Als Mobilisieren bezeichnet man Maßnahmen, die dem Erhalt der Bewegungsfähigkeit dienen. Speziell für die Brustwirbelsäule gibt es verschiedene Übungen, um Beweglichkeit, Stabilität und Belastbarkeit der Gelenke zu bessern.
Als Mobilisation bezeichnet man in der Krankenpflege Maßnahmen, die dem Erhalt der Beweglichkeit des Patienten dienen.
Eine Mobilisation soll also verhindern, dass der Patient durch Bewegungseinschränkungen seine physische sowie auch psychische Unabhängigkeit verliert. Oft arbeiten Physiotherapeuten hier eng mit dem Krankenpflegepersonal zusammen.
Die Brustwirbelsäule lässt sich mithilfe verschiedener Dehnungs-, Kraft- und Muskelübungen mobilisieren. Sie fördern die Beweglichkeit, Stabilität und vor allem die Gesundheit der Gelenke.
Durch die Übungen wird die Ernährung der Bandscheiben gefördert, welche auf eine ausgewogene Bewegung der Wirbelsäule angewiesen sind. Auch die Produktion der Gelenkflüssigkeit wird so angeregt, was für eine gute Beweglichkeit unerlässlich ist.
Übungen zur Muskelstärkung
Im Folgenden ist eine Übersicht mit verschiedenen Übungen, die man auch selbst zuhause durchführen kann, um seine Brustwirbelsäule zu stärken.
Für die folgenden Übungen benötigt man lediglich einen Stuhl, der fest auf dem Boden steht (keine Rollen!). Die Ausgangsposition ist eine aufrechte Sitzhaltung: Die Schultern sind gesenkt, die Füße stehen fest auf dem Boden. Man setzt sich auf die Vorderkante des Stuhls und verlagert sein Gewicht gleichmäßig. Jede Übung wiederholt man 10 Mal.
Das Kinn wird zur Brust geführt. Nun rollt man sich immer weiter nach unten ein (so weit wie es geht). Dabei muss man darauf achten, dass das Gesäß sich nicht von der Sitzfläche abhebt.
Bei der nächsten Übung werden die Arme nach außen und hinten ausgestreckt. Die Handflächen zeigen nach außen, die Daumen nach oben, und sind gespannt. Versuchen Sie die Schultern so tief zu halten, wie es geht und sie dabei anzunähern. Arme vor und zurück bewegen!
Nun werden die Hände auf den Schultern abgelegt. Drehen sie sich im Wechsel nach rechts und links außen. Der Kopf dreht sich dabei in der Bewegung mit. Es ist darauf zu achten, dass das Gesäß wirklich auf der Sitzfläche bleibt.
Zuletzt wird nun aus derselben Position heraus im Wechsel der rechte und linke Ellbogen zum Boden geführt, so weit es geht. Der Kopf bleibt dabei gerade. Das Gesäß nicht von der Sitzfläche anheben! Der Körper soll während der Übung weder nach vorne noch nach hinten geneigt werden.
Die folgende Übung erfolgt in der Vierfüßlerposition auf einem Teppich oder bspw. einer Yogamatte. Auch hier sind 10 Wiederholungen erforderlich. Im Wechsel wird erst ein Katzenbuckel und dann ein Hohlkreuz gemacht. Der Kopf wird im Katzenbuckel auf die Brust gerollt und im Hohlkreuz in den Nacken gelegt.
Gehen sie jetzt in den Ellbogen-Knie Stand. Dabei stützen sie sich vorne auf die gesamten Unterarme und hinten auf die Knie (bzw. die Schienbeine). Auch hier wieder abwechselnd ein Hohlkreuz und einen Katzenbuckel machen.
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Übungen zur Dehnung
Die folgenden Übungen dienen einer adäquaten Dehnung der Brustwirbelsäule.
Auch dies ist für eine gute Mobilisierung unerlässlich. Das Dehnen ist vor allem für die Belastbarkeit sowie die Beweglichkeit der Muskeln, Sehnen und Bänder sehr wichtig.
Die folgenden Positionen müssen circa 30 Sekunden gehalten werden, bevor sie wieder entspannen.
Für die erste Übung legen Sie sich auf den Rücken und stellen die Beine auf, die Arme werden vom Körper ausgestreckt. Dann lassen Sie die Beine nach rechts fallen und drehen den Kopf nach links. Nach 30 Sekunden wechselt man die Seiten.
Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl. Die Hände werden gefaltet. Dann streckt man die Arme lang nach vorne aus und folgt mit dem Kopf. Der Rücken wird dabei rund gemacht. Achten sie darauf die Ellbogen auseinander zu ziehen und die Schultern nach unten zu drücken. Typischerweise zieht es jetzt zwischen den Schulterblättern. Nun falten sie die Hände hinter dem Rücken, und ziehen die Arme, soweit es geht, nach oben. Auf eine aufrechte Sitzhaltung ist zu achten. Dabei wird der Brustkorb nach vorne hin geöffnet. Versuchen sie bei jedem Einatmen etwas aufrechter zu sitzen.
Diese Übung erfolgt im Stand. Die Beine stehen etwas über schulterbreit auseinander. Nun heben sie den linken Arm über den Kopf und neigen den Oberkörper zur rechten Seite. Das ganze Wiederholen sie auf der anderen Seiten. Neigen sie den Oberkörper dabei wirklich nur zur Seite, nicht nach vorne oder hinten.
Verschränken sie die Hände im aufrechten Stand hinter dem Kopf und drehen sie den Oberkörper langsam nach links. Dann neigen sie den Oberkörper kurz nach links. Wiederholen sie dies auf der anderen Seite. (Hier müssen sie die Position keine 30 Sekunden halten).
Um die untere Brustwirbelsäule zu dehnen, verschränken sie wieder die Hände im aufrechten Stand hinter dem Kopf. Halten sie den Kopf und die Schultern gerade und schieben sie den Oberkörper abwechselnd nach rechts und links.
Übungen zur Kräftigung
Die folgenden Übungen dienen der Kräftigung der Muskulatur.
Wiederholen sie die Übungen zwischen 10 und 20 Mal. Machen sie mehrere Übungssätze (mindestens 3).
Wandliegestütz: Pressen sie die Hände etwa schulterbreit und auf Schulterhöhe an die Wand. Führen sie nun Liegestützen an der Wand aus.
Die nächste Übung führen sie in Bauchlage aus. Die Zehenspitzen sind aufgestellt. Heben sie nun aus eigener Kraft (Hände nicht benutzen!) den Oberkörper etwa 10 cm vom Boden ab. Die Position wird etwa drei Atemzüge lang gehalten. Vorsichtig wieder etwas absenken (aber nicht ganz auf den Boden) und wieder anheben. Achten sie auf eine ruhige Atmung. Die Arme dabei etwa im 90 ° Winkel gebeugt, und gespannt auf Ohrenhöhe halten. Die Übung können sie in verschiedenen Variationen ausführen. Heben sie bspw. den Oberkörper und neigen ihn im Wechsel nach rechts und links.
Mobilisieren durch Yoga
Yoga eignet sich ganz hervorragend, um die Brustwirbelsäule zu mobilisieren und Blockaden zu lösen.
Man kann Yogain einer Gruppe oder einem Fitnessstudio machen, es eignet sich jedoch auch sehr gut für das Sportprogramm zuhause. Man benötigt für einfache Übungen lediglich eine Sport- oder Yogamatte. Bei der Durchführung der Übungen sollte man darauf achten sich nicht zu sehr zu belasten. Die Intensität sollte langsam gesteigert und die Übungen nur bis zu dem Grad ausgeführt werden, der sich noch angenehm anfühlt.
Bei den meisten Yogaübungen steht eine Dehnung der Wirbelsäule im Vordergrund. Es finden sich zahlreiche Tutorials in Form von Videos auf verschiedenen Internetseiten, die die Übungen angepasst an verschiedene Schweregrade veranschaulichen. Eine Mobilisierung der Brustwirbelsäule durch Yoga kann bei leichten Wirbelblockaden sehr hilfreich sein. Man sollte jedoch bei hochgradigen Verletzungen der Wirbelsäule oder bei sehr starken Schmerzen, Bandscheibenvorfällen und Ähnlichem davon absehen Selbstversuche zu starten. Bei einer bestehenden Vorerkrankung an der Wirbelsäule sollte zunächst ärztlich abgeklärt werden, ob die Wirbelsäule belastbar und stabil genug für die Yogaübungen ist.
Die Brustwirbelsäule selbst mobilisieren
Die Mobilisierung der Brustwirbelsäule ist ein zentraler Bestandteil der Therapie bei einer Wirbelblockade. Dabei unterscheidet man eine passive von einer aktiven Mobilisierung.
Die passive Mobilisierung wird durch einen Physiotherapeuten durchgeführt. Die aktive Mobilisierung hingegen wird unter Anleitung des Physiotherapeuten vom Patienten selbst durchgeführt. Im Folgenden sollen einige einfache Übungen dargestellt werden, mit denen man seine Brustwirbelsäule selber mobilisieren kann.
Davon ist jedoch bei sehr starken Beschwerden oder manifesten Wirbelsäulenerkrankungen abzusehen. Es empfiehlt sich vor solchen Selbstversuchen abklären zu lassen, ob ein höhergradiger Schaden oder eine Erkrankung an der Wirbelsäule besteht, die durch solche Übungen verschlimmert werden könnten. Bei leichten Blockaden oder leichten Schmerzen sind die Übungen jedoch sehr gut dazu geeignet, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu fördern.
1. Übung: Stellen Sie sich in den hüftbreiten Stand. Drücken Sie ihre Handflächen vor der Brust aneinander und beugen Sie die Knie leicht. Nun rotieren Sie in der Wirbelsäule nach links und legen ihren rechten Ellbogen bzw. den Ansatz Ihres hinteren Oberarms auf dem rechten Oberschenkel ab. Ihr Blick zeigt nach links. Versuchen Sie sich soweit es geht nach links zu rotieren. Ihre Arme bilden eine Linie, die Fingerspitzen zeigen zu Ihrer Nase. Halten Sie die Position 45 bis 60 Sekunden pro Seite. Wechseln Sie anschließend die Seite.
2. Übung: Kommen Sie in den Vierfüßerstand. Positionieren Sie sich stabil auf allen Vieren. Nun machen Sie einen „Katzenbuckel“. Das Kinn liegt auf der Brust. Atmen Sie ruhig ein und aus. Lösen Sie bei der Einatmung nicht die Position. Lediglich der Bauch darf sich dann entspannen. Versuchen Sie bei jedem Ausatmen den Bauchnabel etwas mehr zur Brustwirbelsäule zu ziehen. Halten Sie die Position eine Minute lang. Sinken Sie nun in den „Pferdesattel“. Sie begeben sich wieder in den Vierfüßerstand und lassen den Bauch und Rücken locker durchhängen.
3. Übung: Aus dem Vierfüßerstand gehen Sie nun in die Rückbeuge. Beim Einatmen schieben Sie das Brustbein nach oben, das Kinn folgt der Bewegung. Beim Ausatmen schieben Sie die Schultern weg von den Ohren. Versuchen Sie bei jedem Atemzyklus die Bewegung zu verstärken.
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