch die Therapien individuell verlaufen müssen und die Prognosen unterschiedlich ausfallen können.
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Langjährige Abnutzung: Die meisten Fälle von Arthrose hinter der Kniescheibe entstehen „idiopathisch“. Das bedeutet, dass keine direkte Ursache hinter dem Knorpelschaden steckt, sondern ein Zusammenspiel diverser Faktoren vorliegt. In der Vielzahl der Fälle handelt es sich um eine Kombination aus Übergewicht, dem Alter, Vorverletzungen und übermäßig starker Belastung im Sport oder Beruf.
Patelladysplasie: Ebenso häufig wie die idiopathische Degeneration steckt eine Patelladysplasie oder eine andere angeborene Fehlbildung von Gelenkstrukturen des Knies hinter der Arthrose. Dabei handelt es sich um eine asymmetrische Verformung der Kniescheibe, was zu einer Störung der Gleitfunktion und einem ungleichmäßigen Abrieb des Knorpels führt.
Verletzung: In einem kleinen Teil der arthrotischen Degeneration ist eine Verletzung ursächlich. Dies können Verletzungen der Kniescheibe selbst oder aber der Kreuzbänder und Menisken sein.
Besonders im jungen Alter sind Verletzungen als Ursache der Arthrose häufig anzutreffen.
Operative Eingriffe nach Bandverletzungen des Knies erhöhen das Risiko einer Arthrose zusätzlich.
Bandinstabilitäten: Eine seltenere Ursache ist die sogenannte „Bandlaxizität“. Dadurch kann die Kniescheibe außerhalb des Gleitlagers verlaufen und zu asymmetrischen und ungleichmäßigen Abnutzungen am Knorpel führen.
Die X-Beinstellung ist eine Beinachsenfehlstellung, bei der die Knie im Vergleich zur Beinachse zu weit innen liegen.
Bei einem geraden Stand erscheinen die Oberschenkel und Unterschenkel zusammen in einer X-Form.
Eine gerade Beinachse bewirkt, dass sich das Körpergewicht genau auf die Mitte des Kniegelenks verteilt.
Bei einer X-Beinstellung lastet jedoch ein Großteil des Gewichts auf dem äußeren Knie, wodurch sich der Knorpel schneller abnutzt und Schmerzen entstehen können.
Auch eine Arthrose hinter der Kniescheibe wird durch die Beinachsenfehlstellung stark begünstigt.
Am häufigsten ist die Fehlstellung angeboren, aber auch Entzündungen, Tumore, Vorverletzungen und Störungen im Hormonhaushalt können die Ausbildung von X-Beinen begünstigen.
Übergewicht ist eine der häufigsten vermeidbaren Ursachen einer Arthrose im Kniegelenk.
Ein Übergewicht über viele Jahrzehnte erhöht im Alter die Wahrscheinlichkeit einer Kniearthrose enorm und setzt dabei das durchschnittliche Erkrankungsalter deutlich herab.
Bereits normales Gehen stellt für sämtliche Gelenke des Beines eine erhebliche Mehrbelastung dar, so dass sich die Gelenkknorpel druckbedingt abnutzen.
Beginnende Bewegungseinschränkungen durch den Knieschmerz verstärken wiederum oft die Bewegungsarmut und fördern somit das Übergewicht.
Bereits in jungem Alter sollten deshalb die Weichen für ein gesundes Normalgewicht gestellt werden.
An diesen Symptomen erkennen Sie eine Arthrose hinter der Kniescheibe
Der Schmerz beim Bergabgehen ist ein typischer Leitschmerz der Arthrose hinter der Kniescheibe.
Durch die Kombination des Gefälles, der erhöhten Muskelanspannung, sowie der erhöhten Druckbelastung auf das Knie durch das Bergabgehen ist der Schmerz bei dieser Art der Bewegung besonders ausgeprägt.
Leichte Bewegungen sind trotz des Schmerzes möglich, von höheren Belastungen zum Beispiel durch Wandern, sollte abgesehen werden.
Der Schmerz kann wellenförmig verlaufen, abhängig von der sogenannten „Aktivierung“ der Arthrose. Ist das Knie geschwollen und gerötet, steigt vermutlich auch die Schmerzempfindlichkeit.
Treppensteigen stellt bei einer Arthrose der Kniescheibe ebenfalls eine schmerzhafte Herausforderung dar. Insbesondere Treppen abwärts zu gehen stellt wiederum eine schmerzhafte Kombination aus erhöhter Druckbelastung und vermehrter Muskelanspannung zur Abfederung des Gewichts dar.
Der genaue Ablauf des Treppensteigens kann mit Hilfe eines Physiotherapeuten jedoch verbessert werden. Primär sollte beim Treppensteigen auf die Beinachse geachtet werden.
Auch die vermehrte Belastung des Fußes und der Zehen stellt eine Erleichterung für das Knie dar.
Die erlernten Bewegungsabläufe sind zwar gewöhnungsbedürftig, können aber das Treppensteigen deutlich angenehmer werden lassen.
Das Kniegelenk ist von einer Gelenkkapsel umgeben, die von innen durch eine Schleimhautschicht ausgekleidet ist. Im Inneren der Kapsel befinden sich kleine Mengen an Flüssigkeit, um die Bewegungen zu erleichtern und die Gelenkflächen zu schmieren.
Bei Verletzungen des Knies aber auch bei chronischen degenerativen Erkrankungen kann es im Knie zu Gelenksergüssen kommen. Durch eine innere Reizung des Gelenks wird übermäßig viel Gelenkflüssigkeit produziert. Die Flüssigkeit sammelt sich innerhalb der Gelenkkapsel, kann nicht abfließen und führt somit zu einer Druckerhöhung auf die Gelenkstrukturen.
Von außen sichtbar werden Schwellungen, Rötungen desweiteren ist eine deutliche Überwärmungen wahrzunehmen und die Funktion des Kniegelenks wird durch die Flüssigkeitsansammlung stark eingeschränkt.
Unter Umständen muss der Erguss mit einer Nadel punktiert und abgesaugt werden.
Die Überwärmung ist wie der Schmerz, die Rötung, die Schwellung und die eingeschränkte Gelenksfunktion ein Entzündungszeichen.
Eine Überwärmung deutet auf einen aktiven Entzündungsprozess im Knie hin, der bei einer Arthrose phasenweise auftreten kann.
Durch die Abnutzung des Knorpels hinter der Kniescheibe kann es zu Irritationen und Reizungen kommen, wodurch die sogenannte „Synovialmembran“ im Inneren des Knies vermehrt Gelenksflüssigkeit produziert.
Diese sogenannte „Aktivierung“ der Arthrose geht mit starken Schmerzen, Schwellungen und Überwärmungen einher. Nach einer Zeit klingt das entzündliche Geschehen für gewöhnlich wieder ab.
Ein Knacken der Kniescheibe hat zunächst keinen Krankheitswert. Viele Menschen klagen über ein Knacken der Gelenke ohne Schäden oder sonstige Erkrankungen im Knie zu haben.
Das Knacken kann jedoch auch als Symptom einer Arthrose hinter der Kniescheibe auftreten.
Insbesondere in fortgeschrittenen Stadien, wenn Knochen auf Knochen reibt, sind schon bei leichten Bewegungen reibende, knirschende und knackende Geräusche zu vernehmen.
Das Knacken kann hingegen auch für ein Springen der Kniescheibe und einen Schaden an Bändern und Knorpeln sprechen.
Verlässt die Kniescheibe ihr Gleitlager kann es zu schnappenden und knackenden Geräuschen kommen durch die Reibung an Knochen und Bändern. Nach Verletzungen des Knies kann ein Knacken für ein Einklemmen verschiedener Strukturen im Gelenk sprechen.
Geht das Knacken mit Schmerzen einher, muss gegebenenfalls eine genauere Diagnostik erfolgen.
Die Diagnosestellung beginnt mit einer Erfragung der genauen Symptome und einer körperlichen Untersuchung.
Typische Anlaufschmerzen oder Schmerzen beim Bergabgehen deuten bereits auf einen Knorpelschaden hinter der Kniescheibe hin.
Mit einer Ultraschalluntersuchung kann die Arthrose zwar nicht erkannt werden, jedoch können bereits potentielle Gelenkergüsse festgestellt und gegebenenfalls punktiert werden.
Erhärtet sich der Verdacht auf eine Arthrose hinter der Kniescheibe sollten radiologische Bilder wie das Röntgen und das MRT Bild angefertigt werden.
Im Röntgen lassen sich die Strukturen der Knochen des Kniegelenks und die Form der Patella gut erkennen. Herkömmliche Kniearthrosen können bereits durch Gelenkspaltverschmälerungen erahnt werden. Im MRT lassen sich die Bänder und Knorpel besser auflösend darstellen.
Um den Knorpelschaden eindeutig zu sehen, kann schlussendlich eine Gelenkspiegelung erfolgen.
Sie stellt jedoch einen invasiven Eingriff mit Risiken dar und sollte nur eingesetzt werden, wenn Möglichkeiten einer Behandlung und Linderung der Arthrose durch die Kniespieglung bestehen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Diagnose einer Arthrose
Mit speziellen Techniken kann die Kniescheibe auch im Röntgenbild gut dargestellt werden.
Die Aufnahme wird dabei horizontal und in unterschiedlichen Beugungen des Knies durchgeführt, um die Kniescheibe in ihrem Gleitlager zu erkennen und ihre Bewegung bei verschiedenen Streckungen und Beugungen des Gelenks nachvollziehen zu können.
Dabei können auch Aussagen über die Struktur der Rückfläche der Kniescheibe getroffen werden. Fortgeschrittene Arthrosen hinter der Kniescheibe lassen sich auf diese Weise eindeutig erkennen.
Um auch in Anfangsstadien Aussagen treffen zu können, muss jedoch häufig trotzdem ein MRT vom Knie durchgeführt werden.
Bei der Magnetresonanztomographie handelt es sich um eine strahlenfreie und hochauflösende Bildgebung, die jedoch aufwendiger ist und mit höheren Kosten einhergeht.
Im MRT lassen sich insbesondere Weichteilgewebe hochauflösend darstellen.
So wird das MRT des Knies bei sämtlichen Knorpel-, Band und Sehnenverletzungen eingesetzt, um hochauflösende Bilder vom Inneren des Knies zu erhalten.
Auch entzündliche Veränderungen an den Knorpeln, Gelenkergüsse, Knorpelschäden und frei im Gelenk schwimmende Knorpelstücke können im MRT hervorragend diagnostiziert werden.
Die Ausübung von Sport muss bei einer Arthrose hinter der Kniescheibe genau abgewogen werden.
Intensive Belastungen verstärken oft die Beschwerden und das Krankheitsbild, leichte physiotherapeutische Trainingseinheiten können hingegen therapeutisch auf die Arthrose wirken.
Für ältere Patienten können gezielte gelenkschonende Kurse belegt werden, die sich auf Dehnungsübungen, Bewegungserhalt und eine Kräftigung der stabilisierenden Muskulatur konzentrieren.
Auch Fitnessstudios werden für Patienten jeder Altersklasse häufig von der Krankenkasse gefördert.
Wichtig ist jedoch, dass ein Training von erfahrenen Ärzten oder Physiotherapeuten angeleitet wird, um das Gelenk nicht falsch zu belasten.
Eine häufige entlastende Übung für die Arthrose hinter der Kniescheibe sind Wippübungen. Dabei setzt sich der Betroffene auf einen Stuhl und richtet die Füße auf den Zehenspitzen auf.
Anschließend wippt er den Fuß, bis die Füße sich auf die Ferse stützen. Dieses Wippen kann für wenige Minuten am Stück durchgeführt werden
Ebenfalls im Sitzen kann anschließend ein Gegenstand unterschiedlichen Gewichts am Boden von beiden Seiten mit den Füßen umgriffen und anschließend durch die Streckung der Knie angehoben werden. Dadurch werden gezielt die Beinstrecker gestärkt. Auch im Bett können etwa vor dem Schlafengehen leichte Bewegungsübungen durchgeführt werden.
Dazu können die Beine wie beim Radfahren durchbewegt oder einfach abwechselnd gebeugt und gestreckt werden.
Auch das Halten der Beine in der Luft kann eine gute Übung für die Beinmuskulatur darstellen.
Um die hintere Beinmuskulatur zu stärken, können die gleichen Übungen auf dem Bauch liegend durchgeführt werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Kniarthrose, darf man trotzdem joggen? und Kniearthrose, welcher Sport ist ratsam
Für ältere Personen werden vielfach gelenkschonende Kurse, sowie Rentnersport, Dehn- und Kräftigungsübungen, Vorsorgekurse, Aquagymnastik oder Kurse im Fitnessstudio angeboten.
Doch auch für jüngere Betroffene gibt es zahlreiche gelenkschonende Sportarten.
Dazu zählen Radfahren, Schwimmen, Yoga und Aquajogging. Auch Nordic Walking, Wandern und Golf können bei leichten Beschwerden eine sinnvolle Alternative zu gelenkbelastenden Sportarten sein. Prinzipiell sollte vor der Ausübung von Sport Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.
Bei leichten Beschwerden reicht es oft, belastende Sportarten zu reduzieren. Bei einer fortgeschrittenen Arthrose hingegen sind Wassersportarten oftmals die einzige verbleibende Alternative.
Die Behandlung der Arthrose hinter der Kniescheibe ist stark vom Krankheitsstadium abhängig und erfolgt oft ein Leben lang.
Die Bandbreite der möglichen Therapien reicht von Schonung bis zum operativen Gelenkersatz und hängt vor allem vom Schmerz und der Ausprägung der Symptome ab.
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Heutzutage werden Einlagen im Schuh so an die Füße angepasst, dass sie maßgeblichen Einfluss auf die Beinachse, die Stellung der Beine und Füße und sogar auf die untere Wirbelsäule und die Hüfte nehmen können.
Ein häufiger Entstehungsgrund von Arthrosen und Knorpelabnutzungen im Knie ist eine Beinachsenfehlstellung.
Insbesondere die häufige mittlere Kniearthrose, die durch eine O-Beinstellung begünstigt wird, kann heutzutage in vielen Stadien noch durch Einlagen therapiert werden.
Mithilfe einer Außenranderhöhung im Schuh kann das Knie mittig zur Achse verlagert werden, wodurch Druck vom Gelenkknorpel im mittleren Kniebereich genommen wird.
Hyaluronsäure ist eine Flüssigkeit, die von den Gelenkknorpeln natürlich produziert wird und durch ihre schleimige Konsistenz dazu beiträgt, dass die Gelenke gut gleiten und die Gelenkflächen geschmiert sind. Bei einer Arthrose kommt es durch den zunehmenden Verlust des Gelenkknorpels auch zu einem Verlust der Gleiteigenschaften der Gelenkflächen.
Hyaluronsäure kann als symptomatischer Therapieansatz in diesen Fällen in das Gelenk gespritzt werden. Es ersetzt die natürliche Gelenkschmiere für eine kurze Zeit, kann jedoch keine nachhaltige Verbesserung der Gelenkeigenschaften erzielen. In einzelnen Fällen kann die Hyaluronsäurespritze für wenige Monate den Arthroseschmerz reduzieren und die Beweglichkeit im Gelenk verbessern.
Eine Kniebandage kann sowohl therapeutisch als auch präventiv am Knie getragen werden.
Sie erfüllt dabei primär die Funktionen der Entlastung und Stabilisierung des Gelenks.
Bei einer Arthrose hinter der Kniescheibe kann die Bandage durch leichten Druck auf das Gelenk die Kniescheibe entlasten, den Arthroseschmerz verringern und die Bewegung im Gelenk verbessern.
Auch hierbei handelt es sich nur um eine symptomatische Linderung der Beschwerden und keine nachhaltige Behandlung der Arthrose.
Im Sport können Bandagen präventiv getragen werden. Sie stabilisieren auch bei Gesunden das Kniegelenk und führen dazu, dass Bewegungen bewusster ausgeführt werden.
Abrupte Bewegungen und Knieverletzungen, die eine Arthrose auslösen oder vorantreiben können, werden so reduziert.
In frühen Stadien kann ein beginnender Knorpelschaden durch diverse Maßnahmen aufgehalten werden, so dass eine Operation nicht nötig wird.
Den Zeitpunkt einer Operation legt jedoch der Betroffene selbst fest, abhängig von den Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Knie.
Dazu stehen verschiedene operative Verfahren zur Verfügung. Insbesondere bei jungen Patienten sollten gelenkerhaltende Eingriffe im Vordergrund stehen.
So können in seltenen Fällen Knorpeltransplantationen durchgeführt werden, wenn der Knorpel jung genug und regenerationsfähig ist.
Weiterhin können Operationen helfen, wenn das Knie durch ein Einklemmen von Knorpelstrukturen oder durch frei bewegliche Knorpel- und Knochenstücke im Gelenk Schmerzen verursacht.
Diese Beschwerden lassen sich mit einer Gelenkspiegelung beheben. In fortgeschrittenen Stadien der Arthrose hinter der Kniescheibe können hingegen auch Teilprothesen des Knies oder vollständige Knieprothesen eingesetzt werden.
Dies wird davon abhängig gemacht, wie der Zustand, das Alter, die Beweglichkeit und die Heilungsaussichten des Patienten sind.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Kniearthrose, wann muss operiert werden? und Kniearthrose, wann konservativ behandeln?
Die typischsten Risikofaktoren einer Arthrose hinter der Kniescheibe sind Übergewicht, Patellaverformungen und Vorverletzungen des Knies.
Die Patelladysplasie kann nicht durch eine Lebensstiländerung reduziert werden. Verletzungen des Knies hingegen können mit vielen Methoden reduziert und minimiert werden.
An erster Stelle steht dabei eine bewusste und vorsichtige Ausübung von Sport.
Skifahren, Fußball, Basketball, Tennis und zahlreiche Ballsportarten stellen die gefährlichsten Sportarten für die Knie dar.
Bei vorgeschädigten Knien oder lockeren Bandstrukturen sollten diese Sportarten weitestgehend vermieden werden. Zur bewussteren Ausübung des Sports können auch Kniebandagen sowie eine gute Sportausrüstung beitragen.
Auch die Stärke der Muskulatur des Beins spielt eine erhebliche Rolle für die Anfälligkeit von Verletzungen.
Der Risikofaktor, der am leichtesten zu beeinflussen ist, ist das Übergewicht. Eine Gewichtsreduktion hilft auf lange Sicht, den Knorpel zu entlasten und die normale Abnutzung mit der Zeit zu reduzieren.
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Bei der Arthrose hinter der Kniescheibe handelt es sich prinzipiell um eine chronische Knorpelerkrankung, die nicht reversibel ist.
Ein Wiederaufbau und eine Heilung des beschädigten Knorpels sind heutzutage nicht möglich.
Lediglich bei jungen Patienten mit guten Voraussetzungen können Knorpeltransplantationen eine vielversprechende Behandlungsmethode liefern.
Durch die Anpassung des Lebensstils und des Sportverhaltens können beginnende Arthrosen hinausgezögert und aufgehalten werden.
Eine Arthrose in jungem Lebensalter geht auf die Lebensdauer betrachtet jedoch mit einer deutlich schlechteren Prognose einher.
Durch moderne Prothetik in der Chirurgie können mit Knieteilprothesen oder vollständigen Gelenkprothesen sehr gute Erfolge erzielt werden.
Auch die Funktionsdauer der Prothesen steigt stark an, so dass sie auch eine langfristige Linderung bei der Arthrose hinter der Kniescheibe über Jahrzehnte bewirken können.
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