In erster Linie wird versucht, die Kniearthrose mittels konservativer Therapie und Medikamente zu therapieren. Ist ein gewisser Schweregrad der Kniearthrose erreicht, hilft oftmals nur eine Operation weiter. Das gängigste Verfahren, die Kniearthrose mit einer Operation zu behandeln ist die Arthroskopie.
Noch vor nicht allzu langer Zeit wurde es eher abgelehnt oder es war zumindest umstritten, bei einer bestehenden Kniearthrose Sport zu treiben.
Nach der Diagnose einer Arthrose wurde den Patienten früher von Ärzten ein generelles Sportverbot erteilt.
Mittlerweile ist man allerdings der Ansicht, dass ein spezielles Sport- und Kräftigungsprogramm sich positiv auf die Schmerzen und den Verlauf einer Kniearthrose auswirken kann und deswegen für Betroffene sehr empfehlenswert ist.
Es gibt diverse Studien, die belegen, dass Bewegung als ein wichtiger Bestandteil der Therapie bei Kniearthrose bei einer Arthrose anzusehen ist.
Natürlich gilt dies nicht für alle Sportarten und Übungen, weshalb ein individueller Plan am besten mit einem Arzt oder einem Physiotherapeuten ausgearbeitet werden sollte.
Lesen Sie mehr zum Thema: Sport bei Arthrose
Diverse Sportarten, die als kniefreundlich gelten, können auch zu Hause ausgeübt werden.
Dazu zählen unter anderem Schwimmen, (Kraulschwimmen) oder Fahrradfahren.
Lesen Sie mehr hierzu unter: Aquafitness
Vermieden werden sollten Sportarten, bei denen die Gefahr besteht, dass Gelenke sehr einseitig belastet werden (zum Beispiel beim Squash oder Tennis), verdreht werden (Skifahren oder Fußball) oder die eine erhöhte Sturzgefahr mit sich bringen (wie das Reiten).
Vor dem Ausüben all dieser Sportarten ist es ratsam für Patienten mit Kniearthrose, vorher einen Physiotherapeuten aufzusuchen, um festzustellen, ob es sinnvoll ist, beim Sport Einlagen in den Schuhen zu tragen.
Es ist aus zwei unterschiedlichen Gründen wichtig, dass sich Patienten mit einer Kniearthrose sportlich betätigen.
Viele Betroffene greifen beim Sport auf eine Kniebandage zurück. Zahlreiche Hersteller bieten das volle Spektrum unterstützender und stabilisierender Bandagen an. Individuelle Entscheidungen für oder gegen eine Kniebandage sollten allerdings immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt bzw. Ärztin, sowie dem Physiotherapeuten bzw. Physiotherapeutin gestellt werden.
Grundsätzlich kann die Kniebandage einen positiven Effekt bei Kniearthrose haben und Patienten Sicherheit beim Sport verleihen. Dennoch kann sie keine „Wunder vollbringen“ und darf nicht zur Überlastung des Kniegelenkes führen. Gutsitzende Kniebandagen stabilisieren die muskuläre Führung des Kniegelenkes und entlasten den Gelenkspalt. Manche Modelle verhindern z.B. eine schmerzhafte Überstreckung des Knies, andere verhindern ein unwillkürliches Nachgeben des Knies beim Sport.
Bei der Auswahl der Kniebandage im Sanitätshaus sollte auf eine bequeme Passform geachtet werden. Im Idealfall unterstützt sie das Gelenk, ohne jedoch zu eng zu sitzen. Der Blutfluss muss in allen Bewegungen erhalten bleiben!
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Kniebandage und Sport mit einer Kniebandage
Es ist nicht nur so, dass sich fehlende sportliche Aktivität negativ auf den Verlauf einer bereits vorhandenen Kniearthrose auswirkt.
Wer regelmäßig Sport treibt, vermindert auch die Wahrscheinlichkeit, von Anfang an dieses Krankheitsbild zu entwickeln. Die primäre Arthrose (die im Gegensatz zur sekundären Arthrose ohne genau erkennbare Ursache entsteht) ist nicht selten Folge eines Ungleichgewichts zwischen der Belastung und der Belastbarkeit des Gelenks.
Dieses Missverhältnis kommt häufig daher, dass ein Patient an Übergewicht leidet: Es kommt dadurch zu einer erhöhten Beanspruchung des Gelenks und gleichzeitig fehlt häufig aufgrund von Bewegungsmangel die entsprechende Muskulatur, um dieser vermehrten Belastung angemessen entgegenzuwirken.
Lesen Sie mehr zum Thema: Joggen bei einer Kniearthrose
Weitere interessante Informationen aus diesem Bereich:
Eine Übersicht aller Themen aus dem Bereich der Orthopädie finden Sie unter: Orthopädie A-Z