Dieser Artikel handelt von der Definition, den Ursachen und der Therapie der Heberden Knötchen. Auch wird die Prognose und die Diagnose behandelt.
Heberden Knötchen sind knorpelige Strukturen, die im Rahmen einer sogenannten Heberden-Arthrose an den Fingergelenken wachsen. In der Regel treten die Heberden Knötchen an den sogenannten distalen Fingergelenken, also den Gelenken zwischen den letzten beiden Fingergliedern auf. Sie bestehen aus einer Mischung aus Knochen und Knorpeln und wachsen üblicherweise an der Streckseite der Finger.
Gelegentlich treten die Heberden-Knötchen im Rahmen einer Heberden-Arthrose auf. In diesem Fall sind auch die proximalen, also die körpernahen, Fingergelenke betroffen.
Die Heberden Knötchen sind ein Symptom der sogenannten Heberden-Arthrose. Dabei handelt es sich um eine verschleißbedingte Erkrankung der Fingergelenke.
Die Ursachen dafür sind nur in manchen Fällen bekannt, oftmals tritt die Krankheit auch ohne einen fest zuordenbaren Grund auf.
Begünstigend für die Entstehung der Heberden-Arthrose ist eine große Belastung der Hände und Finger, wie sie bei vielen handwerklichen Tätigkeiten vorhanden ist. Dies führt zu einem höheren Verschleiß der Gelenkflächen. Zudem scheinen auch hormonelle Umstellungen eine Rolle zu spielen. So sind Frauen wesentlich häufiger als Männer von der Erkrankung betroffen. Zudem entstehen die Heberden Knötchen meist in den Wechseljahren, weil der weibliche Körper in dieser Zeit großen hormonellen Schwankungen unterliegt.
Typischerweise treten die Heberden Knötchen an den Grundgelenken der Fingerendglieder auf. Sie fallen meist als höckrige Knoten an den Fingern auf. Hinzu kommt eine Entzündung der betroffenen Gelenke, welche auf Dauer zu einer Schädigung der Gelenkflächen und damit zu einer deutlichen Funktionseinschränkung der erkrankten Finger führt.
Neben der äußerlichen Erscheinung der Heberden Knötchen und der Einschränkung der betroffenen Gelenke treten in der Regel auch Schmerzen in den Fingern auf.
Zudem können die Heberden Knötchen im Rahmen einer sogenannten Polyarthrose auftreten. In diesem Fall sind nicht nur die Finger, sondern auch andere Gelenke wie Hand-, Knie-, Hüftgelenk und die Wirbelsäule eventuell von arthrotischen Veränderungen betroffen.
Die Entzündung der Fingergelenke ist eine typische Begleiterscheinung der Heberden Knötchen, da die Knötchen im Rahmen der Heberden Arthrose auftreten. Eine Arthrose ist eine meist durch Verschleiß bedingte entzündliche Erkrankung der Gelenke. Durch den vielen Gebrauch der Finger werden die Fingergelenke mit zunehmendem Alter immer stärker abgenutzt. Dadurch können kleine Schäden in den Gelenken entstehen. Diese versucht der Körper mit seinen Zellen zu reparieren.
Kommt es zu chronischen Schädigungen, befinden sich diese Zellen dauerhaft in den Gelenken und es kommt zu einer chronischen Entzündungsreaktion des Körpers.
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Neben Symptomen wie Kraftminderungen, Bewegungsverlusten und Funktionseinschränkungen der Finger kommt es bei der Heberden-Arthrose auch zu Schmerzen in den Fingergelenken. Diese werden meist durch die Zerstörung der Gelenkflächen durch die entzündlichen Prozesse der Arthrose hervorgerufen. Typischerweise treten bei einer Arthrose die Schmerzen vermehrt bei Belastung der betroffenen Finger auf, jedoch können gerade in fortgeschrittenen Stadien bereits in Ruhe Beschwerden auftreten.
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Bei den Heberden Knötchen spricht man von einer klassischen Blickdiagnose. Allein aufgrund des Aussehens der betroffenen Fingergelenke lässt sich also die Diagnose Heberden Knötchen stellen.
Ob tatsächlich eine Heberden Arthrose vorliegt, muss jedoch mit ausführlicherer Diagnostik nachvollzogen werden. Der sicherste Test ist eine bildliche Darstellung der Gelenke, dazu genügt meist ein Röntgenbild der Hand, in welchem die Schädigungen der Fingergelenke aufgezeigt werden können.
Um die isolierte Heberden Arthrose von anderen Arthroseformen wie beispielsweise der Polyarthritis zu unterscheiden, sollten auch Beschwerden in anderen Gelenken erfragt werden. Auch diese können gegebenenfalls mittels Röntgenaufnahmen dargestellt werden.
Die Heberden Knötchen selbst zu therapieren ist oftmals schwierig. Vielmehr sind die Knötchen ein Symptom der Arthrose der Fingerendgelenke, weshalb die Knötchen meist mit einer Behandlung der Arthrose geringer werden können.
Die Heberden Arthrose versucht man zunächst konservativ zu behandeln. Dabei können zur Linderung der Symptome Schmerzmittel gegeben werden. Auch Cortison wird zur Behandlung der Arthrose genutzt. Dieser Wirkstoff verringert die Entzündungsreaktion des Körpers und kann so die entzündlich bedingten Beschwerden lindern.
Um die Funktion der betroffenen Finger zu verbessern wird meist zusätzlich Krankengymnastik bzw. Physiotherapie verschrieben. Das gezielte Üben bestimmter alltagsrelevanter Bewegungen kann den Körper dazu bringen den verschlissenen Gelenkknorpel wieder besser mit Nährstoffen zu versorgen. So kann zumindest ein Teil der Verschleißerscheinungen rückgängig gemacht oder aufgehalten werden.
Im fortgeschrittenen Stadium der Heberden Arthrose empfiehlt sich eine operative Versteifung der betroffenen Gelenke. Dies verbessert die Arthrose nicht, verhindert jedoch einen weiteren Verschleiß der Gelenke und verbessert meist die Beschwerden.
Die Heberden Knötchen treten in der Regel im Zusammenhang mit der Heberden Arthrose auf. Diese ist in erster Linie nicht durch Ernährung zu beeinflussen. Vielmehr spielt die Belastung der betroffenen Finger eine große Rolle in der Entstehung der Erkrankung.
Um durch eine gezielte Ernährung die Beschwerden zu verbessern, muss man in einem sehr großen Zeitrahmen denken. So begünstigen beispielsweise ungesunde Lebensmittel, die viel Zucker und Fette enthalten, die generelle Entstehung von Entzündungsreaktionen im Körper. Da die Heberden Arthrose eine Folge der Entzündungsprozesse ist, empfiehlt es sich eher auf gesunde Nahrungsmittel mit viel Vollkornprodukten, Obst und Gemüse zu achten. Im Laufe mehrerer Monate und Jahre kann sich eine solche Ernährung positiv auf die Entstehung oder das Fortschreiten der Arthrose auswirken.
Heberden Knötchen sind ein Anzeichen für eine bereits bestehende Erkrankung der Fingerendgelenke. Sie treten meist erst auf, wenn die Gelenke schon durch arthrotische- also verschleißbedingte- Veränderungen geschädigt sind. Eine komplette Heilung der Arthrose ist daher in den meisten Fällen nicht mehr möglich – vor allem deshalb, weil es noch keine Medikamente gibt, die die Erkrankung zuverlässig ursächlich behandeln können.
Je nach Schwere und Ausprägung der Erkrankung bzw. Therapie der betroffenen Finger kann man jedoch den Verlauf der Heberden Arthrose positiv beeinflussen. So werden sich die Beschwerden meist auf Dauer verschlechtern, jedoch kann ein Fortschreiten der Erkrankung über mehrere Jahre hinweg hinausgezögert werden.
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