Die häufigste Form der Rippenschmerzen ist bedingt durch den Rippenbruch. Weitere Rippenschmerzen entstehen durch das Tietze-Syndrom, bei dem sich das Brustbein entzündet. Diese Form der Rippenschmerzen ist jedoch sehr selten. beim Morbus Bechterew können Rippengelenke verknöchern und ebenfalls zu Rippenschmerzen führen.
Der Mensch besitzt insgesamt 12 Rippenpaare, von denen die oberen sieben Paare über jeweils einen Rippenknorpel direkt mit dem Brustbein in Verbindung stehen. An der Wirbelsäule sind die Rippen über die Rippenwirbelgelenke mit den Wirbelkörpern verbunden. An der Innenseite der Rippenunterkante verlaufen Nerven und Gefäße.
Informieren Sie sich hier zum Thema: Eingeklemmter Nerv an den Rippen
Rippenschmerzen können also entweder von den Rippen oder ihrem knorpeligen Anteil ausgehen. Die Ursache von Rippenschmerzen kann also von den Gelenken und den dortigen Bändern herkommen oder durch die Nerven ausgelöst werden, die sehr nah an den Rippen verlaufen.
Da Schmerzen aber meist sehr uncharakteristisch sind, kommen neben den orthopädischen Ursachen auch entzündliche oder andere Erkrankungen als Ursache in Betracht. Hinweise auf nicht-orthopädische Ursachen der Rippenschmerzen sind weitere Symptome.
Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Lesen Sie mehr hierzu auch unter: Schmerzen zwischen den Rippen
Die häufigste Erkrankung und Ursache der Rippenschmerzen ist der Rippenbruch (Rippenfraktur).
Bei dem Rippenbruch handelt es sich um eine häufige Verletzung im Bereich des Brustkorbes. Dabei werden eine oder mehrere Rippenknochen verletzt. Von einer Rippenserienfraktur spricht man bei einem Bruch von mehr als drei Rippen.
In den meisten Fällen kommt es zu einem Rippenbruch durch ein Sturzereignis mit direktem Anprall.
Typische Symptome dabei sind Schmerzen über der betroffenen Rippe, die beim tiefen Ein- und Ausatmen, Husten und bei Bewegung stärker werden. Neben Rippenschmerzen zeigt sich häufig ein Hautemphysem über der Fraktur und gelegentlich kann man bei Druckausübung auf den Bruch ein Knirschen hören.
Ähnliche Symptome kann allerdings auch eine Rippenprellung (Rippenkontusion) verursachen, die in den meisten Fällen eher durch ein stumpfes Trauma ausgelöst wurde.
Einfache Rippenbrüche werden normalerweise rein konservativ behandelt und heilen komplikationslos ab.
Lesen Sie mehr zum Thema: Schmerzen beim Rippenbruch
Das Zwerchfell ist ein Atemmuskel und trennt anatomisch den Brustkorb (Thorax) vom Bauchraum. Bei einem Zwerchfellbruch (Zwerchfellhernie) kommt es zu einer vergrößerten Öffnung im Zwerchfell, durch die - je nach Lokalisation des Bruchs – Bauchorgane in den Brustkorb drängen.
Am häufigsten ist der Zwerchfellbruch an der Stelle zu finden, wo die Speiseröhre (Ösophagus) in den Bauchraum bzw. Magen führt. Dort befindet sich also schon von Natur aus eine Öffnung. Wenn sich diese weitet, kann zum Beispiel der Magen, wenn er stark gefüllt ist, durch die vergrößerte Öffnung in den Brustkorb rutschen.
Da der Magen unterhalb des linken Rippenbogens liegt, können bei einem Zwerchfellbruch in diesem Bereich Schmerzen wahrgenommen werden, wenn der Magen in dem Spalt eingeklemmt wird.
Je nachdem wie groß der Bruch und der Anteil von Bauchorganen im Brustkorb ist, kann die Lunge verdrängt werden, sodass neben Druck- und Rippenschmerzen Symptome wie Atemnot auftreten können.
Eine Operation des Zwerchfellbruchs erfolgt nur, wenn dieser erhebliche Beschwerden verursacht.
Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Zwerchfellbruch
Bei einer Schwangerschaft werden die Bauchmuskeln, die an den Rippen ansetzen, durch den zunehmenden Platzbedarf des ungeborenen Kindes immer weiter gedehnt. Diese Dehnung übt einen dauerhaften, stärker werdenden Zug auf die Rippen aus, vor allem im Bereich des Rippenbogens.
Die auf diesem Wege entstehenden Schmerzen treten meist plötzlich und über den Tag verteilt immer wieder auf.
Etwa ab dem achten Schwangerschaftsmonat steht der oberste Pol der Gebärmutter häufig im Bereich des Rippenbogens und übt so einen Druck auf den Brustkorb aus, der Schmerzen an den Rippen verursachen kann.
Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Lesen Sie mehr hierzu unter: Schmerzen an den Rippen in der Schwangerschaft
Beim Husten wird Luft explosionsartig aus der Lunge ausgestoßen, um beispielsweise Fremdkörper oder Schleim aus den Atemwegen zu entfernen. Während dieses Prozesses werden die Muskeln der Brustkorbwand gebraucht, um den Brustkorb und damit die Lunge quasi „auszudrücken“. Da ein Hustenstoß die schnellste Bewegung ist, die ein Mensch vollführen kann, sind viele verschiedene Muskelgruppen des Brustkorbes beteiligt.
Die beteiligten Muskelgruppen müssen einen großen Kraftakt vollbringen, um die nötige Geschwindigkeit der Anspannung zu erreichen. Patienten mit chronischem oder länger andauerndem Husten, der beispielsweise im Rahmen einer Bronchitis auftreten kann, haben häufig Schmerzen im Brustkorb, weil die Muskeln der Thoraxwand durch das ständige Husten überlastet sind.
Diese muskulären Schmerzen können leicht mit Rippenschmerzen verwechselt werden, weil die zum Husten benutzten Muskelfasern an der Thoraxwand jeweils zwischen den Rippen verlaufen. Andere Muskelgruppen wie die Brustmuskulatur oder die Rückenmuskulatur werden auch zum Husten benötigt und setzen teilweise an den Rippen an.
Eine eindeutige Unterscheidung zwischen Rippenschmerzen und Muskelschmerzen am Ansatzpunkt des Muskels an der Rippe ist schwierig. In selteneren Fällen kann bei Patienten mit Osteoporose oder bei Krebspatienten mit Metastasen in den Rippen ein starker Husten auch zu einem Rippenbruch führen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Es gibt einige bösartige Tumoren, die durch Absiedlung von Krebszellen Knochenmetasen verursachen können. Beispiel dafür sind Brustkrebs, Prostatakrebs, das Bronchialkarzinom und Nierenzellkarzinom.
Die Tumorzellen können neben anderen Knochen auch die Rippen befallen und dort zu Veränderungen der Knochenstruktur führen.
Knochenmetastasen in den Rippen rufen verschiedene Symptome hervor, insbesondere Schmerzen. Die Betroffenen beschreiben die Rippenschmerzen häufig als tiefbohrend. Die Schmerzen liegen typischerweise dauerhaft vor und bessern sich nicht in Ruhephasen. Das führt zu einer deutlichen Abnahme der Lebensqualität.
Des Weiteren können Knochenmetastasen pathologische Frakturen verursachen, also die Entstehung von Knochenbrüchen ohne Gewalteinwirkung auf die Knochen. Metastasen in den Rippen bereiten den Erkrankten oft großes Leid, sodass eine adäquate Schmerztherapie dringend indiziert ist, um die Beschwerden so gut wie möglich zu lindern.
Eine Gürtelrose (Herpes zoster) entsteht durch die erneute Aktivierung von Varizellen-Viren. Diese Viren sind für Windpocken im Kindesalter verantwortlich und können nach dieser Infektion in den Nerven des Rückenmarks verweilen. Wenn eine Schwächung des Immunsystems (z.B. im höheren Alter, durch Krebserkrankungen, HIV etc.) besteht, können diese Viren wieder aktiviert werden und eine Entzündung der Nervenenden auslösen.
Dies äußert sich in starken Schmerzen und tritt meist nur auf einer Körperhälfte auf. Begleitet werden die Schmerzen von ausgebreiteten Hautausschlägen und Bläschen, was oftmals im Bereich von der 5. bis 7. Rippe in Erscheinung tritt.
Daher werden die Schmerzen der Gürtelrose oftmals fälschlicher als Rippenschmerzen wahrgenommen. Therapiert werden sollte auf jeden Fall mit Ibuprofen gegen die Schmerzen und bei großflächiger Gürtelrose mit einem antiviralen Medikament wie Aciclovir.
Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Gürtelrose
Das Rippenfell (Pleura parietalis) und das Lungenfell (Pleura viszeralis) sind dünne Häute und werden von einem kleinen, flüssigkeitsgefüllten Spalt getrennt. Alles zusammen wird als Pleura bezeichnet. Das Rippenfell kleidet den Brustkorb von innen aus, das Lungenfell liegt außen um die Lunge herum.
Diese Häute dienen vor allem der Atmung und sorgen für ein problemloses Gleiten der Häute gegeneinander, wenn sich zum Beispiel Brustkorb und Lunge bei der Einatmung weiten. Bei einer Rippenfellentzündung (Pleuritis) kommt es zur Entzündung dieser Häute.
Eine Rippenfellentzündung tritt meist als Folge von anderen Erkrankungen wie einer viralen oder bakteriellen Lungenentzündung, Bronchitis, Tuberkulose oder auch Lungenkrebs auf.
Da das entzündete Rippenfell am Brustkorb anliegt, können neben Symptomen wie Fieber, Husten und Abgeschlagenheit auch Rippenschmerzen auftreten, die über den ganzen Brustkorb zu spüren sein können. Die Rippenschmerzen werden meist während der Atmung verstärkt. Die Behandlung der Pleuritis erfolgt je nach Ursache.
Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Rippenfellentzündung
Bei Patienten mit einem Morbus Bechterew verknöchern die Rippengelenke im Rahmen ihrer Erkrankung. Dadurch können Atemprobleme und Rippenschmerzen entstehen.
Weitere ausführliche Informationen hierzu lesen Sie unter: Morbus Bechterew - Ursachen,Symptome und Therapie
In seltenen Fällen kommt es zu Rippenschmerzen durch eine Entzündung des Rippen-Brustbein-Gelenkes (Sternocostalgelenk) der 2.-4. Rippe unklarer Ursache.
Die Erkrankung äußert sich durch Schmerzen in den Gelenken. Diese Erkrankung wird auch als Tietze-Syndrom oder Chondroosteopathia costalis bezeichnet. Eine regionale Durchblutungsstörung oder mechanische Reizfaktoren werden vermutet.
Behandelt wird mit Schmerzmitteln, die Prognose ist gut: Die Schwellungen heilen selbstständig in einem Zeitraum mehrerer Tage bis Monate ab.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Tietze-Syndrom
In seltenen Fällen kann eine Halsrippe voll ausgebildet sein. Dadurch können bei Armhebebewegungen Nerven und Gefäße des Arms eingeklemmt werden. Folge sind Gefühlsstörungen, Durchblutungsstörungen, ggf. auch Lähmungen des Armes bei Überkopfbewegungen. Dieses Krankheitsbild nennt man Thoracic Outlet Syndrom (TOS).
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Thoracic outlet Syndrom
Isoliert vorkommende Rippenschmerzen sind kein Symptom von Lungenkrebs und sollten keine Panik verursachen.
Beschwerden wie Husten, Atemgeräusche, Brustschmerzen und Schwierigkeiten beim Atmen sind signifikante Hinweise auf eine Erkrankung des Atemwegapparats.
Ungeachtet dessen können Rippenschmerzen ein Symptom bei einem metastasierten Lungenkarzinom (bösartige Neubildung in der Lunge) sein. Dabei können sich Skelettmetastasen in den Rippen absiedeln und Rippenschmerzen sowie pathologische Rippenbrüche hervorrufen.
Mit dem nächsten Artikel sind Sie gut mit den Anzeichen des Lungenkrebses aufgeklärt. Lesen Sie mehr hierzu unter: Wie erkennt man Lungenkrebs?
Schmerzen der oberen Rippenpaare eins bis vier im Bereich ihres Ansatzpunktes am Brustbein können mit einer Schwellung einhergehen und werden dann als Tietze-Syndrom bezeichnet. Ursache für diese seltene Form der genau zu lokalisierenden Rippenschmerzen vorne am Brustbein (Sternum) ist eine Entzündung eines oder mehrerer Rippen-Brustbein-Gelenke (Sternokostalgelenke).
Nach einem Unfall oder Sturz plötzlich auftretende Schmerzen der Rippen vorne können Hinweis für einen Bruch des Brustbeins oder einer Rippe bzw. einer Rippenprellung sein.
Außerdem kann eine Schwangerschaft ursächlich für Rippenschmerzen sein.
Rippenschmerzen an der rechten oder linken Seite des Brustkorbes (Thorax) können durch einen Muskelfaserriss zwischen den Rippen bei chronischem Husten ausgelöst werden, der die Muskeln der Thoraxwand dauerhaft beansprucht und überlastet.
Auch eine Fehlhaltung oder Fehlbelastung beim Sport kann Muskelschmerzen im Bereich der Rippen auslösen. Betroffen sein können an der rechten und linken Seite des Brustkorbes der Musculus latissimus dorsi (breitester Rückenmuskel), der häufig in besonderer Form durch Krafttraining vergrößert werden soll, oder der Musculus serratus anterior (vorderer Sägezahnmuskel).
Nach einem Unfall mit Aufprall auf der nun schmerzenden Seite wäre bei Rippenschmerzen an einer Seite des Brustkorbes auch an eine Rippenprellung oder einen Rippenbruch zu denken. Ein Rippenbruch sollte bei Verdacht durch eine Röntgenaufnahme ausgeschlossen werden, eine Rippenprellung wird durch die Einnahme von Schmerzmitteln behandelt.
Dieses Thema könnte für Sie auch interessant sein: Rechtsseitige Rippenschmerzen - Was habe ich?
Ursache für Rippenschmerzen hinten am Rücken ist in vielen Fällen eine Blockade der Rippenwirbelgelenke. Die Rippenwirbelgelenke können durch eine Fehlbelastung oder Fehlhaltung des Brustkorbes blockiert und in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt werden.
Auslöser für eine Rippenblockade können das einseitige Tragen einer schweren Tasche, eine falsche Körperhaltung bei der Schreibtischarbeit, eine verspannte Rücken- oder Brustmuskulatur, zu schnelle Drehbewegungen des Oberkörpers beim Sport oder die Blockade eines Brustwirbels sein.
Fehlen der Wirbelsäule die ihr eigenen Krümmungen (Lordose und Kyphose) oder sind diese zu flach, kann dies auch zu einer Rippen- oder Brustwirbelblockade führen.
Die Schmerzen bei einer Rippenblockade sitzen hauptsächlich im Bereich des Übergangs zur Wirbelsäule, können aber auch in die Seiten des Brustkorbs ausstrahlen oder sich sogar bis nach vorne zum Brustbein ziehen. Weitere Symptome können je nach blockierter Rippe Schmerzen in der Halswirbelsäule, in der Schulter oder im Arm sein.
Die Schmerzen einer Rippenblockade sind immer atemabhängig, da bei jedem Atemzug die Rippen in den beiden Rippenwirbelgelenken gedreht werden, um die Entfaltung des Brustkorbes und der Lunge zu ermöglichen. Beim Husten, Niesen, Bewegen des Armes der betroffenen Seite oder bei Druck auf den Brustkorb können sich die Schmerzen einer Rippenblockade verstärken.
Die Behandlung einer Rippenblockade besteht aus dem sogenannten „Einrenken“ und anschließenden Bewegungsübungen, die die Beweglichkeit fördern und die Muskulatur stärken sollen. Zeitweise kann die Einnahme von Schmerzmitteln sinnvoll sein.
Wichtig zu wissen ist, dass die Symptome einer Rippenblockade der Blockade eines Brustwirbels ähneln können, weshalb eine ausführliche körperliche Untersuchung vor dem Einrenken stattgefunden haben sollte.
Lesen Sie hierzu auch unser Thema: So löst man eine Rippenblockade richtig
Schmerzen direkt unter der Brust können Rippenschmerzen sein, die wiederum durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden können (Rippenblockade, Wirbelblockade, Muskelverspannung, Rippenprellung etc.). Schmerzen im Brustbereich können aber auch durch eine Entzündung der Brustdrüse (Mastitis) verursacht werden.
Schmerzen, die nicht unter der Brust sondern unterhalb des Brustkorbes verspürt werden, haben ihre Ursache häufig in einer Erkrankung im Bauchraum. Möglich ist ein Zurückfließen von Mageninhalt in die Speiseröhre (Ösophagus), das als Sodbrennen im Bereich zwischen den Rippenbögen wahrgenommen werden kann.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schmerzen unter der Brust
Neben direkten Verletzungen an den Rippen können Rippenschmerzen beim Atmen auch durch Reizungen oder Verletzungen von Muskeln und Nerven bedingt sein, die an der Hebung und Senkung des Brustkorb beteiligt sind. Daher ist es für den Laien oftmals schwierig zu differenzieren, welchen Ursprung die Schmerzen haben.
Kommen neben den Rippenschmerzen auch Husten (mit oder ohne Auswurf), Halsschmerzen, Müdigkeit und Fieber dazu, kommen eine Bronchitis oder Lungenentzündung als Ursache in Frage.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Schmerzen beim Atmen unter den Rippen
Treten Rippenschmerzen bei Bewegung auf, kann es sich um verschiedene Ursachen handeln. Zum einen ist eine falsche Bewegung, die zu einer Muskelzerrung führt als Grund möglich. Auch können sich Rippen und Brustwirbel durch zum Beispiel falsches Heben verklemmen, was sich in Rippenschmerzen äußern kann.
Zum anderen können Verletzungen wie Prellungen oder Brüche an den Rippen für Rippenschmerzen während der Bewegung verantwortlich sein.
Sollten wiederkehrend bei Bewegung besonders hinter dem Brustbein und auf der linken Seite Rippenschmerzen auftreten, die in Ruhe wieder verschwinden, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Hierbei könnte es sich um eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße (Koronare Herzkrankheit) handeln, die unbedingt behandelt werden muss.
Rippenschmerzen nach dem Sport haben meist muskuläre Verspannungen als Ursache. Hierbei können entweder die Muskeln zwischen den Rippen oder auch die Bauchmuskulatur Rippenschmerzen verursachen.
Die Überlastung der Muskulatur während des Sports durch zu anstrengendes Training und fehlende Atemtechnik kann zu Schmerzen führen, die nach dem Sport anhalten. Besonders sind die Schmerzen dann beim Einatmen zu spüren, da die verspannte Muskulatur eine Weitung des Brustkorbs nicht zulässt.
Daher sollte man darauf achten, das Training dem jeweiligen Fitnessniveau anzupassen, sodass die Muskulatur während des Sports nicht verkrampft. Auch ist es möglich, dass eine nicht ausreichende Dehnung nach dem Sport zu Verspannungen und Muskelkater führt.
Beim Kraftsport kann es passieren, dass durch eine falsche Bewegung oder zu starke Belastung ein Zwischenrippennerv gereizt oder eingeklemmt wird. Man spricht dann von einer Interkostalneuralgie, bei der es zu Rippenschmerzen kommt, die nach dem Sport und eventuell noch mehrere Tage bis Wochen danach anhalten.
Rippenschmerzen äußern sich generell in Bruskorbschmerzen. Diese Schmerzen können entweder dauerhaft (chronisch) oder plötzlich (akut) auftreten.
Als chronische Rippenschmerzen werden wiederkehrende und länger als sechs Monate anhaltende Schmerzen bezeichnet. Sie können außerdem in der Intensität variieren.
Rippenschmerzen, die direkt von den Rippen ausgehen, haben meist eine Prellung oder einen Bruch als Ursache. Somit ist der Schmerz auch gut lokalisierbar und meist an einer bestimmten Stelle spürbar.
Besonders schmerzhaft werden Rippenprellung oder –bruch empfunden, wenn tief eingeatmet oder gehustet wird oder wenn äußerer Druck auf die schmerzende Stelle ausgeübt wird. Sind umliegende Strukturen wie Muskeln oder Nerven betroffen, kann auch hier meist ein stechender lokalisierbarer Schmerz ausgemacht werden.
Gehen die Rippenschmerzen von inneren Organen wie Herz, Lunge oder oberen Bauchorganen aus, ist der Schmerz meist dumpf und diffus, also nicht genau lokalisierbar.
Allgemein gehen Rippenschmerzen oftmals mit einem Beklemmungs- oder Engegefühl einher, das besonders bei der Einatmung zu spüren ist.
Aber auch bei einer schweren Erkältung kann durch ständiges Husten ein Muskelkater der Muskulatur im Brustkorbbereich verursacht werden. Dadurch können auch Schmerzen während des Hustens auftreten.
Mehr hierzu auf unserer Seite: Rippenschmerzen beim Husten
Rippenschmerzen können mit Rückenschmerzen einhergehen. Dabei können die Rippenschmerzen unter anderem durch Rückenprobleme ausgelöst werden, zum Beispiel, wenn ein Rippen-Wirbel-Gelenk ausgerenkt ist.
Weitere mögliche Ursachen im Bereich des Rückens sind akute Erkrankungen wie ein Bandscheibenvorfall, Fehlbildungen, zum Beispiel Skoliose, und muskuläre Ursachen.
Muskelzerrungen im Rücken können sowohl Rücken- als auch Rippenschmerzen verursachen. Eine Muskelzerrung ist ein häufiges Krankheitsbild, das typischerweise im Rahmen sportlicher Überbelastung entsteht.
Bei Rippen- und Rückenschmerzen empfiehlt sich ein Besuch beim Orthopäden, um die richtige Diagnose zu finden.
Gelegentlich können Rippenschmerzen gemeinsam mit einer Atemnot auftreten.
Eine mögliche Ursache für das Vorkommen beider Beschwerden ist das sogenannte Tietze-Syndrom - eine Chondropathie des Rippenknorpels am Ansatz des Brustbeins.
Bei dieser Erkrankung unbekannter Ursache leiden die Betroffenen unter einer stark druckschmerzhaften Schwellung im Bereich des vorderen Brustkorbes. Die Rippenschmerzen kommen plötzlich, können bis in die Arme ausstrahlen und eine Atemnot auslösen.
Eine weitere mögliche Ursache für das Vorkommen von Rippenschmerzen und Atemnot ist eine Rippenfellentzündung. Eine schwere Rippenfellentzündung verursacht eine ausgeprägte Flüssigkeitsansammlung im Brustkorb, die sogar zu Atemnot führen kann. Atemnot ist ein ernstes Symptom, das unbedingt abklärungsbedürftig ist.
Mehr rund um dieses Thema lesen Sie im nächsten Artikel unter: Ursachen von Atemnot
Verspannungen entstehen typischerweise durch eine Überbelastung der Muskulatur.
Viele verschiedene Muskelgruppen haben ihren Ansatz ganz oder teilweise an den Rippen. Zu nennen sind die Brust- und Rückenmuskeln, aber auch die Bauchmuskeln sind an den Rippen befestigt.
Durch Fehlbelastungen oder eine falsche Körperhaltung können diese Muskeln verspannen und sich verkürzen, wodurch ein dauerhafter Zug auf den Ansatzpunkt an der Rippe ausgeübt wird. Dieser Zug kann Schmerzen im Bereich der betroffenen Rippe verursachen, aber auch in den Verlauf des Muskels ausstrahlen und deshalb die genaue Lokalisation erschweren.
Weitere mögliche Ursachen sind Blockierungen in der Wirbelsäule oder in den Rippengelenken, eine Überbelastung der Muskulatur beim Sport und Fehlhaltungen.
Verspannungen der Rippen- und Rückenmuskulatur können starke Rippenschmerzen auslösen, die meistens beim Ein- und Ausatmen, Husten und Pressen schlimmer werden.
Haben sie mehr Interesse an diesem Thema? Lesen Sie mehr hierzu unter: Verspannungen
Insbesondere linksseitige Rippenschmerzen können mit Magenschmerzen einhergehen.
Die Symptome können ein Hinweis auf eine Magenerkrankung, Bauchspeicheldrüsenerkrankung oder einen Herzinfarkt sein, da ein Herzinfarkt nicht immer mit den typischen Beschwerden einhergeht. Insbesondere bei Frauen kann sich ein Herzproblem mit Schmerzen im Oberbauch äußern.
Wenn Magenschmerzen und Rippenschmerzen gemeinsam auftreten, sollte man den Arzt aufsuchen, um die Ursache zu finden und zu behandeln.
Mehr Informationen zu diesem Thema lesen Sie unter: Magenschmerzen - Symptome, Ursachen und Therapie
Um herauszufinden, wo die Rippenschmerzen herkommen, müssen verschiedene Ursachen ausgeschlossen werden. So kann eine äußere Betastung der Rippen schon wegführend sein, wenn es sich um einen Rippenbruch handelt. Auch die Inspektion des Körpers kann Aufschluss geben, wenn die Rippenschmerzen zum Beispiel durch eine Körperfehlhaltung oder Verspannung ausgelöst werden.
Röntgenaufnahmen können einerseits einen Rippenbruch darstellen, andererseits können so auch zum Beispiel Lungenentzündungen, die besonders beim Husten und Einatmen Rippenschmerzen verursachen können, im Röntgenbild gesehen werden.
Am wichtigsten ist allerdings eine genaue Anamnese, aus der sich schon viele Ursachen ausschließen lassen können. Wie unten gegliedert, lassen sich anhand von Informationen zu der Lokalisation der Schmerzen und eventuellen Begleitsymptomen bereits die Ursachen der Schmerzen stark eingrenzen.
Je nachdem, welche Erkrankung den Rippenschmerzen zugrunde liegt, muss diese entsprechend therapiert werden. Ist ein Rippenbruch vorhanden, steht die Schmerztherapie im Vordergrund, ist es ein komplizierter Bruch, wird gegebenenfalls eine OP nötig.
Interkostalneuralgie, Verspannungen und Zerrungen werden ebenfalls mit Schmerzmitteln wie NSAR (Ibuprofen oder Diclofenac) behandelt. Außerdem sollte eine sanfte Stärkung der Muskulatur und Physiotherapie erfolgen.
Werden die Schmerzen durch eine bakterielle Lungenentzündung hervorgerufen, werden meist Antibiotika verschrieben.
Mit dem Tapen kann ein Verband an schmerzenden Körperteilen angeklebt werden, der die Heilung und Symptomatik von orthopädischen Verletzungen unterstützt.
Das Tapen am Rumpf und an den Rippen kann bei Muskelverspannungen, aber auch bei Rippenprellungen angewandt werden und soll die Rippenschmerzen lindern, indem das Tape durch Zugkräfte die betroffene Rippe bzw. die Muskulatur entlastet. Dazu wird das Tape im Verlauf der Rippen oder Muskulatur aufgeklebt.
Das Tape kann nach einer entsprechenden Anleitung vom Orthopäden zu Hause selbstständig oder besser von einer anderen Person angebracht werden.
Wenn Sie weiteres Interesse an diesem Thema haben, lesen Sie dann unseren nächsten Artikel unter: Tapeverband
Die Dauer der Rippenschmerzen ist abhängig von der Ursache. Sind die Rippenschmerzen ein Symptom einer Bronchitis oder Lungenentzündung, werden diese ca. ein bis zwei Wochen nach Ausheilung wieder verschwunden sein.
Handelt es sich um einen Rippenbruch, können sich die Schmerzen bis zu sechs Wochen bis zur Ausheilung des Bruchs hinziehen.
Eine Interkostalneuralgie, bei der ein Nerv gereizt oder entzündet ist, kann sich durchaus noch nach Monaten bemerkbar machen und Schmerzen besonders beim Einatmen verursachen, auch wenn der Nerv nicht mehr eingeklemmt ist.
Grundsätzlich können Rippenschmerzen auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Der Hausarzt eignet sich als erster Arztkontakt, um ein ausführliches Gespräch über die Beschwerden zu führen und eine Körperliche Untersuchung zu machen.
Anschließend kann, abhängig von der Verdachtsdiagnose, der Besuch beim Orthopäden indiziert sein, insbesondere bei Problemen der Muskulatur und des Skelettsystems.
I-XII Rippen 1-12 -
Costa I-XII
(I-VII) Wahre Rippen -
Costae verae
(VIII-X) falsche Rippen -
Costae spuriae
(XI-XII) rudimentäre Rippen -
Cost. fluctuantes
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Diese Themen könnten Sie ebenfalls interessieren: