Die Therapie der Gicht hat verschiedene Bausteine. Zu den verschiedenen Formen der Therapie gehören die Ernährung bei Gicht, Medikamente und viele weitere Maßnahmen.
Unterschieden werden muss hier zwischen der Therapie des akuten Gichtanfall und der Therapie der erhöhten Harnsäure (Hyperurikämie).
Ziel der Behandlung des akuten Gichtanfalls ist die Schmerzlinderung und die Eindämmung der Entzündungsreaktion.
Zur Behandlung eines akuten Gichtanfalls wurde früher meistens Colchizin, das Gift der Herbstzeitlosen, verwendet. Heute wird wegen der vielen Nebenwirkungen (v.a. Durchfall und Erbrechen) meistens ein nicht-steroidales Antirheumatikum (NSAR, z.B. Indometacin, Diclofenac) angewendet, durch das der Schmerz des Gichtanfalls ebenso gut beherrschbar ist.
Unter Umständen kann auch die Therapie mit einem Steroid (Kortison) sinnvoll sein.
In der Schwangerschaft gilt Phenylbutazon (Butazolidin®) als Mittel der Wahl.
Ziel der Behandlung der chronischen Gicht ist die Vermeidung von akuten Gichtanfällen, Nierensteine, Schädigung der Niere, weiteren Gelenkschäden sowie die Erholung (Regeneration) geschädigter Gelenke.
Um dies zu erreichen ist eine Senkung des Harnsäurespiegels auf Normalwerte erforderlich.
Für die Behandlung der Hyperurikämie gibt es drei Ansatzpunkte:
Weitere Informationen zum Thema Ernährung finden Sie hier: Ernährung bei Rheuma
Nahrungsmittel mit hohem Harnsäureanteil
Nahrungsmittel | mg Harnsäure / 100 gr
Pilze | 800
Milz | 600
Lunge | 500
Niere | 400
Bohnen | 500
Gans | 250
Fisch | 400
Wer erblich vorbelastet ist, kann vorsorglich regelmäßig die Harnsäurewerte im Blut bestimmen lassen, damit ein Anstieg rechtzeitig bemerkt werden kann. Bei erhöhten Harnsäurewerten kann eine Ernährungsumstellung, Gewichtsreduktion und eine Einschränkung des Alkoholkonsums die Werte wieder normalisieren und so einer möglichen Erkrankung vorbeugen.
Insgesamt hat die Erkrankung Gicht eine gute Prognose. Die meisten schwereren Komplikationen lassen sich verhindern, wenn frühzeitig eine konsequente Therapie begonnen wird. Bei sachgerechter Therapie der Gicht unterscheiden sich Lebensqualität, Arbeitsfähigkeit und Lebenslänge dieser Patienten nicht von der von Gesunden. Insgesamt heißt Leben mit Gicht v.a. eine Änderung im Lebens- und Ernährungsstil.
Dauerhaft erhöhte Harnsäurewerte gehen statistisch mit einer verkürzten Lebenserwartung einher und schädigen das Herz-Kreislauf-System.
Auch durch verschiedene Homöopathika kann Gicht positiv beeinflusst werden.
Lesen Sie hierzu auch unser Thema: Homöopathie bei Gicht
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