In diesem Artikel geht es um die Nebenwirkungen einer Vollnarkose. Sie treten bei einer Vollnarkose selten auf. Trotzdem besteht je nach Operation und Patient immer ein Risiko. Im Folgenden werden typische sowie mögliche Komplikationen beschreiben.
Vollnarkosen werden tagtäglich in tausenden Kliniken durchgeführt.
Anhand von neueren Medikamenten und deren speziellen Kombinationen gelingt es, das Narkoserisiko so gering wie möglich zu halten. Trotzdem ist jeder Eingriff und jede Vollnarkose auch mit Risiken, Nebenwirkungen und Angst verbunden.
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Häufige Nebenwirkungen nach einer Vollnarkose sind Übelkeit und Erbrechen nach einer Narkose. Ein drittel der narkotisierten Patienten haben Übelkeit, 25% erbrechen. Zum einen kann dies an Medikamenten liegen, zum anderen an der Reizung der Luftröhre oder der in der nähe vorbeiführenden Nerven.
Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Lesen sie mehr hierzu unter: Nachwirkungen einer Vollnarkose
Nach einer Vollnarkose sind Nebenwirkungen wie Übelkeit durchaus normal.
Die Ursache hierfür liegt darin, dass der Patient während der Narkose nicht nur verschiedene Medikamente verabreicht bekommt, die dafür sorgen dass er tief schläft und dass er keine Schmerzen während der Operation verspürt, sondern zusätzlich noch Narkosegase aufnimmt.
Vor allem letzteres führt nach einer Vollnarkose zu Nebenwirkungen wie Übelkeit bis hin zum Erbrechen nach einer Narkose. Besonders anfällig nach der Vollnarkose Nebenwirkungen wie Übelkeit zu verspüren, sind Patientinnen, die nicht rauchen und denen beim Reisen häufig schlecht wird.
Allgemein scheinen Frauen häufiger nach einer Vollnarkose unter Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und leichten Verwirrungszuständen zu leiden. Raucht eine Patientin zusätzlich nicht, so ist ihr Gehirn keine drogen-ähnlichen Substanzen gewohnt, sodass die Medikamente und die Narkosegase ihr schwerer zu schaffen machen als einem männlichen Patient der regelmäßig raucht.
Weiß eine Patientin von ihrer letzten Operation, dass sie nach der Vollnarkose unter Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Erbrechen besonders stark leidet, so kann sie in dem Vorgespräch mit dem Narkosearzt (Anästhesisten) dies erwähnen.
Kurz vor Ende der Operation kann der Narkosearzt dem Patienten dann ein Medikament spritzen, das die Übelkeit nach der Operation minimieren kann. Allgemein wird dies vor allem bei Operationen am Halsbereich gemacht da es hier aufgrund der Wunden am Halsbereich schlecht wäre, wenn der Patient sich nach der Operation übergeben muss.
Allgemein ist es jedoch nichts ungewöhnliches, dass nach einer Vollnarkose Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Verwirrtheit auftreten. Vor allem die Übelkeit verschwindet meist innerhalb eines Tages wieder da die Narkosegase dann wieder aus dem Körper entfernt wurden und nicht mehr im Gehirn an den Rezeptoren wirken können, die dafür sorgen, dass dem Patienten schlecht wird.
Außerdem ist es meist der Fall, dass ein Patient nach der Vollnarkose Nebenwirkungen wie Übelkeit überhaupt nicht verspürt und dass er ohne Probleme im Aufwachraum wach wird.
Sollte es dennoch nach der Vollnarkose zu Nebenwirkungen wie Übelkeit kommen, so kann der Patient jederzeit einem Krankenpfleger oder einem Arzt Bescheid geben damit er Medikamente erhält, die die Übelkeit unterdrücken.
Weitere Informationen zu diesem Thema erfahren Sie unter: Übelkeit - Ursachen, Therapie und Prognose
Bei Vollnarkosen wird die Beatmung der Betroffenen über einen Beatmungsschlauch im Hals sichergestellt. Dies ist notwendig, da bei einer Vollnarkose die Muskulatur mit Medikamenten ruhiggestellt wird und hierbei auch die Atemmuskulatur schwächer wird und außerdem das Atemzentrum im Gehirn nicht normal arbeitet.
Dieser Beatmungsschlauch führt bei einigen Betroffenen zu Halsschmerzen nach der Operation, da die Schleimhaut gereizt wird. Halsschmerzen gehören zu den häufigsten Nachwirkungen von Vollnarkosen, die sich aber meist schon nach einigen Stunden zurückbilden.
Möchten Sie mehr zu diesem Thema erfahren? Lesen Sie unseren nächsten Artikel unter: Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
Ebenso wie die Halsschmerzen, kommt auch die Heiserkeit durch die Beatmung mit dem Beatmungsschlauch. Der Schlauch muss durch die Stimmritze in die Luftröhre geführt werden und dabei wird die Stimmritze selbst und der zuständige Nerv gereizt. Die Stimmritze kann daher nach der Herausnahme des Beatmungsschlauchs nicht vollständig normal geöffnet werden, was zu einer heiseren Aussprache führt.
Die Heiserkeit ist ebenfalls in den meisten Fällen nach wenigen Stunden rückläufig. In seltenen Fällen kommt während der Intubation zu einer Verletzung der Stimmlippen, was eine längere Heiserkeit verursacht.
Die Intubation, das Einlegen des Beatmungsschlauchs, kann in einigen Fällen zu Zahnschäden führen. Während der Intubation nimmt der Anästhesist einen Metallspatel, das Laryngoskop, um den Kiefer und die Zunge anzuheben und so freie Sicht auf den Kehlkopf zu erlangen. Wenn dieser Metallspatel zu ruckartig oder als Hebel verwendet wird, kann dieser an die Zähne stoßen.
Da bei der Intubation manchmal etwas Kraft nötig ist, kommt es bei diesem Anstoßen zu einem Abrechen der betroffenen Zähne. Die Zahnschäden sind gerade bei lockeren Zähnen schwierig zu verhindern. Zur Vorbeugung kann bei der Intubation ein Zahnschutz aus Silikon zwischen Zähne und Laryngoskop gelegt werden.
Bei herausnehmbaren dritten Zähnen sollten diese vor der Narkose entnommen werden. Die Patienten sollten vor der Narkose über dieses Risiko aufgeklärt werden. Kommt es während der Intubation zu Zahnschäden, sollte zeitnah ein Zahnarzt hinzugezogen werden, um die passende Behandlung des verletzten Zahns einzuleiten.
In einigen Fällen kommt es nach der Narkose zu Kopfschmerzen und Kopfschmerzen mit Übelkeit.
Auch wenn Kopfschmerzen typische Nebenwirkungen einer Regionalanästhesie wie der Spinal- oder Epiduralanästhesie sind, wird von einigen Patienten nach einer Vollnarkose über Kopfschmerzen als Nebenwirkungen berichtet.
Sollten Kopfschmerzen nach einer Vollnarkose auftreten, sind in den seltensten Fällen die Ursachen bei den Maßnahmen der Narkose selbst zu suchen.
Meist verursachen weder die eingesetzten Medikamente noch die nötigen Prozeduren direkt Kopfschmerzen. Hier sind vor allem Übelkeit und Verwirrtheit die klassischen Nebenwirkungen. Jedoch können Kopfschmerzen nach einer Vollnarkose auftreten, auch wenn sie nicht lange anhalten.
Das liegt daran, dass im Rahmen der Narkose Beeinflussungen des Gehirns stattfinden, welches teilweise sensibel auf äußere Reize reagiert.
Kopfschmerzen nach der Vollnarkose haben hingegen noch weitere Gründe. Einer davon kann eine falsche Lagerung während der Operation sein. Besonders bei langen Eingriffen, bei denen der Kopf tief liegen muss, sind Kopfschmerzen als Nebenwirkungen denkbar.
Ebenso ist es möglich, dass der Flüssigkeitshaushalt des Patienten während der OP in ein Ungleichgewicht geraten ist. Obwohl der Narkosearzt ständig bestimmte Werte wie den Blutdruck und die Flüssigkeitsbilanz überwacht und korrigiert, kann ein Kopfschmerzen auslösender Wassermangel in Erscheinung treten.
Diese Nebenwirkungen sind in diesem Falle durch Anhängen einer Infusion in der Regel leicht zu behandeln.Kopfschmerzen nach der Vollnarkose treten gehäuft bei älteren Menschen auf.
Dies hängt damit zusammen, dass dieses Patientenkollektiv oftmals Begleiterkrankungen mit sich bringt, wobei besonders Herz-Kreislauf-Probleme und Erkrankungen der Lunge ein Auftreten von Kopfschmerzen begünstigen können.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Kopfschmerzen eine eher seltene Nebenwirkung einer Vollnarkose sind und in aller Regel, falls vorkommend, nicht von langer Dauer sind. Es können auch Tabletten wie Paracetamol oder Ibuprofen genommen werden, wenn man die Intensität und Dauer der Schmerzen verkürzen will.
Im Gegensatz zu einer Vollnarkose zählen Kopfschmerzen zu den relativ häufigen Nebenwirkungen bei den regionalen, auf das Rückenmark beschränkte Arten der Anästhesie.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema können Sie im folgenden Artikel nachlesen: Ursachen von Kopfschmerzen
Bei Personen, die bereits eine Vorerkrankung am Herzen haben, kann es narkosebedingt zu Herzrhythmusstörungen kommen. Dies sind in den meisten Fällen ältere Patienten, welche unter einer Herzschwäche oder Vorhofflimmern leiden und dementsprechende Medikamente nehmen. Aber auch jüngere Patienten mit Herzmuskelentzündungen oder angeborenen Fehlbildungen können betroffen sein.
Die Narkosemedikamente haben eine sehr starke Wirkung auf das ganze Herz-Kreislaufsystem und auch die Volumengabe belastet das Herz zusätzlich, wodurch die Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden können. Im Extremfall führen diese Mechanismen zum Kammerflimmern, was einem Herzstillstand gleichkommt.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema erfahren Sie unter: Herzrhythmusstörung
Eine Lungenentzündung kann durch sehr unterschiedliche Mechanismen ausgelöst werden. Bei einer Vollnarkose handelt es sich meistens um eine Aspirations-Pneumonie. Dies ist eine Lungenentzündung durch das Einatmen von Flüssigkeit oder Erbrochenem. Gerade bei einer Vollnarkose, bei welcher andere Beatmungsmöglichkeiten als die klassische Intubation angewendet werden, kann es schnell zu einem Einatmen von Erbrochenem kommen.
Hierfür reichen bereits geringe Mengen, sodass auch trotz Absaugen des Erbrochenem eine Lungenentzündung entstehen kann. Der wirksamste Schutz vor einer Aspirations-Pneumonie ist eine klassische Intubation, da hierbei der Weg zwischen Luftröhre und Speiseröhre versperrt ist.
Möchten Sie weitere Informationen hierzu bekommen? Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Lungenentzündung
Durchfall kann im Anschluss an eine Vollnarkose als Nebenwirkung auftreten. Dies ist in der Regel jedoch unproblematisch und vergeht schnell wieder. Genau wie Übelkeit und Erbrechen kann der Durchfall beispielsweise durch eine Unverträglichkeitsreaktion gegenüber den verwendeten Narkose- oder Schmerzmedikamenten hervorgerufen werden.
Besteht der Durchfall für längere Zeit, so muss auf einen Ausgleich des Elektrolythaushalts und ausreichende Flüssigkeitssubstitution geachtet werden, da der Körper über den wässrigen Stuhl sowohl viel Flüssigkeit als auch Mineralien verliert. Tritt der Durchfall nach einer Vollnarkose im Rahmen einer Bauchoperation ein, so muss er durchaus auch als mögliche Operationskomplikation ernst genommen werden.
Stoppt der Durchfall nicht zeitnah, so sollten gründliche Nachkontrollen im Operationsgebiet erfolgen, um mögliche anderweitige Ursachen des Durchfalls nicht zu übersehen.
Manchmal ist Durchfall im Anschluss an eine Vollnarkose auch durch den Stressabfall bedingt.
Viele Menschen sind vor einer anstehenden Operation sehr nervös, was durchaus einen Einfluss auf die Verdauung haben kann. Auch hier gilt, dass bei länger bestehendem Durchfall unbedingt eine ärztliche Abklärung erfolgen sollte.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema können Sie im folgenden Artikel nachlesen: Durchfall - Ursachen, Therapie & Prognose
Viele Medikamente haben als mögliche Nebenwirkung Haarausfall und lassen sich auch oft noch nach Monaten in den Haaren nachweisen. Die Narkosemittel, welche starke Medikamente sind, bilden hier keine Ausnahme. Hinzu kommt, dass der Körper häufig auf Stress mit Haarausfall reagiert und eine Vollnarkose und eine Operation stellen eine ausgeprägte Stresssituation für den Körper dar.
Der Haarausfall wird meistens nur durch mehr Haare in der Bürste auf und nicht durch kahle Stellen. Zudem ist der Haarausfall nur eine kurzfristige Folge und hört von selbst innerhalb einiger Tage auf.
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Eine Nebenwirkung einer Vollnarkose ist, dass die Schutzreflexe, wie das Blinzeln, nicht funktioniert. Daher müssen die Augen mit einem Feuchtigkeitsgel abgeklebt werden, um ein Austrocknen der Augen zu verhindern.
Eine weitere Nebenwirkung bei Personen mit gesteigertem Augeninnendruck ist eine weitere Erhöhung des Augeninnendruckes durch die stressinduzierte Steigerung des Symphatikus, einem Teil des autonomen Nervensystems. Hierbei wird vermehrt Kammerwasser produziert, welches schlechter abfließen kann. In seltenen Fällen kommt es so zur Ablösung der Netzhaut.
Depressionen und Müdigkeit können als Nebenwirkung bzw. Folge einer Operation mit Vollnarkose auftreten, sollten normalerweise aber nach kurzer Zeit wieder abklingen. Anzeichen von Depression sind vor allem eine gedrückte Stimmung, sowie Interessen- und Antriebsverlust. Besonders bei erstmaligem Auftreten dieser Symptome sollte man einen Arzt konsultieren!
Größere Operationen können nicht nur für den Körper, sondern auch für die Psyche eine starke Belastung darstellen. Besonders bei psychisch vorbelasteten Patienten bzw. Patienten, die ein körperliches oder seelisches Trauma erlitten haben, können narkosetypische Situationen wie: Kontrollverlust, Ausgeliefert sein, Taubheitsgefühle oder Angst vor dem Tod ein Trauma reaktivieren.
Da die Medikamente, die bei einer Narkose eingesetzt werden kurzfristig in den Stoffwechsel des Gehirns eingreifen und depressive Erkrankungen mit einem veränderten Hirnstoffwechsel einhergehen, ist nicht auszuschließen, dass ein Zusammenhang besteht, allerdings ist diese Theorie nicht bewiesen.Um Depressionen vorzubeugen und die Angst vor dem Eingriff zu nehmen, sollten der Ablauf und andere Fragen mit den zuständigen Ärzten genau besprochen werden.
Depression befällt jährlich Tausende Menschen und darf nicht unterschätzt werden. Im nächsten Artikel wird Ihnen alles zur Prävention einer Depression ausführlich erklärt: Wie man einer Depression vorbeugen kann
Im Rahmen einer Narkose werden oft gezielt Mittel verabreicht, die eine retrograde Amnesie hervorrufen sollen. Das bedeutet, dass die Patienten nach einem oft unangenehmen und schmerzhaften Eingriff ihre Erinnerungen daran verlieren sollen. Medikamente, die diese Gedächtnis verändernde Wirkung hervorrufen sind zum Beispiel Benzodiazepine, die schon vor der Operation zur Beruhigung verabreicht werden.
Anästhetika wie Propofol oder Etomidat bewirken einen Bewusstseinsverlust und eine anterograde Amnesie, sodass man sich als Patient nicht an die Zeit während des operativen Eingriffs erinnern kann. Diese Medikamente wirken auf sogenannte GABA-Rezeptoren im Gehirn und führen zu der Amnesie.
Allerdings haben diese Rezeptoren auch die Eigenschaft den Übergang von Informationen aus dem Kurz- in das Langzeitgedächtnis zu blockieren, welche durch die Narkosemedikamente verstärkt wird.
Dieser Effekt ist in geringem Maße auch erwünscht und sorgt dafür, dass der Patient sich nicht an die zurückliegende OP erinnert (retrograde Amnesie).
Diese Beeinflussung des Gedächtnisses findet nur während der Wirkzeit der jeweiligen Medikamente statt (möglicherweise also auch noch einige Stunden nach der Operation). Langanhaltende bleibende Störungen und Veränderungen des Gedächtnisses sind durch eine Narkose in der Regel nicht zu erwarten.
Unerwünscht ist eine Einschränkung der Merkfähigkeit über das Ende der OP hinaus. Dies ist zwar meistens nur vorübergehend, kann aber auch über Monate bestehen oder in seltenen Fällen dauerhaft sein. Betroffen hiervon sind vor allem ältere Patienten über 60 Jahren. Zur Vorbeugung dieser Komplikation werden Patienten über 60 intensiver überwacht.
Außerdem versucht man, häufiger Regionalanästhesieverfahren einzusetzen, welche ein geringeres Risiko für derartige Komplikationen haben.
Im Fall von bleibenden Gedächtnisstörungen nach einem operativen Eingriff unter Narkose, sollten körperlichen Ursachen oder Komplikationen während der Operation ausgeschlossen werden.
Diese Art der Nebenwirkungen nach Vollnarkose sind in der Regel selbstlimitierend, sodass die Verwirrtheit nach Stunden oder maximal wenigen Tagen verschwunden ist. Jedoch wird nicht selten beschrieben, dass selbst bei Entlassung der Patienten noch vereinzelte Defizite der Erinnerungsfähigkeit und des Denkvermögens bestehen können. Beispielsweise wird das Auto auf dem Parkplatz nicht mehr gefunden.
Als deutlich negativere Art von Nebenwirkungen kann in einigen Fällen eine sogenannte kognitive Dysfunktion nach der Vollnarkose auftreten. Dabei handelt es sich um Verwirrtheit, die erst Tage oder Wochen nach einem Eingriff auftreten und meist eine schlechtere Prognose hat als beim postoperativen Delirium.
Die Konzentration ist eingeschränkt, das Denkvermögen vermindert. Bei älteren Menschen geht diese Form der Verwirrtheit teilweise in Demenz über, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Was genau all diese Nebenwirkungen nach einer Vollnarkose hervorruft, ist nur unzureichend verstanden. Insgesamt zählt die Verwirrtheit zu den einkalkulierten, häufigen Nebenwirkungen. Nur wenn die Symptome anhalten, sollte noch einmal eine Klinik aufgesucht werden.
Ältere Menschen sind generell den gleichen Risiken unter einer Vollnarkose ausgesetzt, wie jüngere Menschen. Es kann zu Verletzungen beim Einführen des Beatmungsschlauches kommen (Intubation), im Anschluss können durch leichte Schleimhautverletzungen bedingte Halsschmerzen auftreten.
Auch eine Verletzung der Zähne während der Intubation ist möglich. Des Weiteren kann es zu allergischen Reaktionen auf die verwendeten Narkose- oder Schmerzmittel kommen. Im Bereich der Einstichstelle venöser und/oder arterieller Zugänge können blaue Flecken zurückbleiben oder Entzündungen entstehen. Abgesehen von diesen allgemeinen Narkoserisiken gibt es Hinweise darauf, dass ältere Menschen durch eine Vollnarkose deutlicher beeinträchtigt werden als junge Patienten.
Häufig benötigt der bereits gealterte Organismus länger, um sich wieder vollends von der Vollnarkose zu erholen. Zudem tritt bei Patienten ab 60 Jahren im Anschluss an die Operation häufiger ein sogenanntes Durchgangssyndrom, beziehungsweise postoperatives Delir auf. Dieses ist durch länger anhaltende Verwirrtheitszustände nach Aufwachen aus der Vollnarkose charakterisiert.
Die meisten Patienten sind dadurch postoperativ eher apathisch und in sich gekehrt (hypoaktives Delir), andere Patienten leiden unter Halluzinationen und starken Unruhezuständen (hyperaktives Delir).
Weitere vermutete Nebenwirkungen einer Vollnarkose im höheren Alter sind eine länger bestehende Beeinträchtigung des Denkens, sowie ein erhöhtes Demenzrisiko. Letzteres ist jedoch umstritten und nicht klar auf die Vollnarkose zurückzuführen. Es könnte auch die Operation an sich sein, die durch die damit einhergehende körperliche Belastung eine bisher unbekannte Demenz schneller fortschreiten lässt.
Auffällig ist jedoch, dass ältere Menschen im Anschluss an eine Vollnarkose häufig mehrere Monate brauchen, um sich wieder komplett und ohne Einschränkungen in ihrem Alltag zurechtzufinden. Die genauen Umstände der kognitiven Beeinträchtigung ältere Menschen im Anschluss an eine Vollnarkose sind bisher nicht abschließend geklärt, da laufende Studien zum Teil widersprüchliche Ergebnisse liefern.
Einige Betroffene, besonders ältere Patienten, entwickeln nach einer Vollnarkose ein Durchgangssyndrom. Dies ähnelt von dem Verhalten der Betroffenen her einer Demenz, ist jedoch meistens nach wenigen Tagen rückläufig.
Eine leichte Verwirrung in den ersten Stunden nach einer Narkose ist allerdings bei fast allen Betroffenen zu beobachten und lässt normalerweise innerhalb weniger Stunden nach. Dies ist eine Nachwirkung der Narkosemedikamente, welche noch nicht vollständig abgebaut sind und ist somit eine natürliche Reaktion des Körpers.
Manche der Stoffe, die für eine Narkose verwendet werden, führen bei Patienten zur Verwirrtheit. Zu diesen Stoffen gehören Benzodiazepine wie Midazolam, die bereits vor einer Operation zur Beruhigung verabreicht werden. Nach größeren chirurgischen Eingriffen kann es zu Verwirrtheit, Desorientierung und auch aggressivem Verhalten kommen.
Ein inzwischen etwas veralteter Begriff für diesen Zustand ist das sogenannte „Durchgangssyndrom“, da sich die Veränderungen in der Regel vollständig zurückbilden (durchgängig sind). Eine Therapie ist hier nicht bekannt. Die Patienten sollten aber mittels EKG und Blutdruckkontrolle überwacht werden.
Der Verwirrtheitszustand kann hier Stunden, Tage und in seltenen Fällen auch darüber hinaus andauern. Andere körperliche Ursachen für eine Verwirrtheit nach einer Operation mit Narkose können beispielsweise ein niedriger Blutzucker oder Sauerstoffmangel sein. Komplikation während des chirurgischen Eingriffs, wie etwa eine Enzephalopathie (Erkrankung des Gehirns), führen auch zu Verwirrtheitszuständen und sollten ärztlich behandelt werden.
Durch die tiefgreifende Einflussnahme auf Vorgänge im Gehirn und das Bewusstsein wie der Ausschaltung der motorischen und sensiblen Wahrnehmung, lässt sich diese Nebenwirkung leicht nachvollziehen.
Der Fachausdruck für Verwirrtheit nach einer Vollnarkose heißt "postoperatives Delirium".
Mit 5-15% betroffener Patienten, was bis zu 50% bei schwierigen und lange andauernden Operationen ansteigen kann, gehört Verwirrtheit zu den häufigsten Nebenwirkungen der Vollnarkose.
Es gibt große Unterschiede in Ausprägung, Dauer und Zeitpunkt des Auftretens. Allgemein kann Verwirrtheit bei allen Patienten auftreten, wobei vor allem ältere Menschen darunter leiden. In der Regel beginnt die Verwirrtheit direkt nach dem Aufwachen oder wenige Stunden danach und hält auch nicht lange an. In dieser Zeit sind die Patienten im Denken und ihrer Aufmerksamkeit stark eingeschränkt.
Sowohl die zeitliche als auch die räumliche Orientierung fällt in vielen Fällen schwer. Dazu können als weitere Nebenwirkungen Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus auftreten und Probleme wie Appetitlosigkeit und Affektlosigkeit beobachtet werden.
Die Mehrheit der Patienten leidet unter der hypoaktiven Form des Deliriums, das heißt, sie liegen ruhig im Bett und haben verlangsamte Reflexe und Reaktionen. Es besteht eine Schlafneigung. Bei ca. 15% kommt es zu einer hyperaktiven Form mit Agitiertheit und Wahnvorstellungen.
Auch bei Kindern kann es im Anschluss an eine Vollnarkose zu bestimmten Nebenwirkungen kommen. Sehr kleine Kinder sind nach dem Aufwachen häufig für 10-15 Minuten sehr unruhig, weinen oder schreien. Dies ist durch einen kurzzeitigen Verwirrtheitszustand durch die Vollnarkose bedingt. Manche Kinder klagen im Anschluss an die Vollnarkose über Übelkeit oder müssen sich übergeben.
Dies kommt jedoch nicht sehr häufig vor. Zudem kann es durch den vor der Operation eingeführten Beatmungsschlauch anschließend zu Halsschmerzen kommen, die sich jedoch schnell wieder bessern, sobald das Kind etwas gegessen und getrunken hat.
Ansonsten gelten für Kinder die gleichen Risiken und Nebenwirkungen einer Vollnarkose wie für erwachsene Patienten. So kann es beispielsweise zu Unverträglichkeiten den Medikamenten gegenüber kommen, es kann zu Nachblutungen oder Blutergüssen im Bereich der Einstichstelle von venösen/arteriellen Zugängen kommen und im Falle einer Nervenschädigung können Gefühlsstörungen im entsprechenden Bereich zurückbleiben.
Insgesamt verlaufen Vollnarkosen heutzutage jedoch auch bei Kindern in den allermeisten Fällen komplikationslos.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Vollnarkose bei Kindern
Wie lang Nebenwirkungen nach einer Vollnarkose anhalten, ist leider nicht immer von vorneherein absehbar.
Dennoch ist die Dauer der Nebenwirkungen nach der Vollnarkose meist auf einen gewissen Zeitraum begrenzt, abhängig davon, wie lange die Operation gedauert hat, ob es Komplikationen gab und wie der Patient individuell auf die Narkosegase sowie die verabreichten Medikamente reagiert.
Da vor allem weibliche Patientinnen, die nicht rauchen und denen schnell übel wird, häufiger Probleme mit den Nachwirkungen einer Narkose haben kommt es bei diesen Patientinnen oftmals zu einer längeren Dauer der Nebenwirkungen nach einer Vollnarkose.
Ursächlich hierfür ist die Tatsache, dass im Gehirn während der Narkose verschiedene Rezeptoren angesprochen werden, die zum Beispiel auch während dem rauchen angesprochen werden. Ist ein Patient dies gewohnt, da er häufiger raucht, reagiert das Gehirn auf den gewohnten Stimulus nicht anders als sonst auch immer.
Ist ein Patient diesen Stimulus jedoch nicht gewohnt, so kommt es durch die Anregung der Rezeptoren durch die Narkosegase und die Medikamente, die während der Vollnarkose gegeben werden, zu einem Ungleichgewicht im Gehirn. Der Patient bemerkt dies nach der Operation durch Nebenwirkungen wie Verwirrtheit und Übelkeit.
Wie lange nach der Vollnarkose die Nebenwirkungen bestehen hängt zum einen davon ab, wie gut das Gehirn mit den Substanzen, die während der Operation verabreicht werden, zurechtkommt.
Zum anderen ist die Dauer der Nebenwirkungen nach der Vollnarkose davon abhängig, wie schnell der Körper des Patienten die in der Vollnarkose verabreichten Medikamente und Gase verarbeiten kann. Dies ist zum einen von der körperlichen Fitness des Patienten abhängig, zum anderen von der Funktion von Leber und Niere.
Vor allem bei älteren Patienten ist die Dauer der Nebenwirkungen nach einer Vollnarkose oftmals sehr viel länger als bei gesunden und fitten Patienten. Wie lang die Nebenwirkungen der Vollnarkose anhalten, ist nur schwer abzuschätzen, meist muss der Patient jedoch damit rechnen, den ersten Tag nach einer größeren Operation unter Vollnarkose mit den Nebenwirkungen zu kämpfen.
Ab dem zweiten Tag jedoch sollte bereits eine deutliche Besserung bis hin zur Beschwerdefreiheit einsetzten. In seltenen Fällen kann es jedoch sein dass die Dauer der Nebenwirkungen nach einer Vollnarkose sehr viel länger anhalten und der Patient bis zu 6 Wochen nach der Operation noch Übelkeit oder immer wieder auftretende Verwirrtheitszustände verspürt.
Außerdem kann es in seltenen Fällen sein dass die Dauer der Nebenwirkungen nach der Vollnarkose so lang ist, dass der Patient daraus eine eigenständige Erkrankung entwickelt.
Besonders Depressionen (postoperative Depression), die nach einer Operation unter Vollnarkose auftreten, können durch eine Vollnarkose ausgelöst werden und nicht von alleine wieder verschwinden. Wie lang die Nebenwirkung der Vollnarkose in diesem Fall anhält, ist vor allem von dem persönlichen Engagement des Patienten abhängig da dieser bei einer auftretenden Depression mit Antriebsarmut und Lustlosigkeit möglichst frühzeitig einen Psychologen oder Psychiater aufsuchen sollte damit sich die Depression nicht verfestigen kann.
Allgemein ist eine sogenannte Chronifizierung einer Erkrankung nach einer Vollnarkose jedoch sehr selten und die Dauer der Nebenwirkung nach der Narkose beträgt oftmals nur wenige Stunden bis Tage.
Wie lang die Nebenwirkungen nach der Vollnarkose genau anhalten, ist jedoch nie genau abschätzbar.
Allgemein gilt: Je länger die Operation und je anfälliger der Patient für die Narkosemittel (da er nicht raucht, ihm schnell übel wird etc.), desto länger halten die Nebenwirkungen nach der Vollnarkose an.
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