Innere Kniegelenksschmerzen umfassen Schmerzen im Bereich des inneren Kniegelenkanteils. Die Ursachen für diese Schmerzen müssen allerdings nicht immer lokal begrenzt sein, können sich somit auch von anderen Körperpartien in das Kniegelenk hin auswirken. Schmerzen, die direkt die innere Kniegelenkspartie betreffen, sind in der Regel verschleißbedingt oder entstehen durch Verletzungen im Sport.
Unter einem inneren Kniegelenksschmerz bezeichnet man einen hauptsächlich (nicht immer ausschließlich) auf den inneren Kniegelenksanteil konzentrierten Schmerz.
Hierzu gehören Schmerzen im Bereich des inneren Ober- und Unterschenkels, des Innenbandes, der umgebenden Weichteile sowie des inneren Kniegelenkspaltes.
Kniegelenksschmerzen auf der Außenseite können durch einen direkten Schaden an den beteiligten anatomischen Strukturen hervorgerufen werden oder als fortgeleiteter Schmerz bei einem Schaden an einem anatomisch entfernten Ort entstehen.
Auf keinen Fall ersetzt die “Selbst” - Diagnose den Besuch bei Ihrem Arzt des Vertrauens! Auch besteht unsererseits kein Anspruch auf Vollständigkeit der dargestellten Differentialdiagnosen (alternativen Ursachen). Für die Richtigkeit der von Ihnen erstellten Selbstdiagnose übernehmen wir keine Haftung! Jede Form der Eigentherapie ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt lehnen wir strikt ab!
Die Benutzung unseres “Selbst” - Diagnostikums ist einfach. Folgen Sie dem jeweilig angeboten Link, bei dem Ort und Beschreibung der Symptome am besten auf Ihre Beschwerden passt. Achten Sie dabei darauf, an welcher Stelle vom Kniegelenk der Schmerz am größten ist.
A - Rechtes Kniegelenk von vorn
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Treten innere Knieschmerzen nach dem Joggen auf, dann kann dies bei Anfängern oder nach einer längeren Pause völlig normal sein, solange diese über Nacht wieder vollständig vergehen.
Sollte dies nicht der Fall sein, können die Schmerzen ein Warnsignal sein, dass eventuell eine ernste Ursache dahinter steckt.
Halten die Schmerzen im Knie über einen längeren Zeitraum an, dann sollten diese bei einem entsprechenden Facharzt abgeklärt werden.
Knieschmerzen können ganz verschiedene Ursachen haben. Möglicherweise liegt dem Schmerz eine falsche Lauftechnik zugrunde. Die Knie werden möglicherweise beim Laufen zu stark gebeugt, sodass die Kniescheibe in ihr Gleitlager mit zu viel Druck gepresst wird.
Diese Art von Laufstil nennt auch man „sitzend“. Sie führt zu einer übermäßigen Belastung der Kniegelenke.
Zu intensives Training kann auch zu Knieschmerzen nach dem Joggen führen. Treten die Schmerzen schon während des Trainings auf, sollte man dieses abbrechen. Treten die Schmerzen allerdings erst nach dem Training auf sollte man die Beine hochlegen und das Knie eventuell kühlen.
Eine Erhöhung der Trainingsintensität kann manchmal auch zu Entzündungen der Schleimbeutel führen.
Auch angeborene Fehlstellungen, wie die bekannten O-Beine, können als Ursache für innere Knieschmerzen in Betracht kommen. Hierbei liegt die meiste Belastung auf der inneren Gelenkfläche, sodass diese einer deutlich höheren Belastung und Beanspruchung ausgesetzt sind als die äußeren Gelenkflächen. Durch die höhere Beanspruchung kann es zu einem vermehrten Knorpelabrieb kommen, was letztendlich im Laufe der Zeit zu Kniearthrose führen kann.
Auch ein muskuläres Ungleichgewicht der einzelnen Muskeln kann zu inneren Knieschmerzen nach dem Joggen führen. Ist die innere Oberschenkelmuskulatur zum Beispiel stärker ausgeprägt als die äußere kommt es zu einer Verschiebung der Kniescheibe, sodass diese nicht mehr optimal durch ihr Gleitlager rutschen kann und andere Gelenkflächen anstößt.
Knieschmerzen können auch durch eine Instabilität im Hüft- oder Sprunggelenk auftreten. Sind die Muskeln an der Fußinnenseite zu schwach, sodass der Fuß nach innen knickt, wirkt sich das folglich auf das Kniegelenk aus. Allerdings würde dies wahrscheinlich eher zu Schmerzen an der Außenseite des Kniegelenks führen.
Treten die inneren Knieschmerzen wiederholt nach dem Joggen auf, sollte man auch einen Wechsel der Laufschuhe in Betracht ziehen. Eventuell sind diese abgenutzt oder man erkennt Seitenunterschiede an der Abnutzung der Sohle. Hier empfiehlt es sich bei einer Laufbandanalyse teilzunehmen und möglicherweise neue Laufschuhe anzuschaffen. Als weitere Ursache für innere Knieschmerzen kann auch ein Meniskusschaden oder ein Schaden an den Sehnen in Betracht kommen. Bei akuten Kniegelenksverletzungen kann man sich als „Notfallmaßnahmen“ an die sogenannte PECH-Regel halten: Pause, Eis, Kompression (gegen eine mögliche Schwellung) und Hochlagern.
Der Meniskus stellt eine Art scheibenförmigen Knorpel im Kniegelenk dar. Es gibt einen Innen- und einen Außenmeniskus. Sie dienen dem Ausgleich der ungleichen Gelenkformen und dienen der „Abpufferung“ von Druckbelastungen auf die Gelenkflächen.
Jeder Meniskus besteht aus drei Teilen: einem Vorderhorn, einem Hinterhorn und einem mittleren Anteil. In jedem dieser Anteile kann es zur Rissbildung kommen. Je nach Art der Rissform kann man zum Beispiel Korbhenkel-, Längs- oder auch Horizontalrisse finden. Durch einen Meniskusschaden kann es nun zu inneren Knieschmerzen kommen.
Schäden können auf der einen Seite durch äußere Gewalt-/Krafteinwirkung entstehen oder auf der anderen Seite durch einen langjährigen Verschleiß. Chronische Überbeanspruchung, beispielsweise durch extreme sportliche Betätigung verursacht, kann zu kleinen feinen Rissen führen, die mit der Zeit eventuell bei einer ganz normalen Bewegung dann zu einem größeren Riss oder sogar zu einem Abriss führen können.
Meniskusschäden entstehen oft aus einer Kombination von Dreh- und Beugebewegung. Am häufigsten ist dann der Innenmeniskus betroffen, da dieser am inneren Seitenband fixiert ist und somit besonders gefährdet für Verletzungen ist. Oft kommt es bei Meniskusverletzungen durch Drehbewegungen zusätzlich zu einer Mitverletzung des vorderen Kreuzbandes. Eine klassische Verletzung unter Beteiligung des Innenmeniskus und des vorderen Kreuzbandes, stellt die „Unhappy-Triad-Verletzung“ dar, bei der zusätzlich das innere Seitenband gerissen ist.
Die inneren Knieschmerzen sind dann meist stechend oder auch ziehend. Sie können plötzlich auftreten und sehr stark sein und werden oft besonders in Hockstellung schlimmer.
Möglicherweise kommt es zu einer Einschränkung in der Kniebewegung, da Meniskusanteile die Bewegung blockieren. Insbesondere ein Strecken des Beines verursacht hierbei starke Schmerzen. Oft kommt es auch zu einer sogenannten Schonhaltung des Knies, wobei das Kniegelenk gebeugt bleibt. Zusätzlich zu den Schmerzen im Knie, der Bewegungseinschränkung und der Schonhaltung kann es zu einer Schwellung im Kniegelenk kommen, die zu einer sogenannten „tanzenden Patella“ führen kann.
Arthrose stellt eine fortschreitende Schädigung und letztendlich den Abbau des Gelenkknorpels dar. Ohne den entsprechenden Knorpelüberzug reiben die Gelenkflächen direkt aufeinander, wodurch die Schmerzen im Gelenk verursacht werden. Vor allem an der Hinterfläche der Kniescheibe und an den Gelenkfortsätzen des Oberschenkelknoches kommt es zur Arthrose im Kniegelenk.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten, die zur Gelenkarthrose führen. Entweder entsteht eine Arthrose durch die Folgen eines Unfalls oder durch Knorpelverschleiß im Laufe des Lebens.
Eine Fehl- oder auch Überlastung, zum Beispiel durch zu intensives Lauftraining hervorgerufen, aber auch Fehlstellungen (hier vor allem O- und X-Beine) und eventuelle Vorschäden im Bereich des Kniegelenkes durch Band- oder Meniskusverletzungen, sind sehr häufige Auslöser einer Arthrose.
Aber auch starkes Übergewicht kann durch einen hohen Knorpelverschleiß zur Arthrose des Knies führen. Die inneren Knieschmerzen bei Arthrose befinden sich vor allem im Bereich des Gelenkspaltes. Sie sind oft stechend und nehmen während der Belastung deutlich an Intensität zu. Insbesondere Aktivitäten wie Treppensteigen sind für Menschen mit Kniearthrose sehr schmerzhaft, da vor allem die Beugebewegung die Schmerzen im Knie verursacht.
Bei zu starker Überlastung können sie bereits in Ruhe auftreten. Ansonsten lässt sich bei Kniegelenksarthrose oft ein sogenannter „morgendlicher Anlaufschmerz“ feststellen. Die Arthrose kann sich durch fortbestehen Reizung entzünden und zu einer Arthritis führen, sodass zusätzlich zu den Schmerzen auch noch eine Schwellung oder ein Gelenkerguss hinzukommen.
Ein Knacken bei der Bewegung des Knies kann ganz verschiedene Ursachen haben. Mögliche Lufteinschlüsse in der Gelenkschmiere, Knorpelschäden, Schäden an den Bändern, eine Überlastung des Gelenks oder auch eine Kniegelenksarthose können die Ursache für ein Knacken des Kniegelenks sein.
Am häufigsten ist der altersbedingte Verschleiß der Knorpel und Knochen im Knie für ein solches Knacken auszumachen.
Das knirschende oder knackende Geräusch ist also oft Hinweis für Schädigungen des Knorpels oder Abnutzungserscheinungen. Die ständigen Beuge- und Streckbewegungen führen zu einer starken Beanspruchung des Gelenks und der Gelenkflächen. Zusätzlich lastet das ganze Körpergewicht auf diesem Gelenk. Das Knacken kann auch durch vermehrten, übermäßigen Sport verursacht werden. Sportler sind hiervon also deutlich häufiger betroffen als Menschen, die wenig bis keinen Sport treiben.
Zeitlich zurückliegende Knieverletzungen wie Kreuzbandrisse oder Verletzungen der Menisken können auch zu einem Knacken oder Schnappen führen, die oft zusätzlich begleitet von Knieschmerzen sind. Die Schmerzen treten dann vor allem bei Beugebewegungen des Kniegelenks auf.
Sollte das Knacken nach einem Sturz oder einer eventuellen Verletzung des Kniegelenks auftreten, ist es ratsam, direkt einen Arzt aufzusuchen. Man sollte keinesfalls abwarten, ob das Geräusch wieder weggeht. Einen Arzt sollte man auch aufsuchen, wenn das Knacken im Knie verbunden mit Knieschmerzen und einem Anschwellen des Knies ist.
Egal unter welcher Art von Knieschmerzen Sie leiden, sollten Sie dennoch folgende Grundsätze beachten. Wichtig ist immer zu wissen, wie die Knieschmerzen sind. Man unterscheidet, ob die Schmerzen eher stechend, ziehend, drückend, dauerhaft oder nur von sehr kurzer Dauer sind.
Ebenso wichtig ist der genaue Ort des Schmerzes. Man unterscheidet vordere, hintere sowie seitliche Knieschmerzen. Hinweisend auf die Ursache kann auch die Situation sein, wann der Schmerz auftritt. Hierbei unterscheidet man den Ruheschmerz vom Schmerz, der nur bei Belastung auftritt.
Die Behandlung innerer Knieschmerzen kann sowohl konservativ ohne Operation als auch minimalinvasiv mittels Kniegelenksspiegelung oder einer großen Operation erfolgen. Die Wahl der Therapie richtet sich dabei nach der Ursache des Schmerzes, Grad der Schädigung, der entsprechenden Kniestruktur und den Wünschen des Patienten. Beispielsweise kann der Schmerz aufgrund einer Überlastung nach dem Joggen auftreten. Hierbei bedarf es keiner akuten Behandlung, eine Schonung reicht aus, um die inneren Knieschmerzen wieder abklingen zu lassen. Ganz anders sieht es aus bei einem Innenmeniskusriss.
Die Behandlung des Innenmeniskusrisses richtet sich ganz nach dem Alter, der Beweglichkeit und der sportlichen Aktivität des Patienten. Bei einem leichten Riss kann zunächst versucht werden, die dadurch verursachten inneren Knieschmerzen mithilfe von Schonung zu behandeln. Zusätzlich sollte der Patient immer eine Physiotherapie in Anspruch nehmen, um die Beweglichkeit des Kniegelenkes auch nach der Verletzung zu erhalten. Außerdem ist es wichtig, dass der Patient bei inneren Knieschmerzen das Knie wenig belastet. Als Behandlungsmaßnahme eignet sich daher das kurzzeitige Laufen auf Krücken. Kommt es durch den Innenmeniskusriss bedingt zu einer Gelenkentzündung kann der Patient mit entzündungshemmenden Medikamenten, sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) und Kühlung den inneren Knieschmerz behandeln. Ist der Meniskusriss zu tief oder zu schwerwiegend kann es sein, dass eine Meniskusteilentfernung vorgenommen werden muss. Diese Behandlung der inneren Knieschmerzen, die durch den Meniskusriss bedingt sind, sollte immer die letzte Möglichkeit bleiben.
Um den Innenmeniskus zu erreichen, muss eine Spiegelung (eine sogenannte Arthroskopie) des Kniegelenks erfolgen. Dabei setzt der Operateur neben der Kniescheibe mindestens zwei kleine Schnitte, über die eine Kamera und Arbeitsgeräte in das Kniegelenk eingeführt werden können.
Durch diesen minimalinvasiven Zugang können nicht nur die Menisken, sondern auch die Kreuzbänder oder Schleimhautfalten versorgt werden. Der Vorteil ist, dass die Patienten wesentlich schneller genesen und ein gutes kosmetisches Ergebnis vorliegt. Außerdem ist die Rate an Wundinfektionen im Vergleich zu großen offenen Operationen deutlich verringert.
Zu den Komplikationen ist neben dem Nicht-Erfolg vor allem die Thrombose zu nennen. Allerdings ist das Risiko mit weniger als 1% als gering einzustufen. Es sollten zur Vorbeugung Heparin-Bauchspritzen verabreicht werden bis das Knie wieder vollständig belastet werden kann.
Wenn bei der Spiegelung wegen innerer Knieschmerzen ein Riss des Innenmeniskus festgestellt wird, so wird dieser sofort versorgt. Dabei kommt es darauf an, in welchem Areal sich der Riss befindet. Der Knorpel, aus dem der Meniskus besteht, wird nur an der Basis des Kniegelenks gut mit Blutgefäßen versorgt. Das heißt, dass bei den basisnahen Rissen eine Naht des Meniskus erfolgreich ist.
Nach der OP muss das Kniegelenk zunächst mit einer Streckschiene ruhig gehalten werden. Für circa 3 Wochen sollten Unterarmgehstützen benutzt werden um eine Vollbelastung des Knies zu vermeiden. Die Beugung wird bei der Krankengymnastik langsam wieder aufgebaut, allerdings sollte der Patient sich darauf einstellen bis zu drei Monate lang keine stark belastenden Sportarten zu praktizieren. Insgesamt gesehen ist die Anzahl der Meniskusrisse, die mit einer Naht behandelt werden kann gering, allerdings ist die Prognose als sehr gut zu beurteilen.
Bei Rissen, die weiter von der Basis entfernt sind, ist die Blutversorgung für eine Heilung des Knorpels nicht ausreichend. In diesem Fall wird eine Meniskusteilresektion vorgenommen. Der gerissene Teil des Meniskus, der die inneren Knieschmerzen verursacht, wird entfernt. Da der Meniskus hierbei nicht heilen muss, kann das Knie schon deutlich früher normal belastet werden. Für gewöhnlich werden nur kleine Stücke des Meniskus entfernt, da ansonsten eine frühzeitige Arthrose des Kniegelenks droht.
Eine Verletzung, bei der ebenfalls der Innenmeniskus beteiligt ist, ist die Unhappy Triad. Neben dem Innenmeniskus und dem inneren Seitenband ist auch das vordere Kreuzband betroffen. Der Innenmeniskus wird wie oben beschrieben im Rahmen einer Kniegelenks-Spiegelung versorgt. Zusätzlich wird hier auch noch das vordere Kreuzband ersetzt. Dafür wird für gewöhnlich ein Stück Sehne aus der Oberschenkelinnenseite entnommen und als neues Kreuzband im Kniegelenk befestigt.
Falls der Innenmeniskus nicht versorgt werden muss, wartet man zunächst circa 4 Wochen ab bis die Schwellung abgeklungen ist und untersucht das Knie erneut . Zum einen kann in diesem Stadium entschieden werden ob die Stabilität des Kniegelenks für die körperliche Aktivität des Patienten ausreichend ist und von daher nicht operiert werden muss. Zum anderen haben verzögerte Eingriffe am Kreuzband eine etwas bessere Prognose, was die Funktionalität angeht.
Die Nachbehandlung umfasst schonende Krankengymnastik und die Entlastung mit Unterarmgehstützen. Nach circa vier Monaten kann vorsichtig mit Sport begonnen werden.
Innenbandrisse als Ursache von inneren Knieschmerzen können in den meisten Fällen konservativ behandelt werden. Nach dem Unfall sollte das Knie ruhig gestellt werden. Für gewöhnlich verschreibt der Arzt hierzu eine Schiene (auch Orthese genannt), die für sechs Wochen getragen wird. In dieser Zeit kann sich das Innenband ausreichend selbst stabilisieren. Bis zur kompletten Wiederherstellung der Bewegung durch Physiotherapie können drei Monate vergehen. Falls anschließend immer noch ein Gefühl der Instabilität besteht oder die sportliche Aktivität des Patienten sehr hoch ist, kann die Sehne auch durch einen kleinen Schnitt genäht werden. Dies wird aber eher bei Kombinationsverletzungen wie der Unhappy Triad empfohlen.
Eine andere Möglichkeit zur Behandlung der inneren Knieschmerzen ist eine minimal-invasive Operation, bei der das Kreuzband entfernt und meist durch eine Sehne eines Muskels (beispielsweise des Musculus semitendinosus) ersetzt wird. Da das neue Kreuzband nicht direkt wieder voll belastbar ist, dauert es etwas länger bis diese Behandlung der inneren Knieschmerzen anschlägt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter Innenbandriss am Knie - Heilung
Da die Plica mediopatellaris eine Schleimhautfalte ohne Funktion für das Knie ist, kann diese problemlos bei einer Kniegelenksspiegelung entfernt werden. Die Falte wird dabei direkt auf dem Niveau der Gelenkkapsel abgesetzt, sodass keine Teile mehr bei Bewegung eingeklemmt werden können. Auch hierbei muss anschließend eine Entlastung mittels Unterarmgehstützen erfolgen, bis das Knie schmerzlos wieder belastet werden kann.
Die Arthrose kann mit Ausnahme des Kniegelenkersatzes nicht geheilt werden. Allerdings gibt es zahlreiche Möglichkeiten den Verlauf der degenerativen Krankheit aufzuhalten oder zumindest zu verlangsamen und die Schmerzen somit auszuschalten.
Der erste Schritt der Behandlung ist die konservative Therapie. Hierzu gehört insbesondere Bewegung ohne das Kniegelenk zu belasten. Vor allem Schwimmen und Fahrradfahren sind gut geeignete Sportarten um das Gelenk in Bewegung zu halten. Abzuraten ist von Sportarten, die mit schnellen abrupten Richtungswechseln und starker Belastung des Kniegelenks verbunden sind, wie zum Beispiel Squash oder Fußball.
Zusätzlich sollte Übergewicht abgebaut werden, da das zusätzliche Körpergewicht das ohnehin schon geschädigte Knie weiter überlastet. Bei der Physiotherapie oder einer Knieschulung, die häufig von den Krankenkassen angeboten wird, vermitteln Profis dem Patienten Übungen, die dieser zu Hause durchführen kann um die Beweglichkeit seines Gelenks weiter zu fördern.
In Rücksprache mit dem Arzt ist auch die Einnahme sogenannter Antiphlogistika ratsam. Dabei handelt es sich um Schmerzmittel wie zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac, die neben den Schmerzen auch eine Entzündung des kranken Gelenks einschränken. Auch das Verwenden von Salben mit diesen Inhaltsstoffen oder das Anlegen von Wickeln kann zu einer Linderung führen.
Vor allem wenn eine Achsfehlstellung des Beins vorliegt ist eine Anpassung mit Einlagen möglich. Bei inneren Knieschmerzen hat der Patient häufig ein O-Bein. Indem man die Schuhsohle auf der Außenseite erhöht, kann dieses teilweise ausgeglichen werden.
Als nächster Therapieschritt kommt die Kälteapplikation in Form einer Kryotherapie oder aber eine Wärmetherapie zur Anwendung. In den Anfangsstadien einer Arthrose wirkt Wärme schmerzlindernd. Sobald die Arthrose aber aktiviert ist, das heißt wenn eine Entzündung durch den Knorpelverlust entstanden ist, sollte statt Wärme Kälte appliziert werden.
Eine Alternative zur Wärmetherapie ist die Elektrotherapie,wobei mittelfrequente Ströme in das umgebende Gewebe appliziert werden. Durch die Erwärmung kommt es zu einer gesteigerten Durchblutung und Entspannung des Muskelgewebes und in Folge dessen zu einer Abnahme des Schmerzes. Auch hier sollte keine zusätzliche Entzündung im arthrotischen Gelenk vorliegen.
Seit einigen Jahren auch von den gesetzlichen Krankenkassen wird die Akupunktur bei Kniearthrose erstattet. Wissenschaftlich konnte ein positiver Effekt festgestellt werden.
Falls mit konservativen Maßnahmen keine Besserung der inneren Knieschmerzen erreicht werden kann, kommt im weiteren Behandlungsverlauf eine Spiegelung des Gelenks mit Reparatur des geschädigten Gelenkknorpels in Betracht. Eine Möglichkeit dabei ist die Mikrofrakturierung des Knochens, der durch den Knorpelschwund freiliegt. Der Arzt bohrt dabei im Rahmen der Spiegelung einige kleine Löcher in den Knochen. Diese Defekte werden durch den Körper wieder aufgefüllt. Da der Knochen gut mit Blut versorgt ist werden auch Stammzellen mit dem Blut ausgeschwemmt. Aus diesen kann sich ein neuer Ersatzknorpel entwickeln, der allerdings in puncto Belastbarkeit nicht mit dem ursprünglichen Knorpel mithalten kann.
Eine andere Möglichkeit ist die Züchtung neuer Knorpelzellen. Dafür wird bei einer ersten Spiegelung ein Stück Knorpel entnommen, der dann innerhalb von ein bis zwei Monaten im Labor vermehrt wird. Anschließend wird er bei einer zweiten Spiegelung wieder ins Gelenk eingebracht. Mit diesem Verfahren können auch größere Defekte abgedeckt werden.
Eine dritte Alternative für eher kleine Knorpeldefekte ist die Umlagerung eines Knorpelknochenzylinders. Es wird eine Stanze von Knorpel und Knochen aus einem Bereich des Gelenks entnommen, der nur wenig belastet ist. Der Zylinder wird dann in der Hauptbelastungszone als Ersatz befestigt.
Alle drei Verfahren des Knorpelersatzes sind vor allem für jüngere Patienten gut geeignet um die Zeit bis zum Gelenkersatz hinauszuzögern.
Gleichzeitig kann im Rahmen der Kniegelenksspiegelung eine Gelenktoilette durchgeführt werden. In deren Rahmen können störende Schleimhautfalten oder knöcherne Anbauten (Osteophyten) entfernt werden, die neben dem Knorpelabrieb auch starke Schmerzen verursachen können.
Die letzte Stufe der Arthrosebehandlung ist eine Operation.
Vor allem bei jüngeren Patienten bis 60 Jahre mit einer Achsfehlstellung der Beine (in unserem Fall O-Beine) ist eine Umstellungsosteotomie vielversprechend. Durch die O-Beine kommt es zu einer einseitigen Arthrose auf der Innenseite des Kniegelenks, die auch die verstärkten inneren Knieschmerzen erklärt.
Bei einer Osteotomie wird das Schienbein unterhalb des Kniegelenks durchtrennt und anschließend aufgedehnt bis die Beinachse eher leicht X-Beinförmig ist. Der entstandene Spalt wird mit Knochen aus dem Beckenkamm oder Kunstknochen aufgefüllt und dann mit Platten und Schrauben fixiert. Nach der OP muss das Bein sechs Wochen durch Unterarmgehstützen entlastet werden und mithilfe der Krankengymnasten mobilisiert werden. In dieser Zeit kann das Bein langsam unter Anleitung wieder voll belastet werden. Nach ungefähr einem Jahr werden die Metallteile in einem kleinen Eingriff aus dem Bein entfernt.
Eine andere OP-Möglichkeit ist der Gelenkersatz. Dieser wird angestrebt, wenn die Schmerzen des Patienten mit anderen Mitteln nicht zu beheben sind und die Lebensqualität durch die Einschränkung der Beweglichkeit vermindert ist.
Eine kleine Form des Gelenkersatzes ist die unikondyläre Schlittenprothese. Diese Prothese zeichnet sich durch ihre Größe aus. Sie ersetzt nämlich nur den betroffenen inneren Teil des Kniegelenk, der im Rahmen der OP abgetragen wird und durch eine Prothese aus Metall und Kunststoff ersetzt wird . Ein weiterer Vorteil ist die schnellere Rehabilitation nach der OP. Voraussetzungen für eine Schlittenprothese ist ein stabiler Bandapparat, keine Achsfehlstellung des Beins und keine übermäßige körperliche Aktivität.
Wenn diese Voraussetzungen nicht zutreffen oder auch das restliche Kniegelenk bereits arthrotische Veränderungen aufweist, ist eine Totalendoprothese (Knie-TEP) die bessere Wahl.
Bei der Totalendoprothese werden sowohl der obere Teil des Kniegelenks, der eigentlich durch den Oberschenkelknochen gebildet wird, als auch der untere Teil des Kniegelenks, der der Schienbeinkopf ist, ersetzt. Die Knochenteile werden begradigt und die Prothesenteile mit kleinen Keilen und Knochenzement verankert.
Nach jeder Form der Prothesenimplantation wird eine Reha durchgeführt um zum einen die komplette Beweglichkeit unter professioneller Anleitung zu erlangen und zum anderen auf den Alltag optimal vorbereitet zu werden. Die Prognose einer Knie-TEP ist gut. Sie hält bis zu 20 Jahre und ermöglicht eine schmerzlose volle Funktionsfähigkeit des Kniegelenks.
Zur exakten anatomischen Zuordnung verweisen wir auf das Anatomie Lexikon unserer Seite.
Hier einige wichtige Begriffe im Zusammenhang mit Schmerzen im Kniebereich:
Anatomische Informationen zum Aufbau vom Knie finden Sie unter unserem Thema: Kniegelenk
Alle Themen, die zum Bereich Orthopädie veröffentlicht wurden, finden Sie unter: Orthopädie A-Z