Beim Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung (KHK) sind die Herzkrankgefäße (Koronararterien), über die der Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, verengt. Der Blutfluss in den Koronarien ist reduziert, so dass das Herz minderversorgt wird. Die häufigste Ursache für die koronare Herzerkrankung in Industrieländern ist die Atherosklerose (sog. Arterienverkalkung) der Herzkranzgefäße. Die Gefäßwände verhärten sich, das Gefäß verliert hierdurch an Elastizität und der Gefäßdurchschnitt verkleinert sich. Die Limitierung des Blutflusses führt zur Koronarinsuffizienz, d.h. die Herzkranzgefäße können den Sauerstoffbedarf des Herzens nicht mehr decken; es besteht ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und –bedarf des Herzmuskels, weshalb eine Myocardischämie, d.h. eine Mangel- bzw. Sauerstoffminderversorgung des Herzens, auftritt.
Ischämische Herzkrankheit, Herzkranzgefäßverengung, Angina pectoris, Koronarsyndrom, Brustenge, linkspektorale Brustbeschwerden
Bluthochdruck, Herzinfarkt
Englisch: coronary artery disease, coronary heart disease
Beim Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung (KHK) sind die Herzkranzgefäße (Koronararterien), über die der Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, verengt. Der Blutfluss in den Koronarien ist reduziert, sodass das Herz nicht ausreichend versorgt wird.
Die häufigste Ursache für die koronare Herzerkrankung in Industrieländern ist die Atherosklerose (sog. Arterienverkalkung) der Herzkranzgefäße. Die Gefäßwände verhärten sich, das Gefäß verliert an Elastizität und der Gefäßdurchschnitt verkleinert sich. Die Limitierung des Blutflusses führt zur Koronarinsuffizienz, d.h. die Herzkranzgefäße können den Sauerstoffbedarf des Herzens nicht mehr decken; es besteht ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und –bedarf des Herzmuskels, weshalb eine Myocardischämie, d.h. eine Mangel- bzw. Sauerstoffminderversorgung des Herzens, auftritt.
In den westlichen Industrieländern ist die koronare Herzkrankheit mit ihren Folgen die häufigste Todesursache. Die Lebenszeit-Wahrscheinlichkeit, an einer KHK zu erkranken, liegt für Männer bei 30% und für Frauen bei 15%.
Häufig sind Brustkorbschmerzen (Angina pectoris) oder ein Herzinfarkt erste Symptome der Herzkranzgefäßverengung.
Bei koronarer Herzkrankheit können Schmerzen in der Brust auftreten, vor allem hinter dem Brustbein, die häufig in den Hals, Kiefer, Arme oder in den Oberbauch ausstrahlen. Meistens handelt es sich dabei um an anfallsartiges Engegefühl in der Brust, das unter körperlicher Belastung oder Stress auftritt.
Diese Brustenge nennt man Angina pectoris und sie ist das Kardinalsymptom der koronaren Herzkrankheit. Sie tritt auf, wenn das Herz durch die Gefäßengstellen kurzzeitig weniger gut durchblutet wird.
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Die Sauerstoffminderversorgung der Herzmuskelzellen (Myocardischämie) äußert sich in verschiedenen Verlaufsformen:
Die Angina pectoris ist das typische Symptom der koronaren Herzerkrankung (pectanginöse Beschwerden). Der meist dumpfe, drückende Schmerz wird von den Patienten hinter dem Brustbein lokalisiert und hat oft eine ringförmige Ausdehnung um den Brustkorb. Häufig berichten die Patienten von einer Schmerzausstrahlung in die Arme, meist in den linken Arm. Bei Frauen treten häufiger als bei Männern Schmerzen im Oberbauch auf, die als Magen- und Darmbeschwerden (gastrointestinale Beschwerden) verkannt werden können.
Es gibt zwei Formen der Angina pectoris:
In 20% der Fälle geht die instabile Angina in einen Herzinfarkt über, weshalb eine stationäre Überwachung und Untersuchung der Patienten notwendig ist: Durch diagnostische Maßnahmen muss ein Herzinfarkt ausgeschlossen werden, da dieser auf Grund ähnlicher klinischer Symptome allein nicht von der instabilen Angina pectoris zu unterscheiden ist.
Einteilung der Angina Pectoris:
Die Canadian Cardio-vascular Society klassifiziert die belastungsabhängige Angina pectoris in vier Grade:
Diese Gradeinteilung dient der Klassifizierung und Einschätzung des Angina pectoris-Schmerzes beim Patienten.
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Neben dem Brustschmerz bzw. der Brustenge können bei der koronaren Herzkrankheit verschiedene unspezifische Symptome auftreten, wie Atemnot. Bei Atemnot (Dyspnoe) leiden die Betroffenen unter einem Gefühl erschwert zu Atmen und Luftnot. Häufig wird die Atemnot von einer Erstickungsangst begleitet, welche die Betroffenen in Panik versetzen kann.
Liegt bei einer diagnostizierten KHK eine ausgeprägte Atemnot vor, sollte das Herz gründlich untersucht werden.
Eine Herzschwäche ist eine Komplikation der KHK und kann die Atemnot gegebenenfalls verursachen.
Hier finden Sie mehr Informationen zum Thema: Atemnot durch eine Herzschwäche
Eine gründliche Abklärung ist nötig, um die Therapie entsprechend anzupassen und die Beschwerden so gut wie möglich zu lindern.
Ein Facharzt für Kardiologie diagnostiziert und behandelt eine koronare Herzkrankheit. Besonders für erste Anzeichen und Verdacht auf eine ischämische Herzkrankheit ist auch der Hausarzt ein Ansprechpartner. Wichtig ist zunächst eine ausführliche Anamnese. In diesem Arzt-Patient-Gespräch werden die Vorgeschichte, familiäre Erkrankungen und aktuelle Beschwerden gründlich besprochen.
Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung können Risikofaktoren für eine KHK identifiziert und das Herz abgehört werden. Eine Laboruntersuchung wird routinemäßig durchgeführt und kann zum Beispiel einen abgelaufenen Herzinfarkt nachweisen. Um eine koronare Herzkrankheit zu diagnostizieren, sind bildgebende Verfahren nötig, welche die Durchblutung des Herzens darstellen.
Bei Verdacht auf eine KHK werden zunächst EKGs geschrieben, einmal im Ruhe-Zustand und einmal unter Belastung, zum Beispiel auf dem Fahrradergometer. Eine koronare Krankheit kann dennoch im EKG unauffällig sein. Deshalb sind meistens weitere Untersuchungsmethoden nötig, um die Krankheit zu diagnostizieren. Eine Herzultraschalluntersuchung kann durchgeführt werden, um die Herzkammern, die Herzklappen und den Blutfluss zu stellen. Man sieht die Herzkranzgefäße mit dieser Technik nicht, kann aber aufgrund der Bewegung des Muskels Rückschlüsse auf die Durchblutung ziehen.
Eine Myokardszintigrafie ist eine Untersuchung, die ebenfalls in Ruhe und unter Belastung durchgeführt werden kann. Bei der Szinitgrafie wird dem Patienten eine schwach radioaktiv-markierte Substanz in die Vene gespritzt, die sich unter anderem in den Herzkranzgefäßen anreichert. Die radioaktive Strahlung kann man anschließend auf Bildern darstellen und eventuell vorhandene Gefäßverengungen in den Herzkranzgefäßen nachweisen. Diese Methode liefert meistens bessere Ergebnisse als das EKG.
Eine wichtige Untersuchung für die Diagnostik einer KHK ist die Koronarangiografie, auch Herzkatheter genannt. Diese Untersuchungsmethode kann man darüber hinaus therapeutisch nutzen, um zum Beispiel einen Stent einzusetzen.
In manchen Fällen sind weitere bildgebende Untersuchungsmethoden nötig, um die Ausprägung der KHK zu ermitteln, zum Beispiel PET, CT und MRT.
Bei betroffenen Patienten mit koronarer Herzkrankheit werden Elektrokardiogramme (EKGs) in Ruhe und unter Belastung geschrieben:
EKG-Veränderungen zeigen sich in der Regel erst, wenn die Kranzgefäße über mindestens 50 – 70% eingeengt sind. In den meisten Fällen sind weitere Untersuchungen nötig, um die Krankheit und den Schweregrad zu diagnostizieren.
Die Herzkatheter-Angiografie ist eine Untersuchung, bei der die Herzkranzgefäße geröntgt werden, um verengte Gefäßstellen zu erkennen. Die Untersuchung ist invasiv, da man einen Katheter über die Leistenarterie oder Armarterie bis in die Herzkranzgefäße vorschiebt.
Der Katheter ist ein sehr dünner, langer Schlauch, über den ein Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße gespritzt wird, um diese sichtbar zu machen. Geringe Veränderungen im Röntgenbild können bereits auf fortgeschrittene Stadien der KHK und Gefäßwandschäden hinweisen.
Bei der koronaren Herzkrankheit handelt es sich um eine Erkrankung, die nicht heilbar ist. Aber mit einer gezielten Therapie kann man gut mit der Erkrankung leben.
Die Therapie einer KHK verfolgt zwei Ziele:
1. Beschwerden lindern
2. gefährliche Komplikationen vorbeugen.
Um das Voranschreiten der Erkrankung zu verhindern, gehört zu jeder Therapie eine Veränderung des Lebensstils. Dazu gehören viel Bewegung, eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf Zigarettenkonsum.
Die Einnahme von Medikamenten wird in der Regel auch dann empfohlen, wenn noch keine Symptome vorhanden sind, um dem Voranschreiten der Erkrankung entgegenzuwirken. Je nach Ausprägung der Erkrankung können Medikamente allein reichen, um die KHK zu behandeln. Es gibt auch hömopathische Ansätze (Homöopathie bei KHK). Können die Beschwerden mit Medikamenten jedoch nicht ausreichend gelindert werden, gibt es weitere Therapiemöglichkeiten.
So kann die KHK auch operativ mit sogenannten Stents oder einer Bypass-Operation behandelt werden. Stents sind dünne Röhrchen aus Drahtgeflecht, die die verengten Blutgefäße dauerhaft offenhalten. Bei einer Bypass-Operation wird ein körpereigenes Blutgefäß oder künstliches Gewebe zur Überbrückung einsetzt.
Hier finden Sie Informationen zum Thema: Therapie einer KHK
Es gibt Medikamente, die bei einer koronaren Herzkrankheit standardmäßig verschrieben werden, da sie das Fortschreiten der Erkrankungen positiv beeinflussen. Dazu gehören die Thrombozytenaggregationshemmer und Statine.
Die Thrombozytenaggregationshemmer verhindern, dass sich Blutplättchen an den Wänden der Herzkranzgefäße anlagern und Plaques bilden. Beispiele sind Medikamente mit Wirkstoffen wie Acetylsalicylsäure (Aspirin® protect 100), Clopidogrel, Prasugrel oder Ticagrelor. Einige Studien haben nachgewiesen, dass diese Medikamente helfen können, Ihr Leben zu verlängern und Komplikationen wie Herzinfarkte zu vermeiden.
Statine (zum Beispiel Simvastatin) sind Medikamente, die für günstige Blutfettwerte sorgen. Sie werden umgangssprachlich auch Cholesterinsenker genannt und führen dazu, dass weniger Cholesterin, das über die Nahrung aufgenommen wird, in den Blutkreislauf gelangt.
Je nach Beschwerden und weiteren Erkrankungen können weitere Medikamente wie Beta-Blocker oder ACE-Hemmer zum Einsatz kommen.
Statine sind Medikamente, welche die Blutfettwerte senken über eine Hemmung der HMG-CoA-Reduktase (ein Stoffwechselenzym, welches für die Bildung von Cholesterin benötigt wird). Einer der wesentlichsten Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit ist ein erhöhter Cholesterinwert. Genauer genommen löst vor allem eine erhöhter LDL-Spiegel eine KHK aus. Das LDL setzt sich an Gefäßwänden fest und führt dort zur Ablagerung anderer Zellen. Im Verlauf bilden sich an den Stellen Verkalkungen, das Gefäß wird eingeengt. Über die Hemmung der LDL-Bildung können Statine dieser Entwicklung entgegenwirken.
ASS ist die Abkürzung für Acetylsalicylsäure, auch bekannt unter dem Namen Aspirin und ist per Definition ein Schmerzmittel. Zusätzlich zur schmerzhemmenden Wirkung wirkt es allerdings auch blutverdünnend, weshalb es sich zur Therapie der koronaren Herzkrankheit (KHK) eignet.
Zur Blutgerinnung bei Verletzungen werden im Körper sogenannte Thrombozyten aktiviert. Diese lagern sich aneinander und stillen so die Blutung. ASS wirkt an den Thrombozyten und hemmt deren Aggregation (= Aneinanderlagern). Bei der KHK liegen Engstellen in den Herzkranzgefäßen vor. Damit sich an diesen Stellen keine Blutgerinnsel bilden, die anschließend beispielsweise ins Hirn gelangen, wird das Blut mit Medikamenten wie ASS verdünnt.
Eine Bypass-Operation soll die Durchblutung in bedrohten Herzmuskelgebieten bei einer KHK mithilfe von Umleitungsbrücken, den Bypässen, fördern. Diese Umleitungen führen das Blut um die Gefäßengstellen herum, sodass betroffene Herzmuskelareale mit Bypass gut durchblutet werden.
Die Indikation für eine Bypass-Operation be einer symptomatischen koronaren Herzkrankheit besteht vor allem dann, wenn die Gefäßverengungen an anatomisch ungünstigen Stellen liegen, also zum Beispiel sehr nahe an einem Gefäßabgang oder an Gefäßstellen, die sich aufzweigen. Patienten, die neben der KHK außerdem an Diabetes mellitus oder Niereninsuffizienz leiden werden wegen der komplexen Gefäßengstellen häufiger zu einer Bypass-Op als zu einem Stent-Eingriff geschickt.
In der Regel beseitigen koronare Bypässe die durch die KHK bedingte Angina pectoris (Herzenge) und verlängern das Überleben deutlich.
Ein Stent ist ein kleines rundes Drahtgitter, welches zur Therapie der koronaren Herzkrankheit (KHK) eingesetzt werden kann. Eine KHK zeichnet sich dadurch aus, dass die Herzkranzgefäße an einigen Stellen verengt sind. Dadurch kann nicht genügend Blut hindurchfließen und das dahinterliegende Gewebe ist unterversorgt.
Um die Engstelle wieder aufzuweiten, kann ein Stent verwendet werden. Dieser wird normalerweise über einen Katheter zum Herzen gebracht. Der Katheter wird entweder durch ein Gefäß in der Leiste oder durch ein Gefäß am Unterarm bis zum Herzen vorgeschoben. Vor Ort kann der Stent punktgenau an der zuvor diagnostizierten Engstelle platziert werden.
Während des Eingriffs kann die Lokalisation des Stents durch Röntgenbilder überprüft werden. Ist der Stent im Gefäß platziert, wird er mit einem kleinen Ballon aufgeblasen, sodass er an der Gefäßwand anliegt. Durch das feste Drahtgitter des Stents kann sich das Gefäß an der Stelle in der Regel nicht wieder verengen. Um den Effekt noch zu vergrößern, gibt es Stents, die mit speziellen Substanzen beschichtet sind. Diese sollen verhindern, dass sich erneut Verkalkungen bilden. Nach dem Einsetzen des Stents muss eine zusätzliche medikamentöse Behandlung mit Blutverdünnern wie ASS oder Clopidogrel durchgeführt werden. So wird die Bildung von Blutgerinnseln verhindert.
Neben der Bypass-Op kommt für Patienten mit konorarer Herzkrankheit unter bestimmten Voraussetzungen ein Stent infrage. Bei einem Stent handelt es sich um ein kleines, röhrenförmiges Metallgitter, das in das betroffene Gefäß eingesetzt wird, um das Gefäß offen zu halten. Es gibt Stents, die medikamentenbeschichtet sind und entzündungs- und wachstumshemmende Medikamente auf sich tragen, damit das Gefäßgewebe nicht wuchert sowie Stents ohne Medikamente.
Bei medikamentenfreien Stents muss der Herzpatient mindestens ein Jahr lang gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, wie Acetylsalicylsäure (Aspirin® protect 100) oder Clopidogrel.
Ein Stent kann bei Patienten eingesetzt werden, bei denen die Gefäßengen einfacher gelegen sind, in geraden Abschnitten, nicht unmittelbar an Aufzweigungen und Gefäßabgängen. Ein Stent wird in der Regel erst bei symptomatischer koronarer Herzkrankheit eingesetzt, wenn Beschwerden die Lebensqualität einschränken.
Die koronare Herzkrankheit entsteht im Rahmen eines multikausalen Krankheitsprozesses. Das bedeutet, dass die Entstehung der Krankheit durch verschiedene Ursachen bedingt wird. Die sogenannten kardiovaskulären Risikofaktoren spielen dabei eine wichtige Rolle.
Rauchen, Übergewicht, Diabetes mellitus und hohe Blutfettwerte erhöhen das Risiko für die Entstehung einer koronaren Herzkrankheit. Die Verkalkung der Arterien (dies wird als Arteriosklerose bezeichnet), gilt als Hauptursache für die Krankheitsentstehung. Bei der KHK kommt es schließlich zu einer Verengung der Herzkrankgefäße. Herzkranzgefäße sind Blutgefäße, die wie ein Kranz um das Herz herumliegen und dieses mit Sauerstoff versorgen. Die Verengungen der Herzwände entstehen durch Ablagerungen von Fett und Kalk, den sogenannten Plaques. Aufgrund dieser Verengungen können die betroffenen Teile des Herzens nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Dies ist unter körperlicher Belastung häufig besonders ausgeprägt und es kommt zu Beschwerden.
Hier finden Sie mehr zum Thema: Ursache einer Koronaren Herzkrankheit
Rauchen
Wenig Bewegung
Ungesunde Ernährung
Übergewicht
Dauerhaft erhöhte Blutfettwerte (besonders erhöhtes LDL-Cholesterin und erniedrigtes HDL-Cholesterin)
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
Stress, emotionale Belastung
Erhöhtes Lebensalter
Erbliche Veranlagung zu Arterienverkalkung (Arteriosklerose)
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Alkoholkonsum ist bei koronarer Herzkrankheit grundsätzlich nicht verboten. Ein moderater Konsum von 1 bis 2 Gläsern Wein oder Bier gelegentlich ist mit der Erkrankung zu vereinbaren. Ein vermehrter Genuss von Alkohol führt nicht unmittelbar zum Herzinfarkt, ist aber dennoch ungesund.
Alkohol fördert die Entstehung von Übergewicht und hat Einfluss auf manche Medikamente.
Einige Wissenschaftler empfehlen einen gelegentlichen Konsum von Alkohol, da dieser das kardiovaskuläre Risiko senkt. Dabei spricht man von 25 Gramm beim Mann und 15 Gramm bei der Frau am Tag, wobei keineswegs jeden Tag getrunken werden sollte.
Ausschlusserkrankungen zur KHK (Differentialdiagnosen)
Brustschmerzen sind charakteristisch für die KHK, sie treten jedoch auch bei weiteren Erkrankungen, die nicht auf das Herz beschränkt sind, auf.
Durch das Herz verursachte (kardiale) Schmerzen können bei Herzrhythmusstörungen mit schnellem Herzschlag auftreten oder bei einer Herzmuskelentzündung auftreten. Befindet sich der Patient in einer Bluthochdruck-Krise (hypertone Krise) mit sehr hohen Blutdruckwerten, liegen oftmals auch stark Schmerzen im Brustkorbbereich vor. Herzklappenerkrankungen sind häufig von Thoraxbeschwerden begleitet.
Ursachen für Brustschmerzen, die nicht durch Herzerkrankungen bedingt sind, können im Bereich der Lunge liegen: Eine Lungenfellentzündung (Pleuritis) verursacht starke Schmerzen und einen reduzierten Allgemeinzustand des Patienten, wie auch bei der koronaren Herzerkrankung bzw. einem Angina pectoris-Anfall. Eine Lungenembolie, der Verschluss einer Lungenarterie durch einen gelösten Thrombus beispielsweise aus dem Venensystem der Beine, verursacht starke Thoraxschmerzen und ist eine wichtige Differentialdiagnose zur KHK und dem Herzinfarkt.
Eine Dissektion (Aussackung) der Hauptschlagader (Aortenaneurysma) oder eine Entzündung im Mediastinum (mittleres Gebiet des Brustraums) sind weitere mögliche Schmerzursachen.
Liegt eine Refluxerkrankung vor und hat der Patient saures Aufstoßen, so kann es zu Beschwerden wie Brennen hinter dem Brustbein kommen, die als Angina pectoris-Schmerzen gedeutet werden können. Eine endoskopische Untersuchung der Speiseröhre und des Mageneingangs dient der Diagnose des gastro-ösophagealen Reflux.
Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (akute Pankreatitis) ist eine Erkrankung des Oberbauches und verursacht starke, ringförmig ausstrahlende Schmerzen im Bereich des Brustkorbes (Thorax). Durch die Bestimmung von Lipase und Amylase, zweier Pankreasenzyme im Blut, kann eine Pankreatitis bestätigt werden.
Schmerzen, die einem Angina pectoris-Anfall vergleichbar sind, können auch durch eine Gallenkolik verursacht werden. Hierbei verschließen Gallensteine (Cholecystolithiasis) oder kleinere Konkremente den Gallenblasengangs, so dass ein Gallenrückstau mit einer Entzündung der Gallenblase (Cholecystitis) erfolgt. Diese Entzündung ist äußerst schmerzhaft und es kann zur Schmerzausstrahlung in den Brustkorbbereich kommen.
Eine koronare Herzkrankheit kann unterschiedlich verlaufen. Das häufigste Symptom ist der Brustschmerz (Angina pectoris), der anfallsartig auftritt. Weitere unspezifische Symptome können unterschiedlich ausgeprägt sein, wie Atemnot, Blutdruckabfall, ein erhöhter Puls, Hautblässe, Übelkeit, Schwitzen oder Oberbauchschmerz.
Bei der KHK kann es sogar sein, dass die Symptome völlig fehlen, dann spricht man von einer KHK mit stummer Myokardischämie. Diese Form tritt häufig bei älteren Patienten und Diabetikern auf.
Beim klassischen Verlauf der KHK treten die Symptome im Anfangsstadium nur dann auf, wenn der Sauerstoffbedarf des Herzens erhöht ist, also bei Sport oder Stress. Schreitet die Krankheit voran und die Gefäße verschlechtern sich, können die Beschwerden häufiger auftreten.
Bei unbehandelter koronarer Herzkrankheit können schwerwiegende Komplikationen auftreten, wie Herzschwäche und der gefürchtete Herzinfarkt. Im Rahmen eines gefährlichen Herzinfarktes können sämtliche Formen von Herzrhythmusstörungen auftreten, die tödlich sein können. Im chronischen Verlauf der KHK nach einem abgelaufenen Infarkt leiden die Betroffenen unter Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und immer wiederkehrenden gefährlichen Herzrhythmusstörungen. Um den Verlauf und die Prognose positiv zu beeinflussen, ist es wichtig, die koronare Herzkrankheit so früh wie möglich zu diagnostizieren und gezielt zu therapieren.
Bei über 80% der Patienten, die einen plötzlichen Herztod erleiden, liegt eine koronare Herzerkrankung vor. Bei ca. 25% der Patienten mit KHK versterben an einem plötzlichen Herztod infolge von Herzrhythmusstörungen.
Bei dem Herzinfarkt handelt es sich um eine gefürchtete Komplikation der koronaren Herzkrankheit. Im Rahmen der KHK verändern sich die Herzkranzgefäße krankhaft. Es bilden sich Plaques im Gefäßinnenraum (Gefäßlumen) und die Durchblutung wird in den betroffenen Arealen schlechter. Es kann passieren, dass die Gefäßwand einreißt und sich kleine Blutgerinnsel bilden. Diese Blutgerinnsel können zum Verschluss einer Koronararterie führen und einen Herzinfarkt verursachen.
Um einen Herzinfarkt zu vermeiden, ist es wichtig, die koronare Herzkrankheit so früh wie möglich zu therapieren und die Medikamente regelmäßig einzunehmen.
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Viele Herzrhythmusstörungen stehen im Zusammenhang mit einer koronaren Herzkrankheit. Der Schlagrhythmus des Herzens kann verlangsamt (bradycarde Herzrhythmusstörung) oder beschleunigt sein (tachykarde Rhythmusstörung).
Besteht eine dauerhafte Minderversorgung des Herzmuskels und sind eventuell Muskelzellen untergegangen, kann es zu einer Funktionseinschränkung des Herzens kommen: Als Saug-Druck-Pumpe hält es durch sein regelmäßiges Schlagen den Blutdruck im Gefäßsystem aufrecht und sorgt für die Durchblutung (Perfusion) aller Organe – liegt eine Herzkranzgefäßerkrankung mit verengten Gefäßlumina vor, ist die Versorgung des Herzens selbst ungenügend und die Pumpkapazität unzureichend (insuffizient).
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Die Lebenserwartung bei einer koronaren Herzkrankheit (KHK) hängt von vielen Faktoren ab. Dabei ist die Anzahl der betroffenen Herzkranzgefäße und die Lokalisation der Engstellen wesentlich für die Prognose (Prognose der KHK). Je nachdem, wo die Gefäße verengt sind, die das Herz mit Sauerstoff versorgen, sind unterschiedliche Teile des Herzens von der Erkrankung betroffen. Je nach Lokalisation der Engstellen kann zum Beispiel das Erregungsleitungssystem des Herzens betroffen sein, was die Lebenserwartung stark beeinflusst.
Für die Prognose ist außerdem entscheidend, wie weit die koronare Herzerkrankung fortgeschritten ist. Das Vorhandensein weiterer Erkrankungen, wie Diabetes mellitus oder Durchblutungsstörungen sind ebenfalls entscheidend für die Lebenserwartung.
Es ist wichtig die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Dadurch ergibt sich eine gute Prognose und man kann Komplikationen der KHK, wie einen Herzinfarkt und Herzschwäche vermeiden. Die Langzeitprognose ist bei der koronaren Herzkrankheit davon abhängig, wie der Patient seinen Lebensstil nachhaltig ändert. Die Risikofaktoren für die KHK sollten so weit wie möglich reduziert werden und viel Bewegung und eine gesunde Ernährung sind die Grundregeln.
Übergewicht und Nikotinkonsum sollten vermieden werden und ärztlich verordnete Medikamente für die Erkrankung regelmäßig eingenommen werden. Für die koronare Herzerkrankung gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, die in der Regel zu guten Ergebnissen führen und Patienten ein langes, beschwerdefreies Leben ermöglichen können.
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Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit dürfen und sollten Sport machen. Ein Bewegungsmangel ist nämlich ein Risikofaktor für die Entstehung und das Fortschreiten der KHK. Bewegt man sich regelmäßig und ausreichend, bremst man die Verschlechterung der Krankheit und Komplikationen wie Herzschwäche und Herzinfarkt.
Ausdauersport eignet sich gut für Betroffene, zum Beispiel Radfahren, Walken, Joggen oder Schwimmen. Es empfiehlt sich, diese Tätigkeiten zunächst bei niedriger bis moderater Intensität durchzufuhren. Ebenso kann man gerne Krafttraining machen, um einzelne Muskelgruppen aufzubauen. Die Intensität und Häufigkeit des Trainings sollte mit dem behandelnden Arzt zuvor besprochen werden.
Weniger geeignet für Patienten mit koronarer Herzkrankheit sind Ballsportarten, da die Spieler dabei schnell „zu ehrgeizig“ werden und die Bälle unbedingt erreichen wollten, auch wenn sie sich überlasten.
Eine koronare Herzkrankheit wird nicht im klassischen Sinne vererbt. Jedoch gibt es ein familiäres Risiko, wenn ein oder beide Elternteile im Alter von unter 60 Jahren ebenfalls an eine Gefäßkrankheit erkrankten. Die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) spielt dabei eine wichtige Rolle, da sie einen großen Risikofaktor für die Entstehung einer koronaren Herzkrankheit darstellt.
Das Herz selbst wird durch die Herzkranzgefäße (Koronararterien) mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Sie entspringen aus der Aorta
(Hauptschlagader) und füllen sich während der Entspannungsphase des Herzens, in der Diastole, mit Blut.
Die rechte Herzkranzarterie (Koronarie) geht auf der rechten Seite von der Aorta ab und verläuft zunächst auf der Vorderseite des Herzens, um schließlich als Ramus interventricularis posterior zur Rückseite des Herzens zu gelangen. Sie reicht bis zur Herzspitze.
Die linke Herzkranzarterie entspringt linksseitig aus der Aorta, läuft zur Herzvorderseite und teilt sich in den Ramus circumflexus, der bis zur dem Zwerchfell zugewandten Herzfläche reicht, und den Ramus interventricularis anterior.
Die rechte Koronararterie versorgt den rechten Herzvorhof (Atrium) und die rechte Herzkammer (Ventrikel), den hinteren Anschnitt der Herzscheidewand (Septum interventriculare), den Sinus- und den AV-Knoten die den Herzschlag generieren.
Die linke Koronarie stellt die Versorgung des linken Vorhofs, der linken Kammer, eines Großteils der Herzescheidewand und eines kleinen Teils der Vorderwand der rechten Kammer sicher.
Es gibt verschiedene koronare Versorgungstypen.
Bei den meisten Menschen (60-80%) liegt der sogenannte ausgeglichene oder normale Versorgungstyp vor, bei dem die oben genannte Versorgungssituation durch die Koronararterien vorherrscht.
Beim Rechtstyp, welcher bei 10-20% der Personen vorkommt, überwiegt die Versorgung des Herzens durch die rechte Koronarie, d.h. sie versorgt auch weite Teile des linken Herzens.
Liegt ein Linksstyp vor, was ebenfalls bei 10-20% der Menschen der Fall ist, ist das Versorgungsgebiet der linken Koronarie gegenüber dem Gebiet, das durch das rechte Herzkranzgefäß versorgt wird, größer.
Diese anatomischen Gegebenheiten sind für den Fall eines Koronararterienverschlusses von entscheidender Bedeutung für das therapeutische Vorgehen.
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