In erster Linie wird versucht, die Kniearthrose mittels konservativer Therapie und Medikamente zu therapieren. Ist ein gewisser Schweregrad der Kniearthrose erreicht, hilft oftmals nur eine Operation weiter. Das gängigste Verfahren, die Kniearthrose mit einer Operation zu behandeln ist die Arthroskopie.
Bei dem Vorliegen einer Kniearthrose kann es nötig werden, dass eine Operation durchgeführt wird.
Dies ist dann der Fall, wenn alle konservativen Maßnahmen zu Behandlung des Gelenkverschleißes keine Wirkung mehr zeigen und der Leidensdruck der Betroffenen durch diese nicht mehr weiter gebessert werden kann.
Hierzu zählen vor allem die Einnahme von Schmerzmitteln wie NSAR sowie Wärme- und Kältebehandlungen.
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Es gibt eine Reihe an Operationsverfahren, die bei einer Kniearthrose zum Einsatz kommen:
So kann der Eingriff minimalinvasiv oder offen erfolgen, es können Korrekturen am bestehenden Gelenk vorgenommen oder eine Knieprothese eingesetzt werden.
Zu den allgemeinen Indikationskriterien zählen:
Prinzipiell kommen folgende Verfahren in Frage:
Eine Kniearthroskopie (Gelenkspiegelung) dient nicht nur der Diagnostik sondern auch der Therapie.
Es handelt sich um ein chirurgisches Verfahren, wobei der Arzt eine Sonde in das Kniegelenk einführt. An dieser Sonde ist unter anderem eine Kamera befestigt, mit der der Zustand des Kniegelenks bzw. der Kniearthrose beurteilt werden kann.
Die Kniearthroskopie als diagnostisches Verfahren ist allerdings vom MRT des Kniegelenks, mit dem man das Knie nichtinvasiv sehr gut bildlich darstellen kann, verdrängt worden.
Therapeutisch ist sie allerdings sinnvoll, da es sich um einen minimalinvasiven Eingriff handelt und die Arthroskopie somit relativ geringe Operationsrisiken birgt. Durch zwei kleine Schnitte (ca. 3mm groß) wird eine Sonde in das Kniegelenk eingeführt. Durch diese Sonde können unterschiedliche Instrumente in das Kniegelenk gebracht werden, mit denen zum Beispiel bei bestehender Kniearthrose das Gelenk gespült und abgesplitterte Knorpelstücke entfernt werden können.
Es ist weiterhin möglich Knochenauswüchse abzutragen, die bei einer fortgeschrittenen Kniearthrose vorkommen. Die Kniearthroskopie erfolgt entweder ambulant oder stationär. Der Patient erscheint zu diesem Eingriff nüchtern und sollte auch möglichst nicht geraucht haben.
Da es sich um einen minimalinvasiven Eingriff handelt, sind die Risiken bei einer Arthroskopie viel geringer als bei einer Operation am offenen Knie.
Trotzdem handelt es sich bei der Arthroskopie um eine Operation und es gibt Risiken, über die der behandelnde Arzt seinen Patienten informieren muss. Zum Beispiel wird auch bei der Arthroskopie eine Voll- oder Regionalnarkose (z.B. Betäubung des Knies) angewandt und birgt somit alle Nebenwirkungen, die Narkosen nach sich ziehen können.
Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall, Muskelkrämpfe und Herzrhythmusstörungen können während der Operation auftreten. Nach der OP sind Übelkeit und Erbrechen möglich. Es kann außerdem zu allgemeinen Operationsrisiken kommen, das heißt unter anderem zu Infektionen im Knie, einer Verletzung der Nerven, Nachblutungen oder Gelenkversteifungen.
Eine Thrombose ist ein weiteres Risiko, das erwähnt werden muss. Nach der Kniearthroskopie sollte vom Arzt ein Plan für eine angemessene Nachbehandlung erstellt werden, um mögliche Infektionen zu verhindern. Der Plan sollte außerdem eine Physiotherapie und einen weiteren Behandlungsplan der Kniearthrose beinhalten. Über Verhaltensregeln, wie zum Beispiel wie stark oder ab wann das Knie wieder belastet werden darf, sollte der Patient informiert werden.
Bei einer Kniearthroskopie können folgende Schäden / Symptome / Beschwerden behoben und durchgeführt werden:
Ist die Kniearthrose weit fortgeschritten, der Knorpel stark abgenutzt und leidet der Patient unter starken Schmerzen, die durch eine Therapie nicht mehr einzudämmen sind, ist es möglich das Kniegelenk ganz oder teilweise durch eine Knieprothese wiederherzustellen bzw. belastbar zu machen.
Man unterscheidet bei den Knieprothesen eine Teilprothese von einer Knievollprothese.
Beim Einsetzen von Teil-und Vollprothese handelt es sich um Operationen, die wie jeder Eingriff Komplikationen mit sich bringen können. (siehe: Komplikationen einer Operation) Hierbei ist neben einer gut durchgeführten Operation und Nachbehandlung auch die Konstitution des Patienten wichtig.
Dieser bestimmt nämlich mit seinem Alter, Allgemeinzustand, Körpergewicht, Vorerkrankungen und Begleiterkrankungen zum Teil den Erfolg bzw. die möglichen Komplikationen einer Operation.
Thrombose und eine darauffolgende Lungenembolie können ebenfalls ein Risiko nach der Operation darstellen. Einer Thrombose wird allerdings nach der Operation medikamentös und durch krankengymnastische Übungen entgegengewirkt. Es kann weiterhin zu Infektionen, intraartikulären Verwachsungen mit eingeschränkter Beweglichkeit des Gelenks und Prothesenlockerungen kommen.
Um eine Prothesenlockerung zu verhindern, sollte nach ca. 5-6 Jahren eine zweijährliche Röntgenkontrolle durchgeführt werden. Alles in allem kann eine Knieprothese die Lebensqualität des Patienten erheblich steigern, da Schmerzen vermindert bzw. beseitigt und Beweglichkeit und Belastbarkeit des Gelenks verbessert werden.
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Bei Retropatellararthrose (Arthrose der Kniescheibe) kann nach Ausschöpfen aller vorgeschaltete Maßnahmen eine zusätzliche Operation am Ansatz der Kniescheibensehne indiziert sein.
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