Der Blasenriss/ Blasenruptur ist definiert als ein Riss der Harnblase, welcher meist mit austretendem Urin in die umliegenden Bereiche einhergeht. Die medizinische Klassifizierung eines Blasenrisses erfolgt je nach Lokalisation der Verletzung.
Der Blasenriss ist definiert als ein Riss der Harnblase, welcher meist mit austretendem Urin in die umliegenden Bereiche einhergeht. Die medizinische Klassifizierung eines Blasenrisses erfolgt je nach Lokalisation der Verletzung.
In den meisten Fällen tritt ein Blasenriss im Zusammenhang mit einer Beckenfraktur auf. Solche Beckenfrakturen entstehen meist akut aufgrund eines Unfalls. Der Grund für die Ruptur der Blase liegt in Knochenanteilen, die durch die Blase dringen, und so einen Riss verursachen.
In anderen Fällen können jedoch auch stumpfe Traumata (zum Beispiel beim Autounfall durch den Anschnallgurt oder das Lenkrad) oder Quetschungen im Bauchbereich die Ursache für einen Blasenriss sein.
Desweiteren reißt die Blase, wenn Verletzungen durch Messer oder Schusswaffen im Unterbauch in der Blasengegend entstehen.
Ein spontaner Blasenriss ist relativ selten und kann bei Patienten auftreten, die durch andere Erkrankungen in diesem Bereich an einem Vorschaden leiden.
Ein Blasenriss tritt gehäuft nach einer akuten Verletzung auf. Personen, die an einem Blasenriss leiden, klagen über sehr starke Schmerzen. Diese Informationen erhält der Arzt in der Anamnese, also dem Gespräch mit dem Patienten.
Außerdem kann der behandelnde Arzt über einige Verfahren den Blasenriss diagnostizieren.
Hierfür werden bildgebende Verfahren verwendet, die auch „weiche“ Gewebsstrukturen gut wiedergeben können. Deshalb werden Personen, bei denen ein Verdacht auf einen Blasenriss vorliegt, in den meisten Fällen mit Sonographie (Ultraschall) untersucht und diagnostiziert.
In speziellen Fällen kann außerdem ein MRT-Gerät zur Diagnosesicherung genutzt werden, besonders dann, wenn andere Verletzungen nicht ausgeschlossen werden können.
Man unterscheidet insgesamt drei verschiedene Formen eines Blasenrisses. Unterschieden wird hierbei, wo der Riss in der Muskulatur der Blase vorliegt.
Die Blase wird von oben durch das Bauchfell (medizinisch: Peritoneum) von den sich in der Bauchhöhle befindenden Organen getrennt. Etwa 25% der Blasenrisse finden in diesem Bereich statt. Man bezeichnet das als intraperitonealen Blasenriss. Dieser Riss entsteht oft durch eine plötzliche Druckerhöhung im unteren Bauchbereich bei gefüllter Blase.
In den meisten Fällen jedoch tritt der Blasenriss unterhalb dieses Bereichs auf. Wenn ein Blasenriss in dem Teil der Blase entsteht, welcher nicht vom Bauchfell ausgekleidet ist, heißt die Diagnose extraperitonealer Blasenriss. Diese Verletzung ist eine häufige Begleiterscheinung eines Beckenbruchs und macht etwa 70% aller Blasenrisse aus.
Schlussendlich unterscheidet man diese Blasenrisse noch von dem sogenannten spontanen Blasenriss. Wenn die Blase durch andere Erkrankungen schon einen Vorschaden hat, kann es zu dieser Form der Ruptur kommen. Die Häufigkeit dieser Verletzung liegt jedoch unter 5% aller Blasenrisse.
Allgemein klagen Personen, bei denen ein Blasenriss vorliegt, über starke Schmerzen im unteren Bauchbereich, welche jedoch auch in andere Körperteile ausstrahlen können, vor allem in der Bauchgegend.
Druckempfindlichkeit im Bauchbereich ist außerdem ein häufiges Symptom. Typisch hierbei ist das Vorhandensein eines sogenannten „Loslassschmerz“. Dies kann getestet werden, indem die Hand tief in den Bauch gedrückt wird, und dann schnell zurückgezogen wird. Bei der zurückziehenden Bewegung empfinden die betroffenen Personen einen starken Schmerz.
Durch leichtes Tasten kann meist außerdem festgestellt werden, dass der Bauch sehr hart ist, was mit einer aufgrund des Blasenrisses angespannten Muskulatur in diesem Bereich zusammenhängt.
Durch den Riss gelangen Blutzellen in den Urin, welche sich beim Wasserlassen in rotem Urin zeigen.
Typisch ist außerdem, dass die betroffene Person nach einem Blasenriss nicht mehr in der Lage ist, den Urin zu halten.
Erfahren Sie mehr über die möglichen Ursachen von Blut im Urin.
Die Therapie eines Blasenrisses hängt grundsätzlich davon ab, wo der Riss lokalisiert ist.
Liegt eine intraperitonealer Riss vor (im oberen Teil der Blase), wird der Riss operativ behandelt. Sobald die Diagnose feststeht, wird in aller Regel eine Operation vorbereitet, bei der der vorliegende Blasenriss genäht wird. Danach wird ein Blasenkatheter eingesetzt, der die Blase zunächst entlasten soll.
Wenn ein extraperitonealer Blasenriss (im unteren Teil der Blase) vorliegt, hängt die Therapie stark von der Schwere der Verletzung ab. Bei einem starken Blasenriss muss dieser ebenfalls operiert werden, wogegen bei einer leichten Ruptur meist das Legen eines Blasenkatheters ausreicht, um die Blase zu entlasten.
Die Prognose nach einem Blasenriss hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab.
Zunächst einmal treten gefährliche Komplikationen deutlich häufiger bei intraperitonealen Blasenrissen auf, da Urin in die Bauchhöhle gelangen und dort Infektionen auslösen kann.
Es kann außerdem zu einer Urosepsis kommen, einer gefährlichen Komplikation, bei der Bakterien ins Blut gelangen.
Lesen Sie, was genau eine Urosepsis ist und wie man sie behandelt.
Prinzipiell ist es wichtig, einen Blasenriss frühzeitig zu erkennen und eine entsprechende Therapie rechtzeitig in die Wege zu leiten. Unter diesen Voraussetzungen ist die Prognose nach einem Blasenriss in aller Regel als gut zu bezeichnen.
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