Symptome einer Rippenblockade

Eine Rippenblockade geht häufig mit atemabhängigen Schmerzen einher. Zudem kommt es häufig zur Verhärtung von Muskelfasern und Rückenschmerzen.

An diesen Symptomen erkennen Sie eine Rippenblockade

Typische Symptome einer Rippenblockade

  • Schmerzen, häufig atemabhängig (v.a. bei Einatmung), dem anatomischen Verlauf einer Rippe folgend
  • schmerzbedingte Bewegungseinschränkung
  • aufgrund der schmerzbedingten Schonhaltung Rückenschmerzen
  • Atemschwierigkeiten (max. Einatmung subjektiv nicht möglich bis hin zu Atemnot)
  • neurologische Symptome ähnlich wie bei einem Bandscheibenvorfall (Sensibilitätsstörungen, Kraftverlust) i.B. der Arme bis in die Finger
  • Kreislaufbeschwerden oft wegen Hyperventilation, da Beschwerden plötzlich kommen und an einen Herzinfarkt erinnern

Schmerzen

Schmerzen sind charakteristisch für das Vorliegen einer Rippenblockade, wobei sie nahezu immer atemabhängig sind und dabei bei der Einatmung ihr Maximum erlangen. Sollen Betroffene mit dem Finger auf die schmerzhafte Stelle zeigen, deuten sie meist auf eine bestimmte Rippe und zeichnen diese intuitiv von der Wirbelsäule ausgehend mit einer Handbewegung nach. Je nach Schwere der Blockade nimmt die Intensität der Schmerzen zu und wird bei längerem Anhalten von Rückenschmerzen begleitet.
Dies liegt daran, dass die Betroffenen unbewusst eine Position einnehmen in der ihre Schmerzen gemindert sind. Die Rückenmuskulatur ist jedoch nicht an diese ungewöhnliche Haltung gewohnt und bestimmte Muskeln werden überbeansprucht. Eine Verhärtung von Muskelfasern ist die Folge, die sich in Rückenschmerzen äußert. Es ist aber auch eine Ausstrahlung der Schmerzen möglich, was an einer Reizung von Nervenfasern in der Nähe der Rippenblockade liegt. Bei einer schmerzbedingten Fehlhaltung kann die ungewöhnliche Stellung der Wirbel zu einer Dehnung oder Stauchung von Nerven in der unmittelbaren Umgebung führen, sodass diese Nerven reaktiv die Empfindung „Schmerz“ weiterleiten. Nicht selten treten daher auch begleitend Schmerzen auf, die bis in die Schulterblätter oder die Brustregion ziehen. Dies kann wiederum zu der falschen Einschätzung führen, dass ein Herzinfarkt vorliege.

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Atemnot

Atemnot tritt meist bei einer Rippenblockade auf, wenn Betroffene die plötzlich einsetzenden Symptome nicht richtig einschätzen können. Aufgrund der ungewohnten Situation und der Schmerzen bei der Einatmung bekommen sie oft Angst und trauen sich nicht mehr tief einzuatmen. Die Folge ist eine flache Atmung mit einer erhöhten Frequenz, was in der Fachsprache als Hyperventilation bezeichnet wird. Hält diese Form der Atmung an, kann nicht genügend Kohlendioxid abgeatmet werden und die Betroffenen empfinden dies als Atemnot.

Intercostalneuralgie

Eine Intercostalneuralgie darf nicht mit einer Rippenblockade verwechselt werden. Bei einer Rippenblockade handelt es sich um ein knöchernes Problem im Gelenk zwischen einem Wirbelkörper und einer Rippe. Die Intercostalneuralgie ist dagegen nur ein Symptom und neurologischer Natur. Bei ihr ist ein Nerv, der unterhalb einer Rippe verläuft, gereizt. Beide Erkrankungsbilder können sich in Form von Schmerzen im Rippenbereich äußern. Erfahrungsgemäß ist eine Intercostalneuralgie jedoch von der Schmerzlokalisation eher im vorderen Bereich des Brustkorbes, wogegen eine Rippenblockade vom Rücken -also von der Wirbelsäule her- in den Brustkorb ausstrahlt.

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Übelkeit

Übelkeit ist eigentlich ein seltenes Symptom bei einer Rippenblockade. Wenn sie auftritt, rührt es meist daher, dass die Betroffenen psychisch so von den Schmerzen eingenommen sind, dass sich ihr Unwohlsein in Übelkeit äußert. Aus anatomischer Sicht hat eine Rippenblockade aber keine direkten Auswirkungen auf den Magen.
Es ist jedoch bewiesen, dass bei Stress die Magensäureproduktion gesteigert wird und dies wiederum zu einer Reizung der Magenschleimhaut mit einhergehender Übelkeit führen kann. Allerdings braucht dieser Vorgang Zeit, wogegen eine Rippenblockade sich häufig bei Bewegung spontan löst und somit nur zeitlich begrenzt vorliegt. Bei anhaltender Symptomatik ist dieser Mechanismus jedoch möglich.

Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind ein häufiges Symptom bei einer Rippenblockade, da die betroffene Rippe im Rückenbereich mit der Wirbelsäule ein knöchernes Gelenk bildet. Ist dieses Gelenk in seiner Position verändert, wird ein anderer Druck auf die gelenkbildenden Knochen ausgeübt. Bei anhaltender Spannung entstehen dann Schmerzen in diesem Bereich, weil Nervenendigungen an den betroffenen Strukturen gereizt werden.

Brustschmerzen

An sich gesehen sind Brustschmerzen ein mögliches Symptom bei einer Rippenblockade, da die Rippen die knöcherne Begrenzung des Brustraumes sind. Man muss hierbei aber den Begriff Brustschmerzen genauer definieren. Typisch für Rippenblockaden sind Schmerzen im Rückenbereich, die von Betroffenen jedoch durch die mögliche Ausstrahlung entlang einer Rippe auch als Brustschmerzen angegeben werden können. Häufig wird dies auch als Engegefühl von Betroffenen beschrieben. Das Maximum der Schmerzen hat dabei jedoch seine Betonung aber auf dem Rückenbereich.

Taubheitsgefühle

Taubheitsgefühle sind eher selten bei einer klassischen Rippenblockade und bilden sich vor allem bei längerem Bestehen der Fehlstellung aus. Der Grund für die Taubheitsgefühle ist dabei die Reizung von Spinalnerven ähnlich wie bei einem Bandscheibenvorfall. Meistens drückt in dem Fall einer Rippenblockade jedoch nicht das Bandscheibenmaterial auf den Nerv und verursacht die Symptome, sondern die schmerzbedingte Schonhaltung führt zu einem Überdehnen oder Stauchen der benachbarten Nervenfasern. Dies kann dann zu ähnlichen Symptomen wie bei einem Bandscheibenvorfall führen. Die Blockade muss hier auf jeden Fall gelöst werden, um eine neurologische Problematik zu verhindern

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Wie kann ich die Symptome von einer Herzerkrankung unterscheiden?

Es ist von vorneherein zu betonen, dass im akuten Erkrankungsfall Laien nur sehr schwierig zwischen einer Rippenblockade und einer Herzerkrankung unterscheiden können, weshalb bei unklaren Symptomen immer eine ärztliche Abklärung erfolgen sollte. Typisch für eine akute Herzerkrankung wie beispielsweise einem Herzinfarkt ist jedoch, dass die Schmerzen im Brustbereich anhaltend bis zunehmend sind und von der Atmung unabhängig sind. Dabei ist eine Ausstrahlung der Schmerzen in den Schulterbereich, den Unterkiefer und die Magengegend möglich.

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Bei einer Rippenblockade bestehen die Schmerzen dagegen vor allem bei der Einatmung. Ein weiterer Hinweis für das Vorliegen einer akuten Herzerkrankung ist das Wahrnehmen von Herzrhythmusstörungen, wobei Betroffene diese häufig als Stolpern oder unregelmäßigen Herzschlag wahrnehmen. Bei chronischen Herzerkrankungen und damit einhergehenden Dekompensationen stehen zudem globale Symptome im Vordergrund. So treten bei einer Rechtsherzinsuffizienz oft Unterschenkelödeme und bei einer Linksherzinsuffizienz häufig Lungenödeme begleitend auf und sind spezifisch für diese Erkrankungen. Unspezifische Allgemeinsymptome wie Übelkeit oder Kreislaufbeschwerden sind bei beiden Krankheitsbildern denkbar.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 16.11.2018 - Letzte Änderung: 30.03.2024