Dieser Text beschreibt genaueres zum Thema Nebenhoden Schmerz, wie er sich zeigt, dessen Entstehung, Gründe und Therapie.
Der Nebenhoden befindet sich zusammen mit dem Hoden im Hodensack und stellt eine Verbindung zwischen dem Hoden und dem Samenleiter dar. Bestehen Schmerzen am Nebenhoden, so können vielfältigste Ursachen dafür eine Begründung sein.
Häufig kann vom Patienten nicht genau der Nebenhoden als Schmerzlokalisation genannt werden, sondern es wird eher die Leistenregion oder der Hodensack als Schmerzstelle genannt.
Als häufigste und daher wichtigste Erkrankung, die zu Nebenhodenschmerzen führen kann, sei die Entzündung der Nebenhoden genannt. Bakterien, in selteneren Fällen auch Viren, Pilze oder Parasiten, wandern über die Harnröhre und über den Samenleiter bis in den Nebenhoden ein und verursachen dort eine Infektion.
Eine andere Ursache für Schmerzen am Nebenhoden kann eine so genannte Varikozele sein. Dabei stauen sich im Nebenhoden und Samenleiter die Spermien in Folge einer Abflussbehinderung im Samenleiter. Solche Abflussbehinderungen können gewollt durch eine Durchtrennung des Samenleiters zur Empfängnisverhütung entstehen oder aber auch durch Erkrankungen wie die Mukoviszidose entstehen.
Neben einem Aufstau an Spermien können auch ein Blutaufstau oder eine Flüssigkeitsansammlung in diesem Bereich Schmerzen verursachen. Sie sind häufig Folge einer Entzündung, einer Verletzung oder einer Schwellung im Becken, die den Blut- oder Flüssigkeitsabfluss verlangsamt.
Eine weitere Ursache für Schmerzen am Nebenhoden kann auch eine Hodentorsion sein. Dabei werden Neven und Gefäße stark gequetscht und dabei geschädigt. Eine Hodentorsion stellt daher eine Notfallsituation dar, die umgehend behandelt werden sollte.
Als eher seltenere Ursachen können auch autoimmune Erkrankungen und Krebserkrankungen in diesem Körperbereich am Nebenhoden Schmerzen verursachen.
Die Nebenhodenentzündung stellt wohl die wichtigste Ursache für Schmerzen am Nebenhoden dar. Dabei wandern häufig Bakterien, selten auch Viren, Pilze oder Parasiten über die Harnröhre und den Samenleiter bis in den Nebenhoden. Bevor die Schmerzen am Nebenhoden auftauchen verspüren die Patienten häufig ein Brennen beim Wasserlassen oder Schmerzen im Samenleiter in der Leiste. Die Entzündung des Nebenhodens geht daher häufig mit einem Harnwegsinfekt einher, der meist durch Darmkeime verursacht wird.
Eine andere Gruppe an Infektionserregern sind die sexuell übertragbaren Erkrankungen, die beim Mann häufig den Samenleiter und den Nebenhoden befallen. In diesem Falle, sollte mit einem Antibiotikum der Infektion Einhalt geboten werden. Im schlimmsten Fall führen nämlich diese Keime, wie Chlamydien oder Gonokokken, zu einer Sterilität des Mannes.
Natürlich können auch eine Verletzung oder eine autoimmune Erkrankung Ursache einer Nebenhodenentzündung sein. Dabei sollte die Grunderkrankung erkannt und behandelt werden.
Ansonsten können Medikamente, wie Amiodaron, eine solche Entzündung auslösen. In einigen Fällen ist keine Ursache erkennbar.
Ungeachtet der verschiedenen Ursachen, charakteriesiert sich die Nebenhodenentzündung durch allgemeine Infektionszeichen, wie Schwellung und Überwärmung sowie ein positives „Prehn-Zeichen“. Dabei lässt der Schmerz im Nebenhoden nach, nachdem der Hoden angehoben wird.
Erfahren Sie, an welchen Symptomen Sie eine Nebenhodenentzündung erkennen.
Die Hodenentzündung wird aufgrund der Lage seltener als die Entzündung des Nebenhodens, des Samenleiters oder der Harnröhre beobachtet. Oft kann allerdings keine genaue Abgrenzung aufgrund der Beschwerden zwischen einer Hoden- und Nebenhodenentzündung gemacht werden. Das heißt in beiden Fällen entstehen Schmerzen im Bereich des Hodens und Nebenhodens.
Die Hodenentzündung entsteht entweder über eine Fortleitung der Nebenhodenentzündung oder auch isoliert.
Tritt die Hodenentzündung isoliert auf, ist in den meisten Fällen das Mumps-Virus für die Infektion verantwortlich. Ansonsten wird die Hodenentzündung identisch zur Nebenhodenentzündung gehandhabt und behandelt.
Erhalten Sie weitere Informationen über die Ursachen einer Hodenentzündung.
Die verschiedenen rheumatischen Erkrankungen gehören zu den Autoimmunerkrankungen. Diese können als Begleiterscheinung auch zu einer Nebenhodenentzündung und daher zu Schmerzen am Nebenhoden führen.
In diesem Falle sollte eine genaue Diagnostik die rheumatische Erkrankung aufdecken und zu einer Therapie eben jener führen. Die Schmerzen am Nebenhoden werden dabei durch die Therapie der Grunderkrankung bekämpft.
Die Vasektomie stellt eine Art der Empfängnisverhütung dar. Dabei werden dem Mann die beiden Samenleiter operativ durchtrennt. Das Ziel dabei ist es, dass die Samenleiter nicht mehr durchgängig sind und an der Schnittstelle vernarben. Dadurch gelangen keine Spermien mehr aus dem Nebenhoden zur Prostata und über die Harnröhre nach außen.
In seltenen Fällen kommt es zu einem Druck- und Schmerzgefühl nach einer Vasektomie im Bereich des Nebenhodens und des Samenleiters, dadurch, dass die Spermien nun aufgestaut werden. In aller Regel lässt der Schmerz bald nach oder entsteht erst gar nicht. Dauert dieser jedoch länger an oder wird als besonders schmerzhaft empfunden, sollte ärztlich abgeklärt werden, ob es im Rahmen der Operation zu einer Infektion gekommen ist. Ein Antibiotikum kann in diesem Fall Abhilfe schaffen.
Bestehen Schmerzen im Bereich des Nebenhodens kann schon das einfache Hochlagern des Hodens den Schmerz lindern. Zudem sollte der Hodensack gekühlt werden und der Patient zur Bettruhe aufgefordert werden.
Zusätzlich sollten Schmerzmedikamente, die außerdem eine Entzündung behandeln, verabreicht werden. Solche Medikamente stellen zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac dar.
Je nach eventuell verursachendem Keim sollte ein Antibiotikum gegeben werden, das die Infektion und damit auch den Schmerz beendet.
Besteht der Verdacht einer Hodendrehung, die besonders schmerzhaft ist, kann ein Zurückdrehen des Hodens versucht werden. Dabei sollte der Hoden vorsichtig nach außen gedreht werden. In jedem Fall sollte aber auch ein Arzt kontaktiert werden, da eine Hodentorsion einen dringlichen Notfall darstellt. Schmerzen im Bereich des Nebenhodens sollten immer von einem Arzt untersucht und gegebenenfalls auch therapiert werden.
Die Dauer von Nebenhodenschmerzen richtet sich ganz nach deren Ursache und Behandlungserfolg. In den meisten Fällen entwickelen sich die Beschwerden nach einigen Tagen von selbst oder nach einer Therapie wieder vollständig zurück.
In einigen selteneren Fällen kommen die Schmerzen jedoch bald wieder oder bilden sich über Wochen nicht vollständig zurück. Hier sollte ein enger Arzt-Patienten-Kontakt eingerichtet werden, um die Behandlung zu intensivieren und weitere Schritte gegen den Schmerz in die Wege zu leiten.
In aller Regel verlaufen die Erkrankungen, die hinter Nebenhodenschmerzen stecken, gut und heilen innerhalb von einigen Tagen bis Wochen vollständig aus.
In einigen seltenen Fällen allerdings, kann es zu bleibenden Schäden, wie einer Sterilität oder einer Hodenverkleinerung kommen.
Die Sterilität kann durch eine andauernde Erkrankung mit sexuell übertragbaren Keimen, wie zum Beispiel Chlamydien und Gonokokken, oder eine Hodendrehung ausgelöst werden.
Die Hodenverkleinerung entsteht möglicherweise in der Folge einer Mumpserkrankung der Hoden.
Aus diesem Grund und um weitere gefährliche Verläufe abzuwenden, sollte bei jeder Art der Nebenhodenentzündung ein Arzt kontaktiert werden.
Schmerzen am Nebenhoden sind häufig mit einer Rötung, Überwärmung und Schwellung an dieser Stelle vergesellschaftet und deuten auf eine Entzündung hin. In vielen Fällen können bei solch einer Infektion auch die regionalen Lymphknoten in der Leiste schmerzhaft vergrößert sein.
Besteht eine weitere Ausbreitung der Infektion, so können auch Schmerzen beim Wasserlassen und Fieber auftreten.
Ansonsten treten als begleitende Symptome auch die Beschwerden der eigentlichen Grunderkrankung, die den Schmerz am Nebenhoden verursacht haben, auf.
So können Gelenkschmerzen und Versteifungen im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung auftreten, die Nebenhodenschmerzen verursachen kann.
Eine beidseitige Schwellung der Wangen und Kauschmerzen können so zusammen mit einer Mumpsinfektion auftreten, die unter jungen Männern eine Hodenentzündung verursachen kann und so zusammen mit Schmerzen am Nebenhoden auftreten.
Eine Berührungsempfindlichkeit am Nebenhoden und damit einhergehende Schmerzen, können neben den genannten Ursachen auch Infektionen der Haut des Hodensacks sein.
Eingewachsene Haarwurzeln entzünden sich leicht und sorgen gerade an einer schmerzempfindlichen Stelle wie dem Hodensack für starke Schmerzen.
Ansonsten sollte bei solchen starken Berührungsschmerzen auch an eine Hodendrehung oder einer anderen Irritation der zuführenden Nerven gedacht werden.
Schmerzen im Bereich des Hodens sollten immer abgeklärt werden und bedürfen sogar im Falle eines eingewachsenen Haarfollikels einer Therapie.
Schmerzen am Nebenhoden können nach der Ejakulation auftreten und sind in aller Regel nicht krankhaft. Dabei kommt es zu einem Gefäßkrampf der wegführenden Gefäße, sodass sich während der Erregung eine größere Blutmenge im Penis und in den Hoden befindet als im nicht erregten Zustand. Nach der Ejakulation weiten sich diese Gefäße für gewöhnlich wieder, sodass das Blut abfließt.
In einigen Fällen erfolgt die Weitung nicht sofort und es kommt zu einer anhaltenden Blutfüllung, die schmerzhaft verlaufen kann. Selten halten diese Schmerzen für einigen Stunden an und sollten dann von einem Arzt auf weitere abflussbehindernde Ursachen untersucht werden.
Diese Themen könnten Sie ebenfalls interessieren: