Unter einem Stechen in der Brust beim Atmen versteht man durch Ein- oder Ausatmen ausgelöste Schmerzen in der Brust. Ein plötzlich auftretender, stechender Schmerz wird oftmals als sehr beunruhigend wahrgenommen. Durch die Schmerzen kann es unter Umständen dazu kommen, dass die Atmung flacher wird, um den Schmerz zu lindern.
Unter einem beim Atmen auftretenden Stechen in der Brust versteht man stechende Schmerzen, die entweder durch Ein- oder Ausatmen ausgelöst oder verstärkt werden.
Ein plötzlich auftretender, stechender Schmerz wird oftmals als sehr beunruhigend wahrgenommen. Durch die Schmerzen kann es unter Umständen dazu kommen, dass die Atmung flacher wird. Dadurch soll eine Schmerzlinderung erreicht werden.
Die Lunge an sich ist nicht schmerzempfindlich. Schmerzen im Bereich der Lunge werden erst durch Reizung des die Lunge umgebenden Lungenfells, oder des Rippenfells, mit dem der Brustkorb von innen ausgekleidet ist, verursacht.
Von atemabhängigem Stechen in der Brust abzugrenzen, ist das atemunabhängige Stechen. Bei diesem muss an andere Krankheitsbilder gedacht werden. Generell gilt, dass anhaltende Brustschmerzen in jedem Fall von einem Arzt abgeklärt werden sollten.
Lesen Sie hierzu auch den allgemeinen Artikel: Stechen in der Brust
Die Ursachen für stechende Schmerzen beim Atmen sind vielfältig.
Der Schmerz kann einerseits von Organen ausgehen, die sich im Brustkorb befinden. Hauptsächlich sind hier Herz, Lunge und Speiseröhre zu erwähnen.
Als weitere Ursache kommt auch eine Lungenentzündung in Frage. Diese macht sich neben anderen Symptomen auch durch einen stechenden Schmerz bemerkbar, sofern sie nah am Lungenfell lokalisiert ist.
Die Lunge ist vom Lungenfell umgeben, kommt es in diesem zu einem Riss, gelangt Luft aus der Lunge in den Brustkorb. Dieses Krankheitsbild wird Pneumothorax genannt und ist ein akuter Notfall, der unbedingt einer schnellen Behandlung bedarf.
Das Lungenfell, die sogenannte Pleura visceralis, kann ebenso entzündet sein.
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, wie zum Beispiel Entzündungen oder Schäden der Speiseröhre oder des Magens, können sich auch als atemabhängige Schmerzen im unteren Brustkorb bzw. im oberen Bauchbereich äußern.
Das Stechen kann allerdings auch durch eine mechanische Reizung von Nerven im Brustbereich ausgelöst werden. Die Atmung ist beim Gesunden mit einer starken Bewegung der Rippen verbunden. Im Rahmen dieser Bewegung können Nervenwurzeln, hier tritt der Nerv aus dem Rückenmark aus, etwa durch Vorwölbung der Bandscheiben gequetscht und noch weiter gereizt werden. Die Nerven, die am Unterrand der Rippen entlanglaufen, können auch weiter vom Rückenmark entfernt geschädigt werden, durch Druck auf diese Nerven bei der Atmung kann es auch hier zu atemabhängigem Stechen kommen.
Verletzungen des Brustkorbs, also beispielsweise Prellungen oder Brüche der Rippen lösen ebenfalls starke Schmerzen aus, die besonders beim tiefen Atmen verstärkt werden.
Die Lunge ist vom Lungenfell umgeben, der Brustkorb ist von innen mit dem Rippenfell ausgekleidet, beim Gesunden können diese beiden Schichten aneinander vorbei gleiten und die Ausdehnung der Lunge ermöglichen. Bei einer Lungenfellentzündung, auch Pleuritis genannt, ist dieses Gleiten gestört, und es kommt zu stechenden Schmerzen, die beim Anhalten des Atems spürbar verbessert werden.
Auch durch eine Entzündung des wichtigsten Atemmuskels kommt es beim Einatmen unter Umständen zu stechenden Schmerzen. Der wichtigste Atemmuskel ist das Zwerchfell. Dieses senkt sich beim Einatmen ab, die Lunge dehnt sich aus und Luft strömt in die Lunge. Durch das Absenken des Zwerchfells steigt der Druck im Bauchraum, dadurch können bei einer Magenschleimhautentzündung stechende Schmerzen im Oberbauch oder im Brustkorb auftreten.
Ein Riss im Lungenfell, der sogenannte Pneumothorax, führt zu plötzlichen stechenden Schmerzen und Atemnot.
Eine weitere Ursache für stechende Schmerzen beim Einatmen könnte eine Lungenembolie sein, diese entsteht durch Verschleppung eines Blutgerinnsels, das meistens in den tiefen Beinvenen entsteht. Die Lungenembolie ist von einer plötzlich einsetzenden Atemnot begleitet und muss schnellstmöglich behandelt werden.
Eine Entzündung des Herzmuskels, auch Myokarditis genannt, kann schmerzlos ablaufen. Ist allerdings der Herzbeutel (das sogenannte Perikard) beteiligt, liegt eine Perimyokarditis vor. Bei dieser Erkrankung kann es ebenso zu stechenden Schmerzen beim Einatmen kommen.
Daneben führt eine Rippenquetschung ebenfalls zur Entstehung von Schmerzen beim Atmen. Dies ist jedoch indirekt eine Folge der Quetschung. Oftmals versuchen die Betroffenen flach zu atmen, um große Schmerzen zu vermeiden. Lesen Sie mehr zum Thema unter: Rippenquetschung
Stechende Schmerzen beim Ausatmen können ebenfalls durch eine Lungenfellentzündung ausgelöst werden: Lungen- und Rippenfell gleiten beim Ausatmen wieder aneinander vorbei und es kommt zu stechenden Schmerzen.
Außerdem können sich gereizte Nerven beim Ausatmen durch stechende Schmerzen bemerkbar machen.
Stechende atemabhängige Schmerzen, die nur einseitig lokalisiert sind, lassen an einen Pneumothorax denken, dieser kann sowohl links, als auch rechts entstehen. Ein weiteres Krankheitsbild, bei dem das Stechen eher links lokalisiert sein kann, ist die Herzbeutelentzündung (Perikarditis).
Bei dieser bessern sich die Schmerzen in vornübergebeugter Haltung.
Eine Rippenfraktur oder eine Prellung der Rippen der linken Seite sind weitere Ursachen für linksseitiges atemabhängiges Stechen. Eine Lungenembolie in Lungenarterien, die sich nah am Lungenfell befindet und links lokalisiert ist, kann sich auch durch linksseitiges, atemabhängiges Stechen äußern. Sind die Schmerzen nicht atemabhängig und strahlen wohlmöglich in den linken Arm, Rücken oder den Kiefer aus, muss an eine Koronare Herzkrankheit oder sogar an einen Herzinfarkt gedacht werden.
Atemabhängiges Stechen in der rechten Seite des Brustkorbs kann ebenfalls auf einen Pneumothorax hinweisen.
Auch Rippenbrüche oder Rippenprellungen können rechtsseitigen Schmerz verursachen.
Eine Lungenembolie, die in der rechten Lunge und nah am Lungenfell lokalisiert ist, kann ein rechtsseitiges Stechen verursachen.
Für weitere Informationen lesen Sie auch: Stechen in der rechten Brust
Wenn wegen starker Brustschmerzen bzw. starkem Stechen in der Brust ein Arzt aufgesucht wird, wird dieser schnellstmöglich lebensbedrohliche Erkrankungen ausschließen wollen.
Die Diagnostik beginnt mit der sogenannten Anamnese, also Fragen über das aktuelle Leiden und die Vorgeschichte. Der Arzt befragt den Patienten, um den Schmerz genau eingrenzen zu können. Dafür verwendet er Fragen über den Beginn der Schmerzen, die Lokalisation, den Charakter der Beschwerden und Faktoren, die den Schmerz verschlimmern oder bessern. Außerdem werden Vorerkrankungen und die aktuelle Medikamenteneinnahme abgefragt.
Anschließend folgt die gezielte körperliche Untersuchung, dazu zählen die sogenannten Vitalparameter (Sauerstoffsättigung des Blutes, Puls, Blutdruck).
Zusätzlich werden Herz und Lunge abgehört.
Daraufhin wird ein Elektrokardiogramm (EKG) angefertigt, Blut abgenommen und auf Unregelmäßigkeiten untersucht. Weiterführend kann sich eine bildgebende Diagnostik anschließen, beispielweise ein Röntgenbild oder ein Computertomogramm vom Brustkorb.
Ein häufiges begleitendes Symptom bei Stechen im Brustkorb ist die Atemnot.
Diese kann einerseits dadurch ausgelöst werden, dass tiefes Atmen bedingt durch das Stechen nicht möglich ist oder vermieden wird. Hierbei kann eine objektive Luftnot entstehen, also verbunden mit einem Abfall der Blutsauerstoffsättigung.
Eine subjektive Luftnot ist außerdem möglich: das Unvermögen, tief durchzuatmen, kann Panik auslösen.
Bei entzündlichen Veränderungen kann Fieber auftreten.
Bei einer Herzbeutelentzündung ist die Füllung der Herzkammern gestört, dadurch steigt der Druck in den Venen. Die oberflächlichen Venen am Hals (Jugularvenen) können gestaut sein und so an der Oberfläche sichtbar hervortreten. Außerdem kommt es zu einer Steigerung der Herzfrequenz, da das Herz pro Schlag weniger Blut pumpen kann.
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Ist das atemabhängige Stechen in der Brust mit einem Brennen verbunden, ist in erster Linie an eine Reizung der Speiseröhre oder des Magens zu denken.
Steigt Magensäure in die Speiseröhre auf, kommt es zum so genannten Sodbrennen.
Entstehen kann Sodbrennen durch eine übermäßige Säureproduktion, stress- oder ernährungsbedingt. Andererseits kann der Schließmuskel, der die Speiseröhre vom Magen trennt eine Schwäche aufweisen und die Säure aufsteigen lassen. Kommt das Brennen vom Magen, können die Symptome nach größeren Mahlzeiten oder im Liegen verstärkt vorhanden sein.
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Wird neben stechenden Schmerzen beim Atmen ein Ziehen im Brustkorb verspürt, ist eine muskuläre Ursache für den Schmerz wahrscheinlich.
Wird ein Muskel geschädigt oder überlastet, kommt es zu einer reflexartigen Anspannung des Muskels. Diese Spannung des Muskels kann als eine Art Ziehen wahrgenommen werden. Liegt also beispielweise eine Verletzung eines Zwischenrippenmuskels durch ein Trauma vor, ist der stechende Schmerz beim Atmen eventuell von einem Ziehen begleitet.
Bei Frauen kann ein Ziehen in der Brust mit den zyklusabhängigen Veränderungen der Brustdrüse zusammenhängen.
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Einige Formen des atemabhängigen Stechens in der Brust bedürfen keiner Behandlung und nach einer gewissen Zeit verschwinden sie von alleine. Stellt ein Arzt eine behandlungsbedürftige Erkrankung fest, können konventionelle Maßnahmen ausreichend sein. Je Nach Ursache der Schmerzen kann bereits körperliche Schonung Abhilfe verschaffen.
Bei einigen Erkrankungen sind jedoch intensivere Therapien nötig. Diese reichen vom Verabreichen von Medikamenten bis hin zu notfallmäßigen Operationen:
Rippenbrüche haben eine gute Prognose, sind allerdings einige Wochen schmerzhaft.
Die Prognose der Pleuritis variiert stark, besonders bei jungen Patienten heilt die Pleuritis oft folgenlos aus, allerdings kann durch Verwachsungen zwischen Lungen- und Rippenfell eine sogenannte Pleuraschwarte entstehen und die Verwachsungen können verkalken, wodurch die Atmung eingeschränkt wird.
Ein kleiner Pneumothorax hat bei jungen Patienten eine gute Prognose, während bei älteren Patienten mit begleitenden Lungenerkrankungen die Prognose deutlich schlechter ist. In diesem Fall kann der Pneumothorax in lebensbedrohliche Situationen übergehen.
Eine durch Viren verursachte Herzmuskelentzündung, heilt meist folgenlos aus. Allerdings kann das Herz auch dauerhafte Schäden davontragen. Eine Komplikation der Perikarditis ist das „Panzerherz“, hierbei kommt es zur Verkalkung des Herzbeutels.
Im Falle der Lungenembolie ist die Prognose stark von der Größe des nicht mehr durchbluteten Lungenareals abhängig. Wichtig ist die möglichst frühzeitige Wiedereröffnung der Lungenarterien.
Nach einer Lungenembolie ist die Gefahr für einen Rückfall sehr groß. Daher ist eine ausreichende Blutgerinnungshemmung wichtig.
Magen-Darm-Erkrankungen haben in der Regel eine gute Prognose, wenn die Ursachen frühzeitig gefunden und behoben werden. Wichtig ist die frühe Behandlung von Schäden der Schleimhaut, da chronische Schleimhautschäden wichtige Risikofaktoren für die Entstehung von Magenkrebs sind.
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