Das Asthma cardiale tritt im Rahmen der Linksherzinsuffizienz mit Lungenstauung auf. Es besteht aus dem Symptomkomplex: Atemnot (Dyspnoe), anfallsweise stärkster Atemnot, welche sich in aufrechter Haltung bessert (Orthopnoe), nächtlicher Husten und andere asthmatypische Symptome.
Als Asthma cardiale (Herzasthma) bezeichnet man das Auftreten des Symptomkomplexes von
Als Folge der Lungenstauung treten vor allem nächtlicher Husten, Atemnot (Dyspnoe) und stärkste Atemnot mit Besserung in aufrechter Lage (Orthopnoe) auf. Die Symptome treten verstärkt nachts oder im Liegen auf, da so, im Gegensatz zur aufrechten Körperhaltung, durch die Schwerkraft bedingt der Druck im Lungenkreislauf ansteigt. Deshalb können Patienten nachts zur Symptommilderung ihren Oberkörper auf Kissen hochlagern.
Im Extremfall kann das Asthma cardiale in ein akutes Lungenödem mit stärkster Atemnot, Erstickungsgefühl und schaumigem Auswurf übergehen.
Neben Hustenanfällen, wie viele sie vom Asthma bronchiale kennen, gehört zu den Hauptsymptomen des Asthma cardiale die Atemnot. Diese wird vor allem beim nächtlichen Husten („Herzhusten“) oder unter großer Belastung besonders stark und einschränkend.
Die schwere Herzerkrankung, die in der Regel jedem Asthma cardiale zugrunde liegt, führt zu einem Rückstau von Blut in den Lungenkreislauf. Dieses vermehrte Blutvolumen in der Lunge kann durch die hervorgerufenen veränderten Druckverhältnisse in die Lunge eintreten und sorgt hier für eine verminderte Lungenbelüftung und einen geringeren Sauerstoffaustausch.
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Husten ist eines der Hauptsymptome sowohl des Asthma bronchiales, als auch des Asthma cardiales. Ursprünglich ist das Husten ein Schutzreflex des Körpers, um bei einer verminderten Belüftung der Lunge mögliche Fremdkörper, die die Belüftung behindern können auszuwerfen.
Beim Asthma cardiale kommt es durch den Rückstau des Blutes in den Lungenkreislauf zum ständigen Übertritt von Flüssigkeit in das Lungengewebe. Diese Flüssigkeit reizt die Lunge und führt zu dem Schutzreflex des Hustens.
Informieren Sie sich auch unter: Warum kommt es zu Husten bei einer Herzschwäche?
Ein Lungenödem bezeichnet die Ansammlung von Wasser in der Lunge. Ursache hierfür können viele verschiedene Erkrankungen sein, wobei Erkrankungen des Herzens zu einer der häufigsten Ursachen des Lungenödems gehört.
Aufgrund der verminderten Pumpfunktion beim Vorliegen einer Herzschwäche kommt es zum Rückstau des Blutes in den Lungenkreislauf. Hier erhöht sich durch das vermehrte Blutvolumen der Druck auf die kleinen Blutgefäße, die direkt der Lunge anliegen und für den Sauerstoffaustausch zuständig sind. Durch diesen erhöhten Druck kommt es zum Übertritt von Flüssigkeit aus der Blutbahn in die Lunge und somit zum Lungenödem.
Lesen Sie weiter unter. Lungenödem
Die Lungenstauung in Folge der Herzinsuffizienz kann durch einen Nachweis der sogenannten Herzfehlerzellen (Fresszellen der Lunge, die durch die Stauung ausgetretene rote Blutkörperchen aufnehmen) in der Berliner-Blau-Färbung bestätigt werden.
Diese Zellen finden sich im Auswurf (abgehustetes Sekret) des Patienten. Ansonsten ist das klinische Bild der Herzinsuffizienz entscheidend, siehe dazu auch Herzinsuffizienz.
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Da das Asthma cardiale aus der Herzinsuffizienz heraus entsteht, liegt die Therapie in derjenigen der Herzinsuffizienz. Das Hochlagern des Oberkörpers zur Nacht kann helfen, die nächtlichen Symptome zu mildern.
Einem schweren Asthma cardiale Anfall liegt häufig die Dekompensation der Herzerkrankung zugrunde, weshalb möglichst schnell ein Krankenwagen gerufen werden sollte.
Ursachen hierfür können zum Beispiel das Auftreten neuer Herzrhytmusstörungen sein, ein akut aufgetretenes Lungenödem oder ein Herzinfarkt.
Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte sollte der Patient den Oberkörper hochgelagert bekommen und falls vorhanden Sauerstoff verabreicht werden. Ein schnelles Vorbereiten alter Arztbriefe, Befunde und einer aktuellen Medikamentenliste ist sehr hilfreich für den Notarzt, um sich schnell ein Bild der Situation zu machen und wichtige Zeit zu sparen.
Anders als beim Asthma bronchiale liegt die Ursache für das Asthma cardiale primär nicht an der Lunge, weshalb die meisten gängigen Asthma-Medikamente nur eine geringe Verbesserung der Beschwerden bewirken.
Beschwerdeverbessernd wirken alle Medikamente, die das Herz und den Blutkreislauf unterstützen, hierzu zählen
Die Ursache des Asthma cardiale liegt in einer Linksherzinsuffizienz (Schwäche des linken Herzens, das vom Körper benötigte Blutvolumen in einer benötigten Zeit zu fördern) mit Rückwärtsversagen und Lungenstauung.
Das bedeutet, dass sich durch die Pumpschwäche des linken Herzens das Blut in den davor liegenden Kreislauf der Lunge zurückstaut, wodurch der Druck in den Gefäßen des Lungenkreislaufs ansteigt. Es kommt zum Austritt von Flüssigkeit und Blutbestandteilen (Transsudat) aus den Lungengefäßen in die Lungenbläschen. Sekundär kann es zur Verengung der Bronchien kommen (Bronchialobstruktion) und es kommt zu den Symptomen des Asthma cardiale.
Durch weiteren Druckanstieg im Lungenkreislauf kommt es zur Bildung weiteren Transsudats, welches als schaumige rötlich gefärbte Flüssigkeit abgehustet wird; es kommt zum akuten Lungenödem.
Um ein Asthma cardiale von einem Asthma bronchiale sicher zu unterscheiden sind ein paar Untersuchungen notwendig.
Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass das Asthma bronchiale eine Erkrankung ist, die in der Regel im frühen Kindesalter auftritt und bis ins hohe Alter in verschieden starker Ausprägung verbleibt. Das Asthma cardiale hingegen ist eine Erkrankung, die erst im Zuge einer schweren Grundekrankung des Herzens auftritt und somit eher eine Erkrankung des Alters.
Für die sichere Unterscheidung benötigt es allerdings eine Untersuchung der Lunge und des Herzens. Die Lunge wird mithilfe einer Lungenfunktionsprüfung untersucht und zusätzlich einem Provokationstest ausgesetzt, der einen leichten Asthma Anfall auslösen soll. Fällt dieser Test negativ aus, ist ein Asthma bronchiale so gut wie immer ausgeschlossen.
Das Herz hingegen kann mit einer Reihe von Untersuchungen genau auf eine Herzschwäche untersucht werden, welche zum Asthma cardiale führt. Zu dem Mittel der Wahl gehört hier das EKG und die Ultraschalluntersuchung des Herzens und der Herzklappen. Zeigen sich hier Veränderungen kann eine Herzschwäche sicher nachgewiesen werden.
Das sauerstoffarme Blut wird aus allen Körperregionen über die Venen zum Herzen geleitet. Dabei mündet das gesamte venöse Blut letztendlich durch die obere und untere Hohlvene in den rechten Herzvorhof und von dort aus in die rechte Herzkammer, auch rechter Ventrikel genannt.
Rechter Vorhof und rechter Ventrikel bilden zusammen das sogenannte rechte Herz. Vom rechten Herzen aus wird das immer noch sauerstoffarme Blut zur Lunge gepumpt, um es mit Sauerstoff anzureichern (sog. Lungenkreislauf). Das sauerstoffangereicherte Blut fließt nun in das linke Herz (erst in den linken Vorhof, dann in den linken Ventrikel), um anschließend von der linken Herzkammer über die Arterien wieder in die verschiedenen Körperregionen gepumpt zu werden.
Hierbei pumpt das Herz immer die vom Körper benötigte Menge an Blutvolumen pro Zeiteinheit in den Körper (sog. Herzzeitvolumen oder Herzminutenvolumen).
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