Eine Rippenquetschung, die auch als Rippenprellung bezeichnet wird, ist eine Verletzung einer oder mehrere Rippen durch eine äußere Krafteinwirkungen wie bei einem Sturz oder einem Verkehrsunfall.

Rippenquetschung

Definition

Eine Rippenquetschung, die auch als Rippenprellung bezeichnet wird, ist eine Verletzung einer oder mehrerer Rippen durch eine äußere Krafteinwirkungen wie bei einem Sturz oder einem Verkehrsunfall. Im Gegensatz zum Rippenbruch sind die Knochen bei einer Rippenquetschung nicht verletzt. Es kommt jedoch durch die Quetschung von Weichteilgewebe meist zu starken Schmerzen, die besonders beim tiefen Einatmen auftreten.

Eine Rippenquetschung heilt in der Regel ohne Folge aus, was jedoch mehrere Wochen dauern kann. Rippenquetschung und Rippenbruch sind allein anhand der Symptome nicht immer sicher zu unterscheiden.

Ursachen

Eine Rippenquetschung kann bei einer direkten stumpfen Gewalteinwirkung entstehen, die verschiedene Ursachen haben kann. Die Rippen sind relativ schmerzempfindlich, da die Knochen zum größten Teil nur von einer dünnen Weichteilschicht aus Haut und Unterhautfettgewebe geschützt sind. Dabei bleiben die knöchernen Strukturen zwar im Gegensatz zum Rippenbruch intakt, jedoch kommt es zu einer Quetschung der Weichteile, was in der Regel sehr schmerzhaft ist.

Ursache einer Rippenquetschung kann zum Beispiel ein Sturz auf den Brustkorb beim Fahrradfahren oder Treppensteigen sein. Weitere Ursachen können ein Tritt, ein Schlag sein oder wenn man sich an einer Kante stößt. Besonders häufig liegen die Ursachen für eine Rippenquetschung daher auch bei Sportarten mit hohem Körpereinsatz wie zum Beispiel Handball, Eishockey sowie den meisten Kampfsportarten wie Boxen, Ringen oder Judo.

Eine weitere häufige Ursache für eine Rippenquetschung stellen Verkehrsunfälle dar. Ein häufiges Verletzungsmuster besteht darin, dass bei einem Auffahrunfall der Brustkorb des Fahrers gegen das Lenkrad anschlägt.

An diesen Symptomen erkennen Sie eine Rippenquetschung

Die Symptome einer Rippenquetschung setzen in der Regel unmittelbar nach dem auslösenden Ereignis ein. In manchen Fällen wie bei einem schweren Verkehrsunfall oder beim Sport kann die Schmerzwahrnehmung jedoch zunächst durch einen hohen Adrenalinspiegel gedämpft sein, sodass die Symptome erst später richtig in Erscheinung treten. Schmerzen an der betroffenen Stelle des Brustkorbs sind dabei das Hauptsymptom, an denen man eine mögliche Rippenquetschung erkennt.

Diese sind meistens nur einseitig lokalisiert und je nach Verletzungsausmaß auf einen Bereich begrenzt. Typischerweise werden die Beschwerden durch Husten verstärkt und werden gegebenenfalls schon beim tiefen Einatmen vermehrt wahrgenommen (siehe auch: Schmerzen beim Einatmen). Viele Menschen mit einer sehr schmerzhaften Rippenquetschung atmen daher sehr flach, um die Schmerzen so gut es geht zu vermeiden. Allerdings kann es dadurch wiederum zu Atemnot des Betroffenen kommen.

Ein weiteres Symptom, an dem man gegebenenfalls eine Rippenquetschung erkennen kann, ist eine Prellmarke auf der Haut an der Stelle, wo man sich die Verletzung zugezogen hat. Es handelt sich dabei um einen Bluterguss (Hämatom), der entsteht, wenn bei der Entstehung der Rippenquetschung kleine Blutgefäße zerstört wurden und es zu einer Einblutung in das Gewebe gekommen ist.

Allerdings ist es als Laie in der Regel nicht sicher möglich, eine Rippenquetschung von einem Rippenbruch zu unterscheiden, da die Symptome sich sehr ähneln können. Daher sollte im Zweifel bei den geschilderten Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden, damit er durch eine Untersuchung feststellen kann, ob Rippen gebrochen sind oder lediglich eine Rippenquetschung vorliegt.

Diagnose

Für die Diagnose einer Rippenquetschung und insbesondere der Abgrenzung zu anderen Verletzungen, wie einem Rippenbruch, wird der Arzt zunächst einige Fragen an den Patienten stellen und ihn dann gezielt untersuchen. Dabei wird der Arzt den Unfallhergang erfragen. Zudem möchte er Informationen über Lokalisation, Stärke und Atemabhängigkeit der Schmerzen vom Patienten erhalten. Außerdem sollten mögliche Vorerkrankungen oder vorherige Unfälle ebenso wie gegebenenfalls eingenommene Medikamente dem Arzt mitgeteilt werden.

Als nächster Schritt erfolgt die körperliche Untersuchung, bei der die betroffene Stelle betrachtet und vorsichtig abgetastet wird. Dabei achtet der Untersucher auf Prellmarken, ob die Schmerzen durch Druck reproduzierbar sind und ob sich Anzeichen für eine Instabilität der Knochen zeigen. Wenn der Arzt aufgrund der Untersuchung vermutet, dass auch ein Rippenbruch hinter den Beschwerden stecken könnte, wird er meist eine Röntgenuntersuchung der Rippen anordnen.

Oftmals verbleibt dann die Rippenquetschung als Ausschlussdiagnose, wenn Schmerzen im Bereich des Brustkorbs infolge einer Verletzung auftreten, ein Rippenbruch jedoch nicht festgestellt werden konnte.

Therapie

Bei einer Rippenquetschung beruht die Behandlung in erster Linie auf einer Linderung der Beschwerden. Schmerzen können durch zeitweiliges Kühlen der betroffenen Region gelindert werden. Dabei sollte jedoch immer ein dünnes Handtuch zwischen Haut und Kühlmittel gelegt und nicht ununterbrochen gekühlt werden, um Erfrierungen der Haut zu vermeiden.

Zudem sollte körperliche Schonung eingehalten und Sport gemieden werden, solange die Rippenquetschung Symptome verursacht. Es sollte jedoch auch keine Bettruhe eingehalten, sondern schonende Bewegung zum Beispiel durch Spazierengehen durchgeführt werden. Über das richtige Maß an Bewegung kann gegebenenfalls der Hausarzt einen Ratschlag erteilen.

Bei einer Rippenquetschung ist unter Umständen auch eine zeitweilige Therapie mit einem entzündungshemmenden Schmerzmittel in Form von Tabletten angezeigt. Dies ist besonders dann wichtig, wenn die Schmerzen aufgrund der Rippenquetschung am Durchatmen hindern. Eine daraus häufig resultierende Schonatmung kann andernfalls die Entstehung einer Lungenentzündung gerade bei älteren Menschen begünstigen.

Dauer

Die Dauer, über die eine Rippenquetschung Beschwerden bereitet, kann sehr unterschiedlich sein und hängt vor allem von Art und Intensität des auslösenden Verletzungsherganges ab. Bei leichten Formen, zum Beispiel wenn man sich im Alltag an einer Kante oder einem Möbelstück stößt, ist die Dauer meist nur auf einige Tage begrenzt.

Wenn jedoch ein Verkehrsunfall oder ein heftiger Zusammenprall beim Sport die Ursache war, können die Schmerzen aufgrund der Rippenquetschung durchaus auch für viele Wochen und Monaten bestehen. Die Dauer hängt auch zum Teil vom Verhalten des Betroffenen ab. Wer bei einer Rippenquetschung sich körperlich schont und die betroffene Stelle gelegentlich kühlt, wird eher weniger lang Beschwerden haben, als jemand, der unverändert Sportarten mit hohem Körpereinsatz ausführt.

Auch bei Vorliegen über eine lange Dauer heilt eine Rippenquetschung jedoch in der Regel ohne langfristig bestehen bleibende körperliche Beschwerden aus.

Diese alternativen Erkrankungen machen vergleichbare Symptome

Die alternative Erkrankung, die in erster Linie bei einer Rippenquetschung abgegrenzt werden muss, ist der Knochenbruch einer oder mehrerer Rippen. Sowohl der Verletzungshergang als auch die empfundenen Symptome lassen dabei keine sichere Unterscheidung zu. Gewissheit erhält man in der Regel nur durch eine ärztliche Untersuchung, die gegebenenfalls auch eine Röntgenaufnahme der Rippen beinhaltet.

Eine andere Erkrankung, die sich durch Schmerzen im Brustkorb, vor allem beim Einatmen und Husten äußert, ist eine Rippenfellentzündung. Diese kann zum Beispiel begleitend bei einer Lungenentzündung auftreten, wobei meist zusätzlich hohes Fieber und Abgeschlagenheit als Symptome auftreten.

Andere alternative Erkrankungen, die vergleichbare Symptome wie eine Rippenquetschung verursachen, können vom Rücken ausgehen und nach vorne ausstrahlen. Beispielsweise kann eine Reizung eines Nerven aufgrund von muskulären Verspannungen oder durch eine falsche Bewegung einseitige Schmerzen im Bereich der Rippen verursachen.

Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen zum Thema Rippenquetschung finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.01.2019 - Letzte Änderung: 30.03.2024