Schmerzen in der Leiste können diverse Ursachen haben. Das wichtige ist, dass akut eintretende starke stechende Schmerzen unbedingt von einem Arzt behandelt werden müssen. Bleiben die Beschwerden länger als 24 Stunden bestehen, sollte auch ein Arzt aufgesucht werden.
Oft treten Schmerzen in der Leiste unvermittelt und unerwartet auf. Die Schmerzen sind unangenehm und sollten als wichtiges Symptom des Körpers wahrgenommen werden.
Es gibt viele Möglichkeiten als Ursache für die Schmerzen in der Leiste, sodass es nicht auf Anhieb klar ist, woher der Schmerz des Betroffenen kommt.
Der Schmerzcharakter kann stechend, scharf oder dumpf sein und es sollte nach Möglichkeit ein Arzt aufgesucht werden, je plötzlicher und heftiger dieser Leistenschmerz (Inguinalschmerz) auftritt. Lassen weniger heftige Schmerzen jedoch auch nach 24 Stunden nicht nach, so muss auch hier der Arzt aufgesucht werden.
Bei jeder Krankheit gilt jedoch unbedingt, dass sie dann am besten behandelt werden kann, wenn sie frühmöglichst erkannt worden ist. Der Behandlungserfolg ist dann am größten und chronische Schmerzen können vermieden werden.
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Lymphknoten sind wichtige Stationen in unserem körpereigenen Abwehr- oder Immunsystem. In der Leiste gibt es besonders viele Lymphknoten, die bei einer Erkrankung aktiv werden und sich dabei vergrößern.
Als grobe Unterscheidung kann man sagen, dass schmerzhafte vergrößerte Lymphknoten eher ein Zeichen einer Entzündung sind, während schmerzlos geschwollene Knoten eher auf eine bösartige Erkrankung hinweisen.
Bei Schmerzen in der Leiste aufgrund von Lymphknoten kann also auf eine Entzündung geschlossen werden (Entzündung des Leistenkanals). Da Lymphknoten besonders in der Nähe von Entzündungen anschwellen, ist die Ursache auch in der Nähe zu suchen. Beispielsweise Erkrankungen des Darms oder auch des Genitalbereichs gehen oft mir Lymphknotenschwellungen in der Leiste einher.
Aber auch Infektionen der Füße, wie zum Beispiel Fußpilz oder auch Geschwüre bei Diabetes oder schlechter Durchblutung der Füße können dies verursachen. Daneben können auch Erkrankungen die den ganzen Körper betreffen zu Schwellungen an den Lymphknoten führen, wobei dann auch meist andere Lymphknotenbereiche angeschwollen sind. Ein Beispiel wäre hierbei die „echte“ Grippe, die über 2 Wochen teils erhebliche Lymphknotenschwellungen verursacht.
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Ähnlich wie ein geschwollener, schmerzhafter Lymphknoten kann sich auch ein Abszess in der Leiste darstellen. Dieser entsteht auch durch eine Infektion, jedoch ist diese auf die Haut und das Gewebe um den Abszess begrenzt.
Schmerzen in der Leiste können beim Mann auch von den Hoden verursacht sein. Hierbei ist es wichtig, die Schmerzen genauer zu beschreiben, um die Quellen des Schmerzes zu finden.
Tritt der Schmerz plötzlich auf und ist sehr stark, ist meist auch ein akutes Geschehen für die Schmerzen verantwortlich.
Ein Beispiel hierfür ist die sogenannte „Hodentorsion“, also eine Drehung des Hodens um die eigene Achse. Hierbei werden die versorgenden Gefäße des Hodens teilweise oder vollständig abgeschnürt und nicht mehr durchblutet. Hodentorsionen treten gehäuft bei Säuglingen und bei Jugendlichen auf, insbesondere bei sportlicher Betätigung, wie zum Beispiel Joggen. Die Schmerzen sind stark und verstärken sich auf Druck erheblich. Der betroffene Hoden schwillt meist an. Der Hauptschmerz liegt im Hoden und strahlt teils erheblich in die Leiste aus. Die Hodentorsion ist ein absoluter Notfall, da der Hoden nur wenige Stunden ohne Blutversorgung überlebt und danach irreversibel geschädigt ist. Durch eine sofortige Operation kann der Hoden in der Regel „entwirrt“ und gerettet werden. Im Unterschied zu Entzündung des Hodens, nimmt beim Anheben des Hodens der Schmerz bei einer Hodentorsion zu.
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Eine weitere Erkrankung, die zu Leistenschmerzen führen kann, ist eine Entzündung des Hodens oder des Nebenhodens. Die Schmerzen sind für den Körper eher ungewöhnlich und werden deshalb gelegentlich statt auf das eigentlich schmerzhafte Organ, den Hoden oder Nebenhoden, auf die Leiste projiziert. Die Nebenhodenentzündung kann sowohl durch Krankheitserreger, insbesondere Bakterien, ausgelöst werden, aber auch durch eine Operation oder ohne erkennbaren Grund auftreten.
Im Falle einer bakteriellen Infektion muss der Erreger bestimmt werden und dann durch gezielte Antibiotikaeinnahme bekämpft werden. Im schlimmsten Fall kann die Infektion des Nebenhodens auf den Hoden übergreifen. In diesem Fall kann es kurzfristig zu einer Unfruchtbarkeit kommen, die in einer geringen Zahl der Fälle auch dauerhaft bestehen bleiben kann. Die Schmerzen gehen auch mit einer Rötung und Schwellung des Hodens einher, beim Anheben des Hodens nimmt der Schmerz in der Regel ab.
Auch ein Pendelhoden kann zu Schmerzen in der Leiste führen. Hierbei liegt der Hoden zwar richtig im Hodensack, wird aber durch Reizung zur Leiste gezogen, wodurch manchmal Schmerzen auftreten können. Pendelhoden sind in der Regel nicht behandlungsbedürftig.
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Wenn Patienten Schmerzen in der Leiste bekommen, so fragen sie sich oftmals, an welchen Arzt sie sich wenden sollen.
Wenn die Leistenschmerzen nicht akut sind und somit keine Notfallambulanz aufgesucht werden muss, so kann zu allererst der Hausarzt zu den Schmerzen aufgesucht werden.
Wenn dieser Arzt dann keine ausreichende Diagnose zu stellen vermag, wird er den betroffenen Patienten an einen entsprechenden Facharzt überweisen.
Die Diagnostik erfolgt durch ausführliche Anamnese, durch Untersuchung des allgemeinen Gesundheitszustandes und der Untersuchung der Leistenregion insbesondere. Hierbei wird durch Tasten, Hören, Sehen und Messen bereits einiges an Ursachen ausgeschlossen werden können.
Ist die individuelle Ursache nicht durch diese Grunduntersuchung festzustellen, so werden weitere Diagnostikmethoden hinzugezogen. Zu denen gehören:
Schmerzen in der Leiste
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Obwohl die möglichen Ursachen für die Entstehung von Schmerzen links in de Leiste in der Regel relativ einfach behandelt werden können, sollte eine derartige Schmerzsymptomatik nicht unterschätzt werden.
In Abhängigkeit von der zu Grunde liegenden Ursache, können die Schmerzen links in der Leiste unterschiedliche Lokalisationen aufweisen. Darüber hinaus bietet die Tatsache, ob die Schmerzen akut oder chronisch auftreten, einen ersten Hinweis auf die ursächliche Grunderkrankung.
Vor allem stechende, scharfe Schmerzen, die links in der Leiste auftreten und bis in den Oberschenkelbereich ausstrahlen, können auf eine Hüftgelenkproblematik hinweisen.
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Dumpfe Schmerzen, die vor allem in Belastungssituationen an Intensität zunehmen, deuten auf einen Knorpelschaden im Hüftgelenk hin.
Darüber hinaus gehören der Leistenbruch oder Schenkelbruch, Muskel- und Sehnenverletzungen sowie entzündliche Prozesse im Bereich des Enddarms zu den häufigsten Ursachen für die Entstehung von Schmerzen links in der Leiste.
Auch Lymphknotenschwellungen, die im Zuge einer Infektion entstehen, können zu ausgeprägten Schmerzen links in der Leiste führen.
Bei Frauen, die an einer derartigen Schmerzsymptomatik leiden, müssen zudem verschiedene Gynäkologische Grunderkrankungen dringend ausgeschlossen werden. Vor allem bei schwangeren Frauen löst eine ausgeprägte Lockerung des Beckenrings häufig Schmerzen aus, die links oder rechts in der Leiste auftreten.
Des Weiteren kann sich eine Eileiterschwangerschaft im linken Eileiter durch starke Schmerzen links in der Leiste bemerkbar machen. Vor allem plötzlich auftretende Beschwerden in der Leistenregion sollten unbedingt zeitnah ärztlich untersucht werden.
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Für die Entstehung von Schmerzen rechts in der Leiste kann es eine Vielzahl von Ursachen geben.
Während bei Leistenschmerzen, die nur links auftreten, in den meisten Fällen ein sogenannter Leistenbruch vorliegt, müssen vor allem bei Schmerzen rechts in der Leiste auch andere Erkrankungen in Betracht gezogen werden.
Zudem sollte abgeklärt werden, ob die vom betroffenen Patienten verspürten Schmerzen unmittelbar aus der Leiste kommen oder vielmehr ausgehend vom Bauch in die Leiste ausstrahlen. Bei Schmerzen rechts in der Leiste handelt es sich in den meisten Fälle um Beschwerden, die aus dem Bauchraum ausstrahlen.
Auf Grund der Lokalisation im rechten Unterbauch können vor allem entzündliche Prozesse im Bereich des Blinddarms (Blinddarmentzündung; Appendizitis) zu Schmerzen rechts in der Leiste führen.
Für diese Erkrankung typisch ist der Beginn der Beschwerden im Bereich des Bauchnabels.
Erst nach dem Fortschreiten der entzündlichen Prozesse „wandern“ die für eine Blinddarmentzündung typischen Schmerzen in den rechten Unterbauch. Darüber hinaus gehören Erkrankungen der Gallenblase, der Harnblase und entzündete Ausbuchtungen der Dickdarmschleimhaut (Divertikulitis) zu den häufigsten Ursachen für die Entstehung von Schmerzen rechts in der Leiste.
Auch chronische Darmerkrankungen oder Tumorleiden des Darmes können zu einer entsprechenden Schmerzsymptomatik führen.
Gerade bei Frauen, die unter Schmerzen rechts in der Leiste leiden, müssen zudem gynäkologische Ursachen ausgeschlossen werden. Typische Ursachen für das Auftreten von Schmerzen rechts in der Leiste der Frau zählen, Entzündungen der Eierstöcke, Endometriose, zystische Veränderungen und Geschwüre im Bereich der Gebärmutter.
Darüber hinaus können Schmerzen rechts in der Leiste durch eine sogenannte Eileiterschwangerschaft hervorgerufen werden. Da einige der, für die Entstehung von Schmerzen rechts in der Leiste, möglichen Ursachen unter Umständen lebensbedrohlich werden können, sollten Betroffene zeitnah einen Facharzt aufsuchen. Dies gilt vor allem für Schmerzen rechts in der Leiste, die plötzlich, aus voller Gesundheit auftreten.
Nur eine umfangreiche Diagnostik kann dabei helfen die ursächliche Erkrankung schnell und gezielt zu erkennen. Je nachdem, welche Ursache für die Entstehung der Schmerzen rechts in der Leiste nachgewiesen werden kann, sollte entweder eine konservative oder eine chirurgische Behandlung eingeleitet werden.
Die meisten Erkrankungen der Hüfte machen sich zuerst durch Schmerzen im Bereich der Leiste, im Übergang zwischen Oberschenkel und Unterbauch bemerkbar. Je nach zugrunde liegender Erkrankung, können die Schmerzen ausgehend von der Hüfte auch bis in die Beine und/ oder in die Lendenwirbelsäule ausstrahlen. Vor allem Personen, bei denen eine muskuläre Dysbalance im Bereich der Hüfte nachgewiesen werden kann, leiden häufig an Leistenscherzen.
Durch hohe Belastungen während des Stehens, Gehens oder Laufens kann es zu Muskelproblemen an den Muskelansätzen oder zu einer Verkürzung der Muskeln selbst kommen. Besonders häufig scheinen die sogenannten „Adduktoren“ an der Innenseite des Oberschenkels betroffen zu sein. (siehe: Adduktorenzerrung)
Darüber hinaus können Schmerzen in der Leiste im Zuge einer Arthrose der Hüfte hervorgerufen werden.
Im Frühstadium dieser Erkrankung bemerken die betroffenen Patienten vor allem in den Morgenstunden starke Schmerzen, die im Tagesverlauf an Intensität abnehmen. In diesem Zusammenhang spricht man vom sogenannten „Anlaufschmerz“.
Zudem sind Schmerzen in der Leiste, die vor allem bei Drehen des Beines um die eigene Achse auftreten, zu den typischen Beschwerden der Arthrose der Hüfte. Eine weitere Ursache für die Entstehung von Schmerzen in der Leiste ist die sogenannte „Osteonekrose der Hüfte“ (Synonym: Hüftkopfnekrose). Die vom betroffenen Patienten verspürten Schmerzen in der Leiste haben typischerweise einen stechenden Charakter. Aus diesem Grund werden die Beschwerden gerade zu Beginn der Erkrankung häufig eher mit entzündlichen Prozessen oder einem Hüft-Trauma in Zusammenhang gebracht.
Personen, die unter plötzlich auftretenden oder langanhaltenden Schmerzen in Leiste und Hüfte leiden, sollten dringend einen Facharzt aufsuchen. Nur nach einer umfangreichen Diagnostik kann eine geeignete Behandlung eingeleitet und die Schmerzen effektiv gelindert werden.
Da die möglichen Ursachen für die Entstehung von Schmerzen in der Leiste derart vielfältig sind, ist es besonders wichtig das Auftreten der Beschwerden in einen zeitlichen Verlauf einzuordnen. Treten die Schmerzen beispielsweise vor allem morgens auf und lassen im Tagesverlauf deutlich nach (sogenannter Anlaufschmerz), so kann möglicherweise eine Hüftgelenksarthrose vorliegen.
Darüber hinaus sollte unterschieden werden, ob die Schmerzen in der Leiste in Ruhe anhalten oder nur unter Belastung, beispielsweise während oder nach dem Sport, auftreten. Schmerzen in der Leiste, die lediglich nach dem Sport auftreten und in Ruhe vollkommen verschwinden, können unter Umständen auf eine Überbelastung der Bänder hinweisen. Auch Erkrankungen des Hüftgelenks können im Anfangsstadium zu Schmerzen in der Leiste führen, die nur nach dem Sport bemerkt werden.
Ähnlich wie das Husten, erzeugt auch das Heben von schweren Dingen einen hohen Druck im Bauchraum, wodurch bei einem entsprechend weiten Leistenkanal, Darmanteile in diesen gedrückt werden können und eine Leistenbruch entstehen kann. Gerade wenn die Schmerzen häufiger auftreten, sollte mit einem Arzt geprüft werden, ob diese Belastungen vermieden werden können, oder ob auch eine Operation nötig ist, um beispielsweise die Arbeitsfähigkeit zu erhalten.
Daneben verursacht Belastung auch bei Sportlern, insbesondere Fußballern, Schmerzen in der Leiste. Man spricht in diesem Fall von einer Sportlerleiste, die durch eine Fehlbelastung der Adduktoren entsteht. Die Adduktoren liegen auf der Innenseite des Oberschenkels und werden typischerweise beim Schießen eines Balles beansprucht. Im Gegensatz zum Leistenbruch ist bei der Sportlerleiste keine Schwellung zu tasten und tritt auch bei Belastungen ohne erhöhtem Druck im Bauchraum auf, z.B. also beim Fußballspielen.
Schmerzen in der Leiste, die vor allem beim Husten auftreten, können ein Hinweis auf einen Leistenbruch sein.
Beim Leistenbruch schieben sich Innere Organe (in aller Regel Teile des Darms) durch den sogenannten Leistenkanal, der durch die Bauchwand zieht.
Ein Leistenbruch entsteht vor allem dann, wenn der Leistenkanal recht weit ist und zudem, wenn ein höherer Druck im Bauchraum auftritt.
Dies geschieht insbesondere beim Husten, da sich der Brustkorb und die Bauchmuskulatur unwillkürlich zusammenziehen. Dadurch werden Darmanteile kurzzeitig in den Leistenkanal geschoben und führen so zu Schmerzen. Nach dem Husten zieht sich der Darm in der Regel wieder an seinen eigentlichen Platz zurück.
Meistens treten jedoch eher ein Druckgefühl in der Leiste auf.
Sollten Schmerzen nach starkem Husten plötzlich auftreten und anhalten, so besteht die Gefahr, dass der Leistenbruch eingeklemmt ist. Das heißt, er schiebt sich nicht mehr zurück in den Bauchraum. In diesem Fall ist meist auch eine schmerzhafte Schwellung tastbar. Die Durchblutung des Darmabschnitt ist bei einer Einklemmung nicht mehr gewährleistet und es muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden, um das Absterben des Darms zu verhindern.
Nicht selten treten in der Schwangerschaft Schmerzen in der Leiste auf. Diese können natürlich wie bei jedem anderen Menschen auch unabhängig von der Schwangerschaft sein, jedoch führen hormonelle Veränderungen gelegentlich zu diesen Schmerzen. Diese hormonellen Schmerzen sind in der Regel am Rücken, in der Leiste und am Becken am stärksten.
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Verursacht werden die Leistenschmerzen durch eine Lockerung und Erweichung des Bindegewebes, die ganz natürlich in der Schwangerschaft stattfindet. Hierdurch wird die Geburt erheblich erleichtert, da der Geburtskanal größer werden kann ohne Gewebe zu zerstören. Diese hormonelle Erweichung ist auch der Grund, warum Frauen auch außerhalb der Schwangerschaft meistens deutlich dehnbarere Gelenke, Muskeln und Bänder haben als Männer.
Die Schmerzen treten bevorzugt beim Laufen auf, da hierbei die Belastung auf das Becken am größten ist.
Ein weiterer Grund für Leistenschmerzen in der Schwangerschaft kann auch ein Leistenbruch sein. Durch das Wachstum des Kindes wird der Druck innerhalb des Bauches der Mutter erhöht und damit auch auf den Leistenkanal. Durch die Erweichung des Bindegewebes wird auch der Leistenkanal weicher. Beide Faktoren begünstigen die Entstehung eines Leistenbruchs erheblich.
Während der Geburt steigt durch das Pressen nochmals der Druck im Bauchraum, weshalb hier eine besonders hohe Gefahr eines Leistenbruchs besteht. Während einer Schwangerschaft werden Leistenbrüche in aller Regel jedoch nicht operiert um Mutter und Kind nicht durch Narkose und Operation zu gefährden. Ausnahmen sind natürlich eingeklemmte Brüche, die dringlich versorgt werden müssen. Zu bemerken ist auch, dass die Leistenschmerzen auch erst nach der Schwangerschaft entstehen können, da die hormonelle Veränderung des Bindegewebes erst nach und nach zurückgeht, sodass auch nach der Geburt noch durch die Schwangerschaft verursachte Schmerzen auftreten.
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Bereits im Kindesalter kann es zu einem Leistenbruch kommen. Bei der Analyse der Ursache für den Schmerz ist hier erschwerend, dass die Kleinen sich nicht mitteilen können und daher nicht beschreiben können, wo und wann der Schmerz auftritt.
Wenn die Eltern im Bereich der Leiste oder des Hodens eine „Beule“ feststellen, so muss das Kind umgehend einem Arzt vorgestellt und notfalls (außerhalb der Sprechzeiten des Arztes) ins Krankenhaus gebracht werden!
Wenn das Kind besonders empfindlich auf Berührungen reagiert und Schmerzen signalisiert, so ist es auch möglich, dass ein Leistenbruch vorliegt, der sich jedoch noch nicht durch die Bauchdecke nach außen wölbt und somit noch „unsichtbar“ ist. Auch in diesem Fall ist umgehend ein Arzt aufzusuchen!
Der Leistenbruch sollte möglichst frühzeitig erkannt und operiert werden. Diese Operation wird in den meisten Fällen ambulant durchgeführt, sodass die Eltern ihr Kind bereits am gleichen Tag wieder mit nach Hause nehmen können. Der Heilungsprozess ist hier sehr schnell, sodass bereits wenige Wochen nach Diagnosestellung und Operation seitens des Kindes alles „vergessen“ ist und die Wunde gut verheilt.
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Lassen Sie sich über unseren Diagnostikbaum zur möglichen Diagnose führen.
Dieser Selbsttest für Schmerzen in der Leiste, bzw. Leistenschmerzen ist so konzipiert, dass man an Hand der Symptome und Beschwerden auf eine mögliche Diagnose geleitet wird.
Wir haben uns um größtmöglichste Differenzierung bemüht.
Leider sind nicht alle Erkrankungen absolut eindeutig durch die Symptome zu unterscheiden, sondern haben individuellen Charakter, daher dürfen Sie das Ergebnis nur als möglich Diagnose verstehen.
Beachten Sie: Dieser Test ersetzt in keiner Weise eine fachärztliche Diagnostik.
Wenn Sie eine mögliche Diagnose Ihres Leistenschmerzes erhalten haben, sollte dieser durch eine Facharzt für Orthopädie bestätigt werden.
Lesen Sie die folgenden Symptomkombinationen sorgsam durch und schauen Sie, bei welchen Symptomen Sie die meiste Schnittmenge finden.
Diese Diagnose ist die wahrscheinlichste für Ihre Schmerzen in der Leiste / Leistenschmerzen.
Typisch sind Schmerzen beim "Loslaufen", medizinisch spricht man von Anlaufschmerz. Hierunter versteht man, dass die ersten Schritte schmerzhaft nach dem Austehen oder längerem Sitzen schmerzhaft sind.
Im weiteren Verlauf kommt es auch zu einem Belastungsschmerz. Das bedeutet, das auch längere Gehstrecken oder sportliche Belastung schmerzhaft wird.
Typisch immer ist der Leistenschmerz / Schmerz in der Leiste.
Im Verlauf der Erkrankung kommt es auch zu einer zunehmenden Bewegungseinschränkung in der Beweglichkeit der Hüfte.
Ihre wahrscheinlichste Diagnose lautet:
Hüftarthrose (med. Coxarthrose)
Der Beginn der Erkrankung war schnell (innerhalb weniger Wochen).
Die meisten Beschwerden sind nachts. Das Schmerzlevel ist sehr hoch.
Schmerzmittel wirken in aller Regel schlecht. Teilweise spüren Sie ein deutliches reiben im Leistenbereich.
Die Schmerzen können teilweise auch in die Pobacke ausstrahlen.
Ihre wahrscheinlichste Diagnose lautet:
Hüftkopfnekrose (HKN)
Sie haben als Kind ein Spreizhose getragen oder wurden breit gewickelt.
Sie laufen auffällig mit den Füßen einwärts gedreht.
Der Schneidersitz bereitet Ihnen Probleme, als Kind haben Sie dafür in der "Froschstellung" gesessen.
Bei Belastung haben Sie Schmerzen in der Leiste.
Ihre wahrscheinlichste Diagnose lautet:
Hüftdysplasie
Typisch für ein Hüftimpingement sind Schmerzen bei starken Beugen der Hüft und Innenrotieren (der Fuß dreht nach Außen!). Hierbei wird ein Schmerz in der Leiste ausgelöst.
Häufig auch Leistenschmerzen beim Sitzen.
Ansonsten sind die Schmerzen vergleichbar wie im Frühstadium einer Hüftarthrose.
Ihre wahrscheinlichste Diagnose lautet:
Hüftimpingement (Impingementsyndrom der Hüfte)
Typisches Symptom für einen Leistenbruch ist die Schwellung in der Leiste.
Nicht alle Leistenbrüche müssen zwingend mit Schmerzen einhergehen.
Teilweise kann man die Schwellung in der Leiste durch Bauchpressen verstärken.
Ihre wahrscheinlichste Diagnose lautet:
Leistenbruch (Inguinalhernie)
Sowohl den Leistenschmerzen generell als auch dem Leistenbruch kann vorgebeugt werden. Wichtig hierfür ist es, die Muskeln zu schonen und mit Sport sowie gezielten Übungen zu stärken.
Ein Normalgewicht ist unbedingt anzustreben, da sich Übergewicht stark negativ auswirkt und die Bauchmuskulatur überlastet, sodass es dann zum Leistenbruch kommen kann.
Hierzu zählt auch die gesunde Ernährung, die deutlich zur Verminderung der Gefahr eines Leistenbruchs beiträgt, da sie Übergewicht und Verstopfung als Risikofaktoren für einen Leistenbruch vorbeugt. Auch sollte auch eine korrekte Körperhaltung geachtet werden und diese sowohl beim Tragen schwerer Gegenstände als auch im Alltag beibehalten werden. Die Gelenke werden durch aufrechtes Sitzen und Gehen stabilisiert und durch richtiges Schuhwerk geschont. Auch Physiotherapeut und Arzt können durch Kurse etc. zu (Wieder-)Herstellung der korrekten Körperhaltung verhelfen.
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