Der Rippenbruch oder die Rippenprellung sind typische Sportverletzungen, welche vor allem beim Boxen oder Rennradfahren auftreten. Man unterscheidet weitergehen den Rippenbruch einer einzelnen Rippe vom Bruch mehrer Rippen, die sogenannte "Rippenserienfraktur". Ein Rippenbruch wird zumeist konservativ behandelt und heilt nach 2-3 Wochen komplikationslos aus.
Rippenbrüche sind schmerzhafte und langwierige Verletzungen. Die Heilung dauert in der Regel etwa sechs Wochen, bei komplizierten Brüchen kann sie jedoch bis zu 12 Wochen dauern. Bis die Heilung vollständig abgeschlossen ist, können Schmerzen bestehen. Sport sollte nicht zu früh nach einem Rippenbruch begonnen werden, da gerade bei Kontaktsport die Gefahr einer erneuten Verletzung besteht.
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Wie lange nach einem Rippenbruch kein Sport mehr getrieben wird hängt in der Regel von der Schwere des Bruchs ab und von den Eigenschaften des Betroffenen.
Kleinere Rippenbrüche werden in den meisten Fällen konservativ behandelt, das heißt ohne Operation oder andere Eingriffe. Sie gehen oftmals ohne weitere Folgen einher. Die Heilungsdauer beträgt bei solchen Brüchen in der Regel vier bis sechs Wochen. Während dieser Heilungsdauer sollte auf Sport verzichtet werden um eine ungestörte Heilung des Bruchs garantieren zu können.
Ein zu früher Beginn von Sport kann zu einer Verzögerung des Heilungsverlaufs führen oder weitere Komplikationen mit sich bringen. So könnte ein kleiner Bruch, der nur angeknackst ist, durch eine erneute Einwirkung komplett brechen und zu Lungenstörungen führen. Daher sind besonders Kontaktsportarten wie Kampfsport oder ähnliches verboten.
Bei schweren Rippenbrüchen, bei denen es zu einer Rippenserienfraktur oder zu einer Verletzung der Lunge gekommen ist, kann die Heilungsdauer länger sein. Hier sollte aber ebenfalls bis zur vollständigen Ausheilung der Rippenbrüche kein Sport mehr gemacht werden.
Nach den 4-6 Wochen kann nach Absprache mit dem Arzt mit leichtem Sport wieder begonnen werden. Dabei sollte jedoch noch auf schwere, körperliche Aktivität und Arbeit verzichtet werden. Radfahren, Dehnübungen oder Schwimmen eignen sich für einen langsamen Wiedereinstieg in den Sport. Mit Hilfe eines Physiotherapeuten können geeignete Dehn- und Kräftigungsübungen für den Anfang ausgearbeitet werden. Bei Auftreten von Beschwerden sollte die sportliche Aktivität jedoch sofort abgebrochen werden.
Die Anwendung von Protektoren oder Kinesio-Tapes kann zudem bei der sportlichen Aktivität helfen, auch um zukünftige Beschwerden zu vermindern.
Die Heilungsdauer ist abhängig von der Schwere der Verletzung.
Bei einfachen Rippenbrüchen kommt es nicht zu einer Dislokation der Knochenenden und zu keiner Verletzung der Lunge. Oftmals hat die Rippe nur einen Riss. Diese Verletzungen werden konservativ behandelt und heilen in der Regel innerhalb von vier bis sechs Wochen ab.
Bei schweren Rippenbrüchen oder Rippenserienfrakturen, bei denen mehrere Rippen betroffen sind kann es zu einer Dislokation der Knochenenden kommen. Dabei haben sie die Knochenenden so verschoben, dass sie nicht mehr zusammenfügbar sind. Zudem kommt es dabei oftmals zu einer Verletzung der Lunge. In diesem Fall bedarf es einer Operation. Die Heilungsdauer ist dementsprechend oft länger, etwa 12 Wochen.
Diese Angaben beziehen sich auf Heilungsverläufe ohne Komplikationen dar. Wird zu früh mit dem Sport angefangen oder tritt einer verzögerte Knochenheilung auf kann sich die Dauer der Heilung verzögern. Faktoren wie das Alter, Osteoporose und Übergewicht verzögern ebenfalls den Heilungsverlauf.
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Wichtig bei einem Rippenbruch ist es, nicht zu früh mit dem Sport anzufangen. Dies kann zu weiteren Brüchen führen und zu einer Verzögerung der Ausheilung. Am Anfang ist das oberste Gebot die Schonung, damit es zu einer ungestörten Knochenheilung kommt. Dabei sollte nicht nur auf Sport, sondern auch auf schwere, körperliche Arbeit, wie beispielsweise das schwere Heben, verzichtet werden. Nach der akuten Phase lindern sich auch die Schmerzen.
Junge und athletische Menschen haben oftmals eine schnellere Knochenheilung, sodass hier evrntuell früher mit dem Sport begonnen werden kann. Dies sollte jedoch nur nach Absprache mit dem Arzt oder einem Physiotherapeuten geschehen. Mit dem Physiotherapeuten können zudem Übungen ausgearbeitet werden um allmählich mit der körperlichen Aktivität zu beginnen. Wichtig dabei sind Übungen für die Atmung, für den Rücken, zum Dehnen und leichte Kräftigungsübungen wie Kniebeugen etc. Auch sollte während des Heilungsverlaufs auf eine gesunde Ernährung geachtet werden mit viel Calcium, um die Knochenheilung zu fördern.
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Kinesio-Tapes sind Tapes, die mit einer leichten Spannung auf die Haut im Verlauf der Muskeln und Sehnen geklebt werden. Durch diese Spannung wird ein leichter Zug aufgebaut und die Durchblutung gefördert. Zudem lindern sie Schmerzen und verbessern den Lymphabfluss.
Bei einem Rippenbruch gehört das Kinesio-Taping nicht zu den standardmäßigen Anwendungen, da sie eher bei Muskel- und Sehnenerkrankungen eingesetzt werden. Doch können sie auch bei einem Rippenbruch eine Unterstützung für den Heilungsverlauf sein und können helfen diesen zu beschleunigen. Durch die erhöhte Durchblutung kommen wichtige Nährstoffe besser zu der Verletzung. Außerdem sorgen Tapes für eine erhöhte Stabilität, was insbesondere bei einem Rippenbruch ein Vorteil sein kann. Zudem können sie eine Unterstützung bei der Atmung sein, wenn diese durch den Rippenbruch beeinträchtigt ist. In Zukunft können sie außerdem helfen weiteren Rippenbrüchen durch ihre Stabilität vorzubeugen.
Zur richtigen Anwendung sollten Kinesio-Tapes jedoch von einem Experten, Physiotherapeut oder Arzt, angebracht werden. Tapes können auch beim Duschen anbehalten und auch beim Sport getragen werden.
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Die Symptome sind allgemein starke Schmerzen im Brustkorb, vor allem bei der Atembewegung, beim Sprechen, und beim Husten. Damit unterscheidet sich der Rippenbruch symptomatisch nur wenig von einer Rippenprellung. Der Patient reagiert daher oft mit einer flachen (da weniger schmerzhaften) Atmung, bis hin zur Dyspnoe, also Atemnot. Dieser Zustand ist für den Patienten besonders unangenehm, da er einerseits panisch versucht Luft zu holen, ihm dieser Vorgang aber jedes Mal starke Schmerzen bereitet.
Weitere Symptome können Luftansammlungen unter der Haut im Rippenbruch-Bereich sein, wobei dies bereits ein Zeichen für eine schwerere Verletzung ist: In diesem Fall wurde eine gebrochene Rippe nach innen, auf das Lungenfell gedrückt, und hat dieses durchstoßen. Luft entweicht aus der Lunge in das Unterhautgewebe, es besteht die Gefahr eines Pneumothorax. Dies ist eine absolute Notfallindikation.
Ferner ist die frakturierte Stelle druckdolent, also druckempfindlich. Durch die verletzten Blutgefäße strömt Blut ins Unterhautgewebe, und ein Hämatom entsteht.
Klassisch für eine Rippenserienfraktur, also eine Fraktur mehrerer nebeneinanderliegender Rippen ist die sogenannte „paradoxe Atmung“: Dabei zieht sich der Brustkorb während des Luftholens ein, und wölbt sich während des Ausatmens nach außen vor, also genau andersrum, als wie man es beim gesunden Patienten erwarten würde. Das liegt daran, dass das Zwerchfell – also der große Muskel, der unterhalb der beiden Lungenflügel liegt – bei der Inspiration (also der Einatmung) aktiv eine Art Vakuum erzeugt, damit Luft von außen in die Lungen strömt. Da nun aber Der Brustkorb instabil ist, wird dieser bei der Inspiration mit eingezogen, und beim Ausatmen nach außen gepresst.
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Die Ursachen des Rippenbruchs sind verschieden und treten vor allem bei Sportarten mit viel Körperkontakt auf. Diese alle zu nennen würde den Rahmen sprengen, allerdings seien Boxen und Radfahren besonders hervorgehoben:
Beim Boxen zielt der berüchtigte „Leberhaken“ auf die unter den Rippen geschützt liegende Leber ab. Meist wird aber weniger die Leber, und mehr die Rippen getroffen – bei einem zu starken Schlag brechen diese.
Zwar ist der Brustkorb äußerst elastisch, jedoch sind nicht alle Rippenpaare gleich stabil: Während die oberen sieben Rippenpaare, die sogenannten „echten Rippen“ (lateinisch: "costae verae") fest am Brustbein verankert sind, enden die Rippenpaare 8 bis 12 kaskadenartig in der jeweils oberen Rippe (die sogenannten "unechten Rippen“, oder lateinisch "costae spuriae“). Dadurch sind erstens instabiler, und zweitens weniger elastisch aufgebaut.
Bei Radfahrern, und insbesondere Rennradfahrern besteht ein erhöhtes Risiko bei einem Sturz, oder einer plötzlichen Bremsung mit dem Brustkorb auf den Lenker zu schlagen. Besonders Rennradfahrer haben noch dazu oft einen asthenischen Körperbau, mit wenig schützender Fett- oder Muskelmasse.
Ein Rippenbruch wird in Normalfall konservativ therapiert.
Auf einen Gips oder ein Korsett verzichtet man aus praktischen Gründen: Einerseits würde eine Ruhigstellung des Brustkorbes mittels Gipsanlage die Atmung nahezu unmöglich machen. Andererseits würde ein Verband an dieser Stelle nicht allzu lange halten.
Die Therapie erfolgt also in Form von Ruhigstellung und symptomatischer Behandlung der Schmerzen. Dazu verwendet man meist Analgetika (Schmerzmittel) der NSAR-Klasse, wie beispielsweise Ibuprofen oder Paracetamol. Da diese Schmerzmittel auf Dauer die Magenschleimhaut schädigen, werden sie stets mit einem „Magenschutz“ wie zum Beispiel Pantoprazol gegeben.
Sollten die anfänglichen Schmerzen extrem stark sein, kann auch eine kurzzeitige Behandlung mit einem niedrigpotenten Opioid wie Tramadol in Betracht gezogen werden.
Die Behandlungsdauer eines Rippenbruchs ist abhängig von der Art der Fraktur und Patientenalter, liegt aber im Normalfall im Bereich 2-3 Wochen.
Bei einer Rippenserienfraktur reicht eine konservative Therapie in der Regel nicht aus, weswegen sie oft eine OP-Indikation darstellt. Dazu werden die gebrochenen Rippen operativ reponiert, also in ihre ursprüngliche Stelle zurückgebracht, und mit Schrauben oder Platten in dieser Stellung fixiert.
Anschließend ist eventuell eine künstliche Beatmung notwendig. Dabei muss man bedenken, dass die Krafteinwirkung bei einer Rippenserienfraktur meist so stark ist, dass ohnehin meist eine Beteiligung der inneren Organe, oder anderer Knochen gegeben ist. Es handelt sich dann also um ein Polytrauma, welches intensivmedizinisch versorgt werden muss.
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Die Diagnose wird relativ schnell und einfach mittels Röntgen oder auch Sonographie gestellt. Beim „Röntgen-Thorax“ steht der Patient in einem abgeschirmten Raum, und wird mittels Röntgenstrahlung vom Rücken in Richtung Bauch durchleuchtet. Dieser Vorgang dauert nur wenige Sekunden, die Diagnose Rippenbruch kann innerhalb weniger Minuten gestellt werden.
Zur Verlaufskontrolle eignet sich auch die Sonographie, also die Untersuchung mittels Ultraschallgerät.
Ferner liefert die händische Untersuchung des Patienten durch den Arzt, mit Abtasten des betroffenen Bereiches ebenfalls eine Reihe an Informationen: So gelten Knirsch-Geräusche bei der Bewegung, oder abnormale Stellung der Rippe (beispielsweise Durchtritt durch die Haut) als sichere Zeichen für eine Fraktur.
Ein Rippenbruch verheilt in der Regel völlig komplikationslos innerhalb von 2-3 Wochen. Eine Beeinträchtigung besteht jedoch vor Allem nachts, wenn sich der Patient auf die frakturierte Seite dreht, und auf Grund der Schmerzen ein Schlafdefizit entwickelt. Hier ist eine gute Schmerztherapie eine wichtige Voraussetzung!
Im Übrigen unterscheiden sich Rippenbruch und Rippenprellung weder symptomatisch noch klinisch sonderlich stark, weswegen beide Verletzungen auch auf dieselbe Art und Weise behandelt werden. Eine Unterscheidung ist selbst im Röntgen nicht immer ganz einfach, allerdings aus oben genannten Gründen auch nicht unbedingt wichtig.
Sportverletzungen lassen sich durch korrektes Ausführen der Übungen, und Rücksichtnahme unter den Trainingspartnern leicht vermeiden. Ein wesentlicher Bestandteil ist auch das gewissenhafte Aufwärmen, und Konzentration auf die Übungen.
Bei nahezu allen Sportarten kann man zudem Protektoren tragen, diese sind nicht nur für Handgelenke oder Knie verfügbar, sondern in Form eines Art „Brustpanzers“ auch für den gesamten Brustkorb und Rücken. Besonders in Extremsportarten wie Ski-Freeride und Downhill haben diese über die letzten Jahre vermehrt Einzug gehalten.
Aber auch für Freizeitsportler kann eine solche Anschaffung durchaus sinnvoll sein. Sie schützen neben dem Brustkorb auch die Wirbelsäule und beeinträchtigen den Sportler dabei kaum in Bewegungsumfang und -Ausmaß. Einfach Brustpanzer sind in jedem Sportgeschäft für unter 100€ erhältlich, können aber je nach Marke auch über 200€ kosten.
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