Naproxen ist ein schmerzlinderndes Mittel, das zu den NSAR (nicht-steroidalen Antirheumatika) gehört. Es wird bei verschiedenen Formen von Schmerzen angewendet und ist in vielen Medikamenten vertreten. Beispielsweise wird Naproxen bei rheumatischen Schmerzen oder Menstruationsbeschwerden eingesetzt.
Naproxen ist ein Schmerzmittel, das zur Klasse der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) gehört und unter anderem in dem allgemein bekannten Dolormin® enthalten ist. Es findet sich auch der nicht so gebräuchliche Name (S)-2-(6-Methoxy-2-naphthyl)propionsäure, der die chemische Struktur des Naproxens genauer beschreibt.
Seit 2002 ist Naproxen in Deutschland für Einzeldosen unter 250 mg rezeptfrei.
Der Wirkstoff Naproxen ist in folgenden Einzel- oder Kombipräparaten enthalten: Alacetan®, Aleve®, Apranax®, Dolormin® für Frauen, Dolormin® GS, Dysmenalgit®, Miranax®, Mobilat® Schmerztabletten, Naprobene®, Proxen®, Vimovo®.
Naproxen wird in erster Linie zur Behandlung rheumatischer Schmerzen verwendet. Es wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd durch einen sehr einfachen Mechanismus: Naproxen hemmt die Bildung gewisser Stoffe unseres Körpers, welche man als Entzündungsmediatoren bezeichnet. Diese Stoffe schüttet das Gewebe bei Verletzung, Entzündung oder auf einen Schmerzreiz (zum Beispiel einen Schlag) hin aus. Entzündungsmediatoren senden dann die Information, dass etwas schmerzt, an unser Gehirn weiter, wodurch wir letztendlich Schmerzen verspüren. Ein Entzündungsmediator ist daher sozusagen ein „Schmerzvermittler“. Bei dem Entzündungsmediator, den Naproxen speziell hemmt, handelt es sich um das Prostaglandin. Dieses Prostaglandin wird in unserem Körper durch das Enzym Cyclooxygenase – kurz: COX – hergestellt.
Naproxen ist daher ein Cyclooxygenase- Hemmer: Es verhindert also, dass der schmerzvermittelnde Stoff Prostaglandin überhaupt erst entsteht. Das Resultat des Ganzen ist eine Schmerzlinderung, da der Schmerzreiz gar nicht mehr im Gehirn ankommt. Naproxen hat eine lange Halbwertszeit, das bedeutet, dass es lange im Blut zirkuliert, ohne abgebaut zu werden. Die Halbwertszeit liegt zwischen 12 und 15 Stunden. Es wird in der Leber verstoffwechselt und letztendlich über die Niere ausgeschieden.
Der Wirkstoff Naproxen wird in folgenden Fällen angewendet:
Naproxen kann, wie jedes andere Arzneimittel auch, natürlich Nebenwirkungen hervorrufen.
Es kann zu Leber- und Nierenproblemen kommen, da dort Medikamente und Giftstoffe verstoffwechselt und letztendlich ausgeschieden werden. Folgen können zum Beispiel ein erhöhter Blutdruck sein. Des Weiteren sind allergische Reaktionen, im Sinne einer Hautreizung, bekannt.
Magengeschwüre, Durchfall oder Erbrechen können auftreten. Es kann außerdem zu Kopfschmerzen, Schwindel oder Benommenheit kommen.
Auch ein so genanntes Analgetikaasthma kann eintreten. Ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle kann aus der Einnahme von Naproxen resultieren.
Naproxen weist im Vergleich zu anderen anti-rheumatischen Wirkstoffen der Klasse NSAR (nicht-steroidale-Antirheumatika) das geringste Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle auf. Es sollte bei der Einnahme von Medikamenten grundsätzlich auf eine ausreichende Wasserzufuhr geachtet werden. Für Kinder unter 12 Jahren ist Naproxen nicht geeignet.
Wenn man Schmerzmittel wie Naproxen einnimmt, ist grundsätzlich vom gleichzeitigen Konsum von Alkohol abzuraten. Mögliche Nebenwirkungen des Medikaments wie zum Beispiel eine Reizung der Magenschleimhaut können durch die Kombination verstärkt werden. Es kommt dabei aber auch drauf an, was und in welcher Menge man konsumiert.
Während Wein oder Schnaps in Kombination mit Naproxen besonders schädlich ist, sind beim Genuss von einem Glas Bier nur eher geringe Auswirkungen zu erwarten. Wer jedoch unter der Einnahme von Schmerzmitteln drei oder mehr alkoholische Getränke am Tag konsumiert, steigert nachweislich sein Risiko für eine Magen-Darm-Blutung.
Es ist bekannt, dass bei gleichzeitiger Einnahme mit gerinnungshemmenden Medikamenten wie Marcumar® Blutungen auftreten können.
Während der letzten drei Monate der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Naproxen nicht verwendet werden.
Bei einer bekannten Allergie gegen nicht-steroidale-Antirheumatika, schweren Leber- und Nierenschäden sowie Blutungen, ist die Einnahme kontraindiziert. Auch bei Morbus Parkinson und einem Magenulkus sollte Naproxen nicht verwendet werden.
Naproxen kann die Wirkung diverser Medikamente verstärken oder schwächen, weshalb immer mit einem Arzt Rücksprache bezüglich der Therapie mit Naproxen gehalten werden sollte.