Schmerzen an der Brustwirbelsäule können verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen die Skoliose, Verletzungen, degenerative Erkrankungen, Banscheibenvorfälle oder auch Tumore.
Die Brustwirbelsäule besteht aus 12 Wirbeln und befindet sich zwischen der Hals- und der Ledenwirbelsäule. Beschwerden im Bereich der Brustwirbelsäule werden von den Betroffenen meistens als dumpfer oder drückender Schmerz, vorallem zwischen den Schulterblättern beschrieben. Durch die gelenkige Verbindung der Wirbel im Brustbereich und den Rippen können die Schmerzen, je nach Ursache bewegungsabhängig sein. Die von der Brustwirbelsäule ausgehenden Schmerzen können auch gürtelförmig in den Brustkorb ausstrahlen.
Im Vergleich mit anderen Abschnitten der Wirbelsäule, verursacht die Brustwirbelsäule seltener Beschwerden. Durch die stabilen Rippen-Wirbel-Gelenke und Mitbeteiligung am knöchernen Brustkorb, ist die Brustwirbelsäule in ihrem Bewegungsumfang relativ eingeschränkt. Dadurch sinkt z.B. das Risiko für Bandscheibenvorfälle der BWS auf unter 2%. Dennoch gibt es Erkrankungen, die die Brustwirbelsäule direkt betreffen oder diese mit einschließen. Zudem können manchmal auch benachbarte Organe, wie z.B. das Herz, Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule auslösen.
Damit der behandelnde Arzt die Schmerzen sicher der Brustwirbelsäule zuordnen kann, muss er verschiedene Untersuchungen und Methoden anwenden.
Zu Beginn jeder Untersuchung sollte eine ausführliche Anamnese (griech. anamnesis= Erinnerung) erfolgen.
Dazu wird der Patient detailliert zu seinen Beschwerden gefragt.
Insbesondere bei der Brustwirbelsäule werden genaue Schmerzlokalisation, (z.B. Wirbelkörperhöhe, seitlich, mittig, gürtelförmig), Schmerzqualität (dumpf, stechend, brennend, ziehend etc.), Schmerzauftreten (z.B. atemabhängig, bewegungsabhängig, spontan, druckempfindlich), Schmerzdauer (Stunden, Tage, Wochen etc.), sowie eventuelle Begleitbeschwerden wie z.B. neurologische oder andere Auffälligkeiten (Taubheitsgefühle der Arme, Lähmungen, Inkontinenz, Fieber) erfragt.
So können bereits außerordentlich viele Rückschlüsse auf die Ursachen der Schmerzen in der Brustwirbelsäule gezogen werden!
Im zweiten Schritt, begutachtet der Arzt die gesamte Wirbelsäule am entkleideten Oberkörper. Dabei achtet er vor allem auf Symmetrie und sichtbare äußere Veränderungen oder Verletzungen.
So kann z.B. Schulterschiefstand, Hinweis auf eine Skoliose im Bereich der BWS sein. Befinden sich hingegen kleine, rote Blasen im schmerzhaften Areal, handelt es sich wahrscheinlich um eine Gürtelrose.
Unter diesen Oberbegriff fallen Untersuchungen der Beweglichkeit oder auch Schmerzprovokationstests.
Zunächst kann der Arzt schrittweise die Brustwirbelsäule abtasten, um zu überprüfen, ob eine Klopf-bzw. Druckempfindlichkeit (wie bei Blockierungen oder Wirbelkörperentzündungen) vorhanden ist.
Der Zustand der u.U. verhärteten Muskulatur lässt sich durch Abtasten (palpieren) erfassen.
Zur Beurteilung der Beweglichkeit, bittet der Orthopäde häufig z.B. um Drehbewegungen oder Vorbeugen der Brustwirbelsäule. Schmerzhaftigkeit bei diesen Übungen liefern weitere, wertvolle Hinweise!
Zur Überprüfung der des neurologischen Status (z.B. eingeschränkt bei Bandscheibenvorfall der BWS mit Beteiligung der Nerven) kann eine Kraftprüfung der Arme durchgeführt werden.
An letzter Stelle der Diagnose bei Schmerzen der Brustwirbelsäule stehen bildgebende Verfahren.
Sie sind in der Regel angezeigt, wenn die Schmerzen länger als eine Woche vorhanden sind oder wenn im Verlauf schwerwiegende Komplikationen (z.B. Lähmung der Arme) auftreten.
Je nach Fragestellung, können Röntgenuntersuchungen, MRT-Aufnahmen der BWS, CT-Aufnahmen, Myelografien oder Szintigrafien zum Einsatz kommen.
Besteht der Verdacht auf ein entzündliches oder tumoröses Geschehen, können Blutuntersuchungen durchgeführt werden.
Im Einzelfall, kann eine Brustwirbel-oder Bandscheibenpunktion verordnet werden. Zudem sollte abgeklärt werden, ob ein Zusammenhang zwischen den Rückenschmerzen und inneren Organen besteht. Manchmal können Herzinfarkte oder Lungenentzündungen Beschwerden der Brustwirbelsäule auslösen.
Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist die genaue Ursachenforschung. Denn nur wenn das schmerzverursachende Geschehen klar identifiziert worden ist, kann eine zielgerechte und individuelle Behandlung erfolgen.
1. Schmerztherapie
Wenn Betroffene hoch akut von Schmerzen in der Brustwirbelsäule betroffen sind, kommen in den allermeisten Fällen schmerzlindernde Medikamente zum Einsatz.
Ansonsten droht häufig ein „Teufelskreis“.
Durch die massiven Beschwerden, nehmen wir, nicht selten unbewusst, eine vermeintlich erträglichere Schonhaltung ein. Als Folge dieser unnatürlichen Körperhaltung, verkrampfen sich die ohnehin schon verspannten Muskeln umso mehr und verursachen weitere Schmerzen!
In der Regel beginnt die Behandlung mit der Gruppe der „nicht-steroidalen Antirheumatika“, kurz NSAR. Sie wirken sowohl schmerzlindernd, als auch entzündungshemmend an dem betroffenen Brustwirbelsäulenabschnitt.
Zu den bekannten Wirkstoffen zählen z.B. Ibuprofen oder Diclofenac.
Allerdings ist bei längerer Gabe Vorsicht geboten!
Auf Dauer eingenommen, können sie Abhängigkeit, sowie zahlreiche unerwünschte Nebenwirkungen verursachen. So hemmen die NSAR auch die Bildung von der schützenden Schleimschicht des Magens.
Wenn sie über Monate eingenommen werden, beginnt die aggressive Magensäure, die umgebenden Wände anzugreifen. Im schlimmsten Fall entstehen chronischen Magenschleimhautentzündungen (lat. Gastritis) oder Magengeschwüre (lat. Ulkus)!
Bei dauerhafter Schmerzmitteleinnahme, können weiterhin v.a. die Nieren und Leber geschädigt werden.
Grundsätzlich gilt also, die Einnahmedauer so gering wie möglich zu halten! Alternativ zu der Verordnung von Tabletten, können schmerzlindernde oder betäubende Salben zum Einsatz kommen.
Sie haben den großen Vorteil, keine folgenschweren Nebenwirkungen zu erzeugen, da sie ausschließlich lokal wirken.
Wenn Patienten unter langanhaltenden Schmerzen der Brustwirbelsäule leiden, Schmerztabletten keinen Erfolg erzielen, oder die Gefahr einer dauerhaften Einnahme droht, können lokale Betäubungsmittel eine Alternative darstellen. Dazu injiziert der Arzt mit einer feinen Nadel schmerzlindernde Medikamente unter die Haut oder in die Muskulatur. Besonders erfolgversprechend, sind die Injektionen bei genauer, punktförmiger Schmerzlokalisation (Triggerpunkte).
Hartnäckige und therapieresistente Beschwerden (z.B. Interkostalneuralagien) können durch tiefere Injektionen unmittelbar an den Knochen bzw. das Gelenk gelindert werden (thorakale Facetteninfiltration, Spinalnervenanalgesie, Kostotransversalblockade).
Man erhofft sich so eine direkte Ausschaltung der zuständigen Schmerzsensoren bzw. Nervenwurzeln.
Der Eingriff erfolgt bei vollem Bewusstsein, lediglich die Einstichstelle wird betäubt. Meistens wird die Injektion beim sitzenden Patienten, den Rücken leicht nach vorne gewölbt, durchgeführt.
Unter allen Umständen sollte ein aktuelles Röntgenbild vorliegen! Solche Verfahren müssen sorgfältig abgewogen werden, da Komplikationen, wie Infektionen oder Herz-Kreislauf-Probleme stattfinden können.
2. Wärmeapplikation
Häufig liegen Schmerzen in der Brustwirbelsäule, muskuläre Verspannungen zugrunde.
Wärmeanwendungen fördern die Durchblutung der betroffenen Muskelpartien und lösen so die Verkrampfungen.
Im Handel werden zahlreiche Varianten der sogenannten „Wärmepflaster“ angeboten. Durch Kontakt mit der Hautoberfläche oder Sauerstoff aus der Umgebungsluft, werden chemische Prozesse angeregt, die eine angenehme empfundene Wärmeentwicklung von etwa 40 Grad besitzen.
3. Physiotherapie
Grundsätzlich ist eine Physiotherapie in vielen Fällen sehr sinnvoll! Denn neben muskulären Verspannungen, liegen den Schmerzen häufig kleine Blockierungen der Rippen-oder Wirbelbogengelenke zugrunde.
Ziel der Therapie ist es, diese Blockaden zu lösen und die Muskulatur zu entspannen. Denn sehr häufig besteht ein enger Zusammenhang zwischen beiden Phänomenen. Dazu kann der Physiotherapeut Massagetechniken, Kräftigungsübungen oder aber auch Taping anwenden.
Übergeordnete Ziele sind meistens Haltungsfehler, sowie falsche Bewegungsmuster zu erkennen und anschließend zu korrigieren.
Idealerweise, wird der Patient während der Physiotherapie gezielt angeleitet, so dass er die Übungen auch im Alltag eigenständig durchführen kann.
4. Operationen
Besonders schwere Fälle, wie z.B. Tumore der Brustwirbelsäule, Wirbelkörperinfektionen oder ausgeprägte Skoliosen, können eine Operation unabdinglich machen.
In der Regel, sollten aber Nutzen und Risiken eines solchen Eingriffes sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Neben unerwünschte Begleitkomplikationen, erzielen sie oft nicht den gewünschten Erfolg!
Zu den möglichen Ursachen die zu Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule führen können gehören:
Von hinten betrachtet, ist die normale Wirbelsäule gerade. Bei einer Skoliose, liegt hingegen eine seitliche Verbiegung bzw. Verkrümmung vor. Die Erkrankungshäufigkeit wird sehr unterschiedlich angegeben und schwankt zwischen 0,13% und 13,6%. Als sicher gilt aber, dass Mädchen etwa viermal häufiger als Jungen betroffen sind.
Bei einem Großteil der Skoliosen, ist die genaue Ursache bis heute unbekannt (idiopathisch). Man vermutet, dass während des Wachstums, also insbesondere in der Pubertät, die Wirbelkörper ungleichmäßig und asymmetrisch wachsen. Dadurch kommt es zu einer Drehung bzw. Verdrehung (Torsion) der Wirbelsäule, die natürlicherweise nicht vorhanden sein sollte. Aufgrund der anfänglichen Schmerzlosigkeit im Kindesalter, wird eine Skoliose oft zufällig, z.B. beim Sportunterricht oder von den Eltern, entdeckt. Durch die Fehlstellung haben die Kinder nicht selten begleitend einen Schulter-oder Beckenschiefstand. Der Schweregrad einer Skoliose kann stark variieren: In der Mehrzahl der Fälle, ist die Wirbelsäule nur leicht verkrümmt und verursacht allenfalls kosmetische Probleme. Hingegen kann eine vollausgeprägte Skoliose, unbehandelt schwerste Deformitäten und gesundheitliche Probleme hervorrufen!
Im Prinzip können alle Abschnitte der Wirbelsäule betroffen sein. Am häufigsten findet man jedoch Verschiebungen und Verformungen der Brustwirbelsäule. Durch die Verbindung mit den Rippen, entsteht teilweise ein sogenannter „Rippenbuckel“. Während der Wachstumsphase leiden Betroffene sehr selten unter Schmerzen. Durch die dauernde Fehlbelastung entstehen jedoch bereits im jungen Erwachsenenalter schmerzhafte Verschleißerscheinungen. Mit zunehmendem Alter, führen die Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule zu einer instinktiven Schonhaltung. Dadurch wird die Rückenmuskulatur stark überbeansprucht und verursacht zusätzliche Beschwerden. Die Deformierung kann so weit führen, dass sowohl Atmung, als auch Herzleistung eingeschränkt werden.
Maßgebend für die Therapie der Skoliose ist der Schweregrad der Verbiegung. Leichte Krümmungen können mit gezielter Physiotherapie behandelt werden. Leiden Betroffene hingegen unter fortgeschrittener Skoliose, kann das Tragen eines Korsetts oder eine Operation angezeigt sein.
Rechtzeitige Früherkennung ist somit von großer Bedeutung! Denn nur von eine Skoliose rechtzeitig erkannt wird, können Schmerzen im Erwachsenenalter verhindert werden. So untersucht der Kinderarzt bei 9-10 jährigen Kindern, z.B. durch den „Vorbeugetest“, die korrekte Krümmung der Brustwirbelsäule: Dazu beugt sich das Kind mit unbekleidetem Oberkörper und geschlossenen, gestreckten Beinen soweit nach vorne wie möglich. So können leicht Asymmetrien oder Niveauunterschiede, wie z.B. ein Rippenbuckel, erkannt werden.
Im Bereich der Brustwirbelsäule, finden wir zwei unterschiedliche Gelenkarten: Die kleinen Wirbelbogengelenke (Articulatio zygapophysiales, Facettengelenk, Wirbelgelenk) befinden sich paarweise zwischen den Gelenkfortsätzen zweier benachbarter Wirbel. Sie garantieren die große Beweglichkeit innerhalb der Wirbelsäule. Im Bereich der Brustwirbelsäule ist der Bewegungsumfang, im Vergleich zu den restlichen Abschnitten, jedoch stark reduziert. Ursache für die eingeschränkte Beweglichkeit sind die Rippenkopfgelenke (Articulatio capitis costae), sowie die Rippenhöckergelenke (Articulatio costotransversaria). Sie werden jeweils von einem Teil der Rippe, sowie kleinen Gelenkflächen der Brustwirbelkörper gebildet. In der Gesamtheit entsteht so, zusammen mit dem Brustbein, der knöcherne Brustkorb (Thorax)
Finden nun degenerative, also verschleißbedingte Veränderungen statt, betreffen sie in erster Linie die Gelenke der Brustwirbelsäule. Bandscheibenvorfälle (Diskushernien), wie sie z.B. häufig innerhalb der Lendenwirbelsäule auftreten, sind hingegen ausgesprochen selten. Mit zunehmendem Alter, dauerhaft falscher Belastung oder Körperhaltung, können die kleinen Gelenke der Brustwirbelsäule also in Mitleidenschaft gezogen werden.
In diesem Zusammenhang spricht man häufig von „Gelenkblockierungen“. Durch beschriebene, degenerative Schädigungen der Gelenkflächen, aber auch durch Veränderungen der Muskulatur und Bänder, können vorrübergehend Blockierungen auftreten. Neben eingeschränkter Beweglichkeit, sind Begleitsymptome wie z.B. Schmerzen im betroffenen Bereich charakteristisch. Oft beschreiben Patienten gürtelförmige Schmerzen und ausgeprägte Druckempfindlichkeit im betroffenen Areal.
Finden nun degenerative, also verschleißbedingte Veränderungen statt, betreffen sie in erster Linie die Gelenke der Brustwirbelsäule. Bandscheibenvorfälle (Diskushernien), wie sie z.B. häufig innerhalb der Lendenwirbelsäule auftreten, sind hingegen ausgesprochen selten. Mit zunehmendem Alter, dauerhaft falscher Belastung oder Körperhaltung, können die kleinen Gelenke der Brustwirbelsäule also in Mitleidenschaft gezogen werden.
In diesem Zusammenhang spricht man häufig von „Gelenkblockierungen“. Durch beschriebene, degenerative Schädigungen der Gelenkflächen, aber auch durch Veränderungen der Muskulatur und Bänder, können vorrübergehend Blockierungen auftreten. Neben eingeschränkter Beweglichkeit, sind Begleitsymptome wie z.B. Schmerzen im betroffenen Bereich charakteristisch. Oft beschreiben Patienten gürtelförmige Schmerzen und ausgeprägte Druckempfindlichkeit im betroffenen Areal.
In der manuellen Medizin und der Chirotherapie, werden solche Blockierungen durch gezielte Mobilisationen gelöst. Erfahrene Chirotherapeuten, können häufig innerhalb weniger Minuten die volle Beweglichkeit wiederherstellen. Allerdings kann es unter Umständen mehrere Tage dauern, bis die Muskelverspannungen und Schmerzen abklingen. Zur Schmerzlinderung, nehmen Betroffene daher oft Medikamente, wie Antiphlogistika (z.B. Ibuprofen) ein. Besteht jedoch der Verdacht auf eine größere Verletzung, wie z.B. Knochenbrüche im Bereich der Brustwirbelsäule, darf unter keinen Umständen eine manuelle Therapie erfolgen. Denn die ruckartigen und kraftvollen Bewegungen des Therapeuten, können vorhandende Frakturen (z.B. Wirbelkörperbruch) unter Umständen verschlimmern.
Da die Rippen mit der Brustwirbelsäule verbunden sind, können lokale Blockaden äußerst unangenehm sein. Denn durch unsere Atmung, hebt und senkt sich der Brustkorb permanent und provoziert Schmerzen im blockierten Rippenwirbelgelenk. Nicht selten, fasst der Mediziner solche Schmerzzustände als Brustwirbelsäulen-Syndrom (kurz: BWS-Syndrom) zusammen.
An der Unterkante der Rippen, verlaufen die Zwischenrippennerven (Nervi intercostales), wobei man bei der untersten 12. Rippe von dem Nervus subcostalis spricht. Bei dem Krankheitsbild der Interkostalneuralgie, empfinden Betroffene gürtelförmige, von der Brustwirbelsäule oder vorderen Brust ausstrahlende Schmerzen. Häufig kommen die Beschwerden plötzlich und anfallartig. Nicht selten, treten zusätzliche Missempfindungen oder Taubheitsgefühle im betroffenen Bereich auf.
Ursächlich, sind häufig verschleißbedingte Veränderungen der Brustwirbelsäule zu finden. Charakteristischerweise, können die Schmerzen durch bestimmte Positionen, z.B. Drehbewegungen, provoziert werden. In erster Linie, richtet sich die Therapie nach dem Leidensdruck der Patienten. Durch Schmerzmedikamente, unter Umständen auch Injektionstherapie mit Lokalanästhetika, kann die Interkostalneuralgie behandelt werden.
In jedem Fall, muss bei den beschriebenen Symptomen auch an Erkrankungen gedacht werden, die nicht im Zusammenhang mit der Brustwirbelsäule stehen. So verursacht z.B. der Herpes-Zoster-Virus („Gürtelrose“) ähnliche Symptome, allerdings begleitet von typischem rötlichem und blasigem Hautausschlag. Aber auch bei akuten Herzinfarkten, Lungenembolien oder anderen Organerkrankungen kann zunächst die Brustwirbelsäule schmerzen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Interkostalneuralgie
Wenn sich ein Wirbelkörper entzündet, spricht man von einer Spondylitis. Ist zudem noch die angrenzende Bandscheibe betroffen, handelt es sich um eine Spondylodiszitis.
In erster Linie, stehen allgemeine Beschwerden, wie Fieber, Nachtschweiß, Appetitlosigkeit oder Müdigkeit im Vordergrund. Zusätzlich entsteht eine extreme Druck- und Klopfschmerzhaftigkeit im Bereich des befallenen Wirbelkörpers. Durch die massive Infektion im Körper, sind die klassischen Entzündungswerte (BSG, CRP) im Blut erhöht. Früher war die Gefahr groß, dass die Spondylitis nicht rechtzeitig erkannt wurde. Bleibende Lähmungserscheinungen waren nicht selten die Folge.
Glücklicherweise, gelingt es heutzutage in fast allen Fällen die Krankheit früh genug zu therapieren. Somit ist die Prognose durch strenge Bettruhe, Gipsschalen, medikamentöse Behandlung und Operationen günstig.
Bandscheibenvorfälle im Bereich der Brustwirbelsäule sind äußerst selten und eine echte Rarität. Zudem sind auftretende Fälle meistens gut therapierbar. Wenn ein Bandscheibenvorfall dennoch Symptome hervor ruft, beschreiben Betroffene starke Schmerzen im betroffenen Segment. In sehr seltenen Fällen, kommen neurologische Beschwerden hinzu. Dazu zählen unter anderem Missempfindungen, Lähmungen und plötzlich auftretende Inkontinenz. Sobald solche Symptome, neben den eigentlichen Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule auftreten, müssen Sie in jedem Fall sofort einen Arzt aufsuchen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Symptome eines Bandscheibenvorfall der BWS
Als Folge von Sport- oder Freizeitunfällen können einfache Brüche der Wirbelkörper entstehen. Häufig sind es doch Verletzungen, die aus schweren Verkehrs-oder Arbeitsunfällen resultieren.
Nach solchen Ereignissen, sind fast immer deutliche Hämatome („blaue Flecken“) im Bereich des Knochenbruches zu erkennen. Betroffene verspüren z.T. heftige Schmerzen und eine ausgeprägte Druckempfindlichkeit.
Glücklicherweise, findet man in der Brustwirbelsäule zumeist stabile Brüche, bei denen keine neurologischen Komplikationen zu erwarten sind. In solchen Fällen genügt es, für einen gewissen Zeitraum Bettruhe auf flacher Fläche zu halten und anschließend krankengymnastische Übungen durchzuführen.
Die häufigsten Tumore im Bereich der Brustwirbelsäule sind Metastasen, eher selten findet man Primärtumore. Zu den Grunderkrankungen können z.B. Tumore im Bereich der Schilddrüse, Lunge, Prostata oder Brust zählen.
Betroffene suchen meistens den Arzt auf, weil sie einen dumpfen Schmerz im befallenen Wirbelsäulenabschnitt empfinden. Oft herrscht ein sogenannter „Rüttelschmerz“: Körperliche Aktivitäten, die mit kleinen Erschütterungen der Wirbelsäule einhergehen, wie z.B. Joggen oder Springen, verursachen beschriebenen Schmerz. Ein anderer Hinweis, können plötzlich auftretende Brüche in Wirbelkörpern sein. Wenn sich der Tumor ausbreitet, kann er zudem auf das angrenzende Rückenmark bzw. die austretenden Nervenwurzeln drücken. Vielfältige neurologische Symptome können die Folge sein.
Die Wirbelsäule lässt sich in vier Abschnitte gliedern. Neben der Brustwirbelsäule, bilden Hals- und Lendenwirbelsäule, sowie die Sakralwirbelsäule (Kreuzbein) eine funktionelle Einheit.
Im mittleren Bereich finden wir die Brustwirbelsäule. Sie besteht aus 12 Wirbelkörpern und bildet zusammen mit den 12 Rippenpaaren und dem Brustbein (Sternum) den knöchernen Brustkorb.
Natürlicherweise, beschreibt die Brustwirbelsäule eine konvexe Krümmung nach hinten (dorsal), die sogenannte Kyphose. Im Gegensatz dazu, sind Hals-und Lendenwirbelsäule nach vorne (ventral) konvex gekrümmt. Der Mediziner spricht dann von einer Lordose.
Brustwirbelsäule (grün)
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Beachten Sie auch unsere detaillierten Informationen zur:
Weitere Informationen zu anatomischen Themen finden Sie unter Anatomie A-Z