Die Gründe für einen stechenden Schmerz auf der rechten Brusthälfte können verschiedene sein. Man unterscheidet lebensbedrohliche (Lungenembolie, AP, Myokardinfarkt,...) von wenig gefährlichen (Reflux, Gürtelrose,Zwerchfellhernie,..).
Tritt ein stechendes Gefühl eher auf der rechten Seite auf, kann es hierfür verschiedene Gründe geben. Dabei ist häufig eine vom Herzen ausgehende Problematik die Ursache der Beschwerden. Dies äußert sich zwar eher linksseitig als rechtsseitig, jedoch kann der Schmerz über verschiedene Nervenverbindungen in oberflächliche Regionen ausstrahlen, die nicht direkt am Krankheitsgeschehen teilhaben und auch etwas weiter entfernt liegen. Es können jedoch auch muskulo-skelettale Probleme wie Verwachsungen zwischen Muskeln und Knochen oder von der Lunge hervorgerufene pulmonologische Ursachen vorliegen.
Bei einem Stechen muss man bei der Ursache der Symptomatik zunächst in zwei Hauptsäulen unterteilen. Dabei ist wichtig potentiell lebensbedrohliche Ursachen von eher harmlosen und in der Regel gut therapierbaren Ursachen zu differenzieren.
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Unter den lebensbedrohlichen Ursachen sind vorrangig Erkrankungen zu nennen, die vom Herzen ausgehen. Im Folgenden finden Sie mögliche Verursacher aus dieser Kategorie:
Weniger häufige Ursachen, die jedoch lebensbedrohlich sein können, sind diese:
Die zweite Hauptsäule der Ursachen von Stechen in der rechten Brust setzt sich aus ebenfalls mehreren verschiedenen Erkrankungen zusammen, die zusammengefasst jedoch eine wesentlich günstigere Prognose aufweisen.
Im Rahmen einer Diagnosestellung liegt zunächst besondere Bedeutung auf dem ärztlichen Gespräch. Hier erhofft sich der Arzt spezifische Hinweise, die sich aus den Informationen von Zeitpunkt, Dauer, Auslöser und mögliche Tätigkeiten zur Abklärung der stechenden Schmerzen in der rechten Brust.
Durch das breite Spektrum an potentiellen Ursachen sollte sich eine detaillierte klinische Untersuchung anschließen. Hierbei sind das Abhören (Auskultation) von Herz und Lunge sowie die Betastung (Palpation) der Organsysteme des Bauchraumes sehr wichtig. Natürlich kommen auch andere Diagnoseverfahren zum Einsatz wie eine Röntgenaufnahme oder ein CT. Grundsätzlich sind alle Mittel der Diagnostik möglich (z.B. auch eine Biopsie bei Verdacht auf z.B. Tumore im Brustkorb).
Je nach Entstehungsursache der stechenden Schmerzen lassen sich verschieden begleitende Symptome finden. Bei muskulo-skelettalen Problemen treten häufig bewegungsabhängige, gut lokalisierbare Schmerzen auf. Bei Wirbelkörperpathologien mit Beeinträchtigung der zugehörigen Spinalnerven kann es zu einem Ausfall von Bewegung und Sinneseindrücken im betroffenen Segment kommen. Grundsätzlich sind Begleiterscheinungen wie das Auftreten von Panikattacken, Angstzustände, Kaltschweißigkeit, Tachykardie / Herzrasen, etc. möglich. Ebenfalls kann durch den Schmerz in der rechten Brust auch die Atemarbeit erschwert sein.
Die Behandlung von stechenden Schmerzen in der rechten Brust lässt sich unterteilen in eine kausale Behandlung der Grunderkrankung sowie eine symptomatische Therapie mit Linderung der begleitenden Symptome. Bei akutem Auftreten von Panikattacken oder durch Schmerzen bzw. Angst ausgelöste Tachykardie kann dem Patienten ein sedierendes oder angstlösendes Medikament (z.B. Lorazepam oder Diazepam) gegeben werden.
Auch können die stechenden Schmerzen prinzipiell gut schmerzlindernd behandelt werden mit Opioiden (z.B. Morphium) oder zunächst eher Nicht-Opioid-Analgetika (z.B. Ibuprofen oder Diclofenac). Kausale Behandlungen kommen - sofern vorhanden - bei allen auslösenden Erkrankungen in Betracht. Das Spektrum reicht von der Therapie eines Myokardinfarktes bis zu chirurgischen Interventionen z.B. bei Wirbelkörperfrakturen.
Durch das weite Feld möglicher Ursachen kann es sich beim Stechen in der rechten Brust sowohl um zeitlich begrenzte als auch um chronisch-anhaltende Symptomatik handeln. Das Stechen in der rechten Brust kann Manifestation vieler Erkrankungen sein und sich daher eine generelle Prognostik nicht erschließen. Diese hängt davon ab, welche Erkrankung bzw. Ursache und in welchem Ausmaß diese vorliegt.
Vor Allem in der späten Phase einer Schwangerschaft kann es zu einer druckbedingten Schmerzsymptomatik in der rechten Brust kommen. Durch das Fortschreiten einer Schwangerschaft rückt der Uterus (Gebärmutter) immer mehr nach oben und übt Druck auf die übrigen Organsysteme im Bauchraum aus. Da die Leber mit einem Organgewicht von 1200-1400 Gramm viel Platz im rechten Oberbauch einnimmt, kann es zu einer Druckweiterleitung auf den Bereich der rechten Brust kommen.
Weitere Informationen finden Sie unter: Brustschmerzen in der Schwangerschaft
Stechen in der Brustwarze kann unterschiedliche Gründe haben. Zum Beispiel kann rein ein permanentes Reiben eines nicht optimal passenden BHs oder ein Sportshirt ein unangenehmes Stechen in der Brustwarze verursachen.
Auch hormonelle Ursachen kommen dabei in Frage. Diesbezüglich ist primär auf die Schwangerschafts- und Stillperiode der Frau hinzuweisen, während sich der Hormonhaushalt der Frau ändert. Es kommt zu einer Differenzierung der Drüsengänge in der weiblichen Brust und zum Einsetzen der Laktation/ Milchproduktion. Dabei kann es zu Irritationen mit stechenden Schmerzen sowohl der Brust als auch der Brustwarze kommen. Auch entzündliche Prozesse in den Drüsenausführungsgängen der Milchdrüsen oder dermatologische Erkrankungen können sich mit Schmerzen in der Brustwarze manifestieren.
Bei Stechen im rechten Rippenbogen kann man krankhafte Prozesse an den Rippen selbst, der Lunge oder zum Beispiel auch Erkrankungen der Leber finden. Zuletzt können Schädigungen bzw. Irritationen der Interkostalnerven, die an der Unterseite der Rippenbögen verlaufen, zu einem Stechen am rechten Rippenbogen führen.
Für weitere Informationen lesen Sie ebenfalls: Schmerzen am rechten Rippenbogen - Das steckt dahinter