Der Heilungsprozess verläuft wie jede andere Fraktur in aufeinanderfolgenden gesetzmäßigen Phasen ab. Je nach Art der Knochenheilung und der Schwere des Bruches variiert auch die Heilungsdauer. Im Allgemeinen gelten 12 Wochen jedoch als grobe Orientierung.
Prinzipiell ist der Heilungsprozess nach einem Knochenbruch sehr komplex. Es handelt sich um einen dynamischen Prozess, bei dem es zum Abbau von altem Knochengewebe kommt und im Anschluss Neues aufgebaut wird.
Der Heilungsprozess eines Rippenbruchs macht keine Ausnahme und läuft wie jede andere Fraktur in aufeinanderfolgenden gesetzmäßigen Phasen ab. Je nachdem um was für einen Bruch es sich handelt, kommt es zu einer primären oder sekundären Knochenheilung. Mit jenen beiden Arten der Knochenheilung und der Schwere des Bruches variiert auch die Heilungsdauer. Im Allgemeinen gelten 12 Wochen jedoch als grobe Orientierung.
Ein einfacher Rippenbruch heilt in der Regel schneller ab, da es hierbei zu einer primären Knochenheilung kommt. Charakteristisch für die primäre oder direkte Knochenheilung sind das Fehlen einer Kallusreaktion sowie die Tatsache, dass der Frakturspalt zwischen den beiden gebrochenen Enden maximal 0,5mm ist.
Der Begriff Kallus beschreibt das Narbengewebe des heilenden Knochens, welches röntgendiagnostisch dargestellt werden kann. Allerdings ist das Kallusgewebe typisch für die sekundäre Wundheilung. Die sekundäre oder indirekte Knochenheilung ist dann relevant, wenn die gebrochenen Rippen zu weit auseinander gewichen sind und ein zu großer Frakturspalt besteht, sodass die mechanische Fixation der Frakturenden ungenügend ist.
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Diese Art der Knochenheilung kann in 4 Phasen eingeteilt werden:
Die Initialphase startet ca. 8 Stunden nach dem Bruch und beinhaltet das Abräumen des Frakturhämatoms. Je nachdem wie stark dieses ausgeprägt ist, variiert die Dauer der Initialphase.
Dann folgt in den ersten beiden Wochen nach dem Rippenbruch die Phase der Kallusbildung, bei der sich ein Bindegewebskallus entwickelt. Mit Beginn der Kallusbildung kommt es durch die Entlastung und teilweise rückgewonnene Stabilität erstmals zur Linderung der Schmerzen.
Im Anschluss an die Kallusbildung erfolgt bis zur 6. Woche die Einlagerung von Kalziumkristallen in das Kallusgewebe. Ab diesem Zeitpunkt existiert erstmals eine mechanisch feste Verbindung zwischen den Rippenenden. Diese Stabilität nimmt in der letzten Phase, der definitiven Knochenkallusbildung, immer mehr zu, da der Knochen an Differenzierungsgrad dazugewinnt.
Generell verheilt ein einfacher Bruch meistens komplikationslos und zügig. Schwieriger gestalten sich Rippenserienbrüche oder Frakturen die eher im vorderen Brustkorbbereich liegen. Am Rücken wirkt die stärker ausgeprägte Muskulatur entlastend und unterstützender als Muskeln im vorderen Anteil.
Handelt es sich bei dem Rippenbruch um einen Serienbruch oder Splitterfraktur kann die Indikation einer Operation gestellt werden. Dabei wird mithilfe von Schrauben und Platten der Knochen wieder ausgerichtet und in dieser Stellung gehalten. Dieser Heilungsverlauf dauert teilweise etwas länger als die konservative Behandlung.
Entscheidend für die Dauer sind also die Art des Bruches und die Lokalisation. Daneben können aber auch andere Faktoten Einfluss auf die Heilungsdauer nehmen. Das Alter, Osteoporose und ein schlechter Ernährungszustand (Unter –und Übergewicht) gelten als Faktoren, die sich negativ oder ungünstig auf die Genesungsdauer bei einem Rippenbruch auswirken. Zudem können Komplikationen in Form von Verletzungen anderer Organe wie Leber, Milz, Lungenfell oder Herz den Heilungsprozess verlängern.
A -Rippenbruch (Rippenfraktur)
B -Pneumothorax (Lungenkollaps)
C - Rippenserienbruch
D - Rippenstückbruch
(Rippenreihenbruch)
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Einen positiven Einfluss kann hingegen eine kalziumreiche und ausgewogene Ernährung haben. Da der Rippenbruch eine sehr schmerzhafte Verletzung ist, neigen Betroffene häufig dazu, zur Linderung der Symptome eine Schonhaltung einzunehmen. Dabei werden jedoch häufig die Atemexkursion und die Rippenposition ungünstig verändert, sodass eine Atemschulung hilfreich sein kann um den knöchernen Heilungsprozess nicht zu beeinträchtigen. Möglicherweise kann die Heilungsdauer verkürzt werden, wenn man in der Nacht auf seine Schlafposition achtet. Versucht man nämlich auf der Seite des Rippenbruchs einzuschlafen, fügt die Belastung die Frakturenden in ihre physiologische Position und kann auf diese Weise den Heilungsverlauf positiv beeinflussen.
Während dem Heilungsprozess sollte man das Tragen von schweren Sachen vermeiden und sich stattdessen Ruhe gönnen und die betroffen Rippen schonen indem man die körperliche Betätigung reduziert.
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