Entzündungen an der Ferse können vielfältig bedingt sein und sie treten in den meisten Fällen im Rahmen einer dauerhaften Überlastung oder Fehlbelastung der Fußstrukturen auf. Sie entstehen dabei in der Regel nicht plötzlich, sondern sie entwickeln sich schleichend, sodass sie, bei frühzeitiger Einleitung einer geeigneten Therapie, in den allermeisten Fällen wieder ohne Rückstände verschwinden.
Entzündungen an der Ferse können vielfältig bedingt sein und sie treten in den meisten Fällen im Rahmen einer dauerhaften Überlastung oder Fehlbelastung der Fußstrukturen auf. Sie entstehen dabei in der Regel nicht plötzlich, sondern sie entwickeln sich schleichend, sodass sie, bei frühzeitiger Einleitung einer geeigneten Therapie, in den allermeisten Fällen wieder ohne Rückstände verschwinden. Ein chronischer Verlauf kann sich zwar in wenigen Fällen entwickeln, ist im Allgemeinen aber selten zu beobachten.
Die Ursachen, die zu einer Entzündung im Fersenbereich führen können, sind vielfältig und können von verschiedensten Strukturen des Fußes und Unterschenkelbereichs herrühren. Anhand der Lokalisation des maximalen Schmerzpunktes, der durch das entzündliche Geschehen erzeugt wird, können untere und obere Entzündungsursachen unterschieden werden. Schmerzen und Entzündungszeichen an der oberen und hinteren Ferse entstehen dabei häufig durch entzündliche Prozesse im Bereich der Achillessehne sowie der Schleimbeutel im Achillessehnenbereich und Fersenbeinbereich oder durch eine im Rahmen eines oberen Fersensporns bedingte Entzündung des Achillessehnenansatzes. Bei der Achillessehnenentzündung (Achillessehnen-Tendinitis) handelt es sich um eine Erkrankung der Sehnenstruktur selbst, die durch Überlastungen (z.B. bei Läufern) oder Fehlbelastungen (z.B. durch Verkürzungen der Unterschenkelmuskulatur) sowie durch Mikroverletzungen im Achillessehnengewebe entstehen kann.
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Dabei handelt es sich nicht um eine Entzündung im klassischen Sinne, die durch Entzündungsherde und eingewanderte Entzündungszellen im betroffenen Gewebe charakterisiert ist, sondern vielmehr um eine pathologische, degenerative Veränderung der Achillessehne (Tendopathie), die durch voranschreitende Zerstörung des Sehnengewebes entzündungsähnliche Symptome 2-6 cm oberhalb des Sehnenansatzes am Fersenbein verursacht. Auch die beiden Schleimbeutel im Bereich der Ferse können sich entzünden und zu charakteristischen Schmerzproblematiken im oberen-hinteren Fersenbereich führen. Die Schleimbeutel an der Ferse haben als flüssigkeitsgefüllte Säckchen die Aufgabe, die mechanische Belastung der Sehne abzupuffern, den Druck der Sehne auf den Knochen gleichmäßig zu verteilen und eine reibungsfreie Bewegung der Sehne zu ermöglichen. Besonders der Schleimbeutel, der zwischen Achillessehne und Fersenbein gelegen ist (Bursa subachillea), kann sich jedoch im Rahmen von einer Gichterkrankung oder eines Überlastungs- oder Fersenbeinsyndroms entzünden. Der zwischen Achillessehne und Haut gelegene zweite Schleimbeutel (Bursa praeachillea) entzündet hingegen eher durch lokale Druck- bzw. Reibeeinwirkungen, die beispielsweise durch das dauerhafte Tragen von falschem Schuhwerk entstehen.
Bei einem oberen Fersensporn (auch Haglund-Syndrom genannt) handelt es sich um eine erworbene (durch z.B. chronischen Schuhdruck) oder angeborene Vergrößerung des oberen Fersenbeinknochenendes (in Form eines dornförmigen Knochenfortsatzes), die zu einer vermehrten Reizung des unmittelbar umliegenden Gewebes führt, sodass sich insbesondere der Achillessehnenansatz oder die Fersenbeinschleimbeutel entzünden können.
Schmerzen und Entzündungszeichen, die sich überwiegend an der unteren Ferse im Bereich der hinteren Fußsohle konzentrieren, haben hingegen in der Regel andere Ursachen, wie z. B. einen unteren Fersensporn oder eine Entzündung der Sehnenplatte unter dem Fuß (Plantarfasziitis). Der untere Fersensporn ist, wie auch bei dem oberen, ein durch chronischen Fehldruck entstehender, knöcherner Auswuchs des Fersenbeins, der sich jedoch eher an der Unterseite des Fersenbeinhöckers bildet und eine chronische Reizung auf den Bereich ausübt, in dem die kurzen Fußmuskeln und die Sehnenplatte der Fußsohle ansetzen. Im Verlauf kann es demnach auch zu Entzündungsreaktionen in diesem Bereich kommen. Die Plantarfasziitis ist eine verschleißbedingte Entzündung der Sehnenplatte, die sich zwischen den Mittelfußknochen und dem Fersenbein erstreckt und an der Bildung des Fußlängsgewölbes beteiligt ist. Verursacht wird die Entzündung, die sich meist im fersenbeinnahen Bereich der Sehnenplatte konzentriert, meist durch Überlastungen im Sport, Fehlbelastungen im Alltag, Mikroverletzungen im Sehnenplattengewebe oder durch Reizungen im Rahmen eines unteren Fersensporns.
Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen, die zu einer Entzündung an der Ferse führen können, weichen auch die Symptome etwas voneinander ab, sodass variable Beschwerden möglich sein.
Die Achillessehnenentzündung äußert sich zu Beginn mit zwickenden Schmerzen meist 2-6 cm über dem Fersenbeinknochen, zunächst in der Regel beschränkt auf Momente nach längeren Ruhephasen, wie z.B. morgens nach dem Aufstehen, nach längerem Sitzen oder zu Beginn eines Lauftrainings. Im weiteren Verlauf können die Schmerzen dann auch in den Ruhephasen bestehen bleiben. Zusätzlich kann eine Schwellung, eine Rötung und eine Überwärmung im Bereich der Achillessehne auffallen sowie kleine, tastbare Unebenheiten (Knötchen) entlang des Sehnenstrangs.
Bei einer der Fersenentzündung zugrunde liegenden Schleimbeutelentzündung treten vor allem Schmerzen zunächst nur beim Gehen, bei Bewegungen im Fußgelenk und bei Druck auf die Ferse auf, der besonders im hinteren-oberen Fersenbereich konzentriert ist. Später ist der Schmerz auch in Ruhe spürbar sowie eine Schwellung im Achillessehnen-Fersen-Bereich sichtbar. Charakteristisch ist auch der auslösbare Schmerz bei Streckung der Wadenmuskulatur, durch die die Achillessehne angespannt und die sie umgebenen, entzündeten Schleimbeutel komprimiert werden.
Symptome eines oberen Fersensporns, sind meist Symptome eines Achillessehnenansatzes, der durch Druckschmerz (z.B. durch den Schuhrand) und Belastungsschmerz (z.B. beim Gehen, Laufen) charakterisiert ist. Auch die Haut im oberen-hinteren Fersenbeinbereich kann gerötet, geschwollen und überwärmt sein. Da mit dem oberen Fersensporn auch eine Schleimbeutelentzündung einhergehen kann, können auch deren Symptome auftreten.
Der untere Fersensporn äußert sich in der Regel durch belastungsabhängige, stechende Schmerzen im unteren, fußsohlennahen Fersenbereich, der morgens nach dem Aufstehen oder nach längerem Sitzen besonders intensiv auftritt (sogenannter Anlaufschmerz). In einigen Fällen kann sich der Schmerz nach einiger Zeit der Belastung etwas verbessern, wobei er dann jedoch meist bei länger andauernder und zunehmender Belastung wieder zunimmt. Geht der untere Fersensporn mit einer Entzündung der Sehnenplatte unter der Fußsohle einher (Plantarfasziitis), können zusätzlich auch typische Entzündungszeichen an der Unterseite der Ferse auftreten.
Sowohl bei dem oberen, als auch bei dem unteren Fersensporn, kann in einigen Fällen sogar der knöcherne Auswuchs des Fersenbeins unter der Haut ertastet werden.
Die Achillessehnenentzündung wird in der Regel bereits durch die Symptombeschreibung und durch eine körperliche Untersuchung diagnostiziert. Getestet wird vor allem die Schmerzhaftigkeit bestimmter Bewegungen im Fuß, so zum Beispiel beim Anheben der Fußspitze mit gleichzeitiger Streckung der Wadenmuskulatur. Ergänzend kann eine Ultraschalluntersuchung ein entzündliches Geschehen an der Achillessehne bestätigen. Bei unklaren Befunden, kann eine zusätzliche MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomographie) durchgeführt werden. Die gleichen Untersuchungsmethoden können auch zur Diagnostik einer Schleimbeutelentzündung herangezogen werden.Zur Diagnostik eines oberen oder unteren Fersensporns, wird in erster Linie eine Röntgen-Aufnahme des Fußes veranlasst, um den knöchernen Auswuchs am Fersenbein darzustellen und nachzuweisen. Die durch den Fersensporn verursachten Sehnenansatzentzündungen können hingegen gleichermaßen wie die Achillessehnen- oder Schleimbeutelentzündung durch eine Ultraschall- und/oder MRT-Untersuchung befundet werden.
Wie bei den meisten im Körper stattfindenden Entzündungsprozessen, können darüber hinaus auch bei Fersenentzündungen bestimmte Entzündungsparameter bei Blutuntersuchungen auffällig sein.
Um einer Achillessehnenentzündung oder einer Schleimbeutelentzündung erfolgreich entgegenzuwirken, stehen eine konsequente Entlastung und ein Ruhighalten des betroffenen Fußes im Vordergrund. Zusätzlich können die Entzündungszeichen durch Kühlen und durch eine Einnahme entzündungshemmender-schmerzlindernder Arzneimittel (NSAR, wie z.B. Ibuprofen oder Diclofenac) bekämpft werden. Reicht dieses nicht aus, kann die Behandlung auf die Anwendung von kortisonhaltigen Salben oder die Gabe von Kortisoninjektionen in das betroffene Gebiet erweitert werden. Desweiteren können Einlagen für die Schuhe, Fersenkissen oder ein verbessertes Schuhwerk eine homogenere Fußstellung bzw. –fußbelastung fördern und die Durchführung krankengymnastischer Therapie einer muskulären Dysbalance entgegenwirken. Eine zusätzliche Therapiemaßnahme, die insbesondere bei bestehendem Fersensporn angewendet werden kann, ist die sogenannte Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT), bei der lokale Druckwellen in einigen Fällen zum Abklingen der Symptome führen können. Operative Eingriffe sind nur in seltenen Fällen im Rahmen von Entzündungen an der Ferse notwendig, sodass sie nur als Mittel der letzten Wahl bei ausbleibendem Erfolg der konservativen Therapie in Betracht gezogen werden.
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