Das Zwerchfell erfüllt lebenswichtige Funktionen in unserem Körper. Es grenzt nicht nur den Brust- von Bauchraum ab und enthält damit wichtige Durchtrittsbereiche für Strukturen aus dem Brust in den Bauchraum und bzw. umgekehrt, es ist auch der wichtigste Atemmuskel, der bei Ausfall meist tödliche Folgen für den betroffenen Patienten hat.
medizinisch: Diaphragma
Das Zwerchfell ist eine Besonderheit der Säugetiere. Es ist eine drei bis fünf Millimeter dicke, kuppelförmige, muskulös-sehnige Platte, die den Brustraum (Thorax) vom Bauchraum (Abdomen) trennt und den wichtigsten Atemmuskel repräsentiert.
Aufbau:
Das Zwerchfell lässt sich gewebetechnisch (histologisch) in zwei Anteile gliedern. Die muskulären Anteile stammen von den Ursprüngen der Brustkorbmuskulatur an der unteren Brustwandaperatur. Sie vereinigen sich in einem zentralen Sehnenfeld (Centrum tendineum), welches den sehnigen Anteil darstellt.
Zur Orientierung wird der muskulöse Anteil des Diaphragmas in drei Abschnitte unterteilt:
Der muskulöse Anteil der Pars sternalis entspringt der Hinterfläche des Xiphoid-Fortsatz (Processus xiphoideus) und der Rektusscheide. Die Pars costalis entspringt dem Knorpel der unteren sechs Rippen am Rippenbogen. Der mittlere Anteil (Crus mediale) der Pars lumbalis entspringt den Lendenwirbelkörpern 1-3 und deren Zwischenwirbelscheibe; der seitliche Anteil (Crus laterale) entspringt unter anderem vom zweiten Lendenwirbelkörper, dem 1. Sehnenbogen der Psoasarkade (arkadenförmiger Sehnenstreifen des Musculus psoas major, Ligamentum mediale), dem 2. Sehnenbogen der Quadratusarkade (arkadenförmiger Sehnenstreifen des Musculus quadratus lumborum, Ligamentum laterale) und dem Rippenfortsatz des zweiten Lendenwirbelkörpers bis zur Spitze der 12. Rippe.
Die verschiedenen muskulären Anteile vereinigen sich beiderseits kuppelförmig zu einem sehnigen Zentrum und bilden damit die Abgrenzung zwischen Bauch- und Brustraum. Somit hat es enge nachbarschaftliche Beziehungen zu Organen der beiden Körperhöhlen. An der Oberseite, im Brustraum, grenzt rechts der rechte Lungenlappen und links der linke Lungenlappen und der Herzbeutel (Pericard) an, welcher mit dem sehnigen Zentrum des Zwerchfells verwachsen ist. An der Unterseite im Bauchraum grenzen rechts die Leber (mit ihrer Area nuda mit dem Zwerchfell verwachsen) und die rechte Niere und links der linke Leberlappen, der Magenfundus, die Milz und die linke Niere an das Zwerchfell an.
Zwischen den Muskelanteilen befinden sich dreieckige, von wenig Bindegewebe gefüllte Dreiecke: das Trigonum sternocostale (mittig, sogenannte Lareysche Spalte) im Pars sternalis und das Trigonum lumbocostale (beidseits, sogenanntes Bochdalek-Dreieck).
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Durchtrittsstellen des Zwerchfells/ Zwerchfelllücken:
Das Zwerchfell hat Öffnungen für den Durchtritt von Leitungsbahnen und Organverbindungen. Die folgende Übersicht gibt einen Überblick.
Zwerchfelllücke:
Foramen venae cavae (in Höhe des 8. Brustwirbelkörpers-BWK- im Centrum tendineum)
Hiatus oesophageus (in Höhe BWK 10)
Hiatus aorticus (in Höhe BWK 12/LWK 1)
Spalten im Crus mediale
Spalten zwischen Crus mediale und laterale
Trigonum sternocostale
Gefäßversorgung des Zwerchfells:
Oberhalb des Zwerchfells versorgen folgende Arterien das Zwerchfell mit sauerstoffreichem Blut: Arteria pericardiacophrenica dexter und sinister, die beiderseits der Arteria thoracica interna dexter und sinister entspringen, und die Arteria musculophrenica dexter und sinister, welche den Verlauf der Arteria thoracica interna fortführen. Ein Ast der Brustaorta, die Arteria phrenica superior, trägt ebenfalls zur Versorgung bei.
Unterhalb des Zwerchfells versorgt ein Ast der Bauchaorta, die Arteria phrenica inferior, das Zwerchfell. Der venöse Abfluss erfolgt über gleichnamige Venen.
Nervös wird das Zwerchfell durch den Nervus phrenicus aus dem Halsnervengeflecht (Plexus cervicalis) versorgt. Dabei erhält er Anteile aus den Rückenmarkssegmenten C3-5. (das „C“ steht für zervikal, also im Halsbereich gelegen). Ein alter Merkspruch dafür lautet: „Three, four, five, keeps the diaphragma alive!“
Die relative Lage des Zwerchfells ist klinisch relevant. Die topographischen Bezüge helfen bei der Orientierung im Brustkorb und bei der Interpretation von Röntgenbildern. Die Zwerchfellkuppeln sind hier deutlich zu erkennen. Aufgrund der Wölbung senkt sich zwischen der Brustwand und dem Zwerchfell ein Spalt des Brustfells (Pleura) ein, der Recessus costodiaphragmaticus. Ein weiterer Spalt entsteht unabhängig von der Zwerchfellwölbung zwischen den Rippen und der Brustbeinrückwand einerseits und Herzbeutelvorderwand andererseits. Bei tiefer Einatmung verlagert sich die Lunge in diese Reservespalten. Die Projektion des Zwerchfells auf den Rumpf hängt in allererster Linie von der Atemstellung ab. In der Ausatemstellung steht das Zwerchfell bis zur 4. Rippe hoch, bei maximaler Einatmung kann es rechts fast bis zur 7. Rippe abgesenkt werden. Der konkrete Zwerchfellstand ist aber weiterhin vom Konstitutionstyp, Alter und Geschlecht des Menschen abhängig. Zudem steht es wegen der asymmetrischen Lage des Herzens links tiefer als rechts. Bei Einatmung kommt es nicht nur zu einer Senkung des Zwerchfells, sondern auch zu einer Abflachung beider Kuppeln. Das Bewegungsausmaß des Zwerchfells lässt sich bei Inspiration anhand der Verschiebung des tastbaren Leberrandes abschätzen. Die Atemverschieblichkeit beträgt ca.sechs bis sieben Zentimeter. Am liegenden Menschen steht das Zwerchfell höher als am Stehenden aufgrund des Druckes der Bauchorgane. Am Leichnam steht das Zwerchfell wegen dem Tonusverlustes höher als am Lebenden bei Ausatmung (zu den Nachbarschaftsbeziehungen der Organe siehe oben).
Das Zwerchfell (Diaphragma) ist ein riesiger Muskel mit einem großen mittigen Sehnenansatz. Das Zwerchfell trennt den Bauchraum (Abdomen) von dem Brustkorb (Thorax) und ist ein sehr wichtiger Muskel für die Atmung im Allgemeinen. Vor allem bei der Einatmung (Inspiration) ist das Zwerchfell entscheidend, da es durch eine Muskelkontraktion einen Unterdruck erzeugt und dafür sorgt, dass die Bauchorgane nach unten gedrückt werden und somit mehr Platz für die in die Lunge einströmende Luft herstellt, so dass die Lunge die roten Blutkörperchen mit Sauerstoff beladen kann.
Somit findet mit jedem Atemzug eine Zwerchfellatmung statt, die lebenswichtig ist, um die Lungen und somit den kompletten Körperkreislauf ordentlich mit Sauerstoff und frischer Luft zu füllen.
Die Zwerchfellatmung wird häufig mit dem Begriff der Bauchatmung gleichgestellt. Bei der Zwerchfellatmung geht es letzten Endes nur darum, dass durch die Kontraktion des Zwerchfells mehr Platz für die Entfaltung der Lungen geschaffen wird und diese sich ein kleines Stück ausdehnen können. Da das Zwerchfell dabei nach unten drückt, werden die Bauchorgane in den Bauch verlagert und die Bauchdecke wölbt sich leicht vor. Dies kann man mit den Händen nachvollziehen, wenn man diese auf den Bauch legt und dann bewusst tief ein- und ausatmet. Dies bezeichnet man als Bauchatmung. Diese Form der Atmung ist durch die Zwerchfellatmung bedingt und wird deshalb mit dieser oft als Synonym verwendet.
Der Zwerchfellatmung steht die Brustatmung gegenüber, bei der das Zwerchfell nur minimal kontrahiert und sich der Brustkorb vor allem nach oben erweitert um den Lungen die nötige Ausdehnung zu ermöglichen, damit diese die frisch eingeatmete Luft aufnehmen können.
Beim Zwerchfellbruch oder der sogenannten Hernie verlagern sich Teile der Bauchorgane durch angeborene oder erworbene Schwachstellen in den Brustraum. Man bezeichnet diese Form der Brüche auch als innere Hernien, da sie von außen für den Arzt zum Beispiel nicht erkennbar sind.
Ein Zwerchfellbruch entstehen immer am Ort des geringsten Widerstandes – „Locus minoris resistentiae“. Diese bilden die natürlichen Durchtrittsstellen und die muskelfreien Anteile des Zwerchfells (Larey-Spalte, Bochdalek-Dreieck). Bei Erhöhung des intraabdominellen Drucks kann es zum Durchbruch von Bauchorganen in den Brustraum kommen.
Die Gefahr hierbei ist die Einklemmung von Eingeweideschlingen mit drohendem Darmverschluss. Folgen sind heftigste Bauchschmerzen unklarer Ursache. Hier ist eine schnelle Operation indiziert, da sonst Lebensgefahr besteht. Häufigste Bruch-und Eintrittspforte stellt mit 90% der Fälle der Hiatus oesophageus dar. Meistens „gleitet“ das Ende der Speiseröhre mit dem Mageneingang (Cardia) durch den Hiatus in den Brustraum (axiale Hiatushernie oder Gleithernie; etwa 85% aller Hiatushernien). Typische Beschwerden sind Sodbrennen, saures Aufstoßen und Druckgefühl hinter dem Brustbein nach dem Essen, bis hin zu Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und funktionellen Herzbeschwerden.
Angeborene Zwerchfellbrüche finden sich mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeiten von 1:2000 Geburten im Bochdalek- Dreieck. Ursache ist der nicht vollständige Verschluss des Zwerchfells in der embryonalen Entwicklung. Baucheingeweide treten hier hindurch und drücken auf das Herz und die Lunge. Eine rasche Operation ist auch in diesem Fall aufgrund von akuter Lebensgefahr notwendig.
Eine vorgeburtliche Ultraschalldiagnostik kann den Defekt anzeigen. Die Lokalisation findet sich fast immer links. Der Grund ist simpel: rechts sitzt die Leber. Eine Hernie im Trigonum sternocostale, also hinter dem Brustbein (Morgagnie, parasternale Hernie), ist möglich, jedoch viel seltener anzutreffen.
Lesen Sie mehr zum Thema Zwerchfellbruch.
Das Zwerchfell (Diaphragma) ist unser wichtigster Atemhilfsmuskel und unterstützt vor allem die Einatmung (Inspiration), da die Ausatmung (Exspiration) weitgehend passiv abläuft und keine Unterstützung der Muskulatur benötigt.
Da das Zwerchfell außerdem den Bauch (Abdomen) mit dem kompletten Verdauungstrakt (Gastrointestinaltrakt) von unserem Brustkorb (Thorax) trennt, sind Schmerzen im Bereich des Zwerchfells immer ernst zu nehmen. Meist handelt es sich bei den Schmerzen um harmlose Ursachen.
Ungeübte Sänger können ihr Zwerchfell durch eine Fehlbelastung überbelastet haben, da vor allem beim Singen die Muskulatur des Zwerchfells gebraucht wird. Auch lang anhaltende Lach-Anfälle können unter Umständen am nächsten Tag zu Schmerzen im Zwerchfell führen. Die Schmerzen sollten jedoch nur kurzzeitig auftreten und eher als unangenehm als wirklich als stark schmerzhaft empfunden werden.
Bei stärkeren Schmerzen im Zwerchfell kann es sich unter anderem um eine Zwerchfellentzündung handeln. Diese Erkrankung ist zwar äußerst selten, kann jedoch aufgrund einer Infektion, infolge einer (teilweisen) Verlagerung des Magens in den Brustkorb und des daraus resultierenden Austritts von Magensäure im Bereich des Zwerchfells oder aufgrund psychischer Belastung entstehen.
In letzterem Fall sind meist die Nerven, die das Zwerchfell versorgen, betroffen und führen zu einem starken Schmerzgefühl im Bereich des Zwerchfells.
Ist die Entzündung des Zwerchfells infektiös bedingt, kommt es meist neben den Schmerzen im Zwerchfell mit einhergehender Atemnot und Problemen beim Lachen und Laufen, zu Fieber, Gliederschmerzen und allgemeinen Unwohlsein. Da die Atemnot den Patienten sehr angreifbar macht, handelt es sich bei der Zwerchfellentzündung im späten Stadium um eine lebensbedrohliche Erkrankung. Um den Infekt einzudämmen, empfiehlt sich meist die Gabe von Antibiotika.
Sind die Schmerzen sehr stark und schränken sie das Atmen ein, sollte der Patient zusätzlich Schmerzmedikamente einnehmen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Zwerchfellentzündung
Neben der Zwerchfellentzündung kann jedoch auch eine Zwerchfellhernie für Schmerzen im Zwerchfell sorgen. Bei einer Zwerchfellhernie handelt es sich um eine Schwachstelle im Bereich der Muskeln oder Sehnen des Zwerchfells, durch welche die Verdauungsorgane (meist Speiseröhre oder Darm) in den Brustkorb verlagert werden. Dies kann zu starken Schmerzen, Atemnot, Unwohlsein bis hin zu Übelkeit und Erbrechen führen. Vor allem bei Patienten, bei denen die Speiseröhre samt Magen immer weiter in den Brustbereich rutscht, kommt es zu Sodbrennen und häufiger Übelkeit. Meist muss man eine Zwerchfellhernie nicht behandeln, nur wenn die Probleme zu stark werden, empfehlen sich Medikamente gegen Sodbrennen (Antazida, Protonenpumpenhemmer etc) oder im Zweifelsfall auch eine Operation.
Weitere Informationen dazu finden Sie auch auf unserer Seite Schmerzen am Zwerchfell.
Unter einem Zwerchfellkrampf versteht man ein plötzlich einsetzendes Zusammenziehen des Zwerchfelles, welches sich durch Schluckauf und starke Schmerzen im Oberbauch äußern kann. Als Ursachen können unter anderem ein Zwerchfellbruch oder eine Nervenreizung in Frage kommen.
Lesen sie mehr zu diesem Thema unter: Zwerchfellkrampf.
Das Zwerchfell (Diaphragma) unterstützt den Menschen entscheidend bei der Einatmung und trennt als große muskuläre und sehnige Platte den Brustkorb von dem Bauchbereich mit dem kompletten Verdauungstrakt.
Wenn das Zwerchfell eingeklemmt ist, handelt es sich um einen Zwerchfellbruch oder eine Zwerchfellhernie. Hierbei kommt es aufgrund einer Schwachstelle im Bereich der Muskeln und der Sehnen des Zwerchfells dazu, dass sich Anteile des Magendarmtraktes (meist die Speiseröhre, gegebenenfalls auch Magenanteile) durch das Zwerchfell hindurch nach oben in den Brustkorb verlagern. Dabei wird das Zwerchfell nur indirekt eingeklemmt. Eigentlich handelt es sich eher um eine Erweiterung einer physiologischen Öffnung im Zwerchfell. Da die Speiseröhre den Mund mit dem Magen verbindet und im Brustkorb liegt, muss sie durch das Zwerchfell hindurch. Deshalb ist das Zwerchfell keine durchgängige Platte, sondern weist Löcher auf; durch eine dieser Öffnungen (Hiatus oesophageus) zieht die Speiseröhre hindurch und mündet im Magen.
Wenn es aufgrund erhöhten Druckes im Bereich des Bauches (Abdomen) kommt, so dass das Loch, durch welches die Speiseröhre hindurchzieht, erweitert wird, kann es sein, dass der obere Teil des Magens (im seltenen Fall auch Anteile des Darms) in den Brustbereich rutschen und für Probleme sorgen.
Das Zwerchfell wird also nur indirekt eingeklemmt, es kann sich für den Patienten jedoch so anfühlen. Häufig kommt Sodbrennen, Übelkeit und teilweise sogar Erbrechen und Schmerzen im Bereich des Zwerchfells hinzu. In diesem Fall sollte der Patient entweder Medikamente gegen Sodbrennen (zum Beispiel Antazida oder Protonenpumpenhemmer) einnehmen oder über eine Operation nachdenken.
Das Zwerchfell (Diaphragma) ist der wichtigste Atemhilfsmuskel des Menschen und sorgt dafür, dass wir einatmen (inspirieren) können. Die Ausatmung (Exspiration) findet in Ruheatmung von alleine statt, wenn wir jedoch Sport betreiben und uns körperlich anstrengen, muss das Zwerchfell auch die Ausatmung unterstützen. Doch nicht nur bei der Atmung hat das Zwerchfell eine entscheidende Rolle. Auch beim Sprechen, aber vor allem beim Schreien oder beim Singen, ist das Zwerchfell enorm wichtig.
Da es sich beim Zwerchfell um einen großen Muskel mit einer sehnigen Platte in der Mitte handelt, kann es auch im Bereich des Zwerchfells zu Verspannungen kommen. Das Zwerchfell verspannt sich vor allem dann, wenn wir es überbelasten. Das kann zum einen bei einer enormen sportlichen Belastung der Fall sein, wenn der Patient sehr viel ein-und ausatmen musste und das Zwerchfell dadurch überbelastet hat, zum anderen kann es sein, dass nach einem lauten Streit oder längerem Singen das Zwerchfell verspannt, ähnlich einem Muskelkater.
Vor allem ungeübte Sänger können durch die falsche Beanspruchung des Zwerchfells dafür sorgen, dass das Zwerchfell verspannt. Hier empfiehlt es sich eine geeignete Gesangslehrerin aufzusuchen, um prophylaktische Übungen gezeigt zu bekommen.
Allgemein ist es harmlos, wenn das Zwerchfell verspannt ist und der Patient sollte vor allem zur Vorbeugung das nächste Mal ein geeignetes Atemtraining machen und sich bei häufig verspanntem Zwerchfell Rat bei einem Gesangslehrer, Stimmtrainer oder einem Physiotherapeuten suchen.
Das Zwerchfell (Diaphragma) wird beim Sprechen benötigt, vor allem dann, wenn wir lauter sprechen oder schreien. Ebenfalls sehr wichtig ist das Zwerchfell für Sänger und Sängerinnen aber auch für Flöten-Spieler oder allgemein für Bläser. Diese nutzen das Zwerchfell ständig in Form der Bauchatmung und brauchen daher ein gut trainiertes Zwerchfell.
Um das Zwerchfell zu trainieren ist es deshalb am wichtigsten die Bauchatmung zu trainieren. Vor allem im Stress vergessen viele Patienten auf eine gleichmäßige und ruhige dzu achten, stattdessen wird nur in den Brustkorb geatmet. Es ist jedoch wichtig die Bauchatmung und somit das Zwerchfell zu trainieren, da dies zum einen Verstopfungen (Obstipation) vorbeugt und zum anderen auch Zwerchfellbrüche (Hernien) verhindern kann.
Eine sehr gute Übung ist es, sich flach auf den Rücken zu legen, sich komplett zu entspannen und die Hände auf den Bauch zu legen. Nun sollte man tief in den Bauch ein- und auszuatmen. Dies kann man mithilfe der Hände, die auf dem Bauch liegen, kontrollieren. Beim Ausatmen sollte der Bauch etwas flacher werden, beim Einatmen sollte der Bauch sich nach außen vorwölben.
Um das Zwerchfell auch im Büro trainieren zu können ohne sich hierbei vor dem Kollegen flach auf den Boden zu legen, kann man auch im Sitzen, bei geradem Rücken und gerader Kopfhaltung die Hände auf den Bauch legen und nun erneut versuchen in den Bauch zu atmen und dabei die Atembewegungen mitverfolgen. Diese beiden Übungen sollten helfen, das Zwerchfell zu trainieren und sind vor allem für Musiker und Sänger von großer Bedeutung.
Durch eine Infektion, aber auch durch hohe psychische Belastung, kann es zu einer Zwerchfellentzündung (Diaphragmatitis) kommen. Allgemein ist eine Zwerchfellentzündung äußerst selten, da sie jedoch mit starken Schmerzen und demzufolge auch starken Einschränkungen verbunden ist, sollte sie nicht unterschätzt werden.
Wichtig ist es, vor allem daran zu denken, dass eine Zwerchfellentzündung selten als Primärerkrankung auftritt, sondern, dass meist eine Infektion oder Beschwerden im Verdauungstrakt (Magen und Darm) vorausgehen. Vor allem bei dem allgemein bekannten Sodbrennen (Refluxösophagits) kann es durch die saure Magensäure, die eventuell Kontakt mit dem Zwerchfell bekommt, zu einer Zwerchfellreizung kommen. Durch diese Reizung ist das Zwerchfell sehr viel leichter durch infektiöse Erreger angreifbar und es kann somit schneller zu einer Zwerchfellentzündung kommen.
Eine weitere, aber äußerst seltene Ursache, ist der Befall mit Trichinen. Hierbei handelt es sich um Fadenwürmer, die beispielsweise durch den Verzehr rohen Fleisches in den Körper gelangen, via Blutstrom in den Bereich des Zwerchfells kommen und dort eine Zwerchfellentzündung auslösen können.
Die Symptome einer Zwerchfellentzündung sind charakteristisch immer mit starken Zwerchfellschmerzen verbunden. Da das Zwerchfell besonders bei der Einatmung (Inspiration) benötigt wird, ist diese besonders schmerzhaft. Zusätzlich kann das Lachen, Husten oder auch lautes Reden zu stärkeren Schmerzen führen, sodass die Patienten zum einen flacher atmen und zum anderen häufig eine Schonhaltung einnehmen (leicht vornübergebeugt), um das Zwerchfell zu entlasten. Neben den Schmerzen kann es vor allem bei einer Infektion durch Parasiten zu einem Fieberanstieg kommen.
Eine Zwerchfellentzündung kann zum einen über bildgebende Verfahren diagnostiziert werden, zum anderen besteht die Möglichkeit dem Patienten Blut abzunehmen, um die Art der Krankheitserreger, sowie das Ausmaß der Zwerchfellinfektion zu bestimmen. Je nach Infektionsursache kann man spezifische Medikamente (Antiinfektiva) geben und gegebenenfalls Schmerzmedikamente, damit der Patient wieder beschwerdefrei atmen kann und auch ohne Probleme wieder lachen und vor allem husten kann, da letzteres ein unter Umständen lebenswichtiger Reflex ist.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema: Zwerchfellentzündung
Das Zwerchfell erfüllt lebenswichtige Funktionen in unserem Körper. Es grenzt nicht nur den Brust- von Bauchraum ab und enthält damit wichtige Durchtrittsbereiche für Strukturen aus dem Brust in den Bauchraum und bzw. umgekehrt, es ist auch der wichtigste Atemmuskel, der bei Ausfall meist tödliche Folgen für den betroffenen Patienten hat.
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