Ursächlich für Schmerzen im Fingergelenk können traumatische Einwirkungen sein, aber auch chronische Veränderungen, wie z.B. Arthrose.
Schmerzen im Fingergelenk können die unterschiedlichsten Ursachen haben.
So können die Schmerzen Folge einer traumatischen Verletzung sein oder sie können chronischen Ursprungs sein.
Um Schmerzen im Fingergelenk zu haben muss nicht zwangsläufig der Knochen betroffen sein. Abhängig von der Altersgruppe sind verschiedene Verletzungen vorherrschend.
Die Ursachen für Schmerzen im Fingergelenk können unterschiedliche Ursachen haben.
Zu Schmerzen in den Fingergelenken kann es durch Verletzungen beim Sport kommen. So z.B durch eine Überdehnung des Kapselapparats der das Fingergelenk umgibt. Das Fingergelenk ist dann häufig geschwollen und überwärmt.
Auch kann es aus ähnlichen Grund sogar zum Bruch des Fingers in Gelenknähe kommen, welches sich ebenfalls durch Schmerzen ausdrückt. Dem ersten, stechenden Schmerz folgt ein dunkler, langer Schmerz, der häufig als dumpf wahrgenommen wird. Der stechende Schmerz kann immer wieder erneut aufleben, sobald das verletzte Fingergelenk berührt wird.
Wenn man von den traumatischen Ereignissen absieht, können auch chronische Erkrankungen, die auf den ganzen Körper wirken Schmerzen im Fingergelenk auslösen.
Eine dieser Erkrankungen ist die rheumatoide Arthritis, hierbei kommt es aufgrund einer Autoimmunreaktion zu Entzündungen in den Gelenken.
Eine weitere Ursache von Schmerzen in den Fingergelenken können Arthrosen sein, die aufgrund von degenerativen Veränderungen besonders im Alter zu Um- und Abbauprozessen in den Fingergelenken führen und so Schmerzen auslösen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Verrenkung eines Fingergelenks.
Das sogenannte Raynaud-Syndrom kann Schmerzen in den Fingern verursachen, allerdings sind hierbei nicht direkt die Gelenke betroffen. Hierbei kommt es meist nach starker Kälteeinwirkung zuerst zu einem schmerzhaften Abblassen der Finger. Im weiteren Verlauf werden die Finger bläulich, da es zu einem Sauerstoffmangel in den Fingern kommt. Eventuell, aber nicht immer, werden die Finger anschließend rot. Dies kommt daher, dass die Finger nun verstärkt durchblutet werden, um ein ausreichendes Sauerstoffangebot zu gewährleisten. Das Raynaud-Syndrom kann ohne bekannte Ursache auftreten, kann aber auch als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen wie Gefäßentzündungen (Vaskulitiden) oder als Nebenwirkung von Medikamenten wie Betablockern auftreten.
Eine weitere Ursache von schmerzenden Fingergelenken kann der sogenannte Morbus Dupuytren sein. Durch unbekannte Ursache kommt es zu einem Wachstum eines Sehnengeflechts in der Hohlhand (Palmaraponeurose) und dadurch zu einer verstärkten Kontraktur der Beugemuskeln der Finger.
Häufig tritt dies an beiden Händen auf. Die Kontraktur verursacht Schmerzen, außerdem kommt es zu Bewegungseinschränkungen der Finger.
Nach einem Trauma an der Hand kann es selten zu einem Morbus Sudeck kommen. Dabei kommt treten z.B nach einem Bruch weiterhin Schmerzen auf, obwohl der Abheilungsprozess bereits abgeschlossen ist. Die Nerven sind hierbei nicht nachweislich geschädigt, trotzdem kommt es zu starken Schmerzen, Überempfindlichkeit im betroffenen Bereich und Bewegungseinschränkungen. Sollte der Schmerz nach einem Trauma an den Fingern oder der Hand nach Ausheilung anhalten, sollte ein Arzt aufgesucht werden, der mit einer Schmerzmitteltherapie die Schmerzen lindern kann.
Durch Stürze mit stumpfer Gewalteinwirkung auf die Finger können Strukturen in der Hand verletzt werden.
In erster Linie sind an den Fingergelenken häufig die Gelenkkapseln, Sehnen und Knochen betroffen. Bei sichtbaren Fehlstellungen des Fingers, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Knochenbruch vorliegt.
Bei starken Überstreckungen des Fingers können Sehnen und die Gelenkkapsel gezerrt oder gerissen sein. Sofortige Ruhigstellung, Hochlagerung, Kompression und Kühlung sind die ersten therapeutischen Schritte nach einem Sturz.
Werden die Gelenke zu stark belastet, kann es zu Schmerzen kommen. Ob direkt das Gelenk betroffen ist oder das umliegende Gewebe wie Bänder und Sehnen kann meist nicht differenziert werden.
Die Überlastung zeigt sich in den betroffenen Gelenken durch Schmerzen, Schwellung, Bewegungseinschränkung, Steifigkeit oder Berührungsempfindlichkeit. Auch bei der Arthrose können Schmerzen in den Gelenken bei Überbelastung auftreten.
Daher sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn Schmerzen in den Gelenken bei Bewegung auftreten, damit eine Arthrose ausgeschlossen werden kann.
Schmerzen, die morgens und nach längerer Untätigkeit besonders stark sind, sprechen für eine chronische Gelenkserkrankung.
Die häufigsten Ursachen für den morgendlichen Schmerz sind die Arthrose und die rheumatoide Arthritis. Typischerweise beschreiben die Betroffenen ein Gefühl von Steifigkeit im Fingergelenk. Diese geht einher mit leichten Schmerzen bei dem Versuch der Bewegung. Hinzu kommen Kraftlosigkeit und langfristig unschöne, äußerlich sichtbare Veränderungen der Fingergelenke.
Von der Arthrose sind sehr häufig die Fingerendgelenke betroffen, seltener die Grundgelenke.
Es handelt sich dabei um eine chronische Erkrankung, die ihren Anfang schon im Jugendalter nehmen kann. Sie lässt sich nicht heilen und nur schwer therapieren. Allenfalls kann ein Fortschreiten der Erkrankung aufgehalten werden.
Im Verlauf wird der gesamte Knorpel des Gelenks und der Gelenkflächen abgebaut. Da der Knorpel unempfindlich ist, wird die Arthrose oft erst bemerkt, wenn die Knochen aufeinander reiben.
Mitunter kann die Erkrankung so schwer werden, dass morgens nach dem Aufstehen ein Faustschluss nicht mehr möglich ist. Es dauert bis zu einer Stunde am morgen, bis die Finger sich einigermaßen bewegen lassen. Sehr typisch ist der schmerzhafte Händedruck am morgen. Dieser gestaltet sich für Betroffene oft als Qual.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Schmerzen in den Fingerendgelenken.
Schmerzen in den Fingergelenken in der Nacht treten häufig bei einer späten Form der Arthrose auf. Es handelt sich hierbei um eine nicht-entzündliche Erkrankung des Gelenkknorpels. Arthrose tritt häufig bei älteren Patienten als Abnutzungserscheinung auf oder bei starker Überbelastung der Gelenke. Gelenkfehlstellungen begünstigen die Entstehung einer Arthrose.
Neben den Fingergelenken können auch alle anderen Gelenke im Körper – zum Beispiel Hüft- oder Kniegelenk – betroffen sein. Bei einer späten Arthrose kommt es oftmals auch zu Bewegungseinschränkungen, sodass die Finger nicht mehr ganz gestreckt oder gebeugt werden können. Patienten in diesem Stadium befinden sich oftmals schon in Behandlung. Sollte dies nicht der Fall sein, sollte ein Spezialist (Rheumatologe) aufgesucht werden.
In der Schwangerschaft kann es zu starken Wassereinlagerungen kommen. Daher können auch hier Gelenke schmerzen. Besonders nachts treten dann die Beschwerden auf, wenn sich der Körper in Ruhe befindet, die Gelenke nicht bewegt werden und der Stoffwechsel heruntergefahren ist. Dabei wird das Wasser schlecher abtransportiert und kann verstärkt Schmerzen verursachen.
Auch die Schilddrüse kann bei einer Funktionsstörung für Gelenkschmerzen verantwortlich sein.
Kann die Schilddrüse nicht genügend Hormone produzieren, wird dies als Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) bezeichnet. Durch die fehlenden Hormone kann es zu einem frühen Gelenkverschleiß kommen. Außerdem können Knorpelverkalkungen entstehen. Die Beschwerden an den Gelenken ähneln dann denen einer Arthrose.
Weitere Symptome, die Hinweise auf eine Schilddrüsenunterfunktion geben können, sind Gewichtszunahme, Kälteempfinden, Müdigkeit, Wassereinlagerungen und Gliederschmerzen.
Bei der Gicht handelt es sich um eine sehr schmerzhafte Erkrankung der Finger und Zehen. Die Gicht tritt größtenteils in akuten Anfällen auf. Es handelt sich dabei um die Ablagerung kleiner Kristalle, die sich aus Harnsäure im Blut bilden. Jeder Mensch hat gewisse Mengen Harnsäure im Blut, da die Harnsäure ein Abbauprodukt diverser Moleküle, unter anderem der menschlichen DNA, ist.
Die Säure ist im Normalfall im Blut gelöst und ungefährlich, solange eine bestimmte Menge nicht überschritten wird. Die Menge an Harnsäure im menschlichen Blut kann bei Fehlregulationen des Körpers oder durch falsche Ernährung ansteigen.
Die Symptome eines akuten Gichtanfalls sind typische Symptome einer Entzündung. Starke Schmerzen im Fingergelenk treten gemeinsam auf mit einer Rötung, eingeschränkten Beweglichkeit, Überwärmung und Schwellung im Gelenk. Durch Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, bestimmte Fleischsorten und Alkohol kann der Harnsäurespiegel ansteigen. Zunächst kann durch eine Ernährungsumstellung der Spiegel gesenkt werden, unter Umständen muss jedoch das Medikament „Allopurinol“ verordnet werden.
Bei Rheuma handelt es sich oft um chronische und schmerzhafte Veränderungen der Knochen und Gelenke.
Insbesondere rheumatische Erkrankungen der Gelenke betreffen oft die Fingergelenke. Häufig findet sich an den Gelenken die rheumatoide Arthritis, wobei es sich um eine akute nicht-infektiöse Entzündung der Gelenke handelt, die oft mehrere Gelenke gleichzeitig betrifft.
Von einer Polyarthritis spricht man, wenn mehr als 5 Gelenke betroffen sind.
Ebenfalls sind insbesondere bei älteren Personen arthrotische Veränderungen der Fingergelenke häufig. Auch hierbei handelt es sich um eine rheumatische Erkrankung. Sie geht mit langjähriger Abnutzung der Gelenkknorpel einher, wodurch es langfristig zu einer schmerzhaften Degeneration des Gelenks kommt.
An den Fingergelenken lassen sich unterschiedliche Formen der Arthrose finden. Sie unterscheiden sich vor allem in ihren Ursachen und begleitenden Symptomen. Auch die Entstehungsdauer spielt eine Rolle.
Die Heberden-Arthrose tritt scheinbar ohne einen genauen Grund auf, was man als „idiopathisch“ bezeichnet. Es wird vermutet, dass genetische Faktoren einen Einfluss haben können. Sie entwickelt sich langsam und stetig und ist in der ausgeprägten Form fast nur im Alter, zum Beispiel bei Frauen nach der Menopause, zu finden. Dabei geht aus unerklärlichen Gründen der Knorpel der Gelenke nahe den Fingerspitzen zu Grunde, ohne dabei entzündet zu sein.
Die Bouchard-Arthrose ist seltener als die Heberden-Arthrose. Ihr Entstehungsbild ist sehr ähnlich und ebenso ungeklärt. Sie entsteht häufig an den Fingergelenken, die näher an der Handwurzel lokalisiert sind. Häufig sind mehrere Gelenke gleichzeitig betroffen, weshalb sie auch als „Fingerpolyarthrose“ bezeichnet wird.
Bei der Psoriasis handelt es sich um die Hauterkrankung „Schuppenflechte“. Die Schuppenflechte ist eine Autoimmunerkrankung, die typische Rötungen und Schuppen auf der Haut verursacht. Weiterhin kann die Psoriasis jedoch als sogenannte „Systemerkrankung“ zahlreiche weitere Begleiterkrankungen hervorrufen.
Unter anderem kann sie sich als Psoriasisarthritis auf die Gelenke niederschlagen und dort eine Gelenkentzündung auslösen. Typischerweise werden die End- und Mittelgelenke der Finger und Zehen betroffen, seltener auch die Wirbelsäule oder die Knie. Zusätzlich können Sehnen, Muskeln, Bänder und Knorpel der Handgelenke, Hände und Finger befallen sein und erhebliche Schmerzen verursachen. Weiterhin kommt es zu Bewegungseinschränkungen und langfristig zu Steifigkeit und Knorpelverschleiß der Finger.
Weitere Informationen finden Sie unter: Psoriasisarthritis
Ein Schmerz der Fingergelenke, der sich durch Kälte verschlimmert, ist sehr typisch bei rheumatischen Erkrankungen. In kalten Jahreszeiten haben Betroffene nicht nur mit Schmerzen, sondern auch mit vermehrten Bewegungseinschränkungen und Versteifungen der Gelenke zu kämpfen.
Eine weitere, aber sehr seltene Erkrankung ist das Raynaud-Syndrom. Bei Schmerzen, die akut bei Kälte an den Fingern auftreten, muss es mitbedacht werden. Hierbei handelt es sich um eine Gefäßerkrankung, bei der es zu unwillkürlichen Kontraktionen und Spasmen der Blutgefäße kommt. Bei Kälte kann dieses Krankheitsbild akut ausgelöst werden, wodurch für kurze Intervalle die Blutzufuhr der Finger unterbrochen ist.
Bei einer Schwellung liegt eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung im Gewebe oder der Gelenkhöhle vor. Die Flüssigkeit kann eine simple Vermehrung der Gelenkflüssigkeit aber auch Blut oder Eiter sein. Ein Erguss mit nach außen sichtbarer Schwellung deutet auf ein akutes Geschehen im Finger hin, zum Beispiel eine aktive Blutung, eine Entzündung oder Reizung. Die Schwellung stellt dabei nur ein begleitendes Symptom dar, kann zusätzlich Schmerzen verursachen und sogar die Heilung verzögern.
Bei Verletzungen oder Entzündungen des Fingers muss es jedoch keineswegs zu einer Schwellung kommen. Verletzungen und Schäden können auch vorliegen, wenn keine sichtbare Schwellung vorhanden ist. Um eine Schwellung zu verhindern, sollte der Finger gekühlt, geschont und hochgelagert werden. Dadurch können kleinere Blutungen und Entzündungen verhindert werden, wodurch sich auch die Schwellung reduzieren lässt.
Die Zeit der Wechseljahre bringt viele Hormonumstellungen im Körper mit sich.
Vor den Wechseljahren schützt das erhöhte Östrogen weitestgehend vor Beschwerden wie Gicht.
Nach der Menopause kann die Gicht begünstigt auftreten. Bei der Gicht handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, die mit Gelenksentzündungen einhergeht. Andererseits treten rheumatische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis oder die Arthrose ebenfalls oft nach der Menopause auf. Der genaue Grund für die Entstehung dieser Erkrankungen ist nicht bekannt, jedoch hat das Östrogen auch einen Einfluss auf die Bildung der Gelenkflüssigkeit. Lässt diese nach, leiden die Gelenke mehr unter jeder einzelnen Bewegung.
Ein druckabhängiger Schmerz ist vor allem bei akuten Verletzungen und in den Heilungsprozessen zu spüren. Durch eine Verletzung oder Entzündung kommt es zur Anreicherung von Entzündungszellen rund um die betroffene Stelle. Die Durchblutung wird an dieser Stelle gesteigert und die Entzündungszellen verursachen eine deutliche Sensibilisierung der Schmerzrezeptoren des Fingers. Schon leichter Druck von außen kann die Rezeptoren so reizen, dass ein stechender Schmerz entsteht.
Auch die Prellung des Knochens kann mit Schwellung und starken druckabhängigen Schmerzen einhergehen.
Die Therapie besteht in vielen Fällen lediglich aus Schmerzminderung und Abwarten. Anders ist es bei Brüchen. Auch diese gehen mit druckabhängigen Schmerzen einher, bedürfen aber oft einer weiteren Therapie, zum Beispiel einer Ruhigstellung.
MS ist eine entzündliche Autoimmunerkrankung, bei welcher die Isolierung der Nerven zerstört wird. Häufig beginnt die Erkrankung schubweise mit Sehstörungen und Sensibilitätsstörungen. Dabei sind Körperregionen, die weit vom Körperstamm entfernt liegen besonders früh betroffen. Aus diesem Grund können insbesondere in Füßen und Händen schon früh Kribbeln, Lähmungen und Schmerzen auftreten. Durch Krämpfe der Muskulatur können die Fingergelenke auch zusätzlich schmerzen.
Informieren Sie sich mehr über das Thema: Multiple Sklerose
Im Körper besteht ein Gleichgewicht aus Säuren und Basen. In verschiedenen Bereichen müssen zum Ablauf der physiologischen Prozesse des Körpers unterschiedliche Gleichgewichte herrschen. Diese werden als pH-Wert gemessen. Im Blut herrscht ein durchschnittlicher pH-Wert von 7,4, wohingegen im Magen ein sehr niedriger und somit sehr saurer pH-Wert von 1 vorliegt. Verschiebt sich dieser pH-Wert unter 7,4, können Symptome an den Gelenken entstehen. Die Erhaltung dieses pH-Wertes ist lebensnotwendig, da viele Körperprozesse von ihm abhängen, weshalb es zahlreiche natürliche Puffersysteme des Körpers gibt, welche diesen Wert aufrechterhalten.
Es ist nicht möglich, durch Verhaltensweisen und Ernährung diesen Wert erheblich zu verändern und den Körper zu übersäuern. Jedoch kann etwa die körpereigene Harnsäure, die im Blut zirkuliert, durch Ernährung und Verhaltensweisen beeinflusst werden. Bei einem Anstieg der Harnsäure kommt es nicht zu einer Übersäuerung des Gewebes, jedoch können sich kleine Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern und dort zum Krankheitsbild der „Gicht“ führen. Dies kann auch an den Fingergelenken auftreten und zu sehr schmerzhaften Anfällen führen. Rheuma etwa kann durch einen sinkenden pH-Wert verschlimmert werden.
Die Gelenkkapsel spielt für die Gelenkfunktion eine wichtige Rolle. Sie umgibt das Gelenk vollständig mit einer inneren und äußeren Schicht. Durch zusätzliche Bänder in der Kapsel wird das Gelenk stabilisiert und geschützt. Im Inneren der Kapsel wird eine Gleitflüssigkeit produziert, die den Gelenkspalt schmiert.
Bei einem Kapselriss ist für gewöhnlich auch die Funktion des Gelenks in Teilen eingeschränkt. Oft sind wichtige Sehnen und Bandstrukturen mitgerissen, die das Gelenk bewegen können. Zusätzlich ist ein Kapselriss in den meisten Fällen sehr schmerzhaft.
Schmerzen die Finger nach dem Alkoholgenuss muss zwischen beiden Tatsachen nicht zwingend ein Zusammenhang bestehen. Fällt jedoch auf, dass immer schon nach wenigen Gläsern Alkohol ein stechender Schmerz im Fingergelenk beginnt, kann dies ein erster Hinweis auf eine Gicht sein. Alkohol erhöht die Harnsäurespiegel und kann akut dazu führen, dass der Harnsäurewert im Blut ansteigt.
Dabei können kleine Harnsäurekristalle im Gelenk ausfallen und einen sehr schmerzhaften Anfall bewirken. Dadurch entzündet sich das Gelenk und schwillt an. Mit bestimmten Medikamenten kann der Wert rasch gesenkt werden, sodass die Symptome bald nachlassen. Ein immer wieder auftretender Schmerz nach dem Alkoholgenuss deutet auf kleine latente Gichtanfälle hin und bedarf einer ärztlichen Abklärung. Langfristig steht eine kontrollierte Ernährung zur Senkung der Harnsäurespiegel im Vordergrund.
Die begleitenden Symptome können mit der Ursache der Schmerzen im Fingergelenk variieren. Gemeinsam können sie in bestimmten Kombinationen wichtige Hinweise zur Diagnose liefern. So kann ein dumpfer Schmerz nach einer Verletzung mit Schwellung, Rötung, Überwärmung und eingeschränkter Beweglichkeit einhergehen. Bei Knochenbrüchen können auch Fehlstellungen, sogenannte „Luxationen“ der Finger auffallen.
Chronische Beschwerden können zusätzlich zu permanenten Symptomen wie Versteifung führen. Bei einer Arthrose ist eine schmerzhafte und geräuschvolle Beugung der Finger nicht ungewöhnlich. Zusätzlich können Knötchen am Finger erkennbar sein. Hinzu kommen eine mit der Zeit zunehmende Kraftlosigkeit und ein Verlust der Beweglichkeit.
Eine Schwellung tritt vor allem nach akuten Verletzungen auf. Die Schwellung wird ausgelöst durch einen Erguss von Flüssigkeit in die umliegenden Weichteilgewebe.
In den meisten Fällen handelt es sich um Erguss von Blut und Lymphe. Nach Traumata, zum Beispiel Rissen von Sehen, Überdehnungen der Finger, Gelenkkapselrissen, Prellungen und Brüchen der Knochen kann es in den umliegenden Blut- und Lymphgefäßen zu kleinen Rissen kommen. Anschließend tritt die Flüssigkeit aus und ergießt sich in die Gelenkhöhlen, was zu Schwellungen und Rötungen führt. Um einer solchen verletzungsbedingten Schwellung entgegen zu wirken, muss schnellstmöglich durch Kompression und Kälte die Blutung unterbunden werden.
In anderen Fällen kann eine Schwellung der Finger durch Wassereinlagerungen stattfinden, sogenannte „periphere Ödeme“. Diese Art der Schwellung ist häufig bei Herzkranken oder alten Patienten zu finden. Dabei tritt Wasser aus dem Blut über die Gefäße in das umliegende Gewebe aus. Auch diese Ergüsse lassen sich durch Kompression von außen aufhalten und sogar therapieren. Bei dieser Art der Schwellung der Gelenke muss zunächst dringend eine internistische Ursache ermittelt werden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Gelenkschwellung am Finger
Schmerzen beim Beugen sind ein typisches Symptom bei Erkrankungen der Fingergelenke.
Akute, stechende Schmerzen, die bei der Bewegung auftreten, sprechen für ein akutes Geschehen, zum Beispiel eine Entzündung.
Nach Verletzungen durch Traumata sind Beugeschmerzen nicht ungewöhnlich. So schwillt nach einem Bruch oder einer Prellung des Knochens oder nach einer Verletzung von Gelenkkapsel oder Sehnen das Gelenk an. Die Weichteile um das Fingergelenk füllen sich prall mit Blut und Lymphe. Dadurch wird auch die Beweglichkeit stark eingeschränkt. Jeder Versuch, das geschwollene Gelenk zu beugen, endet schmerzhaft.
Auch bei chronischen Erkrankungen der Fingergelenke ist ein Beugeschmerz häufig. Bei einer arthrotischen Veränderung des Fingers kommt es durch den Knorpelabbau zum Reiben der Knochen. Insbesondere beim Beugen des Fingers äußert sich dies sehr schmerzhaft. Ähnliche stechende Schmerzen finden sich bei akuten Entzündungen der Gelenke. Diese können im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis auftreten. Typische Entzündungszeichen sind die Rötung, Schwellung und der Schmerz aber auch die eingeschränkte Beugefunktion des Gelenks.
Knubbel an den Fingern können auf verschiedene Erkrankungen der Fingergelenke hindeuten. Vielfach finden sich an den Fingern harmlose Überbeine, sogenannte „Ganglien“. Dabei handelt es sich um flüssigkeitsgefüllte Blasen, die nur selten Symptome verursachen. Jedoch können auch schmerzhafte Ursachen für die Knubbel verantwortlich sein.
Knubbel an den Fingergelenken können für eine Entzündung des Gelenks sprechen. Diese kann bei einem Gichtanfall, einer Arthritis, nach Verletzungen oder Sehnenentzündungen auftreten. Vielfach werden die Finger im Alter von rheumatischen Erkrankungen befallen, was zu Versteifungen, Bewegungseinschränkungen und Knubbelbildungen führen kann. Nur selten können am Fingergelenk Tumoren entstehen, die in den meisten Fällen gutartige Gewebswucherungen sind.
Lesen Sie auch den Artikel zum Thema: Gelenkschwellung am Finger
Während der Schwangerschaft können verschiedene Gründe zu Gelenkbeschwerden führen. So können zum Beispiel Wassereinlagerungen ab dem 4. Schwangerschaftsmonat für Gelenkbeschwerden sorgen.
Dann kommt es vor allem nachts zu Beschwerden wie Schmerzen und Taubheitsgefühlen. Die Schmerzen treten dadurch auf, dass es zu Wassereinlagerungen in einer Bandstruktur am Handgelenk, durch die Nerven und Sehnen verlaufen, kommt. Dabei wird ein Nerv, der Nervus medianus, eingeklemmt und verursacht die Schmerzen. Dieses Krankheitsbild wird als Karpaltunnelsyndrom bezeichnet. Hierbei sollten die Handgelenke durch zum Beispiel Schienen geschont werden.
Meistens verschwinden die Beschwerden nach der Schwangerschaft wieder.
In der Schwangerschaft kommt es außerdem zu einer Hormonumstellung. So wird das Hormon Relaxin, das Bänder und Gewebe lockert, vermehrt ausgeschüttet. Eigentlich ist dieses Hormon sinnvoll, um die Hüften für die Geburt beweglicher zu machen, doch wirkt es auch an anderen Bandstrukturen u.a. an den Fingern. Dadurch sind die Gelenke weniger belastbar und schmerzen schneller als gewöhnlich. Auch diese Beschwerden verschwinden meist schnell nach der Geburt.
Nach der Schwangerschaft kann es zu einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung kommen. Die Ursachen hierbei sind noch nicht ganz geklärt. Zum einen wird angenommen, dass die Hormonumstellung während der Schwangerschaft und nach der Geburt Gründe dafür sind.
Während der Schwangerschaft kommt es zu einer relativen Immunsuppression. Dadurch bessern sich auch häufig bereits bestehende Autoimmunerkrankungen. Bei Autoimmunerkrankungen ist das Immunsystem zu aktiv und greift körpereigenes Gewebe an. Nach der Geburt wird das Immunsystem wieder hochgefahren, so können bereits bestehende oder auch neue Autoimmunerkrankungen wie Rheuma wieder auftreten oder entstehen. So kommt es dann zu schmerzenden Gelenken, wobei auch die Fingerlenke betroffen sein können. Sollte dies nach der Entbindung auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden, damit eine passende Therapie gestartet werden kann.
Selten kann es während der Stillzeit zu Gelenkschmerzen kommen. Hierbei wird vermutet, dass das Hormon Prolaktin, das für die Milchproduktion zuständig ist, verantwortlich ist. Prolaktin stimuliert nämlich neben der Milchproduktion auch die Immunzellen. Diese können dann Gelenkentzündungen verursachen.
Die Diagnose der traumatischen Verletzungen des Fingergelenks kann mittels eines Röntgenbildes der Hand meist ziemlich sichergestellt werden.
Das Röntgenbild bleibt auch bei den anderen Erkrankungen der Fingergelenke ein gutes Mittel, um die Veränderungen am Gelenk zu erkennen.
So können Veränderungen im Gelenkspalt hinweisend auf die rheumatoide Arthritis sein. Dabei können im Blut auch noch so genannte Rheumafaktoren gemessen werden.
Bei Rheumafaktoren handelt es sich um Autoantikörper, also Antikörper die gegen den eigenen Körper gerichtet sind.
Die Diagnostik der Arthrose erfolgt meist auch anhand eines Röntgenbildes, wobei hier im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis meist nur ein Gelenk befallen ist. Bei den Fingergelenken handelt es sich dabei meist um das Daumengelenk, wobei die Arthrose natürlich an jedem Gelenk auftreten kann.
Mit neu aufgetretenen Beschwerden der Fingergelenke kann zunächst ein Orthopäde aufgesucht werden. Dieser kann durch bestimmte Untersuchungen feststellen, ob eine Verletzung oder eine chronische Erkrankung vorliegt.
Auch bei rheumatischen Beschwerden kann der Orthopäde wichtige Behandlungsschritte einleiten und die Erkrankung gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit einem Rheumatologen behandeln.
Bei traumatischen Ursachen für Schmerzen im Fingergelenk gilt es, eine Abheilung herbeizuführen, um Folgeschäden zu vermeiden. Dies kann bei einer Überdehnung eine einfache Ruhigstellung sein, während bei einem Bruch meist operiert wird.
Dabei ist es wichtig, dass darauf geachtet wird, dass die Finger am Ende der Behandlung nicht versteifen. Häufig wird daher schon begleitend zur Behandlung mit einer Physiotherapie oder Krankengymnastik begonnen.
Bei der rheumatoiden Arthritis wird meist versucht mittels nicht-steroidaler Antirheumatika, wie zum Beispiel Aspirin®, eine Linderung der Schmerzen und der Entzündungsreaktionen zu erreichen.
Bei einer degenerativen Erkrankung wie der Arthrose, kann das Gelenk entweder versteift werden, was natürlich zu einer Funktionseinschränkung des Fingergelenks führt, oder auch mit Schmerzmitteln behandelt werden.
Die Therapie von Schmerzen im Fingergelenk kann sehr unterschiedlich ausfallen abhängig von der Ursache für die Schmerzen. Bei Entzündungen, sowie akuten Schmerzen oder Verletzungen des Fingers, kommen bestimmte Sofortmaßnahmen zum Einsatz, die mit Hausmitteln durchgeführt werden können. Dazu zählen eine schnelle Kühlung, Kompression, Ruhigstellung und Hochlagerung des Fingers. Eine anschließende Diagnostik und weitere Behandlung sollten ärztlich durchgeführt werden.
Um etwa einer Gicht vorzubeugen und Entzündungen im Finger zu beruhigen, muss der Finger ebenfalls gekühlt werden. Weiterhin sollte auf eine gesunde Ernährung geachtet werden. Dabei sollte ausreichend Wasser getrunken werden, Übergewicht reduziert werden, sowie auf Hülsenfrüchte und Tierinnereien verzichtet werden. All dies kann die Harnsäurewerte im Körper reduzieren.
Bei Gelenkschmerzen in den Fingern, die durch Arthrose ausgelöst werden, wird empfohlen, 5 Globuli von Actaea spicata C5 (Ähriges Christophskraut) oder Polygonum aviculare (Vogelknöterich) zu nehmen.
Auch Bryonia (Zaunrübe) kann bei schmerzenden Fingern und Bewegungseinschränkungen eingenommen werden. 3 Mal täglich werden hier 5 Globuli eingenommen. Werden die Gelenkschmerzen durch Überlastung ausgelöst, kann Rhus toxicodendron (Giftsumach) die Symptomatik verbessern.
Bei Verletzungen an Fingern oder Gelenken kann Arnika helfen, die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu beschleunigen. Von Rhus toxicodendron und Arnika werden ebenfalls 3 Mal täglich 5 Globuli eingenommen.
Eine Medikamenteneinnahme muss genau auf die Ursache der Schmerzen in den Fingergelenken ausgerichtet sein. Dies sollte unbedingt in Absprache mit dem Arzt geschehen. Unterschiedliche Grunderkrankungen benötigen grundlegend verschiedene Therapieverfahren und Medikamente.
Bei Schmerzen können bedarfsweise Schmerzmittel der „NSAR“ eingenommen werden. Dazu zählen Ibuprofen, Diclofenac oder Indometacin. Sie lindern den Schmerz unabhängig davon, ob eine akute Verletzung oder eine rheumatische Erkrankung vorliegt.
Abhängig vom erlittenen Trauma sind auch die Prognosen.
So kann bei einem unkomplizierten Bruch meist die komplette Funktion des Fingergelenks wieder hergestellt werden.
Bei komplizierten Brüchen, wenn zum Beispiel der Knorpel im Gelenk mit betroffen ist oder mehrere Bänder verletzt sind, kann es ja nach Verlauf der Operation und der Heilung zu Funktionseinbußen kommen.
Grundsätzlich kann es bei jeder Operation an der Hand zu Funktionsausfällen kommen, aber das Risiko hierfür ist bei unkomplizierten Brüchen etwas geringer.
Bei der rheumatoiden Arthritis kann man medikamentös zwar die Schmerzen lindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen, aber ganz aufhalten oder heilen kann man sie nicht.
Letztendlich kommt es zu einem Funktionsverlust in den betroffenen Fingergelenken.
Bei der Arthrose hängt die Prognose stark vom Schweregrad ab.
Letztendlich kann eine Versteifung auf Kosten der Funktion, natürlich nicht reversibel, die Schmerzen nehmen.
Gegen Traumata der Fingergelenke kann man bei Sportarten, die die Finger besonders beanspruchen zum Beispiel Volley- oder Basketball, können Sportler vor dem Sport die Fingergelenke tapen, um Verletzungen vorzubeugen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Fingertaping
Da die rheumatoide Arthritis eine Autoimmunerkrankung ist, gibt es hier leider keine effektive Prophylaxe. Zur Vermeidung einer Arthrose bietet es sich an, die Gelenke schon frühzeitig zu schonen. So kann man seine Finger beim Sport wie oben beschrieben besonders schützen. Dies kann helfen später eine Arthrose zu vermeiden.
Weitere allgemeine Informationen zu diesem Thema:
Eine Übersicht immer unter: Orthopädie A-Z.