Brennen im Knie

In diesem Artikel geht es um das Brennen im Knie. Es werden zunächst die Ursachen unter anderem die Schleimbeutelentzündung und Arthrose sowie begleitende Symptome besprochen. Daraufhin werden die Therapieoptionen und die Diagnose thematisiert.

Brennen im Knie

Einleitung

Unter Brennen im Knie versteht man einen brennenden Schmerz, der sich auch wie ein Stechen oder starkes Jucken anfühlen kann. Er tritt im Kniegelenk häufig hinter der Kniescheibe auf.
Meist liegt dem Brennen im Knie eine Erkrankung zu Grunde, die mit einer Entzündung einhergeht. Durch die Entzündung wird das Knie warm und schmerzt. Bei der ursächlichen Erkrankung kann es sich um ein Problem handeln, dass die verschiedenen Strukturen des Knies betrifft. So können zum Beispiel Teile der Knochen, die Sehnen, die Muskeln, die Nerven oder der Schleimbeutel des Kniegelenks betroffen sein.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schmerzen im Knie

Ursachen

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der häufigsten Ursachen für ein Brennen im Knie. Die genannten Erkrankungen werden daraufhin im Einzelnen besprochen.

Je nach Alter und Vorgeschichte des Betroffenen, kann das Brennen im Knie sehr unterschiedliche Ursachen haben. Bei jungen, aktiven Menschen, liegt den Beschwerden meist eine Über- oder Fehlbelastung des Kniegelenks zugrunde. Dabei wird bei starker Beanspruchung der Beinmuskulatur immer wieder an den Sehnen und Bändern des Knies gezogen. Zum Beispiel Sportarten die langes Laufen oder ein häufiges Abknicken der Knie beinhalten, können zu Knieproblemen führen. Wird die dadurch entstehende Reizung der Sehnen und Bänder zu hoch, können sich diese entzünden und ein brennendes Gefühl im Knie hervorrufen. Je nachdem an welcher Stelle das Brennen zu spüren ist, kann die überlastete Muskelgruppe festgestellt werden.
Eine weitere Ursache für Probleme im Knie kann eine Schleimbeutelentzündung sein. Dies kann durch Überlastung oder auch durch einen Gichtanfall ausgelöst werden.
Außerdem kann es sich bei der Ursache für das Brennen im Knie um Arthrose handeln. Diese tritt oft durch lang andauernde Fehl- oder Überbelastung auf. Dabei führt eine Fehlstellung der Beine oder eine starke Beanspruchung wie das Abbremsen beim Tennisspielen zu einem Druck auf den Knorpel im Kniegelenk. Wird dieser abgenutzt spricht man von einer Arthrose. Diese ist sehr schmerzhaft und kann sich entzünden.
Auch bei Rheuma und bei einer Infektion mit Bakterien treten Entzündungsprozesse auf, die als Brennen im Knie bemerkbar werden. Des Weiteren kann eine Schädigung oder Reizung der Nerven, die im Kniegelenk verlaufen, die Ursache der Beschwerden sein. Dabei strahlen die Schmerzen oft noch in andere Teile der Beine aus.

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Schleimbeutelentzündung

Vor und hinter der Kniescheibe liegen Schleimbeutel, die von einer Art Schleimhaut umhüllt sind. Sie sollen das Hoch- und Runtergleiten der Kniescheibe beim Beugen des Knies abdämpfen. Außerdem verhindern sie das Reiben der Kniescheibe auf dem Oberschenkelknochen.
Bei zu starker Belastung entsteht somit ein hoher Druck auf die Schleimbeutel, der zu einer Schleimbeutelentzündung im Knie führen kann. Außerdem kann ein Gichtanfall der Auslöser einer Schleimbeutelentzündung sein. Dabei können sich einzelne Harnsäurekristalle, die bei Gicht vermehrt im Gelenk vorkommen, ablösen und den Schleimbeutel reizen. So entsteht eine Schleimbeutelentzündung, bei der schon kleinste Bewegungen, oder ein Druck auf das Kniegelenk, starke Schmerzen und Brennen auslösen kann.

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Arthrose

Bei Arthrose handelt es sich um eine Erkrankung bei der der Knorpel im Gelenk verloren geht. Sie entsteht unter anderem durch Verschleißprozesse. Durch den Verlust des Knorpels wird der darunterliegende Knochen stärker beansprucht. Es kommt zur Versteifung und Bewegungseinschränkung der Gelenke. Außerdem treten kurzen Schmerzen am Anfang der Bewegung und zunehmende Schmerzen bei Belastung auf. Entzündet sich das bereits geschädigte Gelenk, wird es stärker durchblutet. Dadurch wird es rot, warm und schwillt an. Zudem ist besonders bei einer aktiven Entzündung ein brennender Schmerz im Kniegelenk zu spüren.

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Brennen im Knie nach einem Sturz

Bei einem Sturz können viele Teile des Knies stark geschädigt werden. So können Muskeln gezerrt werden, Bänder reißen oder Knochen brechen. Durch den Druck auf das Knie Kann auch eine Schleimbeutelentzündung entstehen.
Nach dem Sturz versucht der Körper die entstandenen Schäden zu reparieren. Im Heilungsprozess wird das Gelenk stärker durchblutet und Immunzellen des Körpers wandern ein. Dieser Vorgang kann mit Überwärmung, Schwellung und einem Brennen im Knie einhergehen, auch wenn der entstandene Schaden so klein ist, dass er äußerlich nicht genau erkennbar wird.

Brennen im Knie nach Belastung

Tritt das Brennen im Knie meist nach Belastung auf, spricht das für eine Überlastung der Bänder, Sehnen oder Muskeln im Bereich des Knies oder für Arthrose.
Bei ungewohnter oder übermäßiger Belastung kann der Zug auf die Bänder und Sehnen so stark sein, dass diese gereizt werden und bei wiederholter Belastung sehr weh tun. Bei Arthrose reiben die Knochen, durch Verlust des Knorpels, bei Belastung verstärkt aufeinander, was wiederum zu vermehrten Schmerzen führt. 
Beim sogenannten Patellaspitzen-Syndrom kommt es ebenfalls durch eine übermäßige Belastung zu einer Entzündung des Sehnenansatzes am Knie und somit einem brennenden Schmerz.

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Begleitende Symptome

Häufige begleitende Symptome beim Brennen im Knie:

  • Entzündung
  • Fieber
  • Muskelkater
  • Schmerzen
  • Bewegungseinschränkungen

Je nachdem welche Erkrankung dem Brennen im Knie zugrunde liegt, treten zum Teil unterschiedliche begleitende Symptome auf. Die meisten Erkrankungen bringen eine Entzündung mit sich. Diese läuft ähnlich wie eine Allergie ab und geht mit einer Vermehrung der Durchblutung einher. Dadurch wird das Knie rot und warm. Außerdem tritt durch erhöhten Druck in den Blutgefäßen Flüssigkeit aus und das Knie schwillt an. Hat sich das betroffene Gelenk mit Bakterien infiziert, kann es zu eitrigen Ansammlungen im Knie kommen. Zusätzlich zu den Beschwerden im Knie kann hierbei Fieber auftreten.
Auch bei bestehenden Vorerkrankungen wie Rheuma oder Gicht, bei denen es im akuten Schub zu einem Brennen im Knie kommt, kann ein begleitendes Symptom Fieber sein. Bei einer Überlastung bestimmter Muskeln im Bein, können die Schmerzen an der jeweiligen Seite vom Oberschenkel bis in den Fuß vorkommen. Auch ausgeprägter Muskelkater einzelner Muskeln kann vorkommen. Sind die Sehnen und Bänder betroffen, tritt häufig ein Ziehen oder Stechen an der Seite des Knies bei Bewegung auf.
Bei Arthrose können als begleitende Symptome sogenannte Anlaufschmerzen zu Beginn einer Bewegung auftreten. Sie kommen dadurch zustande, dass zunächst vermehrt Gelenkflüssigkeit gebildet werden muss, damit die Knochen des Gelenks, trotz verlorenem Knorpel, nicht zu stark aufeinander reiben. Zusätzlich treten Schmerzen nach einer längeren Belastung und Bewegungseinschränkung auf. Des Weiteren kann es bei starken Veränderungen der Gelenkstruktur zu einer Fehlstellung der Beine kommen.

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Brennen beim Knien

Treten die Beschwerden und das Brennen im Knie verstärkt beim Knien auf, kann dies verschiedene Ursachen haben.
Beim Knien werden verschiedene Strukturen im Knie stärker belastet und können bei einer Schädigung in diesem Bereich zu Schmerzen führen. So wird zum Beispiel ein erhöhter Druck auf die Schleimbeutel ausgeübt, die vor und hinter der Kniescheibe liegen. Sind sie durch eine Schleimbeutelentzündung geschädigt kann es beim Knien zu sehr starken Schmerzen kommen. Außerdem werden die Bänder des Knies beim Knien gedehnt. Sind sie gereizt, gezerrt oder gar angerissen, bringt der erhöhte Zug beim Knien verstärke Schmerzen mit sich.

Auch bei Arthrose kann das Knien starke Probleme bereiten. Durch den Verlust der Knorpels im Gelenk drücken die Knochen dabei vermehrt aufeinander. Da die Knochenhaut sehr empfindlich ist tut das Knien bei Arthrose sehr weh. Es ist jedoch sehr wichtig zu wissen, dass Knien auch ein gesundes Knie beansprucht und nach einiger Zeit schmerzhaft sein kann, ohne dass eine Erkrankung des Knies dafür verantwortlich ist.

Brennen im Knie in der Nacht

Ein Brennen im Knie das nachts auftritt kann unterschiedliche Ursachen haben. Zunächst sollte darauf geachtet werden, ob die betroffene Person beim Schlafen eine ungewöhnliche Position einnimmt. Eine Fehlstellung kann auch im Liegen zu Beschwerden führen.
Jede Erkrankung die mit einer Entzündung des Gelenks einhergeht kann auch nachts ein Brennen im Knie hervorrufen. Tritt zusätzlich zu den Schmerzen nächtliches Schwitzen auf, sollte überprüft werden, ob es sich bei der ursächlichen Erkrankung um Rheuma handelt.

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Brennen auf der Knie-Innenseite

Tritt das Brennen im Knie besonders auf der Innenseite auf, kann es sich um eine Schädigung der Innenbänder handeln. Diese verlaufen an der Seite des Knies entlang und können bei ungewolltem Einknicken in die Mitte, zum Beispiel durch Sportverletzungen, geschädigt werden.
Außerdem können Probleme an der Innenseite des Knies durch Fehlstellungen wir X-Beine entstehen. Dabei wird bei Bewegung immer stärkerer Druck auf den inneren Knorpel ausgeübt, wodurch es zu einer isolierten Arthrose auf der Innenseite des Knies kommen kann.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Knieschmerzen auf der Innenseite

Brennen im Knie beim Anwinkeln

Beim Anwinkeln des Knies erhöht sich der Zug auf die Bänder. Sind diese bereits gereizt, kann dies zu einem brennenden Gefühl führen.
Auch die Schleimbeutel werden beim Anwinkeln des Knies durch die Kniescheibe eingedrückt, was bei einer Schleimbeutelentzündung zu Beschwerden führen kann. Des Weiteren liegen die Knochen bei Arthrose durch das Anwinkeln des Knies dichter aufeinander und lösen daher Schmerzen aus.

Brennen im Knie in Ruhe

Bei eine neu aufgetretenen Beschwerden, kann es auch im Ruhezustand zum Brennen im Knie kommen. Dabei ist der Heilungs- oder Entzündungsprozess noch voll im Gang und die Beschwerden verschwinden auch bei völliger Ruhe nicht ganz.
Liegen die Probleme schon länger vor, sollte überprüft werden, ob es sich bei der Ursache des Brennen im Knies um Rheuma handelt, da bei dieser Erkrankung häufig Schmerzen in Ruhe auftreten.

Therapie

Die Behandlung beim Brennen im Knie ist abhängig von der ursächlichen Erkrankung.

Dabei ist bei jeder Ursache, die eine akut bestehende Entzündung mit sich bringt eine Schonung und Hochlagerung des betroffenen Bein anzuraten. Zusätzlich sollte die entsprechende Stelle vorsichtig gekühlt werden. So wird der Entzündungsprozess gestoppt und die Rötung, die Schwellung und die Schmerzen gehen zurück. Bei leichten Beschwerden des Knies die durch einmalige Überlastung entstanden sind reicht diese Behandlung meist aus. Auch eine Schleimbeutelentzündung heilt in der Regel bei Ruhigstellung schnell aus.

Zusätzlich können bei anhaltenden Symptomen Medikamente eingenommen werde, die die Schmerzen lindern und die Entzündung hemmen. Hier werden zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac eingesetzt. Vorerkrankungen wie Gicht, Arthrose oder Rheuma sollten zudem ursächlich mit einer entsprechenden Therapie behandelt werden.
Bei Arthrose führt eine Gewichtsreduktion zur Entlastung des Knies. Auch sportliche Aktivität fördert die Heilung und kann die Schmerzen im Knie verringern. In ausgeprägten Stadien der Arthrose kann eine direkte Gabe von Schmerzmitteln ins Gelenk durch eine Spritze oder eine Operation nötig werden.
Nehmen die Beschwerden immer weiter zu kann dies auch daran liegen, dass sich die betroffene Stelle mit Bakterien infiziert hat. In diesem Fall müssen diese mit einem Antibiotikum bekämpft und abgetötet werden.

Diagnose

Für die Diagnose beim Brennen im Knie ist das Gespräch mit dem Arzt von großer Bedeutung. Durch gezielte Befragung können mögliche Ursachen schon sehr genau eingegrenzt werden. Hierbei wird besonders nach den genauen Beschwerden und begleitenden Symptomen gefragt. Auch stattgefundene Unfällen, starke Belastung, eingenommen Medikamenten und Vorerkrankungen sind für die Diagnosestellung wichtig.
Außerdem schaut sich der Arzt das entsprechende Knie an und achtet auf Rötung, Schwellung und Fehlstellungen. Zur weiteren Diagnostik kann bei einem Verdacht auf Arthrose ein Röntgenbild gemacht werden. Bei einer Verletzung der Bänder des Knies wird eine MRT-Untersuchung durchgeführt. Jedoch steht auch hier das Gespräch mit dem Arzt und die Beschwerden des Patienten im Vordergrund der Diagnostik.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.01.2018 - Letzte Änderung: 30.03.2024