Bei Schmerzen an den Rippen nach einem Aufprall auf den Brustkorb können starke Schmerzen an den Rippen auftreten. Ob diese Schmerzen durch eine Rippenprellung oder durch einen Rippenbruch verursacht sind, kann nur vom Arzt beurteilt werden.
Bei einem Rippenbruch handelt es sich um eine Durchtrennung der knöchernen Rippen. Im Zuge einer externen Gewalteinwirkung können eine oder mehrere Rippen brechen (Rippenserienfraktur).
Der Begriff Rippenprellung beschreibt eine Prellung (Fachwort: Kontusion) im Bereich des knöchernen Brustkorbes. In der Regel entsteht eine Rippenprellung im Zuge eines stumpfen Traumas.
Verletzungen im Bereich der Rippen sind unabhängig davon, ob es sich um einen Rippenbruch oder eine Rippenprellung handelt, typischerweise sehr schmerzhaft. Alleine anhand der durch die Beeinträchtigung des Brustkorbes auftretenden Beschwerden kann nur schwer zwischen Rippenbruch und Rippenprellung unterschieden werden. Bei beiden Verletzungen kommt es bereits im Ruhezustand zu ausgeprägten Schmerzen. Diese Beschwerden nehmen in der Regel während des Atmens deutlich an Intensität zu.
Darüber hinaus kann auch der Unfallhergang nur begrenzt Aufschluss darüber geben, ob ein Rippenbruch oder eine Rippenprellung vorliegt.
In beiden Fällen wird die Verletzung durch von außen auf den Brustkorb einwirkende Gewalt hervorgerufen.
In der Regel ist davon auszugehen, dass die Entstehung eines Rippenbruchs mit deutlich stärkeren Gewalteinwirkungen im Zusammenhang steht. Dennoch können bereits geringe Kräfte in Einzelfällen zu Frakturen der Rippen führen.
Im Allgemeinen kann zudem davon ausgegangen werden, dass stumpfe Gewalteinwirkungen auf den Brustkorb bei älteren Menschen schneller zu einem Rippenbruch führen als bei jüngeren Personen und Kindern. Grund dafür ist vor allem die mit dem Alter abnehmende Elastizität des Brustkorbes.
Aufschluss darüber, ob die Schmerzen im Bereich des Brustkorbes durch einen Rippenbruch oder eine Rippenprellung verursacht werden, kann letztendlich nur eine umfangreiche ärztliche Untersuchung geben. Personen, die im Anschluss an eine äußere Gewalteinwirkung auf den Brustkorb starke Schmerzen entwickeln, sollten aus diesem Grund zeitnah einen Arzt aufsuchen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Symptome bei einem Rippenbruch.
Für die Entstehung einer Verletzung des Brustkorbes, beispielsweise eines Rippenbruchs oder einer Rippenprellung, kann es eine Vielzahl von Ursachen geben. In der Regel wird die Verletzung durch ein sogenanntes „stumpfes Trauma“, also eine starke Gewalteinwirkung auf den Brustkorb, hervorgerufen.
Ob diese Gewalteinwirkungen beim Betroffenen lediglich zu einer Rippenprellung oder bereits zu einem Rippenbruch führen, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab: Zum Beispiel davon, ob die einwirkenden Kräfte den Elastizitätsbereich der Rippe überschreiten und ob eine Grunderkrankung, wie die Osteoporose, die Grundstabilität der Knochensturktuen beeinträchtigt.
Im Allgemeinen kann bei gesunden Erwachsenen davon ausgegangen werden, dass bei der Entstehung von einem Rippenbruch deutlich stärkere Kräfte auf den Brustkorb einwirken müssen all bei der Rippenprellung.
In folgenden Situationen kann es beispielsweise zur extremen Krafteinwirkung auf den Brustkorb mit Brüchen oder Prellungen kommen:
Allein anhand der Symptome ist es oftmals schwer zu entscheiden, ob ein Rippenbruch oder eine Rippenprellung vorliegt.
Um eine Fraktur des knöchernen Brustkorbes sicher ausschließen zu können, sollte im Zweifelsfall stets eine Röntgenaufnahme angefertigt werden. Doch auch mit Hilfe der Röntgendiagnostik des knöchernen Brustkorbes kann eine Abgrenzung zwischen Rippenbruch und Rippenprellung schwierig sein. In beiden Fällen kann die Intensität der auftretenden Symptome sehr unterschiedlich sein.
Eine Rippenprellung verursacht in der Regel lokale Schmerzen im Bereich des Brustkorbs. Diese Schmerzen können bereits im Ruhezustand sehr ausgeprägt sein. Unter Belastung, also selbst beim Husten oder tiefen Atmen, nimmt die Intensität der Beschwerden typischerweise deutlich zu.
Einige der betroffenen Patienten erleben auf Grund dieser Symptome ein Gefühl der Atemnot (Dyspnoe).
Darüber hinaus lassen sich während der körperlichen Untersuchung eines Patienten mit Rippenprellung lokale Druck- und Kompressionsschmerzen im Bereich des betroffenen Thoraxsegments provozieren. Nur in seltenen Fällen strahlen die für eine Rippenprellung typischen Schmerzen bis in den gesamten Brustkorb aus.
Außerdem sind dunkle Blutergüsse an der Stelle der Gewalteinwirkung ein Anzeichen für eine Rippenprellung.
Personen, die an einem Rippenbruch leiden, beschreiben häufig Schmerzen im Bereich des gesamten Brustkorbes, die beim Einatmen oder Husten deutlich an Intensität zunehmen.
Durch die deutliche Zunahme der Schmerzen beim tiefen Atmen nehmen Personen, die an einer Rippenprellung leiden, häufig ein Gefühl der Atemnot war.
Zudem nehmen die vom betroffenen Patienten verspürten Symptome bei externem Druck auf den beeinträchtigten Rippenbereich deutlich zu.
Auch im Falle der Fraktur des knöchernen Brustkorbes lassen sich, ebenso wie bei einer einfachen Rippenprellung, häufig Blutergüsse über der betroffenen Rippe finden.
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Generell gilt, dass Schmerzen bei einem Rippenbruch stärker wahrgenommen werden als die einer Rippenprellung. Jedoch ist dies als Maß zur Unterscheidung schwer, da die Schmerzangaben subjektiv durch den Patienten getroffen werden und es daher keine einheitliches Maß gibt, wann von einer Rippenprellung und wann von einem Rippenbruch auszugehen ist.
Außerdem nehmen die Schmerzen einer Rippenprellung sowie eines Rippenbruches im Verlauf der Heilung ab, sodass die Schmerzen einer Rippenprellung zu Beginn die Schmerzen eines Rippenbruchs kurz vor der vollständigen Ausheilung ebenfalls übersteigen können.
In seltenen Fällen kann es durch einen Rippenbruch zu weiteren Nervenverletzungen führen, die in weiter entfernte Teile des Körpers reichen. So kann es beispielsweise zur Verletzung der Nerven kommen, die das Herz versorgen. Folglich hat der Patient Schmerzen am Herzen, ohne dass das Herz als Organ geschädigt ist. Nahe den Rippen verläuft außerdem der Nervus phrenicus – er versorgt das Zwerchfell sowie weitere Bauchorgane. Nahezu alle großen Nerven, die Organe oder Muskeln unterhalb der Lunge versorgen und nicht im Rückenmark verlaufen, können bei Verletzungen durch Rippenbrüche beschädigt werden.
Daraus kann man den Schluss ziehen, dass Schmerzen, die auf andere Organe ausstrahlen, in der Regel auf einen Rippenbruch hinweisen und eine Rippenprellung ausschließen.
Die Schmerzen eines Rippenbruchs unterscheiden sich von den Schmerzen einer Rippenprellung normalerweise also nur in der Stärke und in besonderen Fällen in der Ausstrahlung auf andere Organe.
Die Diagnose, ob es sich um einen Rippenbruch oder eine Rippenprellung handelt, ist anhand der Symptome sehr schwer zu stellen, da sie sich viel zu ähnlich sind.
Nur bei Personen, die trotz Trauma und ersichtlicher Beeinträchtigung des knöchernen Brustkorbes keine Schmerzen aufweisen, liegt die Annahme nah, dass keine Rippenprellung, sondern ein Rippenbruch vorliegt. Dieses Phänomen kann jedoch nur bei bestimmten Lokalisationen des Rippenbruchs beobachtet werden.
Eine exakte Differenzierung dahingehend, ob ein Rippenbruch oder eine Rippenprellung vorliegt, kann nur durch eine umfangreiche körperliche Untersuchung und anschließende bildgebende Maßnahmen erfolgen.
Um differenzieren zu können, ob Schmerzen im Brustkorb durch einen Rippenbruch oder eine Rippenprellung hervorgerufen werden, stehen verschiedene diagnostische Maßnahmen zur Verfügung. Betroffene Personen sollten unbedingt zeitnah einen Arzt aufsuchen.
Zu Beginn erfolgt in der Regel ein Arzt-Patienten-Gespräch, bei dem der mögliche Unfallhergang so detailliert wie möglich geschildert werden sollte. Auch die nach dem Trauma aufgetretenen Beschwerden, beispielsweise Schmerzen und/oder Atemnot, können bei der weiteren Diagnostik hilfreich sein.
Im Anschluss erfolgt eine orientierende körperliche Untersuchung des betroffenen Rippensegments. Unter Umständen kann diese Untersuchung einen ausschlaggebenden Hinweis darauf liefern, ob es sich lediglich um eine Rippenprellung oder bereits um einen Rippenbruch handelt.
Zudem kann ein möglicherweise vorhandener Bluterguss dabei helfen, das beeinträchtigte Rippensegment zu identifizieren.
In den meisten Fällen zeigt sich jedoch, dass die Frage, ob ein Rippenbruch oder lediglich eine Rippenprellung vorliegt, nur mit Hilfe von bildgebenden Verfahren beantwortet werden kann. Selbst bei Betrachtung einer einfachen Röntgenaufnahme kann die Unterscheidung beider Krankheitsbilder schwierig sein. Genauere Aussagen lassen sich oftmals nur nach Anfertigung einer Computertomographie oder Magnetresonanztomographie treffen.
Für die eigentliche Behandlung macht es zumeist keinen Unterschied, ob der betroffene Patient unter einem Rippenbruch oder einer Rippenprellung leidet.
Dies ist vor allem dann der Fall, wenn nicht mehr als zwei Rippen, die auf einer Brustkorbhälfte (sogenannte Rippenserienfraktur) liegen, betroffen sind. Unabhängig davon, ob ein Rippenbruch oder eine Rippenprellung die Beschwerden hervorruft, erfolgt die Behandlung zumeist rein konservativ (nicht-operativ).
Eine adäquate Schmerztherapie ist unabhängig davon, ob ein Rippenbruch oder eine Rippenprellung vorliegt, notwendig, damit der betroffene Patient trotz Verletzung normal tief einatmen kann und nicht in eine zu flache Schonatmung verfällt. Auf diese Weise kann der Entstehung von entzündlichen Prozessen im Bereich der Lunge (Lungenentzündung) vorgebeugt werden.
Da es bei beiden Erkrankungen vor allem während des Atmens, des Hustens und unter Belastung zu starken Schmerzen kommen kann, steht die adäquate Schmerzlinderung im Vordergrund. Aus diesem Grund wird zunächst symptomatisch behandelt und betroffene Patienten erhalten normalerweise schmerzlindernde Medikamente. Besonders gut geeignet sind Arzneimittel aus der Gruppe der NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika), wie beispielsweise
Darüber hinaus wird die äußere Anwendung von NSAR-haltigen Salben, Cremes oder Gels empfohlen. Die tatsächliche Wirksamkeit dieser Mittel ist jedoch bis heute umstritten.
Leidet der betroffene Patient zusätzlich unter Reizhusten, so kann die Gabe eines hustenstillenden Arzneimittels (beispielsweise Dihydrocodein oder Dextromethorphan) sinnvoll sein.
In besonders ausgeprägten Fällen kann vom behandelnden Arzt auch das schwach wirksame Opioid Tramadol verschrieben werden.
Wenn die Schmerzen sogar die normale Atmung beeinträchtigen, besteht die Möglichkeit, eine sogenannte Nervenblockade durchzuführen. Bei dieser Behandlungsmethode erhält der Patient eine Spritze mit einem örtlichen Betäubungsmittel. Die Injektion wird unmittelbar im Bereich des Nervs, der die beeinträchtigte Rippe versorgt, gesetzt.
Des Weiteren kann die umsichtige Kühlung des betroffenen Rippensegments dabei helfen, Schwellungen zu vermeiden und Schmerzen zu lindern.
Im Falle des Rippenbruchs kann mitunter zusätzlich ein spezielles Atemtraining notwendig werden. Jede Einschränkung des normalen Atemvermögens muss bei Personen mit Verletzungen der Rippen dringend verhindert werden. Aus diesem Grund sollte selbst ein Rippenbruch heutzutage nicht mehr mit einer Bandage versorgt werden.
Operative Behandlungsmaßnahmen sind bei einer Rippenprellung nicht notwendig. Auch bei Vorliegen eines Rippenbruchs kommt eine chirurgische Behandlung heutzutage eher selten zum Einsatz. Ausnahme bilden
Das wohl wichtigste Therapieelement ist jedoch die körperliche Schonung. Dies bedeutet vor allem, dass jegliche sportliche Aktivität bis zur vollständigen Heilung der Rippe zu unterlassen ist.
Die Prognose ist unabhängig davon, ob ein Rippenbruch oder eine Rippenprellung vorliegt, sehr gut.
In den meisten Fällen heilt die Verletzung des knöchernen Brustkorbes innerhalb eines Zeitraumes von drei bis höchstens sechs Wochen vollständig ab.
Die Heilungsdauer hängt auch davon ab, ob nur eine Prellung oder tatsächlich ein Bruch vorliegt. Während die Prellung meist innerhalb von drei Wochen abgeheilt ist, kann es bei Brüchen bis zu acht Wochen andauern, bis der Bruch vollständig geheilt und die Knochensubstanz ihrer ursprünglichen Dichte entspricht.
Nach dem vollständigen Abheilen der Erkrankung bleiben für den betroffenen Patienten in der Regel keine Folgeschäden zurück. Lediglich bei stark verschobenen Rippenbrüchen kann es zur Verletzung wichtiger Nervenfasern kommen. In Folge dessen kann unter Umständen eine sogenannte „Intercostalneuralgie“ oder "Zwischenrippenneuralgie" entstehen.
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