Die Symptome bei Gicht sind nicht immer eindeutig. Eindruckvoll zeigt sich die Gicht bei Kristallablagerungen in der Großzehe (Podogra) oder Kniegelenk (Gonogra).
Symptome bei akutem Gichtanfall
Der erste Gichtanfall äußert sich meist nachts als plötzliche (hochakute), sehr schmerzhafte Gelenkattacke (Arthritis).
In der überwiegenden Zahl der Fälle ist vorerst nur ein Gelenk betroffen (Monarthritis), in 50% der Fälle ist dies das Großzehengrundgelenk (sog. Podagra).
Andere, ebenfalls häufig betroffene Gelenke, sind das Daumengrundgelenk (Chiragra), sowie das Sprunggelenk und Kniegelenk.
Ein Anfall dauert unbehandelt einige Stunden bis Tage. Das betroffene Gelenk weist die typischen Entzündungszeichen auf:
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Im Verlauf einer unbehandelten Gicht werden immer mehr Gelenke befallen, und es kommt schließlich zu bleibenden Gelenkveränderungen. Zusätzlich können Symptome wie Fieber oder Schüttelfrost auftreten.
Außerdem kann es zur Bildung von sogenannten Gichttophi kommen. Dabei handelt es sich um unmittelbar unter der Haut liegende weißliche Knötchen, die aufbrechen können. Meist treten sie an der Ohrmuschel auf, manchmal auch an der Hand oder Fuß.
Schließlich besteht die Möglichkeit, dass es zur Ablagerung von Harnsäurekristallen in der Niere kommt, was zu einer akuten Nierenversagen (Niereninsuffizienz) führen kann.
Normalerweise herrscht beim gesunden Menschen ein Gleichgewicht zwischen dem Harnsäureaufbau und der Harnsäureausscheidung über die Niere.
Normwerte im Blut:
Erhöhte Harnsäurewerte, die über den angegebenen Referenzwerten liegen, führen nicht sofort und nicht zwangsläufig zur Gicht. Mit der Höhe der Harnsäurekonzentration steigt aber die Wahrscheinlichkeit einer Gichterkrankung.
Stadien der Gicht:
Schon in den Frühstadien kann es zu einer Schädigung der Niere kommen. Charakteristisch hierfür ist das Auftreten von Nierensteine und Harnwegsinfekt. Das letzte Stadium wird heute nur noch selten beobachtet.
Betroffen sind hier meist Patienten, bei denen die Diagnose erst sehr spät gestellt wird oder die keine konsequente Therapie einhalten (Non-Compliance).
Die Diagnose Gicht wird meist aufgrund der körperlichen Erscheinungsform (klinisches Erscheinungsbild) gestellt, die für die Erkrankung charakteristisch sind.
So gilt die Diagnose nach der deutschen Rheumatologischen Gesellschaft als wahrscheinlich, wenn:
als gesichert, wenn:
Bei dem Verdacht auf eine Störung des Harnsäurestoffwechsels und bei Symptomen der akuten Gicht gehören labormedizinische Untersuchungen zum Standard.
Bei Gicht sind die Harnsäurewerte im Blut höher und jene im Urin niedriger (verminderte Ausscheidung) als normal.
In einigen Fällen (ca. 5%) geht die Erkrankung jedoch mit normalen Harnsäurewerten einher.
Im zunehmenden Verlauf der Krankheit können bei Röntgenuntersuchungen Veränderungen an den Gelenken und Knochen festgestellt werden, wie z.B. eine Gelenkspaltverkleinerung, Gewebswucherungen, Knochentophi (Knochendefekte) oder Osteoporose.
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