Bei der Operation der Knieprothese werden verschiedene Operationsschritte durchgeführt. Da nicht jede Operation einer Knieprothese nach demselben Schema verläuft, sind die entscheidenden und wichtigsten Schritte einer Knieprothesen Operation dargelegt.
Da die Knieprothesenoperation in Narkose durchgeführt wird, muss entweder der Hausarzt oder aber ein Internist die Tauglichkeit zur Narkose feststellen (Narkosefähigkeit). Dies erfolgt durch die Überprüfung des allgemeinen Gesundheitszustandes. Gegebenenfalls müssen dann verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, die die Fähigkeit zur Narkose herstellen.
Dies kann zum Beispiel
bedeuten.
Die Abklärung der Narkosefähigkeit und damit verbunden des allgemeinen Gesundheitszustandes ist wesentlich für die postoperative Prognose der Knieprothesenoperation und somit für den gesamten Wundheilungsprozess.
Darüber hinaus können aber auch diverse andere Maßnahmen ergriffen werden, die entweder den Eingriff selbst oder die Rehabilitationsphase betreffen und somit auch beeinflussen.
Nachfolgend seien einige dieser Maßnahmen aufgelistet:
Eigenblutspende:
Da bei einer Knieprothesenoperation ein erhöhter Blutverlust nicht ausgeschlossen werden kann und es sich in der Regel um einen Wahleingriff handelt, dessen Operationstermin im Voraus feststeht, besteht die Möglichkeit, dass sich der Patient im Voraus sein Blut selbst spendet. Damit wird vermieden, dass im Falle einer notwendig werdenden Bluttransfusion fremdes Blut in den eigenen Körper gelangt, wodurch letztlich auch das Risiko einer Übertragung von Krankheiten durch fremdes Blut ausgeschlossen werden kann.
Eine Eigenblutspende erfolgt in der Regel ambulant etwa zwei bis vier Wochen vor dem geplanten Eingriff. Dabei werden dann 500 ml Blut entnommen.
Cellsaver:
Wenn in der operierenden Klinik Cellsaversysteme verwendet werden, kann auf eine Eigenblutspende oft verzichtet werden. Diese Systeme reinigen das während der Knieprothesenoperation verlorene Patientenblut, welches dann gereinigt dem Patienten wieder zugeführt werden kann. Hierdurch minimiert sich der Blutverlust für den Patienten. Die Gabe von Fremdblut wird selten.
Physiotherapeutische Maßnahmen:
Sofern im Vorfeld der Operation bereits eine starke Bewegungsbeeinträchtigung vorliegt, sollten bereits vor der Knieprothesenoperation physiotherapeutische Maßnahmen ergriffen werden. Hier kann dann die Kräftigung der Muskulatur, aber auch eine bessere Beweglichkeit erfolgen, die dem Patienten nach Einsatz der Prothese eine schnellere und verbesserte Rehabilitation ermöglichen soll.
Die stationäre Aufnahme sollte spätestens einen Tag vor der Operation erfolgen. Im Rahmen der stationären Aufnahme findet eine detaillierte Besprechung sämtlicher geplanter Maßnahmen, aller Komplikationsmöglichkeiten und Risiken statt.
Der Operateur oder der Assistenzarzt untersucht den Patienten noch einmal gründlich hinsichtlich des Bewegungsausmaßes und der Bandstabilität des Kniegelenkes. Röntgenbilder, die der präoperativ – zeichnerischen Planung dienen und der Bestimmung des voraussichtlichen Prothesenmodelles dienen, werden erstellt.
Im Rahmen einer Knieprothesenimplantation müssen verschiedene Operationsschritte durchgeführt werden. Da nicht jede Operation nach demselben Schema verläuft, sind unten stehend die entscheidenden und wichtigsten Schritte einer Knieprothesen Implantation dargelegt. Die nachfolgend erwähnten Einzelschritte erheben weder Anspruch auf Vollständigkeit noch sind sie chronologisch aufgelistet.
Sie sollen nur aufzeigen, welche Schritte in der Regel auf jeden Fall zu erwarten sind. Die eigentliche Operationszeit liegt zwischen 90 und 120 Minuten. Da allerdings immer individuelle Unterschiede herrschen, sind Abweichungen sowohl nach oben als auch nach unten durchaus möglich.
Die Narkose wird eingeleitet.
Die Anforderungen an das Material einer Knieprothese sind hoch. Sie muss den Belastungen des Alltags und moderater sportlicher Betätigung standhalten, gut verträglich sein und eine reibungsfreie Benutzung des Gelenkes gewährleisten. Jahrzehnte der Weiterentwicklung der verwendeten Materialien ermöglichen heute eine hohe Lebensdauer von 15-20 Jahren bei großer Belastbarkeit und einer vergleichbar niedrigen Komplikationsrate.
In Deutschland werden jährlich ca. 150 000 Knietotalendoprothesen durchgeführt. Häufig verwendet werden dabei spezielle Metalllegierungen, wie zum Beispiel die Kobalt-Chrom-Legierung, Kunststoffpolymere und Keramik.
Bei Patienten mit Metallallergien kann auf Prothesen aus Titan zurückgegriffen werden.
Polyethylen, ein thermoplastischer Kunststoff, wird aufgrund seiner hohen Verschleißfestigkeit und Gleitfähigkeit bevorzugt für den Ersatz der Gleitkomponenten einer Prothese eingesetzt.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Knieprothese Material
Die Narkose:
Es stehen verschiedene Narkoseverfahren bei der Knieprothesenoperation zur Verfügung:
Der Anästhesist (= Narkosearzt) weist im Rahmen eines Gespräches auf Einzelheiten und mögliche Risiken der jeweiligen Narkoseverfahren hin. Aufgrund individueller Begebenheiten wird dann die am besten geeignete Narkose bestimmt.
Auf gar keinen Fall kann ein solcher Eingriff in örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
Während der Knieprothesenoperation:
Auch trotz größter Sorgfalt und unter Berücksichtigung jeglicher individueller Komponenten sind in Einzelfällen Komplikationen während einer Operation nie auszuschließen. Komplikationen, die im Rahmen einer Knieprothesenimplantation auftreten, können unterschiedlicher Natur sein. So können z.B.
Nach der Knieprothesenoperation:
Lockerung der Prothese – Diese Komplikation impliziert in den meisten Fällen einen Prothesenwechsel und kann somit erhebliche Nachteile für den Patienten implizieren.
Schmerzen im Zusammenhang mit einer Knieprothesen OP sind sehr typisch und manifestieren sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten im therapeutischen Behandlungszeitraum.
Initial treten Schmerzen im Knie auf, wodurch es aufgrund weiterer Faktoren zur OP-Indikationsstellung einer Knieprothesenversorgung kommt.
Nach dem Eingriff ist das Knie meist noch sehr geschwollen und schmerzhaft, da das umliegende Nerven-, Haut –und Muskelgewebe noch gereizt ist.
Mit dem Abklingen der Schwellung lassen in der Regel auch die Schmerzen nach. Spätestens nach Beendigung der Reha sollten die Patienten schmerzfrei sein. I
st dies nicht der Fall und der Schmerz persistiert oder tritt erneut auf, muss unbedingt die Ursache dafür gefunden, abgeklärt und möglicherweise behandelt werden.
Gründe für Schmerzen nach einer Knieprothesenimplantation können zum einen das Vorliegen einer Bewegungseinschränkung, aber auch eine Lockerung der Prothese sein.
Erstgenanntes kann durch Verwachsungen und Verklebungen im Kniegelenk bedingt sein, welche operativ entfernt bzw. versorgt werden müssen. Außerdem können Kalkeinlagerung in der Muskulatur Schmerzen hervorrufen. Generell ist es ganz normal, dass bis zum Erreichen der vollen Belastungs –und Funktionsfähigkeit des Kniegelenks immer wieder mäßige Schmerzen aufgrund von zu früherer oder starker Belastung oder bestimmten Bewegungsmustern auftreten können.
Typische schmerzauslösende Bewegungen sind zum Beispiel das Treppensteigen.
Des Weiteren kann es durch eine Lockerung der Prothese zu Schmerzen kommen. Die Lockerung kann zum einen natürliche Gründe, nämlich Abnutzungserscheinungen und Materialverschleiß nach 10-15 Jahren, haben.
Zum anderen können jedoch kleinste Partikel durch starke Reibung und Beanspruchung vom Implantat abgelöst und ins Gewebe eingelagert sein.
Der Körper reagiert darauf mit einer Entzündungsreaktion, welche per se schmerzhaft sein kann, und mit einer Implantatlockerung, welche ebenfalls Schmerzen provoziert. Wie bei fast jedem operativen Eingriff kann es aufgrund von unsterilem Arbeiten zur Infektion der Operationsstelle oder tiefergelegenem Gewebe kommen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schmerzen bei einer Knieprothese und Schmerzen nach einer Knie-OP
Die operative Versorgung des Kniegelenks mit einer Knieprothese gilt heutzutage in den meisten Kliniken mit orthopädischer Fachabteilung als Routineeingriff.
Abgesehen von Vorbereitungszeit in Form von Einhalten der Nüchternheit (6Std. vor OP) dauert der Eingriff an sich ungefähr 1-2 Stunden.
Die Zeitmessung beginnt, nachdem die Patienten gelagert sind und an der zu operierenden Beinseite eine Blutleere hergestellt wird, woran sich die Narkoseeinleitung anschließt.
Die Knieprothesen OP kann in Vollnarkose oder Spinalanästhesie ablaufen.
Selbstverständlich gelten die 1-2 Stunden nur als Richtwert. Treten Komplikationen auf oder stellt sich der Eingriff als völlig komplikationsfrei dar, kann der Eingriff mehr oder weniger Zeit in Anspruch nehmen.
Die Dauer hängt auch immer von der Erfahrung des Operateurs und dem ihm assistierenden OP-Team ab.
Heutzutage werden die Kosten einer Kniegelenksprothese glücklicherweise sowohl von den privaten, als auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Allein die zu implantierende Knieprothese kostet im Durschnitt etwa 8.000€ bis 16.000€.
Je nach Hersteller können die Preise variieren. Die Gesamtkosten sind jedoch weitaus höher und belaufen sich auf bis zu 30.000€.
Die Kosten beinhalten neben dem Knieprothesenimplantat auch die Vor –und Nachsorge. Preisliche Unterschiede können auch je nach Verfahrensanwendung zustande kommen.
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