Das Brustbein ist die Struktur in der Mitte des knöchernen Brustkorbs und setzt sich aus 3 Knochenanteilen zusammen. Das Brustbein ist gelenkig mit den Rippen und dem linken und rechten Schlüsselbein verbunden. Das Brustbein selbst ist ein relativ platter Knochen und von außen in seiner gesamten Länge gut tastbar. Zusammen mit den Rippen bildet das Brustbein einen knöchernen Schutzkäfig für viele lebenswichtige Organe (Herz, Lunge etc.). Schmerzen im oder am Brustbein können verschiedene Ursachen haben und auch in ihrer Charakteristik variabel sein.
Das Brustbein (lat. Sternum) ist die Struktur in der Mitte des knöchernen Brustkorbs (Thorax) und setzt sich aus 3 Knochenanteilen zusammen: 1. Handgriff (lat. Manubrium sterni), 2. Körper (lat. Corpus sterni) und 3. Schwertfortsatz (lat. Processus xiphoideus).
Das Brustbein ist gelenkig mit den Rippen (lat. Costae) und dem linken und rechten Schlüsselbein (lat. Clavicula) verbunden.
Die Gelenknamen werden jeweils nach den miteinander artikulierenden Strukturen benannt: Articulatio sternocostale verbindet Brustbein und Rippen, Articulatio sternoclaviculare verbindet Brustbein und Schlüsselbein.
Das Brustbein selbst ist ein relativ platter Knochen und von außen in seiner gesamten Länge gut tastbar. Zusammen mit den Rippen bildet das Brustbein einen knöchernen Schutzkäfig für viele lebenswichtige Organe (Herz, Lunge etc.).
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Schmerzen im oder am Brustbein können verschiedene Ursachen haben und auch in ihrer Charakteristik variabel sein.
Brustbeinschmerzen sind durch Probleme mit dem Herzen (kardiale Ursachen), mit der Muskulatur, dem Knochen selbst oder durch Beschwerden sonstiger Organe bedingt.
Je nachdem was der Grund für die Schmerzen ist, kann man harmlosere Auslöser von lebensbedrohlichen Ursachen differenzieren.
Das Brustbein kann wie jeder andere Knochen durch traumatische Krafteinwirkung brechen, sodass die dumpf bis stechenden Schmerzen im direkten kausalen Zusammenhang mit der Fraktur stehen. Bei Verdacht kann ein bildgebendes Verfahren wie das Röntgen Klarheit bringen. Weitere knöcherne Strukturen, die brechen können und ähnliche Schmerzen hervorrufen sind die Rippen.
Falls eine Fraktur ausgeschlossen wird, sollte man immer noch eine Brustbeinprellung in Erwägung ziehen, da sich diese ebenfalls in starken Schmerzen äußert.
Neben den knöchernen Strukturen kann der Brustbeinschmerz auch von der umliegenden Muskulatur ausgehen. Muskelverspannungen und Muskelkater der Brust –und Rückenmuskulatur provozieren Schmerzen die vor allem bewegungsabhängig sind oder durch Bewegung verschlimmert werden können.
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Eine harmlose Ursache die von den meisten nicht in Erwägung gezogen wird ist das Sodbrennen. Hierbei handelt es sich um einen brennenden und ziehenden Schmerz hinter dem Brustbein. Grund dafür ist die Magensäure die unphysiologisch vom Magen zurück in die Speiseröhre (lat. Ösophagus) fließt und dabei die Wand der Speiseröhre durch die saure Eigenschaft reizt (Krankheitsbild: Refluxösophagitis).
Eine Umstellung der Essens –und Trinkgewohnheiten und eine medikamentöse Behandlung können schnell zur Schmerzlinderung führen.
Weitere Ursachen aus dem Bereich des Magen-Darm-Trakts sind die Zwerchfellhernie, Gallenblasen–und Bauchspeicheldrüsen-Entzündung.
Das Zwerchfell ist ein Muskel welcher die Organe der Brust von denen im Abdomen abgrenzt. Diese Grenzschicht kann aufgrund von Löchern oder Schwachstellen durchlässig sein, sodass sich Bauchorgane von unten nach oben in den Brustraum drücken.
Wenn es dem Magen wegen einer solchen Fehlbildung möglich ist in den Brustraum zu wandern, können starke Brustschmerzen auftreten: Man bezeichnet dies als Zwerchfellhernie.
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Entzündungen von Bauchorganen wie der Gallenblase oder der Bauchspeicheldrüse (lat. Pankreas) lösen zusätzlich zu ihren klassischen Symptomen Schmerzen unter dem Brustbein aus.
Eine Infektion mit dem „Varizella zoster Virus“ (VZV; oder auch Windpocken Virus Infektion) kann ebenfalls ein harmloser Auslöser des Brustbeinschmerz sein. Das Resultat einer Erstinfektion mit VZV sind die Windpocken. Nach einer Zweitinfektion mit dem Virus kann sich eine Gürtelrose (Herpes zoster) ausbilden, welche einen gürtelförmigen Hautausschlag darstellt.
Dieser Ausschlag verursacht häufig einen brennendend bis ziehenden Schmerz über einem Dermatom (= Hautbereich der von einem Nervenast versorgt wird) sowie in der Brustbeinregion.
Kardiale Ursachen sind weniger harmlos, jedoch gibt es ein Krankheitsbild mit reflektorischen Herzbeschwerden, welches ganz einfach durch eine Ansammlung von Gasen im Bauchraum ausgelöst wird, das „Roemheld-Syndrom“.
Durch übermäßige Nahrungsaufnahme und blähende Speisen können die entstandenen Gase Druck auf das Herz ausüben. Daraufhin kommt es zu Symptomen wie bei einer Angina pectoris mit dem Gefühl der Brustenge, Atemnot und Schmerzen in der Brust.
Symptome, die mit einer Angina pectoris verwechselt werden können, sind manchmal auch psychischer Herkunft. Dieser Faktor ist zwar zum Glück auch harmlos jedoch nicht zu unterschätzen, da Betroffene starke Schmerzen und ein beklemmendes Gefühl verspüren. Meist sind Stress, Angstzustände und belastende Alltagsprobleme Auslöser für den psychisch bedingten Brustbeinschmerz.
Es ist wichtig sich nun die schwerwiegenden und lebensgefährlichen Auslöser vor Augen zu führen. Kardiale (das Herz betreffend) und pulmonale (die Lunge betreffend) Ursachen sind die häufigsten Gründe.
Um bei Brustbeinschmerzen die Wahrscheinlichkeit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) einschätzen zu können, hilft der „Marburger Herz Score“. Dabei handelt es sich um ein Punktesystem von 0-5 Punkten mit zunehmender Wahrscheinlichkeit einer KHK (0-1 Punkte: < 1%, 2 Punkte: 5%, 3 Punkte: 25%, 4-5 Punkte: 65%).
Kriterien sind das Alter und das Geschlecht, bekannte vaskuläre Erkrankungen, Belastungsabhängigkeit der Schmerzen, Provokation der Schmerzen durch Druck und die Selbsteinschätzung des Patienten.
Das Kardinalsymptom einer koronaren Herzkrankheit ist die Angina pectoris („Brustenge“). Ausgelöst durch eine Minderdurchblutung des Herzens entstehen am Brustbein drückende, beengende und brennende Schmerzen.
In der Regel dauert der Schmerz nur wenige Minuten an und kann durch verstärkte Belastung, kaltes Wetter oder Stress ausgelöst werden.
Weitaus stärkere Schmerzen verursacht ein Myokardinfarkt, der als Untergang von Muskelgewebe (lat. Myokard) durch verminderte Durchblutung definiert ist.
Die Charakteristik des Brustbeinschmerz ist wie bei der Angina pectoris mit zusätzlichen starken Schmerzen, die auch „Vernichtungsschmerz“ genannt werden. Damit gehen Kaltschweißigkeit, Blässe, Ausstrahlung der Schmerzen, Übelkeit, Dyspnoe (subjektiv empfundene Atemnot) und Schwindel einher.
Bei dem Verdacht auf einen Myokardinfarkt muss sofort die Notfalltherapie eingeleitet werden, die die Gabe von Morphium, Sauerstoff, Azetylsalizylsäure (ASS) und Nitraten vorsieht.
Ein weiterer schwerwiegender Auslöser des Brustbeinschmerzes ist die Entzündung des Herzbeutels (Perikarditis). Wie es für eine Entzündung typisch, ist der Schmerz von Fieber begleitet.
Der Brustbeinschmerz bei einer Perikarditis wird als stechend, scharf und schneidend beschrieben und hält meist mehrere Stunden bis Tage an.
Das große arterielle Gefäß, welches das Blut des linken Herzens in unseren Körperkreislauf transportiert, ist die Aorta. Eine pathologische Aufspaltung der Aortenwandschichten (v.a. durch Einriss der innersten „Tunica intima“ Schicht) wird als Aortendissektion bezeichnet und führt neben den bisherigen kardialen Ursachen zu starken Schmerzen.
Der Schmerz ist vor allem im vorderen Brustkorb am Brustbein lokalisiert und kann bis in den Rücken ausstrahlen, da die Aorta im Verlauf durch den Körper auch sehr weit hinten liegt. Der Schmerz ist quälend, stechend und reißend und tritt meist plötzlich ein.
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Zu einer Dissektion kann es auch im Ösophagus kommen. Eine Ursache der Ösophagusdissektion kann die bei den harmlosen Auslösern erwähnte Refluxösophagitis sein. Der Schmerz ähnelt in der Charakteristik und Lokalisation den Schmerzen bei einer Aortendissektion.
Zuletzt sind Brustbeinschmerzen aufgrund von pulmonalen Ursachen wie Lungenembolie, Pneumonie, Spontanpneumothorax, Asthma bronchiale und pulmonaler Hochdruck als schwerwiegende Auslöser des Brustbeinschmerzes zu erläutern.
Bei einer Lungenembolie kommt es zu einem Verschluss von Blutgefäßen der Lunge durch einen Embolus (=Gefäßpfropf aus körpereigenem oder körperfremden Material). Ein solches Ereignis führt nicht immer zu starken Schmerzen, die mit denen der Angina pectoris vergleichbar sind, sondern kann auch nur Symptome wie Schwindel, Tachykardie (=erhöhte Herzfrequenz) und Fieber auslösen.
Gravierende Lungenembolien gehen in der Regel allerdings mit stechenden Schmerzen hinter dem Brustbein und in dem betroffenen Lungenabschnitt für Minuten bis Stunden einher. Neben dem akuten Verschluss einer Lungenarterie können die Lungengefäße aus verschiedenen Gründen kontinuierlich verengt sein.
Durch den erhöhten Gefäßwiderstand steigt der Blutdruck im Lungenkreislauf an und man spricht dann von der „pulmonalen Hypertonie“. Die Schmerzen sind hinter dem Brustbein lokalisiert und werden als beklemmendes Druckgefühl beschrieben. Der Schmerz ist meistens anhaltend und kann durch Anstrengung verstärkt werden.
Die Lunge ist von einem Lungenfell, der Pleura umgeben. Dazwischen befindet sich der Pleuraspalt, der eigentlich keinen richtigen Zwischenraum darstellt, da hier ein Unterdruck herrscht und die Pleura der Lunge direkt anliegt.
Kommt es durch ein traumatisches Erlebnis oder spontan zur Ruptur der Pleura, dringt Luft oder auch Blut in den Spalt ein und der Unterdruck geht verloren. Daraufhin kollabiert die Lunge der betroffenen Seite, d.h. dass sie sich zusammenzieht und schrumpft. Dies verursacht scharf umschriebene Schmerzen auf der Seite des Pneumothorax, Atemnot und ein Stechen in der Brust.
Zuletzt ist die Pneumonie (Entzündung des Lungengewebes), ausgelöst durch einen bakteriellen oder viralen Infekt zu nennen. Die Symptome einer typischen Pneumonie sind Husten, hohes Fieber, Auswurf, Atemnot und stechende Schmerzen im Brustbein.
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Für Schmerzen im Brustbein gibt es also verschiedene Auslöser. Viele sind ungefährlich, allerdings gibt es auch einige lebensbedrohliche Krankheitsbilder, die in Betracht gezogen werden müssen. Entscheident sind die Charakteristika der Schmerzen, die begleitenden Symptome, so wie Dauer und Zeitpunkt des Auftretens.
Erkrankungen des Brustbeinknochens (Sternum) an sich sind sehr selten. Bei Schmerzen im Bereich des Brustbeines ist daher vielmehr an Erkrankungen der Lunge und der Atemwege zu denken. Insbesondere wenn die Schmerzen durch Husten verstärkt auftreten, ist eine Bronchitis der wahrscheinliche Auslöser der Beschwerden.
Bei rechtsseitigen Schmerzen entspräche dies einer Entzündung der rechten zuführenden Atemwege. Ein weiterer Hinweis hierauf kann grüner oder gelber Auswurf sein. Ebenso ist eine Lungenentzündung (Pneumonie) denkbar.
Treten die Schmerzen sehr plötzlich auf, strahlen in den gesamten Brustkorb aus und gehen mit Atemnot einher, sollte auf eine Lungenembolie getestet werden. Hierbei handelt es sich um ein dringend behandlungsbedürftiges Krankheitsbild!
Sind die Schmerzen jedoch abhängig von der Atembewegung des Brustkorbs auf, ist eine Blockade der Rippen-Wirbel-Gelenke denkbar, ebenso wie eine Intercostalneuralgie. Diese Vermutung wird durch schmerzempfindliche Druckpunkte auf der Brustwand bestätigt.
Brustschmerzen auf der linken Seite sind verständlicherweise für viele Betroffene mit der Angst vor einem Herzinfarkt verbunden. Der Schmerzcharakter kann hierbei jedoch recht schnell Aufschluss darüber geben, ob diese Angst berechtigt ist.
Schmerzen im Rahmen eines Herzinfarktes oder einer Verengung der Herzkranzgefäße weisen typischerweise einen beengenden, drückenden Charakter auf. Nicht zu Unrecht trägt diese Symptomatik den Namen Angina pectoris, „Brustenge“. Des Weiteren treten die Schmerzen vor allem bei körperlicher Anstrengung und unabhängig von Atembewegungen auf.
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Durch Entzündungen der Atemwege bedingte linksseitige Schmerzen hingegen verstärken sich beim Husten und sind meist von schleimigen Auswurf und Fieber begleitet.Treten die Schmerzen stattdessen bevorzugt beim Atmen oder bei Bewegungen in der Schulter auf, sollte an eine Blockade der Rippen-Wirbel-Gelenke oder an eine Interkostalneuralgie gedacht werden. Sind schmerzempfindliche Druckpunkte auf der Brustwand aufzufinden, unterstützt dies letztere Verdachtsdiagnose.
Ebenso wie für rechts- oder linksseitig lokalisierte Schmerzen im Brustbein (Sternum) sind für Schmerzen in der Mitte des Sternums eine Hand voll grundlegender Ursachen wahrscheinlich. Zu diesen zählt zum einen die Bronchitis, eine Entzündung der großen zuführenden Atemwege (Bronchien). Treten die Schmerzen verstärkt beim Husten auf und wird schleimiger Auswurf beobachtet, ist diese Diagnose sehr wahrscheinlich. Auch eine Lungenentzündung (Pneumonie) wäre hier denkbar.
Treten die Schmerzen abhängig von Bewegungen des Brustkorbs, beispielsweise beim Atmen, oder beim Bewegen der Schulter auf, ist eine muskuloskelettale Ursache wahrscheinlicher. Hierunter fallen vor allem Blockaden der Rippen-Wirbel-Gelenke und die sogenannte Interkostalneuralgie.
Nichtsdestotrotz sollte auch an eine herzbedingte Ursache gedacht werden. Hiermit verbundene Schmerzen unterscheiden sich jedoch deutlich von den oben genannten. Schmerzen, welche mit einer Minderdurchblutung des Herzmuskels verbunden sind, treten insbesondere bei körperlicher Belastung auf und sind von einem drückenden, einengenden Schmerz charakterisiert. Hierher rührt auch der Name der Symptomatik Angina pectoris, „Brustenge“.Eine ähnliche Symptomatik kann jedoch auch Sodbrennen (Reflux) auslösen. Dieser verursacht bei entsprechender Ausprägung ebenfalls häufig ein Druckgefühl und brennende Schmerzen hinter dem Brustbein. Zusätzlich geht Sodbrennen oft mit Heiserkeit einher, da die Magensäure die Stimmbänder angreift. Verstärkte Schmerzen nach dem Essen weisen ebenfalls auf Sodbrennen als Ursache der Beschwerden hin.
Atembedingte Schmerzen im Brustbein treten in erster Linie bei zwei grundlegenden Gruppen von Erkrankungsbildern auf. Hierzu gehören auf der einen Seite muskuloskelettale Erkrankungen, zu welchen vor allem die Blockade von Rippen-Wirbel-Gelenken und die Interkostalneuralgie gehören. Letztere stellt ein sogenanntes neuralgiformes Syndrom dar. Dieser Begriff beschreibt Schmerzen, welche durch die Schädigung von Nerven verursacht wird.
Die Interkostalneuralgie ist durch anhaltende, ziehende Schmerzen charakterisiert, welche sich bei einer Bewegung des Brustkorbs, etwa beim Atem, verstärken.
Ursächlich können hier eine Reihe verschiedener Erkrankungen sein. Zu den häufigsten gehören dabei Muskelverhärtungen (Myelgelosen) der Zwischenrippenmuskeln, welche zu Einklemmungen der hier verlaufenden Nerven führen können. Ebenso möglich sind neben vielen anderen jedoch auch degenerative Veränderungen der Wirbelsäule oder der Herpes Zoster (Gürtelrose), welche ebenfalls zu einer Schädigung von Nerven führen können. Gerade weil die Anzahl der möglichen Grunderkrankungen so groß ist, gestaltet sich eine genaue Diagnose hier häufig schwierig.
Eine weitere denkbare Ursache für atemabhängige Schmerzen im Bereich des Brustbeins sind Erkrankungen der Atemwege. Vor allem Entzündungen der zuführenden Atemwege (Bronchitiden) spielen hier eine Rolle, aber auch eine Lungenentzündung (Pneumonie) sollte nicht außer Acht gelassen werden.Treten die Schmerzen sehr plötzlich und intensiv auf und sind von Atemnot begleitet, kann jedoch auch eine Lungenembolie Auslöser der Beschwerden sein. Hierbei handelt es sich um ein ernstzunehmendes Krankheitsbild, welches dringend behandlungsbedürftig ist.
Bei einer offenen Herzoperation muss zunächst ein Zugang zu dem Organ geschaffen werden, welches gut geschützt mittig im Brustkorb sitzt. Dazu wird meistens das Brustbein längs aufgesägt und gespalten, damit die Rippen jeweils zu den Seiten verschoben und das Herz freigelegt werden kann. Nach dem Eingriff am Herzen werden die beiden Hälften des Brustbeins wieder zusammengefügt und durch kräftige Drähte fixiert. In den Wochen nach der Herz-OP muss der Knochen wieder verheilen. In den ersten Wochen nach der Operation können immer wieder Brustbeinschmerzen auftreten. In seltenen Fällen können die Drähte selbst auch für die Schmerzen verantwortlich sein und müssen dann gegebenenfalls entfernt werden. Vor einer Herz-OP sollte man sich vom Arzt über die zu erwartenden Schmerzen aufklären lassen und zudem erfragen, bei welchen Beschwerden eine Wiedervorstellung angezeigt ist.
Schmerzen im Brustbein und dem Rücken können verschiedene Krankheitsbilder zum Hintergrund haben. In erster Linie sollte jedoch an eine muskuloskelettale Ursache gedacht werden. Hierunter fallen unterschiedliche Erkrankungen des Bewegungsapparates, also der Muskeln, Knochen und Gelenke. Für gürtelförmig um den Brustkorb verlaufende Schmerzen sind dabei häufig Blockaden der Rippen-Wirbel-Gelenke verantwortlich.
Jedoch ist auch eine sogenannte Intercostalneuralgie als Auslöser der Beschwerden denkbar. Dabei handelt es sich um durch eine Schädigung von Nerven bedingte Schmerzen, welche klassischerweise einen anhaltenden, ziehenden Charakter aufweisen. Der Begriff der Intercostalneuralgie stellt jedoch keine exakte Diagnose dar, sondern umfasst mehrere unabhängige Krankheitsbilder.
Zu diesen gehören unter anderem Verhärtungen (Myelgelosen) der Zwischenwirbelmuskeln, welche eine Einklemmung von Nervenbahnen nach sich ziehen kann. Ebenso kann eine Intercostalneuralgie auf eine degenerative Veränderung der Wirbelsäule zurückzuführen sein.
In dieser Hinsicht ist unter Umständen auch ein Bandscheibenvorfall der Brustwirbelsäule als Ursache der Schmerzen nicht auszuschließen. Gerade weil die beschriebenen Beschwerden so unspezifisch sind, sollte eine ärztliche Abklärung derselben erwogen werden, wenn die Schmerzen über einen längeren Zeitraum anhalten, sehr stark sind, oder an Intensität zunehmen.
Treten zusätzlich zu Schmerzen im Brustbein Schmerzen in den Rippenansätzen auf, deutet dies recht deutlich auf eine Blockade der Rippen-Wirbel-Gelenke hin. Hierbei kommt es klassischerweise zu einer eingeschränkten Bewegungsfreiheit in der Brustwirbelsäule, bzw. dem Brustkorb, welche von dumpfen, ziehenden, häufig anfallsartig auftretenden Schmerzen begleitet ist. Diese strahlen typischerweise gürtelförmig um den Brustkorb aus und verstärken sich bei Bewegungen wie den Atemexkursionen des Brustkorbs.
Hierdurch erleben Betroffene häufig Einschränkungen während der Atmung. In seltenen Fällen können Missempfindungen wie Taubheitsgefühle im Bereich der Rippen auftreten, wenn es zum Einklemmen der Zwischenrippennerven kommt. Typisch für Rippenblockaden sind zudem Druckpunkte über den betroffenen Gelenken am Brustbein-Ansatz, über welche sich die Schmerzen reproduzieren lassen.
Ursächlich für Rippenblockaden sind neben unfallbedingten Verletzungen meist degenerative Veränderungen der Gelenke oder eine unvorteilhafte Körperhaltung im Alltag. Die gängigsten Behandlungen der Beschwerden beinhalten eine medikamentöse Schmerztherapie mit Ibuprofen oder Diclofenac und physiotherapeutische, sowie manuelle Therapieverfahren.
Zur Vermeidung des erneuten Auftretens von Rippenblockaden empfehlen sich neben einer bewusst gesunden Körperhaltung kräftigende Übungen für die Wirbelsäulenmuskulatur, sowie Dehnübungen.
Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Rippenblockade.
Einige Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Übelkeit überraschen während der Schwangerschaft kaum jemanden und sind oft sogar alltäglich. Doch auch Schmerzen hinter dem Brustbein sind in dieser Zeit nicht ungewöhnlich und meist als harmlos anzusehen. Sie beruhen zumindest teilweise auf der zunehmenden Größe des Kindes in der Gebärmutter. Da der Platz im Bauchraum eher begrenzt ist, müssen die restlichen Organe, allen voran der Magen-Darm-Trakt, ausweichen. Dies kann, insbesondere im Liegen zu Beschwerden führen, da in dieser Lage besonders viel Druck auf die Bauchorgane ausgeübt wird. So kommt es, dass vor allem im Liegen vorher nicht gekannte Beschwerden wie Sodbrennen in der Schwangerschaft auftreten. Dieses zeichnet sich bei entsprechender Ausprägung durch einen brennenden und drückenden Schmerz hinter dem Brustbein aus.
Für die Betroffene nützlich zu wissen ist hierbei, dass der Magen kurvenförmig im Oberbauch verläuft, wobei die Ausbuchtung auf der linken Seite liegt. Aus diesem Grund verlagert sich der Mageninhalt beim Liegen auf der linken Seite eher in Richtung Speiseröhre, weshalb das Liegen auf der rechten Seite oft zu einer Besserung der Symptome führt.
Zusätzlich kann ein Anpassen der Ernährungsgewohnheiten helfen, die Magensäureproduktion zu minimieren. Wichtig zu wissen ist hierbei, dass insbesondere proteinhaltige Nahrungsmittel und Koffein die Produktion von Magensäure fördern. Von Medikamenten zur Behandlung von Sodbrennen sollte während der Schwangerschaft jedoch eher Abstand genommen werden. Medikamente der Gruppe der Protonenpumpenhemmer, wie etwa Pantoprazol, gehen bekanntermaßen in die Muttermilch über. Auch wenn hierzu nur wenige Studienergebnisse vorliegen, legt dies jedoch eine potentiell schädigende Wirkung auf das Kind nahe.
Antazida hingegen scheinen hierbei deutlich unproblematischer zu sein. Nichtsdestotrotz sollte vor der Einnahme neuer Medikamente während der Schwangerschaft stets Rücksprache mit dem Frauenarzt gehalten werden.
Lesen Sie dazu auch unsere Seite Medikamente in der Schwangerschaft.
Das Tietze Syndrom bezeichnet eine druckschmerzhafte Schwellung die meist am Rippenansatz am oberen Teil der Brustbeins auftritt. Die Ursache dieser seltenen Erkrankung ist unbekannt und es kommt meist innerhalb von einigen Monaten zur Ausheilung. Häufig besteht bei der Brustbeinschmerzen von Seiten des Patienten oder des Arztes zunächst die Befürchtung, dass die Beschwerden vom Herzen ausgehen. Daher wird ein Tietze-Syndrom oftmals erst nach dem Ausschluss einer herzbedingten Ursache diagnostiziert. Das Tietze-Syndrom zählt zu den in der Regel harmlosen, vom Muskel- und Skelettsystem ausgehenden Ursachen für Brustbeinschmerzen. Typisch für diese Beschwerden ist im Gegenteil zu einer Herzerkrankung, dass sich der Schmerz durch Druck auf die betroffene Stelle auslösen lässt. In manchen Fällen ist sogar eine Rötung oder Schwellung zu sehen. Um die Diagnose zu stellen, sind in der Regel das ärztliche Gespräch und die zielgerichtete körperliche Untersuchung ausreichend. Durch weitere diagnostische Maßnahmen erfährt der Patient in der Regel keinen Nutzen. Wenn der Arzt den Patienten beruhigen kann, dass nur ein harmloses Tietze-Syndrom und keine schwerwiegende Erkrankung für die Brustbeinschmerzen verantwortlich ist, trägt dies oftmals schon zu einem Nachlassen der Schmerzsymptomatik bei. Gegebenenfalls kann zusätzlich eine kurzzeitige Behandlung mit einem entzündungshemmenden Schmerzmittel erfolgen. Bei sehr ausgeprägten Beschwerden kann das einmalige Setzen einer Spritzen mit einem örtlich wirksamen Betäubungsmittel in Erwägung gezogen werden.
Bei Brustschmerzen können begleitend verschiedene Symptome vorliegen, die oftmals Hinweise auf die Ursache der Beschwerden geben kann. Beispielsweise deutet das Symptom Fieber darauf hin, dass eine Entzündung vorliegt. Bei dieser Konstellation könnte zum Beispiel eine Rippenfellentzündung vorliegen.
Bei einem Erkältungsinfekt kann es bei einer Beteiligung der Luftröhre neben erhöhter Körpertemperatur und Brustbeinschmerzen zu Husten, Schnupfen und Abgeschlagenheit kommen. Bei einer Entzündung der Speiseröhre durch aufsteigende Magensäure können neben der Schmerzen häufiges Aufstoßen und Hustenreiz als begleitende Symptome in Erscheinung treten.
Luftnot stellt in Verbindung mit Brustbeinschmerzen meist ein alarmierendes Zeichen dar, weil diese Symptome gemeinsam auf eine akute Erkrankung des Herzens oder der Lunge hindeuten können wie einen Herzinfarkt oder ein zusammengefallener Lungenflügel (Pneumothorax). Bei einer solchen Notfallsituation können als weitere Symptome zudem Kaltschweißigkeit und Todesangst auftreten. Beim Herzinfarkt strahlen die Schmerzen zudem häufig aus, zum Beispiel in den linken Arm oder den Kiefer. Weitere unspezifische begleitende Symptome können Übelkeit und Erbrechen sein.
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