Das Bauchfell ist Bestandteil des Bauchraumes und dient neben der luftdichten Abschließung und der Verschieblichkeit der innenliegenden Organe besonders der Bildung der Peritonealflüssigkeit, sowie der Immunabwehr.
Das Bauchfell (Peritoneum, griech. Peritonaion =das Ausgespannte) dient der luftdichten Abschließung des Bauchraumes und der darin befindlichen Organe.
Es wird nach seinen Strukturen in ein parietales und ein viszerales Blatt gegliedert und überzieht sämtliche Organe des Bauchraumes unterhalb des Zwerchfells bis zum kleinen Becken (die tiefste Stelle ist dabei der Douglas-Raum) . Zudem produziert es die Peritonealflüssigkeit und ist Teil der Immunabwehr.
Die Gesamtfläche des Bauchfells beträgt beim Menschen 1,6 bis 2,0 m2.
An der Vorderwand der Bauchhöhle unterhalb des Nabels befinden sich fünf Längsfalten, welche in der Chirurgie als Leitstrukturen genutzt werden.
Die drei mittig liegenden Strukturen stammen aus der Embryonalzeit und haben hier die drei großen Gefäße zum Blutaustausch zwischen Mutter und Kind dargestellt.
Die seitlich davon verlaufenden Strukturen enthalten die Arteria und Vena epigastrica inferioris, welche zur Blutversorgung der Bauchwand dienen.
Das Bauchfell wird nach seinen überziehenden Strukturen in ein viszerales und ein parietales Blatt gegliedert.
Diese Organe sind zudem an einem Aufhängeband, dem Meso, befestigt. Die Blätter des Bauchfells werden durch verschiedene Nerven versorgt.
Das viszerale Blatt wird hauptsächlich durch das vegetative Nervensystem innerviert. Teile des Bauchfells über Gallenblase und Leber werden durch den Nervus phrenicus innerviert.
Das parietale Blatt wird sensibel von den Spinalnerven und dem Nervus phrenicus innerviert und ist dadurch sehr schmerzempfindlich.
liegen im so genannten Subperitonealraum und stülpen sich von unten in das parietale Blatt des Bauchfells ein. An dieser Stelle wird das Bauchfell als Peritoneum urogenitale bezeichnet.
Das Bauchfell sezerniert und absorbiert Peritonealflüssigkeit.
Dies ist eine klare Flüssigkeit, welche als „Schmiermittel“ dient und die Verschieblichkeit der Organe gegeneinander ermöglicht.
Diese Verschieblichkeit ist besonders bei:
Die Menge der Flüssigkeit beträgt normalerweise nicht mehr als 50 ml.
Größere Mengen der Peritonealflüssigkeit sind pathologisch und werden als Aszites bezeichnet.
Dies ist ein häufiges Symptom bei
Eine zu geringe Produktion dieser Flüssigkeit verhindert ein reibungsloses Bewegen der Organe gegeneinander und kann zu Schmerzen oder auch Verwachsungen des Bauchfells führen.
Eine Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) ist eine lebensgefährliche Komplikation, welche nach Operationen oder Organperforation auftreten kann. Des Weiteren dient das Bauchfell der luftdichten Abschließung der Bauchorgane und der Immunabwehr.
Die Entzündung des Bauchfells, medizinisch Peritonitis genannt, ist ein entzündlicher Vorgang, welcher aufgrund unterschiedlicher Ursachen entstehen kann. Anhand der jeweiligen Ursache kann die Bauchfellentzündung in eine primäre sowie eine sekundäre Peritonitis eingeteilt werden.
Eine primäre Peritonitis macht nur einen sehr kleinen Teil der auftretenden Bauchfellentzündungen aus. Als solche wird die Entzündung bezeichnet, wenn diese auftritt, ohne dass eine Erkrankung anderer Organe des Bauchraums ihr vorausgeht.
Im Grunde kann jede Entzündung der Organe des Bauchraumes, welche in Kontakt mit dem Bauchfell kommen, eine Entzündung des Bauchfells verursachen. Ist dies der Fall, spricht man von einer sekundären Peritonitis. Am häufigsten tritt eine Bauchfellentzündung in Zusammenhang mit einer Blinddarmentzündung (Appendizitis) auf. Aber auch die Entzündung anderer Organe kann mit einer Entzündung des Bauchfells einhergehen, so zum Beispiel bei einer Entzündung der weiblichen Geschlechtsorgane. Eine sogenannte Divertikulitis ist eine weitere Ursache, weshalb sich das Bauchfell entzünden kann. Bei dieser Erkrankung tritt eine Vorwölbung eines Dickdarmteils auf und entzündet sich sowie das angrenzende Bauchfell. Wenn Bakterien aufgrund einer Darmverletzung in den Bauchraum gelangen, entzündet sich das Bauchfell mit großer Sicherheit.
Die Symptome einer Bauchfellentzündung werden nach Erkrankungsstatus unterschieden. Bei einer lokal auftretenden Bauchfellentzündung ist der Allgemeinzustand des Betroffenen kaum beeinträchtigt. Es kann zwar auch Fieber auftreten, steht jedoch selten im Vordergrund. Der Druckschmerz der betroffenen Region ist ein typisches Symptom der lokalen Bauchfellentzündung. Typisch ist außerdem eine sogenannte Abwehrspannung der Bauchmuskeln, welche durch Tasten des Bauches beurteilt werden kann.
Sollte jedoch eine sogenannte generalisierte Bauchfellentzündung vorliegen, ist der Allgemeinzustand des Betroffenen sehr stark beeinträchtigt. Es zeigt sich eine Schocksymptomatik, welche mit einem niedrigen Blutdruck, schnellem Pulsschlag und hohem Fieber einhergeht. Der Bauch zeigt eine Abwehrspannung sowie eine ausgeprägte Druckempfindlichkeit bei Berührung.
Eine akute Bauchfellentzündung sollte möglichst schnell von einem behandelnden Arzt diagnostiziert werden, damit eine spezifische Behandlung eingeleitet werden kann. Die Therapie der Bauchfellentzündung erfolgt immer operativ. So sollte während der Operation die Entzündung lokalisiert und wenn möglich entnommen werden, beispielsweise mit der Entfernung eines entzündeten Appendix. Idealerweise sollten außerdem alle Bakterienherde, die für die Entzündung des Bauchfells verantwortlich sind, entfernt werden. Meist erfolgt eine Begleittherapie, die vor allem die Gabe von Breitspektrumantibiotika einschließt, damit eine Vermehrung der Bakterien ausgeschlossen werden kann.
Die Durchführung einer Dialyse wird dann notwendig, wenn die Nieren ihrer Aufgabe der Blutreinigung nicht mehr gerecht werden können. Dies ist bei einem Nierenversagen der Fall. Da bestimmte Stoffe im Blut auftreten, welche unbedingt entfernt werden müssen, da sie sonst für den Körper giftig werden, muss in diesen Fällen das Blut künstlich gereinigt werden.
Eine Methode der künstlichen Blutreinigung stellt die sogenannte Bauchfelldialyse dar. Da das Bauchfell als eine Art Membran wirkt, die mit dem Blut verbunden ist, können hierüber bestimmte Substanzen, die im Blut vorkommen, entzogen werden, sowie bei Bedarf hinzugefügt werden. Hierfür wird eine Dialyseflüssigkeit verwendet, mit der das Bauchfell über einen Katheter umspült wird. Nach ein paar Stunden haben sich die für den Körper giftigen Stoffe in der Flüssigkeit angereichert und die Flüssigkeit muss ausgetauscht werden. Da die verwendete Flüssigkeit außerdem Zucker (Glukose) enthält, entzieht sie dem Körper Wasser, welches normalerweise auch über die Nieren ausgeschieden werden würde.
Der entscheidende Vorteil der Bauchfelldialyse gegenüber der Hämodialyse ist der, dass diese auch zuhause von dem Betroffenen selbst durchgeführt werden kann. Im Gegensatz dazu muss die Hämodialyse in einem Krankenhaus erfolgen und dauert ebenfalls mehrere Stunden.
Bauchfellkrebs, auch als Peritonealkarzinose bezeichnet, ist eine bösartige Tumorerkrankung, welche meist als Metastasen anderer Tumore auftritt. So metastasieren besonders Tumoren, welche Organe betreffen, die sich ebenfalls in der Bauchhöhle befinden und ein fortgeschrittenes Stadium erreicht haben, besonders häufig in das Bauchfell. Je nach Stadium der Erkrankung können Symptome auftreten, die für das Vorliegen eines Bauchfellkrebses sprechen. So können neben unspezifischen Symptomen, wie ein schlechter Allgemeinzustand, Gewichtsverlust und Schmerzen auch Symptome auftreten, die durch den wachsenden Tumor hervorgerufen werden. Vor allem Darmverschlüsse und eine größere Menge Bauchwasser können von einem wachsenden Tumor des Bauchfells ausgelöst werden. Die Therapieoptionen bei einem diagnostizierten Bauchfellkrebs sind sehr limitiert. Eine operative Entfernung der Tumoren ist meist nicht möglich und der Krebs spricht sehr schlecht auf eine konventionelle Chemotherapie an. Es existieren Methoden, mit deren Hilfe versucht wird, die Chemotherapie direkt in den Bauchraum zu leiten, damit diese besser gegen den Krebs wirken kann. Trotz dieser neuen operativen Verfahren ist die Prognose bei einem diagnostizierten Bauchfellkrebs als sehr schlecht einzustufen.
Tumore, welche im Bauchfell auftreten, entstehen zum großen Teil aus sogenannten Primärtumoren, die in anderen, umliegenden Organen der Bauchhöhle auftreten. So metastasieren besonders Tumore des Darms, Magens oder beispielsweise der Eierstöcke häufig in das Bauchfell. Es findet meist eine starke Streuung statt, womit gemeint ist, dass viele Metastasen existieren, die über das Bauchfell verteilt auftreten. Meist treten diese Metastasen erst im Spätstadium der zugrundeliegenden Primärtumoren auf, weshalb die Prognose der Heilung der Erkrankung sehr schlecht ist. Therapeutisch wird seit einigen Jahren eine intraoperative Chemotherapie durchgeführt, die einen größeren Effekt auf das Tumorwachstum als eine konventionelle systemische Chemotherapie hat. Die Diagnostik von Bauchfellmetastasen stellt sich als relativ schwierig dar, da die Metastasen mit den herkömmlichen bildgebenden Verfahren nur sehr schwer nachzuweisen sind. So werden die meisten Diagnosen bei der Feststellung des Primärtumors oder bei Routine-Nachsorgeuntersuchungen gestellt. Symptome, die den Allgemeinzustand beeinträchtigen, sowie, je nach Größe der Metastasen, auch Darmprobleme verursachen können, können ein Hinweis auf das Vorliegen von Bauchfellmetastasen sein.
Das Bauchfell (Peritoneum) ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Bauchraumes und dient neben der
Durch die sensible Innervation ist das parietale Blatt des Bauchfells sehr schmerzempfindlich und führt schon bei geringen Reizungen zu stärksten Schmerzen.
Die Entzündung des Bauchfells führt zum klinischen Bild des akuten Abedomens, welches einen brettharten Bauch bezeichnet. Die nicht beeinflussbare muskuläre Anspannung des Bauches wird durch die Reizung des Bauchfells ausgelöst.
Auch die Bildung von vermehrter Peritonealflüssigkeit ist Zeichen schwerer Erkrankungen und muss dringend diagnostisch erklärt werden.
So dient das Bauchfell nicht nur dem Schutz der Organe. Seine Funktionsfähigkeit stellt ein wichtiges diagnostisches Kriterium dar.
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