Neben den Ödemen (Ansammlung von Wasser) ist die Atemnot eines der Leitsymptome der Herzschwäche. Dabei ist die Atemnot auf die Pumpschwäche des linken Herzens zurückzuführen. Zu Beginn tritt eine Atemnot nur unter Belastung auf.
Die Hauptbeschwerden bei einer Herzschwäche auch als Herzmuskelschwäche bezeichnet sind:
Die Atemnot durch eine Herzschwäche ist vorwiegend auf die Pumpschwäche des linken Herzens (Linksherzinsuffizienz) zurückzuführen, welche die Minderversorgung der Organe mit Sauerstoff nach sich zieht.
Anfangs tritt die Atemnot nur unter körperlicher Belastung auf, in den fortgeschrittenen Stadien der Herzschwäche jedoch auch in Ruhe oder sogar bei das Herz entlastender, flacher Lagerung. Ist letzteres der Fall, spricht der Mediziner von Orthopnoe.
Für die durch Herzschwäche bedingte Atemnot sind mehrere Mechanismen verantwortlich:
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Einerseits nimmt der Atemwegswiderstand (medizinisch: Resistance) zu, d.h. es kostet immer mehr Kraft, eine bestimmte Menge Luft in die Lunge einzuatmen, denn der Durchmesser der kleinen, zu den Lungenbläschen führenden Atemwege (medizinisch: Bronchien und Bronchiolen) nimmt durch die vermehrte Füllung mit Gewebsflüssigkeit ab. Die Verengung der Bronchien kann Ausmaße ähnlich einem Asthmaanfall annehmen.
Dies wird dann systematischerweise als „Asthma cardiale“, also durch das Herz verursachtes Asthma, bezeichnet.
Die schwerste Form der Ansammlung von Flüssigkeit stellt einen sofort mit stark wirksamen, harntreibenden Medikamenten (Diuretika) behandlungspflichtigen Notfall dar: das Lungenödem.
Andererseits ist bei der Herzschwäche auch das Grundgerüst der Lunge in seinem Aufbau im Sinne vermehrter Bindegewebseinlagerung verändert (medizinisch: Fibrose), da die mit der Pumpschwäche des Herzens einhergehende, gesteigerte Belastung des Herzens, zu einer Aktivierung des sympathischen Nervensystems sowie zur Freisetzung verschiedener Botenstoffe u.a. aus der Niere führt (z.B. Renin).
Dieses und die als Katecholamine bezeichneten Botenstoffe des Sympathikus sorgen langfristig für einen Umbau der Herzmuskelzellen und den sehr dünnen, dadurch den Gasaustausch ermöglichenden, Membranen der Lunge.
Letztere stellen als sog. Alveoläre Membranen den Grundbaustein eines Lungenbläschens dar (lat. alveolus = Bläschen) und sind für eine einwandfreie Atmung essentiell.
Durch die vermehrt im Blut zirkulierenden Botenstoffe verdicken sie und lagern mehr Bindegewebe ein, was den Gasaustausch in der Lunge erschwert und somit zur Atemnot führt.
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