Isoket enthält als Wirkstoff Isosorbiddinitrat und erweitert die Gefäße, vor allem Venen und die Herzkranzarterien. Daher wird es zum einen als Akutmedikament bei einem Herzinfarkt oder Angina pectoris-Anfall eingesetzt, zum anderen kann es auch als Prophylaxe bei Herzinsuffizienz und koronare Herzkrankheit verwendet werden.
Isosorbiddinitrat (ISDN)
Isosorbiddinitrat zählt zur Gruppe der Nitrate, aus denen nach Aufnahme in den Körper Stickstoffmonoxid (NO) freigesetzt werden kann. Stickstoffmonoxid führt zu einer Erweiterung von Blutgefäßen (Vasodilatation), vor allem der Venen und größeren Herzkranzarterien. Damit führen Nitrate zu einer Senkung der sogenannten Vorlast, also des Blutvolumens, das sich vor dem Herzen im venösen System staut und vom Herzen gepumpt werden muss. Dies ist beispielsweise bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz von Bedeutung, da hier das Herz nicht mehr „stark“ genug ist, um das aufgestaute Volumen zu pumpen. Nitrate können hier helfen, das Herz ein Stück weit zu entlasten und den Sauerstoffbedarf zu reduzieren. Sie sind aber in der Behandlung der Herzinsuffizienz nicht Therapie der ersten Wahl, da sie – im Gegensatz zu anderen Medikamenten – keine lebensverlängernde Wirkung zeigen. Weiterhin führen Nitrate zu einer verbesserten Durchblutung der Herzkranzgefäße (Koronararterien), was bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) eine entscheidende Rolle spielt. ISDN hat – je nach Applikationsart – eine Wirkdauer von 30 Minuten bis 12 Stunden. Die Wirkung tritt bei sublingualer (unter die Zunge) Gabe nach etwa 1 Minute ein.
Isosorbiddinitrat findet Anwendung bei der koronaren Herzkrankheit (KHK), insbesondere bei akuten Anfällen von Angina pectoris (Brustenge), bei Herzinfarkt sowie bei akuter und chronischer Herzinsuffizienz.
Eine typische Nebenwirkung der Nitrate ist der sogenannte „Nitratkopfschmerz“, der durch Erweiterung von Hirngefäßen (Vasodilatation intrakranieller Gefäße) entsteht und sich im Therapieverlauf oftmals zurückbildet. Auch kann es zu Blutdruckabfällen (Hypotonie) und einer Erhöhung der Herzfrequenz (Tachykardie) kommen, insbesondere nach dem Aufstehen aus dem Liegen (orthostatische Hypotonie). Weitere mögliche Nebenwirkung sind anfallsartige Hautrötungen (Flush), allergische Reaktionen, Übelkeit, Erbrechen und andere.
Zu beachten ist die „Nitrattoleranz“, die bei allen Nitraten die Enzym-abhängig aktiviert werden, auftritt. Bei kontinuierlicher Zufuhr kommt es innerhalb von 24-48 Stunden zu einer Wirkungsabschwächung. Um dies zu vermeiden, sollte regelmäßig ein nitratfreies Intervall eingehalten werden.
Isosorbiddinitrat darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, bei akutem Kreislaufversagen, kardiogenem Schock, bei einem systolischen Blutdruck < 90 mmHg (Hypotonie), bei hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie (HOCM) sowie bei Verengungen der Mitralklappe- oder Aortenklappe (Stenose).
Eine Kombination von ISDN und Medikamenten zur Behandlung von Erektionsstörungen aus der Gruppe der Phosphodiesteres-V-Hemmer (z.B. Sildenafil, Handelname Viagra®) ist streng kontraindiziert, da sie zu einem starken Blutdruckabfall führen kann. Die Kombination von ISDN mit blutdruck-senkenden Medikamenten (Antihypertensiva) sollte vorsichtig geschehen.
Isoket® gibt es in verschiedenen Applikationsformen. Die Tabletten zur oralen Einnahme sind nicht zur Behandlung einer Akutsituation sondern zur Vermeidung (Prophylaxe) z.B. von Angina pectoris-Anfällen gedacht. Sie sind sowohl in retardierter als auch in unretardierter Form erhältlich, die retardierte Form zeichnet sich durch eine längere Wirkdauer aus, die Tabletten müssen also seltener eingenommen werden. Tabletten zur sublingualen Anwendung werden unter die Zunge gelegt, sodass sie sich dort auflösen. Dies führt zu einem deutlich schnelleren Wirkeintritt als beim Schlucken der Tablette. Somit ist diese Applikationsform zur Behandlung akuter Situationen geeignet, so z.B. einem Angina pectoris Anfall bei koronarer Herzkrankheit. Ebensolche gilt für das Spray von dem einige wenige Hübe in den Mundraum gegeben werden. Auch ist ISDN als Infusionslösung zur intravenösen Gabe in der Akutsituation verfügbar. Genaue Dosierungen und die Wahl der passenden Applikationsform sind den medizinischen Fachinformationen und dem Arztgespräch zu entnehmen.
Exemplarisch ist für jede Applikationsform eine Dosis ausgewählt um die Kosten zu illustrieren.
Weitere Informationen zum Thema Isoket® finden Sie hier:
Eine Liste aller Medikamente, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter:
Medikamente A-Z.