Behandlung einer Fingerarthrose

Die Behandlung der Fingerarthrose findet nur bei akuten Schmerzen statt. Es gibt verschiedenen Arten der Behandlung von Fingerarthrose. Man unterscheidet genau drei verschiedene Verfahren der Fingerarthrosen Behandlung.

Behandlung einer Fingerarthrose

Synonyme

Arthrose der Fingergelenke, Polyarthrose der Fingergelenke, Fingerendgelenkarthrose, Fingermittelgelenkarthrose, Polyarthrosis, Polyarthrose, Fingergelenksarthrose
Medizinisch: Heberden–Arthrose, Bouchardarthrose
Englisch: polyarthrosis

Behandlung der Fingerarthrose

Fingergelenksarthrosen werden in der Regel nur dann therapiert, wenn die Erkrankung starke Schmerzen bereitet oder Bewegungen unmöglich werden. Funktionelle Störungen sind dann häufig ein Indiz dafür, dass Gelenksverformungen vorliegen.

  • Medikamentöse Therapie (konservative Therapieform)
  • Naturheilmittel, besonders ist hierbei die Teufelskralle zu nennen. Die Teufelskralle kann bei leichten Schmerzen allein und bei stärkeren Schmerzen zur Unterstützung der bestehenden Therapie eingesetzt werden. Die Teufelskralle soll die Symptome der Fingerarthrose vermindern.
  • Lasertherapie
  • Gelenksinjektion (konservative Therapieform)
  • Operative Therapie

Da in der Regel nicht operativ eingegriffen wird, ist die oben genannte Reihenfolge meist auch die therapeutische Folge. Dies bedeutet, dass in der Regel zunächst medikamentös therapiert wird und erst wenn dies nicht zur Besserung der Symptomatik führt, der Laser zum Einsatz kommt (hierbei muss erwähnt werden, dass eine Lasertherapie von der gesetzlichen Krankenkasse nicht bezahlt wird) und erst danach Gelenkinjektionen vorgenommen werden. Die dritte Maßnahme, also die operative Therapie, wird meist erst dann in Erwägung gezogen, wenn die beiden anderen nicht zum gewünschten Ziel geführt haben.
Nachfolgend werden alle vier Therapiemöglichkeiten dargestellt.

Lesen Sie mehr zum Thema: Hausmittel bei einer Fingerarthrose und OP einer Fingerarthrose

Medikamentöse Therapie

Die medikamentöse Fingerarthrose Behandlung impliziert in der Regel eine lokal anwendbare Salben (z.B. Voltaren Emulgel), die in schwereren Fällen durch die Gabe von Medikamente wie Voltaren®

(Diclofenac) oder Ibuprofen unterstützt werden kann. Der behandelnde Arzt kann mit Ihnen gemeinsam individuell entscheiden, welche Medikamente für Sie am besten sind. Jede Einnahme von Medikamenten kann Nebenwirkungen nach sich ziehen.
Deshalb sollte eine „Kosten – Nutzen – Rechnung“ in jedem Fall erfolgen. Leider führen medikamentöse Verfahren zu keinem dauerhaften Erfolg.
Unterstützen kann man die Therapie einer Fingerarthrose durch Homöopathische Arzneimittel. In der Arthrosetherapie können verschiedene homöopathische Arzneimittel Beschwerdelinderung erreichen.

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie unter: Arthrose und Homöopathie

Lasertherapie

Das Wort Laser ist die englische Abkürzung für Light Amplifikation by Stimulated Emission of Radiation. Physikalisch gesehen ist ein Laser lediglich Licht einer bestimmten Wellenlänge, das aber mit dem menschlichen Auge nicht wahrnehmbar ist, trotzdem aber hochenergetisch und somit sehr wirkungsvoll.

Bei Dr. Gumpert wird ausschließlich mit einem Softlaser gearbeitet.

Der Laser besitzt auf den bestrahlten Bezirk eine

  • schmerzdämpfende
  • entzündungshemmende
  • abschwellende
  • gewebeheilende und
  • durchblutungsfördernde Wirkung

Außerdem besitzt der Laser einen Selbstheilung stimulierenden Effekt und beschleunigt darüber hinaus den Lymphabfluss. Dabei kommt es natürlich zu keiner Haut- oder Gewebeverletzung.

Der Laser beeinflusst die Stoffwechselprozesse des bestrahlten Bezirkes und löst dadurch Reparations- und Selbstheilungsvorgänge aus.

Dem Laserlicht wird eine harmonisierende Wirkung auf das bestrahlte Gewebe zugesprochen und ist bei ordnungsgemäßer Handhabung und Einhalten der Sicherheitsregeln praktisch nebenwirkungsfrei.

In der Regel sind für eine Hand ca. 10 Sitzungen notwendig.

Der Laser ist leider nicht im gesetzliche Leistungskatalog abgebildet und muss daher von den gesetzlich versicherten Patienten selbst getragen werden.

Injektionen in das Gelenk

Im Rahmen einer Gelenkinjektion hat der behandelnde Arzt zwei verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung:

  • Cortison
  • Hyaluronsäure

Bei einer Injektionstherapie spritzt der Arzt eine kleine Menge des Präparates in das betroffene Gelenk.
Cortison wirkt am Ort schmerz- und schwellungslindernd. Patienten, die cortisontypische Nebenwirkungen befürchten, können beruhigt werden, denn aufgrund der kleinen injizierten Menge sind diese cortisontypischen Nebenwirkungen nahezu auszuschließen. Trotzdem sollte eine Cortisontherapie nicht mehrfach durchgeführt werden.
Hinzu kommt, dass eine Cortisoninjektion nicht unbedingt eine dauerhafte Schmerzlinderung, bzw. –freiheit bewirkt. Es gibt Patienten, deren typische Krankheitssymptome nach einem gewissen Zeitraum in Erscheinung traten.

Als Alternative steht die auch natürlicherweise im Knorpel vorkommende Hyaluronsäure zur Verfügung. Hyaluronsäure verbessert den bestehenden Knorpel, wodurch die Entzündungsreaktion aufhört und die Schmerzen sich reduzieren, bzw. aufhören.
Leider sind aufgrund der Kosten eine Hyaluronsäuretherapie der Finger nicht im gesetzlichen Leistungskatalog der Krankenkassen abgebildet, so dass der gesetzlich versicherte Patient, die Kosten der Therapie selbst tragen muss.

Diese Form der konservativen Therapie kann allerdings nicht allen Patienten angeboten werden. Dies hängt damit zusammen, dass die Grundvoraussetzung für den Erfolg der Therapie darin besteht, dass der Gelenkspalt im Gelenksbereich noch so weit geöffnet sein muss, dass der behandelnde Arzt mit einer Nadel noch die erkrankte Stelle erreichen kann.

Alternativ zur Injektion in das erkrankte Gelenk kann auch die sogenannte Radiosynoviorthese als Therapieform in Erwägung gezogen werden. Prinzipiell ist die Therapieform der Injektionstherapie sehr ähnlich. Der Unterschied besteht darin, dass anstelle von Cortison/Hyaluronsäure eine kurzwirksame radioaktiv strahlende Substanz in das betroffene Gelenk injiziert wird. Diese Substanz bewirkt, dass die veränderte Gelenkschleimhaut im erkrankten Bereich verstrahlt und somit beseitigt wird.

Homöopathie bei Fingerarthrose

Neben der üblichen Schulmedizin kann auch die Homöopathie bei einer Fingerarthrose Linderung verschaffen.
Bewährt haben sich bei Arthrose Calcium fluoraticum D6, Silicea D12, Rhus toxicodendron D12 (Giftsumach) und Dulcamara D12. Calcium fluoraticum kommt auch natürlich in unserem Körper vor.
Es ist an Prozessen beteiligt, die für Elastizität und Härte von Zellen und Stützstrukturen wie Knochen zuständig sind. Es ist Teil der Knochenoberfläche und schützt diese. Der Knochen wird dadurch vor Schädigungen geschützt, was bei der Arthrose hilfreich sein kann.
Silicea stärkt das Bindegewebe- und Stützgewebe. Dulcamara D12 wird verwendet, wenn sich die Arthrose-Beschwerden bei kaltem Wetter verschlimmern, da bei Arthrose häufig eine Wetterfühligkeit vorhanden ist.

Neben diesen Präparaten kommt häufig noch Zeel comp. N zum Einsatz. Es ist ein homöopathisches Kombinatiosnpräparat, welches viele verschiedene Wirkstoffe enthält. Zu den Wirkstoffen zählen unter anderem:

  • Arnikawurzel
  • Toxicodendron radicans
  • Schwefel
  • Bittersüzer Nachtschatten und
  • Giftsumach

Zeel comp. N wird vor allem bei chronischen Entzündungszuständen verwendet. Es fördert den Körper in seiner natürlichen Selbstheilung. Es lindert Entzündungen und führt zu einer Reduktion der Arthrosebeschwerden. Zusätzlich kommt es zu einer Hinauszögerung der nächsten Entzündungsphase. Auch Heilpflanzen können bei einer Fingerarthrose angewendet werden, vor allem in einem Frühstadium dieser. Zur Anwendung kommen vor allem entzündungshemmende Naturheilmittel. Zu diesen zählen die Afrikanische Teufelskralle, Löwenzahn, Brennnessel, Beinwell, Weidenrinde, Cayennepfeffer und Hagebutte.
Die Anwendung dieser Heilpflanzen findet meist über einen längeren Zeitraum hinweg statt. Brennnessel hat einen Einfluss auf die entzündungsfördernden Botenstoffe in der Gelenkkapsel. Oft kommt es durch Brennnessel zu verminderten Schmerzen und einer gesteigerten Beweglichkeit. Weidenrinde wird bei leichten Schmerzen, die durch die Arthrose verursacht wurden eingesetzt. Die Weidenrinde ist mit dem synthetischen Aspirin verwandt, meist aber besser verträglich als Aspirin. Die Wurzel der Teufelskralle verbessert die typische Steifigkeit am Morgen und die Arthroseschmerzen. Damit diese Naturheilmittel wirken, müssen sie in hohen Konzentrationen verabreicht werden.

Welcher Arzt behandelt eine Fingerarthrose?

Zu erst einmal kann bei Gelenkbeschwerden der betreuende Hausarzt aufgesucht werden, der die Beschwerden schon mal einordnen kann und eventuell schon mal eine Therapie starten kann. Meist findet dann die Verweisung an einen Facharzt statt. Bei diesem Facharzt handelt es sich meist um einen Orthopäden, der dann die klinische Untersuchung nochmals ergänzt und eine Bildgebung anordnet. Besteht der Verdacht auf eine rheumatische Erkrankung finden nochmal eine Überweisung an einen Rheumatologen statt.

Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Schmerzen in den Fingerendgelenken.

Abbildung Fingerarthrose

I - Fingerendgelenklinie - grün
II - Fingermittelgelenklinie - blau
III - Daumensattelgelenklinie - lila

  1. Fingerendglied - Phalanx distalis
  2. Fingermittelglied - Phalanx media
  3. Fingergrundglied - Ph. proximalis
  4. Mittelhandknochen - Metacarpalia
  5. Trapezbein - Os trapezium
  6. Trapezoidbein - Os trapezoideum
  7. Kahnbein der Hand -
    Os scaphoideum
  8. Gelenkfläche mit Gelenkknorpel -
    Facies articularis
  9. Gelenkkapsel - Capsula articularis

a - Gesundes Gelenk
b - Arthritis (Gelenkentzündung)
c - Arthrose

A - Rechter Handrücken
B - Fingerendgelenkarthrose
Heberden Arthrose (grüne Linie)
Fingermittelgelenkarthrose
= Bouchard Arthrose (blaue Linie)
C - Daumensattelgelenkarthrose
= Rhizarthrose (lila Linie)

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Weitere Informationen

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Alle Themen, die zum Bereich Orthopädie veröffentlicht wurden, finden Sie unter: Orthopädie A-Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.10.2010 - Letzte Änderung: 30.03.2024