Bei der Heberden-Arthrose handelt es sich um eine Arthrose, welche die Fingerendgelenke der Hände befällt. Klinisch zeigt sich die Heberden-Arthrose in Form von knorplig-knöchernen Knoten an den Fingerendgliedern (häufig sind die Gelenke so verändert, dass die Fingerendglieder zur Daumenseite abweichen), Schmerzen und einer Bewegungseinschränkung im Fingerendgelenk. Es gibt sowohl konservative als auch operative Behandlungsmöglichkeiten, die abhängig vom Beschwerdebild und Stadium angewendet werden können.
Bei der Heberden-Arthrose, die nach dem Londoner Arzt William Heberden benannt wurde, handelt es sich um eine Arthrose, welche die Fingerendgelenke der Hände befällt. Die Entstehung der Arthrose ist idiopathisch und wird von genetischen und hormonellen Faktoren beeinflusst. Frauen sind etwa zehnmal so häufig betroffen wie Männer.
Klinisch zeigt sich die Heberden-Arthrose in Form von knorplig-knöchernen Knoten an den Fingerendgliedern, Schmerzen und einer Bewegungseinschränkung im Fingerendgelenk. Es gibt sowohl konservative als auch operative Behandlungsmöglichkeiten, die abhängig vom Beschwerdebild und Stadium angewendet werden können.
Die Heberden-Arthrose ist eine degenerative, nicht-entzündliche Erkrankung des Knorpels der Fingerendgelenke. Man sagt, die Arthrose sei idiopathisch, da sie ohne deutlich erkennbare Ursache von alleine entsteht. Dennoch gibt es einige wichtige Risikofaktoren, die mit der Entstehung einer Heberden-Arthrose assoziiert werden. Meistens tritt die Arthrose als physiologische Alterserscheinung auf.
Starke Belastungen der Finger können das Risiko verstärken. Insbesondere Tätigkeiten, die mit viel Computerarbeit verbunden sind sowie handwerkliche Arbeitsfelder, bei denen die Finger viel gebeugt und gestreckt werden, gehen mit einem erhöhten Risiko für die Ausbildung einer Heberden-Arthrose einher.
Weitere Risikofaktoren sind ein hohes Alter und eine familiäre Disposition. Liegt eine Rheumatische Gelenkerkrankung vor, begünstigt das ebenfalls die Ausbildung einer Arthrose. Die Heberden-Arthrose scheint hormonell beeinflusst zu werden. Sie tritt deutlich öfter bei Frauen auf als bei Männern und zeigt sich auffällig oft in den Wechseljahren der Frau.
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Das Hauptmerkmal der Heberden-Arthrose ist der Befall der Fingerendgelenke. Das sind die vom Körper am weitesten entfernten Gelenke der Finger, welche die Fingermittelglieder mit den Fingerendgliedern verbinden. Besonders oft sind Zeigefinger und Kleinfinger betroffen. Diese Gelenke verändern sich im Rahmen der Arthrose degenerativ.
Bei den Betroffenen erkennt man typischerweise Heberden-Knoten. Das sind knorplig-knöcherne Wucherungen an der Streckseite (Handrückseite) der Fingerendglieder. Häufig sind die Gelenke so verändert, dass die Fingerendglieder zur Daumenseite abweichen. Die Betroffenen leiden unter starken Schmerzen in den Fingerendgelenken, Kraftverlust und einer Bewegungseinschränkung der Finger.
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Nicht selten sind außerdem die Fingermittelgelenke betroffen, Bouchard-Arthrose, und das Daumensattelgelenk, Rhizarthrose. Im späteren Krankheitsverlauf können nächtliche Schmerzen und eine Wetterfühligkeit auftreten. Typischerweise leiden die Erkrankten unter einer zunehmenden Bewegungseinschränkungen, vor allem nach dem Aufstehen (Morgensteifigkeit).
Schmerzen sind ein sehr unangenehmes Symptom, das bei der Heberden-Arthrose bereits früh auftritt. Im Frühstadium leiden die Betroffenen typischerweise unter Schmerzen bei Belastung, das heißt bei Ermüdung des Gelenks. Die Schmerzen können in den gesamten Finger ausstrahlen. Die Schmerzen werden mit dem Krankheitsverlauf schlimmer. Sie können in fortgeschrittenen Stadien dauerhaft bestehen und Bewegungen der betroffenen Finger deutlich verschlechtern. Im späten Stadium können außerdem Nachtschmerzen auftreten.
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Häufig treten Symptome bereits ein paar Jahre vor der eigentlichen Diagnosestellung auf. Die Beschwerden werden in Frühstadium gelegentlich als Überlastung abgetan und durch konservative Maßnahmen, Ruhigstellung und Schmerzmedikamente, können die Symptome gelindert werden. Betroffene mit einer Heberden-Arthrose berichten häufig von einem wellenförmigen Verlauf der Symptome mit zwischenzeitlichen beschwerdefreien Intervallen. Die Zeiträume zwischen den Beschwerdereichen Intervallen werden typischerweise kürzer mit Verlauf der Arthrose. Krankheitsschübe treten im Prinzip nicht auf.
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Die knorplig-knöchernen Wucherungen, die bei der Heberden-Arthrose auftreten, bezeichnet man entsprechend als Heberden-Knoten. Die Knoten befinden sich auf den Streckseiten der betroffenen Finger im Bereich der Fingerendglieder. Das bedeutet, dass sie auf der Seite des Handrückens vorkommen. Die Heberden-Knoten können mit lokal entzündlichen Erscheinungen auftreten. Sie können gerötet, druckschmerzhaft und erwärmt sein und die Bewegungseinschränkung des betroffenen Gelenks verschlechtern.
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Aufgrund der charakteristischen Heberden-Knoten und den Symptomen handelt es sich bei der Heberden-Arthrose um eine sogenannte Blickdiagnose. Um die Heberden-Arthrose sicher nachzuweisen, werden Röntgen-Aufnahmen beider Hände in zwei Ebenen durchgeführt. Die Arthrose ist in den Röntgenbildern sehr gut nachweisbar, sodass eine Anamnese, eine körperliche Untersuchung und die Röntgenaufnahmen ausreichen, um die Diagnose einer Heberden-Arthrose zu stellen.
Die Heberden-Arthrose wird in Frühstadien der Erkrankung konservativ behandelt. Dafür kommen entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac zum Einsatz sowie Cortison-Injektionen in die betroffenen Fingerendgelenke. Außerdem werden die erkrankten Gelenke ruhiggestellt, zum Beispiel mittels Schienen, Bandagen oder selbst angelegten Wickeln.
Während des gesamten Krankheitsverlaufs können immer wieder krankengymnastische Übungen, Ergotherapie und physikalische Therapie, wie Kälteanwendungen, genutzt werden. Krankengymnastik, in Form spezieller Fingerübungen, spielt bei der Arthrose eine große Rolle, um die Gelenkfunktion aufrechtzuerhalten.
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In späteren Krankheitsstadien kommen operative Therapiemöglichkeiten infrage. Häufig werden Gelenkversteifungen (Arthrodese) durchgeführt. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Radiosynovioorthese. Dabei werden radioaktive Substanzen in das betroffene Gelenk injiziert. Entzündete Gelenkbereiche werden damit direkt behandelt.
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Es gibt bislang keinen Nachweis über die Wirksamkeit homöopathischer Globuli bei der Heberden-Arthrose oder anderen Erkrankungen. Nichtsdestotrotz können homöopathische Mittel in der Regel bedenkenlos nach Dosierungsempfehlung eingenommen werden, ohne Nebenwirkungen zu verursachen.
Bei bewegungsabhängigen Gelenkschmerzen können die Mittel Rhus toxicodendron und Denisia eingenommen werden. Beliebte Mittel bei Arthrose sind außerdem Calcium fluoraticum, Silicea, Arnica, Apis, Bryonia und Belladonna.
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In frühen Stadien der Arthrose leiden die Betroffenen typischerweise unter Gelenkschmerzen nach starker Belastung und Ermüdung des Gelenks. Die Schmerzen können in den gesamten Finger ausstrahlen.
Mit dem Krankheitsverlauf kommen die Schmerzen häufiger vor und werden stärker. Die Arthrose kann mit beschwerdereichen und beschwerdefreien Intervallen verlaufen, wobei die beschwerdefreien Zeiträume mit dem Voranschreiten der Arthrose abnehmen. Es kann zu einem dauerhaften Schmerz der betroffenen Fingerendgelenke kommen. Hinzu kommen Bewegungseinschränkungen der Gelenke. Die Betroffenen können nächtliche Schmerzen und eine Wetterfühligkeit entwickeln.
Die Heberden-Arthrose tritt häufig gemeinsam mit der Bouchard-Arthrose der Fingermittelgelenke auf. Die Ursache dafür ist unbekannt, jedoch scheinen genetische und hormonelle Faktoren bei beiden Arthrose-Formen eine entscheidende Rolle zu spielen.
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Wenn konservative Behandlungsmöglichkeiten die Beschwerden nicht mehr lindern können, kommen operative Maßnahmen in Betracht. Bei der Heberden-Arthrose besteht die Möglichkeit zu einer operativen Gelenkversteifung, Arthrodese. Der Vorteil dieser Operation ist, dass die arthrosebedingten Schmerzen in der Regel gut beseitigt werden. Der Nachteil des Eingriffs ist, dass die Fingerendgelenke in einer leicht gebeugten Stellung fixiert werden. Die Gelenke werden folglich versteift und verlieren ihre Beweglichkeit. Insgesamt wird die Beweglichkeit der Finger jedoch kaum beeinflusst, wenn die Fingergrund- und Fingermittelgelenke frei beweglich sind.
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Grundsätzlich heißt es, dass sich eine gesunde Ernährung und ein normales Körpergewicht positiv auf Gelenkerkrankungen wie Arthrose auswirken. Jedoch betrifft die Heberden-Arthrose die körperfernsten Gelenke der Hand, die nicht vom Körpergewicht beeinflusst werden. Andere Gelenke, wie das Knie- oder Hüftgelenk, werden von einer schlechten Ernährung und Übergewicht deutlich negativ beeinflusst, da die Gelenke dadurch stärker belastet werden.
Bei der Heberden-Arthrose scheint das Körpergewicht eine weniger große Rolle zu spielen. Man sagt jedoch, dass bestimmte Lebensmittel wie Lauch, Knoblauch und Zwiebel einen protektiven Effekt auf den Gelenkknorpel haben. Sie sollen die Ausbildung einer Arthrose verlangsamen. Außerdem sollen calciumreiche Speisen wie fettarme Milchprodukte, ungesättigte Fette wie Olivenöl und Kaltwasserfische einen günstigen Einfluss auf Arthrose haben.
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Arthrose und Rheuma werden häufig miteinander verwechselt. Jedoch unterscheiden sich die Krankheitsbilder in vielerlei Hinsicht.
Bei der Heberden-Arthrose sind die Knorpelschichten der Gelenke betroffen, häufig durch Überbelastung, Alter und Hormonveränderungen.
Bei der Rheumatoiden Arthritis, kurz Rheuma, ist das Immunsystem gestört, wodurch Gelenkentzündungen auftreten.
Die Heberden-Arthrose entwickelt sich eher schleichend über Jahre, während Rheuma schubweise verläuft. Außerdem ist die Heberden-Arthrose eine spezifische Form der Arthrose, welche die Fingerendgelenke betrifft. Rheuma kann sämtliche Gelenke des Körpers befallen, wobei die Fingerendgelenke sehr selten betroffen sind.
Bei der Heberden-Arthrose leiden die betroffenen früh unter Schmerzen bei Bewegung. Dabei werden die Schmerzen mit dem Verlauf schlimmer und die Gelenkfunktion wird zunehmend eingeschränkt. Bei Rheuma leiden die Betroffenen unter starken Allgemeinsymptomen wie Fieber und Muskelschmerzen, einer symmetrischen Gelenkschwellung beider Hände, Ruheschmerzen und Morgensteifigkeit. Hier können außerdem Organe und Gefäße betroffen sein.
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