Das Tietze Syndrom ist eine schmerzhafte Veränderung der Rippenknorpel, dessen Ursache noch nicht eindeutig geklärt ist. Die Symptome können von Schmerzen wie bei einer Herzerkrankung bis hin zu Atemnot reichen.
Das Tietze Syndrom beschreibt eine Veränderung des Rippenknorpels am Ansatz zum Brustbein. Es stellt sich mit Schmerzen und Schwellungen unterschiedlicher Stärke und Ausstrahlung dar. Genauere Erkenntnisse über die Entstehung der Chondropathie (Knorpelschädigung) im Zuge des Tietze Syndroms sind noch nicht gefunden.
Die Symptome, die Patienten im Zuge des Tietze-Syndroms beschreiben, haben sehr unterschiedliche Ausprägung.
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Das Hauptsymptom des Tietze-Syndroms sind Schmerzen im Brustbein. In einigen Fällen strahlen die Schmerzen auch in den Rücken, den Nacken, die Schultern oder Arme aus, wobei sie durch Husten, Niesen oder tiefes Ein- und Ausatmen provoziert und verstärkt werden können. Diese Schmerzen können mitunter ein beklemmendes Gefühl im Brustkorb auslösen, wobei es nicht selten ist, dass zunächst beängstigende Gedanken an Herzprobleme auftreten, die schließlich der Grund für den Gang zum Arzt sind. Die Schmerzen werden dabei von einem Entzündungsprozess im Bereich Brustbeinknorpels verursacht.
In den meisten Fällen wird über Rippenschmerzen in und an den gelenkigen Übergängen von den Rippen zum Brustbein geklagt. Dies kann in Ruhe der Fall sein. Oft kommen die Schmerzen aber bei Bewegung auf. Das Auftreten beginnt zum Beispiel nach einer neuen bzw. ungewohnten Aktivität (etwas schweres Heben). Danach bleibt die Problematik über Tage bis Wochen oder auch länger bestehen und schränkt die Betroffenen bei Ausübung ihrer alltäglichen Aktivitäten ein. Weiterhin zeigt sich an den betroffenen Gelenken in manchen Fällen im Zuge der Entzündung eine Überwärmung, eine Rötung und auch eine von außen sichtbare und tastbare Verhärtung bzw. Schwellung.
Sehr häufig sind von der oben beschriebenen Problematik die Rippen 1-3 betroffen. Die Symptomatik kann sich aber auch an den anderen am Brustbein ansetzenden Rippen zeigen (bis zur 7. Rippe).
Durch die zum Teil hohe Lage an den ersten Rippen kann der Schmerz in höher gelegene Körperregionen ausstrahlen. Manche Patienten klagen über Schmerzen in der Halsregion und einer Ausstrahlung der Schmerzen in die Schulter und die Arme. Dementsprechend ist eine adäquate Untersuchung indiziert, um etwaige andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.
Durch das Einnehmen einer Schonhaltung zur Schmerzvermeidung können als Folge Schmerzen an anderen Stellen entstehen, z.B. Muskelverkrampfungen im Brust-, Schulter- und Rückenbereich. Beim Ein- und Ausatmen können durch die Bewegungen des Thorax (Brustkorb) Schmerzen ausgelöst werden.
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Beim Atemvorgang findet eine Bewegung des kompletten Brustkorbes mit Gelenken und Muskeln statt. Die einfache Atembewegung kommt vom Zwerchfell (Diaphragma), welches sich durch seine Kontraktion zusammenzieht und einen Unterdruck schafft, der die Lunge aufdehnt – dieser Vorgang findet beim Einatmen statt. Bei Ausatmen erschlafft das Diaphragma wieder und die Luft wird herausgepresst. Neben dem Diaphragma sind weitere Muskeln am Atemvorgang beteiligt – z.B. die inneren und äußeren Zwischenrippenmuskeln (Musculi intercostales interni und externi). Diese Muskeln haben ihre Ursprünge und Ansätze an den Rippen. Bei einer Atembewegung findet folglich Zug auf die Rippen statt, was beim Vorliegen des Tietze-Syndroms zu Schmerzen führen kann. Durch Schmerzen besteht oft eine eingeschränkte Möglichkeit, die Atembewegung adäquat durchzuführen - es besteht die Gefahr, dass der Patient ein Gefühl der Atemnot aufgrund von Schmerzvermeidung entwickelt.
Diese Atemnot muss unbedingt abgeklärt werden und es muss sichergestellt werden, dass keine Erkrankung des Herzens, der Lunge (Lungenentzündung, Metastasen, COPD, Ödem etc.) oder psychische Gründe dafür verantwortlich ist.
Weiterhin muss die Atemnot symptomatisch behandelt werden. Sollte es sich um ein akutes Ereignis nach einer falschen Bewegung (also neu aufgetretenes Tietze-Syndrom), sollte mit analgetischer (schmerzlindernder) Therapie oder mit orthopädischen Möglichkeiten eine Besserung erreicht werden. Bei länger anhaltender Atemnot kann mit gleichen Mitteln gearbeitet werden – jedoch sollte hier ein verstärktes Augenmerk auf weitere Gründe und Ursachen gelegt werden.
Das Tietze Syndrom ist eigentlich definiert als eine schmerzhafte Erkrankung im Bereich der knorpeligen Rippenanteile, die in Verbindung mit dem Brustbein stehen. Das Auftreten von Rückenschmerzen lässt sich daher eher weniger als ein Symptom des Tietze Syndroms beschreiben. Vielmehr können Rückenschmerzen als sekundäre, also nachfolgende Beschwerden auftreten, wenn betroffene Personen aufgrund der starken Schmerzen im Brustbeinbereich Schonhaltungen einnehmen. Die Schonhaltung ist meistens gleichzusetzen mit einer Fehlhaltung, sodass sich die Beschwerdesymptomatik bevorzugt auf den Rücken- aber auch Schulterbereich verlagert.
Die Ursachen für das Tietze Syndrom sind nicht abschließend geklärt. Die verschiedenen Symptome werden jedoch oft im Zusammenhang mit ungewohnten Tätigkeiten und Belastungen beschrieben. So könnte ein Grund in der Überbeanspruchung der jeweiligen Rippenansätze am Brustbein liegen, z.B. bei Ausübung einer neuen Aktivität im Berufsleben oder in der Freizeit (Sport, ungewohnte Hebebewegungen z.B. beim Kistentragen).
Eine Überbeanspruchung der Knorpel an den Rippenansätzen kann auch durch eine Fehlbelastung des Gelenkes entstehen. Wenn beispielsweise ein oder mehrere Wirbel- oder Rippengelenke blockiert sind (eingeschränkte Beweglichkeit des jeweiligen Gelenkes), kann durch die daraus resultierende unphysiologische (nicht-normale) Körperhaltung und Bewegungsausübung führt dazu, dass manche Gelenkbereiche in einer Form und Stärke belastet werden, der sie sonst nicht ausgesetzt sind. Durch diese von der Norm abweichende Belastung kann es zu Entzündungen und Reizungen der entsprechenden Rippenknorpel kommen.
Eine mögliche Ursache für das Tietze Syndrom liegt in sogenannten Mikrobrüchen der Rippen. Dabei handelt es sich um kleinere Anbrüche der Rippen, die vorher keine Symptome verursacht haben, aber langfristig durch die veränderte Krafteinwirkung auf den Rippenknorpel eine Reizung bzw. Entzündung hervorrufen. Ein weiterer Grund für diesen Verlauf kann auch in früheren Operationen am Thorax (Brustkorb) liegen, bei dem im Heilungsverlauf die ursprüngliche Position der Rippen bzw. Gelenkflächen nicht vollständig wiederherstellt wurde.
Dadurch, dass kein vollständiger Mechanismus für die Entwicklung des Tietze Syndroms bekannt ist, muss aber davon ausgegangen werden, dass weitere Ursachen existieren. Dementsprechend sollte bei einer uneindeutigen Problematik nach weiteren möglichen Ursachen beim Betroffenen geschaut werden.
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Die Diagnostik erfolgt nach Befragung des Betroffenen. Je nach Art und Stärke der Symptomatik müssen Erkrankungen des Herzens (Angina pectoris) und anderer Organe ausgeschlossen werden.
Viele Patienten haben große Sorge, dass die Symptomatik von einer Krebserkrankung oder dem Herzen herrührt. Ein erfahrener Arzt kann aber durch entsprechende Diagnostik und Laboruntersuchung eine andere Erkrankung ausschließen.
Die Rippen-Brustbein-Gelenke, die vom Tietze Syndrom betroffen sind, werden bei Palpation (Abtastung) durch den Arzt als schmerzhaft bzw. drucksensibel beschrieben. Die Stärke der Schmerzausprägung kann von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein.
Die Darstellung im Röntgen ist in einem Großteil der Fälle nicht weiterführend, da beim Tietze Syndrom meistens keine Verletzungen oder deutlich abweichende Stellungen der knöchernen Strukturen zur Ausprägung der Symptomatik führen. Zum Ausschluss von Brüchen der beteiligten knöchernen Strukturen, wie z.B. der jeweiligen Rippe, kann die Anfertigung eines Röntgenbildes jedoch hilfreich sein.
Zur weiteren Abklärung kann die MRT vom Brustbein hilfreich sein. Im Gegensatz zum Röntgen können im MRT Weichteilstrukturen dargestellt werden. Deswegen ist es möglich, Schwellungen und Flüssigkeitsansammlungen (im Zuge von Entzündungen) zu sehen. Sollte das Tietze-Syndrom vorliegen, stellen sich die betroffenen Gelenke bzw. der Knorpel im MRT geschwollen dar.
Durch den Entzündungsprozess haben viele Patienten Schmerzen bei Bewegungen, Sport oder zum Teil auch bei der Atembewegung.
Durch die Verwendung von Analgetika (Schmerzmittel) und Antiphlogistika (Entzündungshemmer) kann der Schmerz und auch der Entzündungsprozess reduziert werden. Hier bieten sich vor allem Ibuprofen und Diclofenac (Cox-Hemmer) als Mittel der Wahl an. Diese Sollten jedoch nicht über längere Zeiträume in hohen Dosen eingenommen werden, da sie vor allem zu gefährlichen Blutungen im Magen führen können. Bei akuten Schmerzen können zudem leichte Muskelrelaxantien (Medikamente zur Entspannung der Muskeln) genutzt werden - dadurch wird der Tonus (die Spannung) der Muskeln reduziert und damit auch der Zug an den vom Tietze Syndrom betroffenen Stellen.
Weiterhin kann für eine akute Linderung der Schmerzen das jeweilige Gelenk lokal mit einem Betäubungsmittel behandelt werden. Dabei wird ein Lokalanästhetikum (Medikamente für eine örtliche Betäubung) in den betroffenen Rippenknorpel gespritzt.
In der Anwendung der manuellen Therapie/ Osteopathie besteht die Möglichkeit, die Schmerzen durch Beheben von Fehlstellungen der Rippen, Wirbel und des Sternums (Brustbein) zu einander zu beheben.
Der Gedanke dahinter ist, dass durch Blockaden in den Gelenken zwischen Rippen und Wirbeln eine unnatürliche Haltung und Bewegung des Oberkörpers stattfindet. Durch gezieltes Entfernen dieser Blockaden mit verschiedenen Techniken der Manuellen Therapie wird die Fehlbelastung entfernt bzw. reduziert und die Schmerzen sollten weniger werden oder im Idealfall verschwinden. Da die Fehlhaltungen in vielen Fällen über längere Zeiträume vorhanden waren, braucht es oft Zeit, bis sich die Entzündung zurückbildet und sich der Körper auf die ursprüngliche Haltung einstellt. Die Stärkung der Muskulatur im Zuge von Physiotherapie oder gezieltem Training sind der langfristigen Stabilisierung und der Vorbeugung weiterer Fälle hilfreich.
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In der Regel ist eine spezielle Therapie bei einem Tietze-Syndrom nicht erforderlich, da die Erkrankung und damit auch der Schmerz von alleine wieder verschwinden.
In einigen Fällen kann der Arzt begleitend entzündungshemmende Schmerzmittel verschreiben sowie auf verschiedene ganz einfache Übungen für zu Hause verweisen. Sich bewusst einmal für 5 Minuten hinsetzen und sich auf die Atmung und die Atmungsbewegung konzentrieren, ist eine Möglichkeit, zu Hause selbst etwas zur Besserung beizutragen. Da häufig die Atembewegung Schmerzen im Brustkorb/Brustbein auslösen kann, ist ein bewusstes „Gegenatmen“ gegen den Schmerz förderlich, um der oft automatisch stattfindenden flacheren Schonatmung entgegenzuwirken.
Auch eine Haltungskorrektur im Sitzen kann mehrmals am Tag bewusst durchgeführt werden: Rücken grade richten, Scheitel etwas zur Decke ziehen, Kinn dabei leicht zur Brust führen, unteren Rücken etwas ins Hohlkreuz führen, Schulterblätter dafür zusammenführen, sodass sich die Brust nach vorne bewegt.
ls letztes kann auch eine Dehnübung für den mittleren Rücken und den Brustkorb durchgeführt werden: im Vierfüßlerstand zunächst ins Hohlkreuz gehen (Kopf dabei in den Nacken legen), um danach einen Katzenbuckel zu machen, indem das Kinn zur Brust geführt wird. Beide Positionen mehrmals hintereinander abwechseln.
Die Operation beim Vorliegen eines Tietze-Syndroms stellt in der Regel keinen therapeutischen Bestandteil der möglichen Behandlungsansätze dar. Grund dafür ist zum einen, dass sich die Symptomatik erwiesenermaßen häufig von alleine zurückbildet und Patienten mit einem operativen Eingriff „übertherapiert“ wären. Selbst die Form der chronischen Ausprägung wird nicht operativ versorgt, da es in vielen Fällen keinen eindeutigen Grund gibt und somit kein therapeutischer Angriffspunkt für eine operative Versorgung vorliegt. Zum anderen gibt es weitaus effektivere und weniger invasive Therapiemöglichkeiten (Bsp. Medikamente, Physiotherapie und Akupunktur), die den Bedarf einer Operation meistens nicht notwendig machen. Letztendlich kann man, allgemein gesprochen die mangelnde Notwendigkeit einer Operation, mit einem zu geringen Beschwerdebild und die Unklarheit der Entstehung als Grund für die Entscheidung gegen eine Operation des Tietze-Syndroms werten.
Nur selten wird der Gang zum Physiotherapeuten von dem behandelnden Arzt bei einem Tietze-Syndrom empfohlen, das sich die Symptome meist von alleine nach einiger Zeit wieder geben. Ein Sinn kann die Physiotherapie bei diesem Krankheitsbild nur in dem Sinne machen, indem sie genutzt wird einer durch die Schmerzen ausgelösten Schonhaltung im Rumpf entgegenzuwirken. Eine Schonhaltung führt in der Folge nämlich oftmals dazu, dass die Rumpfmuskulatur verkrampft und Bewegungen nicht frei ermöglicht, sodass zusätzliche Schmerzen durch Muskelverhärtungen entstehen können. Zur Anwendung kommen hierbei lockernde, entspannende Massagen der Rückenmuskulatur, Triggerpunktbehandlungen, manuelle Therapie, propriozeptive neuromuskuläre Faszilisation (PNF) und craniosacrale Therapie. Auch die oben genannten Übungen für zu Hause können durch den Physiotherapeuten vermittelt werden.
Zur homöopathischen Behandlung des Tietze Syndroms kann auf verschiedene Präparate zur Injektion (zum Spritzen) zurückgegriffen werden. Hauptsächlich werden die beiden Präparate Zeel® und Traumeel® verwendet. Sie werden über mehrere Wochen in das betroffene Gelenk gespritzt. Ihr eigentlicher Anwendungsbereich liegt aber vor allem in der Behandlung von Arthrosen in Gelenken.
Das Auftreten des Tietze Syndroms ist in vielen Fällen ein sehr kurzer Vorgang im Zuge einer fehlerhaften Bewegung.
So wie das Auftreten sehr schnell vonstattengehen kann, kann die Problematik wieder verschwinden. Es kann sich um einen kurzen Schmerz von wenigen Sekunden bis Minuten handeln. In diesen Fällen ist das Gelenk von selber zurück in die Ursprungsposition zurückgerutscht und es kommt zu keiner Ausbildung einer chronischen Schmerzproblematik. In anderen Fällen hält die Problematik für Tage bis Monate an. In seltenen Fällen bleibt das Tietze Syndrom auf Dauer.
Die Heilung an sich findet fast immer ohne ärztliche Eingriffe statt. Viele Patienten sind aber durch die Symptome im alltäglichen Leben eingeschränkt, weswegen eine Therapie mit Schmerzmitteln genutzt werden kann.
Wie lang ein Tietze Syndrom am Ende dauert, hängt wie bei vielen Erkrankungen von vielen teilweise unberechenbaren Faktoren ab.
Bei dem Tietze-Syndrom handelt es sich um eine Erkrankung, die in der Regel von alleine wieder verschwindet, das heißt, eine spezielle Behandlung ist dafür nicht notwendig. Häufig werden die dabei auftretenden Schmerzen mit der Gabe von entzündungshemmenden Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac begleitend behandelt, in schweren Fällen können sie mit Kortisonpräparaten kombiniert werden. Ein chronischer Verlauf ist sehr selten, so dass die Prognose gut ist und Schäden in der Regel nicht zurückbleiben.
Das Tietze-Syndrom selbst ist kein Syndrom eines Morbus Bechterew, nichtsdestotrotz sollte der Morbus Bechterew als Differenzialdiagnose bei Schmerzen im Brustbein mit bedacht werden. Neben den klassischen Beschwerden dieser Erkrankung können mitunter auch Schmerzen über dem Brustbein mit eingeschränkter Burstkorbdehnfähigkeit bei der Atmung auffallen, wobei sie jedoch unklarer Ursache sind. Da es sich bei dem Morbus Bechterew um eine chronisch-rheumatische Erkrankung vorzugsweise der Wirbelsäule und des Gelenks zwischen Darm- und Kreuzbein (Ileosakralgelenk) unbekannter Ursache handelt, ist auch die Mitbeteiligung anderer Gelenke, wie z.B. der Rippen-Brustbein-Gelenke (Sternocostalgelenke) möglich.
Erfahren Sie mehr über den Morbus Bechterew auf unserer Seite Morbus Bechterew
Der Umstand der Schwangerschaft stellt in vielerlei Hinsicht eine Belastung für den Körper dar. Rippenschmerzen, die je nach Lokalisation bis zur Ausprägung eines Tietze Syndroms führen können, sind daher keine seltenen Beschwerden in der Schwangerschaft. Die enorme Bauchumfangszunahme begünstigt die enorme Dehnung der Bauchmuskeln. Da die Bauchmuskeln zum Teil im Rippenbereich ansetzen, kann die Belastung auf die Rippen und das Brustbein übertragen werden und Symptome eines Tietze Syndroms hervorrufen. Auch die Tatsache, dass der Rippenbogen vom Bauch aus einem Druck ausgesetzt wird, erklärt die Entstehung der Beschwerden, da sich die Dehnung auf die gelenkige Verbindung zwischen Rippen und Brustbein überträgt. Die Beschwerdeintensität kann variieren, allerdings klingen die Symptome in den meisten Fällen nach der Geburt wieder ab.
Anders sieht es auch, wenn das Tietze Syndrom schon vor der Schwangerschaft bestanden hat. Dann kann sich die Symptomatik selbstverständlich verschlechtern und gegebenenfalls behandlungsbedürftig werden, sodass auf konservative und medikamentöse therapeutische Mittel zurückgegriffen werden muss.
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