Schmerzen am Brustbein haben unterschiedliche Ursachen. Zu den häufigsten Ursachen der Brustbeinschmerzen zählen Trichterbrust, Kielbrust und die Brustbeinfraktur.
Das Brustbein (lat. Sternum) ist ein platter Knochen, welcher zusammen mit den Rippen einen Teil des Brustkorbskelettes bildet. Das Brustbein übernimmt wichtige stabilisierende Funktion im knöchernen Brustkorb.
Durch die funktionelle Eingliederung in ein komplexes System an Muskulatur, Gelenken, Sehen und Knochen am Brustkorb, ist das Brustbein starken Kräften und Bewegungen (z.B. bei der Atmung) ausgesetzt.
Die häufigsten Ursachen für Schmerzen am Brustbein werden im Weiteren aufgelistet:
Temporäre Schmerzen am Brustbein können durch verschiedene Begebenheiten ausgelöst werden. Brustbeinschmerzen können sich dabei rein auf das Brustbein lokalisieren (dann häufig lokale Erkrankungen wie Frakturen oder entzündliche Prozesse) oder Teil von ausstrahlenden Schmerzen im Brustkorb darstellen (dann häufig organische Ursachen wie ein akuter Myokardinfarkt oder eine Angina pectoris).
Auch angeborene Fehlbildungen des Brustbeins können theoretisch zu Beschwerden im Bereich des Brustbeins führen (z.B. Trichterbrust, Kielbrust, Harrenstein-Deformität).
Klagt ein Patient über Brustbeinschmerzen und Husten, kann eine akute Bronchitis vorliegen, also eine meist viral bedingte Entzündung der Bronchien der Lungen.
Neben den Brustbeinschmerzen und dem schleimigen Husten kommt es außerdem häufig zum Temperaturanstieg und zu Heiserkeit. Im weiteren Verlauf kann der Husten immer trockener werden, die Schmerzen im Brustbein aber auch eventuelle Schmerzen hinter dem Brustbein verstärken sich immer mehr. Nach circa 2 Wochen sollten Husten und Brustbeinschmerzen jedoch abklingen.
Tritt der Schmerz plötzlich auf und kommt es neben den Brustbeinschmerzen auch zu Schmerzen im gesamten Thoraxbereich, gemeinsam mit Husten und Atemnot, sollte man an eine Lungenembolie denken (vor allem wenn es sich um ältere Patienten oder frisch operierte Patienten handelt) und sofort einen Notarzt verständigen!
Treten die Symptome eher schleichend ein und kommt es neben dem Husten und den Schmerzen im und um das Brustbein herum zu hohem Fieber und angestrengtem Atmen, sollte man an eine Lungenentzündung (Pneumonie) denken. Tritt jedoch neben dem Husten der Schmerz isoliert im Brustbein auf und nicht im gesamten Thoraxbereich, kann es auch sein, dass durch das vermehrte Husten die Muskeln, die am Brustbein ansetzten, gereizt und überanstrengt werden und es somit zu einem „Muskelkater“ kommt, der zu Brustbeinschmerzen führt.
Viele Patienten kommen nach dem Fitnessstudio-Training mit Brustbeinschmerzen in die Praxis.
Schuld daran können verschiedene Übungen sein, beispielsweise Dips. Bei den Dips belastet man vor allem den Musculus pectoralis major, einen Muskel der sich vom Brustbein (Sternum) bis zum Oberarmknochen (Humerus) zieht. Kommt es zu einer Überbelastung des Muskels kann es leicht zu Beschwerden im Bereich des Brustbeins kommen.
Zusätzlich belastet man bei Dips die Bauchmuskulatur, die ebenfalls am unteren Teil des Brustbeins ansetzt. Hat man nun bei den Dips eine falsche Bewegung ausgeführt oder sich überlastet, kann es sein dass es durch die Dips zu Brustbeinschmerzen kommt, da die Muskeln zu sehr am Brustbein ziehen oder leicht entzündet sind. Wichtig ist es, sich die Übungen von einem erfahrenen Trainer zeigen zu lassen um erneute Brustbeinschmerzen zu vermeiden. Akut sollte man bei Brustbeinschmerzen die durch Dips ausgelöst werden, versuchen, die Muskulatur zu entspannen, indem man sich ein wärmendes Kissen auf das Brustbein legt oder ein heißes Bad nimmt.
Werden die Brustbeinschmerzen nicht besser sollte außerdem ein Physiotherapeut oder ein Osteopath aufgesucht werden.
Erkrankungen des Brustbeins (Brustbeinfraktur / Sternumfraktur) und somit Brustbeinschmerzen sind selten. Unfallbedingt kann es durch einen direkten Anprall zu einem Bruch des Brustbeins und dadurch zu Brustbeinschmerzen kommen. In den meisten Fällen ist keine Therapie notwendig, da das Brustbein auch unter den ständigen Atembewegungen wieder zusammenheilt.
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Das Brustbein befindet sich im Thorax und ist von vorne auf ganzer Linie tastbar. Über die erste bis zur zehnten Rippe ist das Brustbein mit der Brustwirbelsäule im Rücken verbunden. Deshalb kann es vor allem bei einer falschen Sitzhaltung neben Brustbeinschmerzen auch zu Rückenschmerzen kommen.
Vor allem Patienten, die viel am Schreibtisch sitzen und sich hier Schonhaltungen, wie das Abstützen mit dem Ellenbogen oder einen Buckel, angeeignet haben, sind von kombinierten Brustbeinschmerzen und Rückenschmerzen betroffen. Schuld daran sind Verspannungen in der Muskulatur, die letzten Endes die Gelenke belasten. Vor allem die Gelenke, die die Rippen mit dem Brustbein verbinden (Sternocostalgelenke) werden fehlbelastet und können dann Brustbeinschmerzen verursachen. Da jedoch auch die Wirbelsäule fehlbelastet wird, kommt es zusätzlich zu Rückenschmerzen. Es handelt sich somit immer um eine Fehlbelastung, selten sind angeborene Fehlstellungen, wie beispielsweise die Skoliose, eine Verbiegung der Wirbelsäule, schuld an kombinierten Brustbeinschmerzen und Rückenschmerzen.
In jedem Fall ist es wichtig, einen Physiotherapeuten oder einen Osteopathen aufzusuchen damit diese helfen können, die Fehlstellung zu beheben und somit auch die Brustbeinschmerzen und die Rückenschmerzen zu vermeiden.
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Die häufigste in den meisten Fällen harmlose Normvariante ist so genannte Trichterbrust (Pectus excavatum).
Dabei handelt es sich um eine trichterförmige Einziehung der Brustkorbvorderwand. Ursache ist ein Fehlwachstum von Brustbein / Sternum und dem Brustkorb. Brustbeinschmerzen werden jedoch kaum wahrgenommen.
In den meisten Fällen handelt es sich nur um ein kosmetisches Problem. Nur in sehr schweren Fällen mit Beeinträchtigung von Herz und Lunge ist eine operative Korrektur notwendig.
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter unserem Thema: Trichterbrust
Die etwa 10 x seltener vorkommende Kielbrust (Pectus carinatum) stellt das Pendant zur Trichterbrust her.
Dabei kommt es zu einem Vorwölben des Brustbeins und Brustkorbes nach vorne.
Auch bei der Kielbrust besteht in der Regel nur ein kosmetisch - psychisches Problem ohne Krankheitskomponente wie Brustbeinschmerzen.
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Das Tietze-Syndrom (Chondroosteopathia costalis) ist ein möglicher Grund von Brustbeinschmerzen.
Bei diesem Krankheitsbild kommt es aus nach wie vor ungeklärter Ursache zu druckschmerzhaften Schwellungen im Bereich des Gelenküberganges der 2. und 3. Rippe auf das Brustbein (costosternales Gelenk). Systemische Entzündungszeichen lassen sich diagnostisch meist nicht finden.
Da das Tietze-Syndrom jedoch innerhalb von wenigen Monaten spontan ausheilt, handelt es sich um eine temporär schmerzhafte Erkrankung mit günstiger prognostischer Aussicht.
Vermehrt tritt das Tietze-Syndrom bei älteren Menschen auf. Diese stellen sich meist in Notfallambulanzen mit der Befürchtung eines kardiovaskulären Ereignisses vor. Letztendlich handelt es sich hierbei jedoch um keinen organischen sondern um einen muskuloskelettal bedingten Thoraxschmerz.
Das Tietze-Syndrom lässt sich durch die druckschmerzhafte Schwellung ohne vorliegende Ausstrahlung diagnostisch klar von anderen Ursachen (wie z.B. organischen Ursachen ohne Schwellung im Brustbeinbereich) abgrenzen.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Tietze Syndrom.
Je nach zugrundeliegender Ursache können Brustbeinschmerzen als einzelnes Symptom oder zusammen mit weiteren begleitenden Symptomen auftreten.
Die oberen Rippen des Brustkorbes setzen am Brustbein in Form einer knorpeligen Verbindung an. Diese Gelenkverbindung (Articulationes sternocostales) stellt eine Prädilektionsstelle für entzündliche Prozesse dar, welche einen lokalisierten Schmerz im Brustbein verursachen können (Costochondritis). Im Allgemeinen tritt dieses Krankheitsbild jedoch eher selten auf.
Bei Vorliegen einer Costochondritis liegt meist eine systemische Erkrankung zugrunde (z.B. der Morbus Reiter).
Durch den dreigliedrigen Aufbau des Brustbeins mit einem zusätzlich sehr platten Knochenaufbau ist das Brustbein grundsätzlich auch anfällig für Frakturen. Frakturieren kann das Brustbein z.B. im Rahmen einer kardiopulmonalen Reanimation (CPR) oder postoperativ nach einer Bypass-Operation.
Treten jedoch zusätzliche Beschwerden wie z.B. in Form eines ausstrahlenden Schmerzen bis in den Bereich hinter dem Brustbein (retrosternaler Druckschmerz), in die Achselhöhle, den linken Arm oder bis in den Hals auf, so ist häufig eine organische Erstmanifestation ursächlich.
Typisch ist diese ausstrahlende Symptomatik für einen Myokardinfarkt wie ebenfalls für die Angina pectoris. Häufige begleitende Symptome sind hierbei eine Atemnot, eine erhöhte Atemfrequenz, eine vermehrte Schweißsekretion, Angst und eine innere Unruhe.
Gerade das Auftreten der retrosternalen Schmerzen deutet auf eine organische Ursache hin, welche unter anderem auch eine Speisenröhrenerkrankung (Entzündungen, Reflux in Form von Sodbrennen oder Tumore) sein können. Auch Ulcerationen im Bereich des Magens können mit einem Schmerz im Bereich des Brustbeins einhergehen.
Im Rahmen von traumatischen Verletzungen (Sportverletzungen oder Unfälle mit Prellungen, Quetschungen etc.) können ebenfalls mit Brustbeinschmerzen vergesellschaftet sein.
In diesem Fall liegen dann meist noch begleitende traumatische Verletzungen an anderer Stelle vor. Auslösend für den Brustbeinschmerz im Rahmen von Verletzungen ist meist eine Periostitis (unspezifische, aseptische Knochenhautentzündung). Beim Periost handelt es sich um die Knochenhaut, welches sehr gut durchblutet und ebenfalls sehr schmerzsensibel ist.
Das Brustbein (Sternum) befindet sich im Thorax oberhalb der Lungen.
Zusätzlich ist es mit 10 der 12 Rippen über knorpelige Gelenke (Sternocostalgelenke) und verschiedenen Atemhilfsmuskeln wie dem Musculus pectoralis verbunden. Dadurch ergibt sich, dass bei jeder Einatmung(Inspiration) und somit auch bei der Ausatmung (Exspiration) das Sternum ein klein wenig gedehnt und mitbelastet wird.
Brustbeinschmerzen beim Atem treten besonders häufig bei einer meist viral verursachten Entzündung der Bronchien auch (Bronchitis). Diese hält dann circa 2 Wochen an und geht mit einem schleimigen und anschließend trockenen Husten einher.
Auch eine Lungenentzündung (Pneumonie), die meist durch Bakterien hervorgerufen wird, kann zu Brustbeinschmerzen beim Atmen bzw beim Einatmen (Schmerzen beim Einatmen) führen. Außerdem kommt es zu einem schnellen Anstieg der Temperatur sowie zu Atemnot.
Eine Lungenembolie ist ebenfalls durch Brustbeinschmerzen und allgemeine Schmerzen beim Atmen gekennzeichnet, hier kommt es aber zusätzlich zu blutigem Husten. Dieser Hinweis ist immer eine Notindikation und der Patient sollte schnellstmöglich in ein Krankenhaus gebracht werden. In einigen Fällen sind die Brustbeinschmerzen beim Atmen auch psychisch bedingt und gehen meist mit extremer Angst und einer sehr schnellen, vermehrten Atmung (Hyperventilation) einher.
Brustbeinschmerzen sind postoperativ nach Eingriffen am Herzen oder allgemein im Brustkorb kein Einzelfall.
Im Rahmen von Bypass-Operationen z.B. verschafft man sich über die anatomische Lage des Brustbeins (lat. Sternum) einen Zugangsweg zum Operationsgebiet. Das Brustbein wird dabei durch den Operateur bewusst frakturiert und im Anschluss an die Operation mit Metallspiralen stabilisiert.
Gerade bei Bypass-Operationen kann es zusätzlich zu den typischerweise drückenden Schmerzen am Brustbein zu Taubheitsgefühlen im Bereich des Brustkorbes kommen. Dies liegt daran, dass man als Gefäßersatz bei einem Bypass in den allermeisten Fällen einen Abschnitt der A.thoracica interna verwendet, welche unter anderem den Brustkorb mit arteriellem Blut versorgt.
Bleiben die Schmerzen nach einer Sternotomie über einen Zeitraum länger von sechs Monaten bestehen, kann man darüber beraten, die Metallspiralen aus dem Brustbein zu entfernen.
Die Taubheitsgefühle aufgrund der streckenweisen Entnahme der A.thoracica interna sollten nach wenigen Wochen schwinden.
Bei Schmerzen im Brustbein nach einer Herz-Operation bestehen für den Patienten verschiedene Handlungsmöglichkeiten.
Der Bypass wurde in den allermeisten Fällen aufgrund von arteriosklerotisch bedingten Gefäßerkrankungen der Koronararterien gelegt. Daher sollte im postoperativen Verlauf explizit darauf geachtet werden, dass die prädisponierenden Faktoren von erhöhten Blutfettwerten (v.a. Cholesterin) und erhöhtem Blutzucker im Normbereich gehalten werden.
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Eine mögliche Ursache von Brustbeinschmerzen ist Sodbrennen.
Dieses entsteht, wenn Säure aus dem Magen zurück in die Speiseröhre fließt. Dadurch wird eine Entzündungsreaktion in der Schleimhaut der Speiseröhre ausgelöst (medizinisch als Refluxösophagitis bezeichnet). Es kommt zu einem meist brennenden oder ziehenden Schmerz hinter dem Brustbein. Durch eine Reizung des Rachens kann zudem ein trockener Husten ausgelöst werden. Gelindert können die Beschwerden durch eine Umstellung der Essens- und Trinkgewohnheiten sowie weitere Maßnahmen wie Schlafen mit erhöhtem Oberkörper. Scharfe Speisen, Alkohol und Süßwaren sollten nur in geringen Mengen zu sich genommen werden. Zudem ist es ratsam, die letzte Mahlzeit nicht zu spät sondern einige Stunden vor dem Schlafengehen einzunehmen.
Wenn die genannten Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine medikamentöse Behandlung erfolgen. Durch einen Wirkstoff, der die Produktion von Magensäure verringert, können das Sodbrennen und die damit einhergehenden Brustbeinschmerzen oftmals gelindert werden.
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Das Zwerchfell ist ein flächiger Muskel, der den Brustkorbraum innerlich vom Bauchraum abtrennt.
Beim Einatmen kontrahiert und senkt sich das Zwerchfell auf beiden Körperseiten und beim Ausatmen steigt es wieder kuppelförmig nach oben. Brustbeinschmerzen können unter bestimmten Umständen von einer Schädigung im Bereich des Zwerchfells ausgehen. Durch Löcher oder Schwachstellen in der Muskelschicht können sich Bauchorgane in den Brustraum drücken. Von einer sogenannten inneren Hernie ist in den meisten Fällen der Magen betroffen. Dabei können Brustbeinschmerzen direkt durch die fehlgelagerten Organanteile bedingt sein. Die Hernie begünstigt zudem das Auftreten von Sodbrennen, was ebenfalls eine Ursache der Schmerzen hinter dem Brustbein darstellen kann.
Besteht der Verdacht, dass Brustbeinschmerzen vom Zwerchfell ausgehen, ist gegebenenfalls eine Abklärung mittels einer Bildgebung erforderlich.
Bei Brustbeinschmerzen nach einer Trainingseinheit handelt es sich in den allermeisten Fällen um eine harmlose Begleiterscheinung.
Besonders beim Trainieren von Muskeln, welche ihren Ansatz im Bereich des Brustbein haben, kann es danach zu Schmerzen kommen. Hierbei handelt es sich vor allem um den M.pectoralis major und minor. Theoretisch ist auch bei einem gezielten Training des M. serratus anterior ein Muskelschmerz im Anschluss des Trainings möglich.
Da die Schmerzen meist auf einen Muskelkater zurückgehen, bessern sich die Schmerzen meist innerhalb einer Woche.
Nach einer Krafttrainingseinheit mit Dips sind Brustbeinschmerzen nicht ungewöhnlich.
Bei der Übung wird vor allem der große Brustmuskel (Musculus pectorales major) trainiert, da mit jeder Wiederholung das gesamte Körpergewicht hochgedrückt wird. Der Muskel entspringt der Brustwand, wobei einige Fasern auch vom Brustbein ausgehen und verläuft bis zu seinem Muskelansatz am Oberarm. Durch das Training kann es zu winzigen Rissen der Muskelfasern kommen, in welche Gewebswasser eindringt. In der Folge entsteht der als Muskelkater bezeichnete Schmerz. Dieser tritt in der Regel erst frühestens zwölf Stunden nach dem Training, manchmal aber auch erst am übernächsten Tag auf.
Beim Training der Brustmuskulatur zum Beispiel durch Dips kann es daher auch zu Brustbeinschmerzen kommen. Diese sind bewegungsabhängig und werden bei Bewegung des Arms verstärkt. Der Muskelkater tritt besonders dann auf, wenn sonst kein Kraftraining der Brustmuskulatur durchgeführt wurde und kann zwischen zwei und sieben Tagen anhalten.
Weitere Übungen, die zu solchen Schmerzen führen können sind zum Beispiel Liegestütz oder Bankdrücken. Sind die Brustbeinschmerzen nicht von Bewegung abhängig, ist eine muskuläre Ursache und damit ein Zusammenhang zu den Dips unwahrscheinlich.
Wenn Brustbeinschmerzen bei Bewegung auftreten oder deren Intensität bewegungsabhängig ist, liegt die Ursache der Beschwerden mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Schädigung des Bewegungsapparates. Dabei kann die Schmerzursache bei den Knochen, den Gelenken oder der Muskulatur des Brustkorbes liegen.
Aufgrund der oftmals nicht eindeutig zuzuordnenden Herkunft der von Bewegung abhängigen Brustbeinschmerzen werden diese häufig als Brustwandsyndrom zusammengefasst. Diese Einteilung ist wichtig als Abgrenzung zu anderen, möglicherweise dringend zu behandelnden Ursachen der Symptome. Brustbeinschmerzen, die durch eine Schädigung innerer Organe wie Herz, Lunge oder Speiseröhre ausgehen, treten typischerweise unabhängig von Bewegung auf, sodass in der Regel keine gefährliche Erkrankung vorliegt.
Ähnlich wie bei bewegungsabhängigen Beschwerden deuten auch Brustbeinschmerzen, die bei Druck ausgelöst oder verstärkt werden, auf eine knöcherne oder muskuläre Ursache hin.
Wenn eine bestimmte Stelle am Brustbein druckempfindlich ist, kann dies zum Beispiel auf eine Verspannung der Muskulatur zwischen den Rippen oder eine Schädigung eines Gelenks zwischen Rippe und Brustbein hindeuten. Brustbeinschmerzen bei gefährlichen Erkrankungen innerer Organe wie einem Herzinfarkt lassen sich dagegen nicht durch Druck auslösen. Druckempfindliche Brustbeinschmerzen geben daher in der Regel Entwarnung und lassen meist nach wenigen Tagen von selbst wieder nach.
Nach einem Sturz auf den Brustkorb sind Brustbeinschmerzen nicht ungewöhnlich.
In der Regel werden sie durch eine Prellung hervorgerufen. Neben Schmerzen kann sich ein blauer Fleck bilden, wenn bei dem Sturz kleine Blutgefäße zerstört wurden und es zu einer Einblutung in das Gewebe kommt. Durch die kurzzeitige Einnahme von Schmerzmitteln sowie eine Kühlung des Brustbeins kann eine Linderung verschafft werden. Bei einem Sturz aus großer Höhe oder einem anderen heftigen Unfallhergang sollte ein Arzt aufgesucht werden, um ernsthafte Verletzungen auszuschließen. Hinweise hierfür können starke Schmerzen beim Atmen sowie eine Instabilitätsgefühl des Brustkorbes geben.
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Muskuloskelettale Fehlstellungen bzw. Verletzungen der Wirbelsäule können sekundär zu Schmerzen im Bereich des Brustbeins führen.
Ursächlich dafür ist das komplexe Zusammenspiel von Wirbelsäule, Rippen und Brustbein bei sämtlichen Bewegungen wie z.B. der Atmung oder Lageveränderungen des Oberkörpers.
Auch eine Fortleitung von Schmerzreizen mit Ursprung in der Wirbelsäule über die Interkostalnerven ist bei der Entstehung von Brustbeinschmerzen denkbar.
In der Schwangerschaft auftretende Brustbeinschmerzen sind nicht ungewöhnlich und haben in der Regel eine harmlose Ursache.
Neben den allgemein möglichen Ursachen der Schmerzen können manche spezielle Vorgänge im Rahmen der Schwangerschaft die Beschwerden auslösen. Beispielsweise kommt es dazu, dass das heranwachsende Kind mit zunehmender Größe die Bauchorgane nach oben drückt. Gerade im Liegen kann durch den Druck auf den Magen Säure in die Speiseröhre gelangen und Sodbrennen auslösen, welches als brennender oder drückender Brustbeinschmerz wahrgenommen wird. Abhilfe kann es verschaffen, wenn die Schwangere mit erhöhtem Oberkörper schläft. Die häufig bei Sodbrennen eingenommenen “Säureblocker” dürfen in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Bei häufigen oder sehr ausgeprägten Brustbeinschmerzen sollte zudem der Frauen- oder Hausarzt aufgesucht werden.
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Grundsätzlich können Brustbeinschmerzen bei Kindern verschiedene Ursachen haben.
Häufig ist die Ursache sehr schnell gefunden wenn man das Kind fragt, was es den Vortag denn alles gemacht hat. Brustbeinschmerzen können bei Kindern, ebenso wie bei Erwachsenen durch eine Fehl- oder Über-belastung von Muskeln entstehen. Ist das Kind den ganzen Tag herumgeklettert, kann es durchaus sein, dass die Muskeln dabei überanstrengt wurden, vor allem der Musculus pectoralis major, der von dem Brustbein bis zum Oberarmknochen (Humerus) zieht.
Es kann jedoch auch sein, dass das Kind unter einer Entzündung der Bronchien (Bronchitis) leidet. In diesem Fall leidet das Kind unter Brustbeinschmerzen und hat einen schleimigen Husten (im späteren Stadium auch trockenen Husten), häufig gepaart mit leichtem Fieber.
Vor allem bei heranwachsenden Kindern sollte man immer daran denken, dass durch das Wachstum des Brustbeins auch Schmerzen entstehen können, die durch die Reizung der dort liegenden Interkostalnerven entstehen (Interkostalneuralgie).
Zusätzlich kann es zu einer Entzündung des Gelenkknorpels der Rippen kommen (Costochondritis). In diesem Fall klagen die Kinder ebenfalls über Brustbeinschmerzen, häufig ist das Brustbein leicht geschwollen und sehr druckempfindlich. In diesem Fall sollten die Eltern am nächsten Tag einen Kinderarzt aufsuchen da die Symptome nicht von alleine wieder verschwinden.
Wenn Brustbeinschmerzen auftreten sollte eine Entscheidung über das Vorgehen zunächst davon abhängig gemacht werden, ob eine erkennbare harmlose Ursache der Beschwerden wie zum Beispiel Krafttraining am vergangenen Tag oder eine Prellung vorliegt.
Bei Brustbeinschmerzen, die ohne erkennbare Ursache in Erscheinung treten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Hinweise für eine ernsthafte Erkrankung als Ursache der Beschwerden können sein, wenn die Schmerzen unabhängig von Bewegung sind und verstärkt bei Belastung wie Treppensteigen auftreten. Bei plötzlich einsetzenden, starken Brustbeinschmerzen, gegebenenfalls in Verbindung mit Angst und Atemnot ist sogar die sofortige Verständigung eines Notarztes wichtig, da es sich um die Anzeichen eines Herzinfarktes handeln kann. Liegen keine der alarmierenden Zeichen vor oder ist eine harmlose Ursache der Brustbeinschmerzen eindeutig, kann zunächst abgewartet werden.
Durch die Einnahme von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten über wenige Tag können die Schmerzen oftmals gelindert werden. Bei einer Prellung des Brustbeins als Ursache der Schmerzen hilft es, die betroffene Stellen zeitweilig zu kühlen und sich für einige Tage zu schonen. Körperliche Aktivität mit geringer Intensität kann jedoch ebenfalls zu einer Linderung der Beschwerden beitragen. Sollten die Brustbeinschmerzen dennoch nicht abklingen, stetig zunehmen oder von weiteren Beschwerden wie Luftnot, häufigem Aufstoßen oder Fieber begleitet sein, ist eine zeitnahe Vorstellung beim Hausarzt angezeigt.
Bei Brustbeinschmerzen sind das ärztliche Gespräch und die körperliche Untersuchung die ersten und zugleich wichtigsten Maßnahmen, um die Diagnose zu stellen.
Der Arzt stellt dem Patient gezielt Fragen wie zum Beispiel, ob die Schmerzen durch Belastung ausgelöst werden oder von Bewegung oder der Atmung abhängig sind. Zudem werden mögliche Begleitsymptome wie Atemnot, Fieber oder Kaltschweißigkeit erfasst. Bei der Untersuchung testet der Arzt unter anderem, ob der Brustbeinschmerz sich durch Druck auslösen lässt. Anhand der genannten Maßnahmen ist zwar nicht nicht immer die Stellung einer Diagnose möglich aber dafür kann meist mit hoher Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden, ob eine gefährliche oder akut behandlungsbedürftige Erkrankung vorliegt oder nicht. Je nach Befund entscheidet der Arzt zudem über das weitere Vorgehen.
Gegebenenfalls sind weitere Untersuchungen für die Diagnostik angezeigt wie zum Beispiel ein EKG (Elektrokardiogramm) oder eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs.
Die Prognose von Brustbeinschmerzen ist prinzipiell abhängig von der zugrundeliegenden Ursache.
In vielen Fällen handelt es sich um eine harmlose Periostitis (Knochenhautentzündung) im Rahmen von Überbelastungen oder Verletzungen wie z.B. Prellungen.
Aufgrund der potentiell lebensbedrohlichen organischen Manifestation eines retrosternalen Schmerzens (hinter dem Brustbein gelegen) ist hier besonders zeitnah eine diagnostische Ursachenklärung anzuschließen.
Die Dauer von Brustbeinschmerzen kann sehr unterschiedlich sein und hängt vor allem von der Ursache ab.
Bei einer Schädigung von Muskeln oder Knochen durch Überanstrengung oder eine Prellung klingen die Beschwerden meist nach wenigen Tagen wieder ab. Bei einer Entzündung der Atemwege oder der Lunge lassen die Schmerzen nach, sobald die Erkrankung auskuriert ist. Wenn das Herz die Ursache der Brustbeinschmerzen ist, können diese immer wieder auftreten. Auslöser der Beschwerden sind körperliche Anstrengung, emotionaler Stress oder Kälte. Bei einer stabilen Herzerkrankung dauern die Schmerzen nicht länger als 20 Minuten an.
Wenn die Schmerzen bei bekannter Herzerkrankung länger andauern oder ohne Auslöser auftreten, kann es sich um Anzeichen für einen Herzinfarkt handeln und es sollte sofort ein Notarzt gerufen werden.