Viele Menschen leiden unter Sodbrennen, das zum Beispiel auch nach dem Essen auftreten kann. Durch eine gezielte Ernährung lässt sich das Sodbrennen dementsprechend bekämpfen.
Als Sodbrennen werden die vom Oberbauch aufsteigenden, brennenden Schmerzen bezeichnet, welche vor allem hinter dem Brustbein spürbar sind, aber teilweise auch bis in den Hals und Rachen ausstrahlen. Sie sind die Folge der sogenannten Refluxkrankheit oder Refluxösophagitis (von Ösophagus, lat. für Speiseröhre). Hierbei steigt die Magensäure in die Speiseröhre auf und führt dabei zur Reizung und Veränderung der Speiseröhrenschleimhaut.
Neben der Einnahme bestimmter Medikamente und einer Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels, der Kardia, kann unter anderem auch eine ungesunde Ernährung zur Entstehung der Refluxkrankheit beitragen. Doch selbst, wenn die Ernährung nicht der Auslöser des Sodbrennens sein sollte: eine angemessene Ernährung kann Reflux-Leiden häufig deutlich mindern.
Die Produktion der Magensäure wird hauptsächlich über ein Hormon angeregt: Gastrin. Dieses wird von spezialisierten Zellen in der Magenschleimhaut produziert und durch eine Reihe unterschiedlicher Reize vermehrt ausgeschüttet. Zu diesen Reizen gehören vor allem Alkohol und Coffein im Speisebrei, welcher den Magen erreicht. Daneben führen auch eiweißreiche Nahrungsbestandteile und eine mechanische Überdehnung des Magens durch große Speisemengen zur Ausschüttung von Gastrin.
Behält man dieses Wissen im Hinterkopf, lassen sich einige wenige Grundregeln für eine gute Ernährung bei Sodbrennen ableiten. Vor allem ist es wichtig, weitestgehend auf alkohol- und coffeinhaltige Getränke zu verzichten. Daneben sollte man außerdem beachten, den Eiweißgehalt in der Nahrung möglichst gering zu halten und nicht über den Hunger hinaus weiter zu essen. Das bedeutet letztendlich, dass es besser ist, über den Tag verteilt mehrere kleine und leichte Mahlzeiten zu sich zu nehmen, als wenige übergroße Portionen. Zudem sollte kurz vor dem Schlafengehen möglichst nichts mehr gegessen werden, insbesondere keine eiweißhaltigen Nahrungsmittel wie Fleisch. Auch fettige und stark zuckerhaltige Nahrungsmittel gelten daneben als sogenannte "Säurelocker".
Hiervon abgesehen regen aber auch verschiedene in Zigarettenrauch enthaltene Stoffe die Magensäureproduktion an. Zudem führen sie auf Dauer zu einer Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels, sodass die Magensäure noch leichter aufsteigen kann. Rauchen stellt neben Coffein und Alkohol einen der wichtigsten Auslöser von Sodbrennen dar. Eine Ernährungsumstellung bei Sodbrennen sollte deshalb idealerweise auch mit einem Verzicht auf das Rauchen einhergehen.
Bei Sodbrennen ist eine gezielte Auswahl der Lebensmittel ratsam. Jeder Mensch reagiert dabei individuell unterschiedlich auf die in der Nahrung enthaltenen Lebensmittel. Trotzdem lassen sich zahlreiche magenschonende, günstige Lebensmittel bei Sodbrennen abgrenzen:
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Gleichzeitig gibt es auch zahlreiche ungünstige Lebensmittel im Rahmen einer Sodbrennen-Erkrankung. Diese führen zu einem gehäuften Auftreten der Beschwerden und über eine gesteigerte Produktion von Magensäure zu einer erhöhten Intensität der Beschwerden. Häufig handelt es sich dabei um Lebensmittel, die zusätzlich Säure enthalten oder liefern:
Häufig werden auch die Beschwerden auf die Lebensmittel zurückgeführt, obwohl die für die Zubereitung verwendeten Gewürze für die Beschwerden verantwortlich sind. Gewürze, die häufig zu einer Zunahme des Sodbrennens führen, sind unter anderem:
Um anschaulicher darzustellen, wie eine angemessene Ernährung bei chronischem Sodbrennen aussehen kann, haben wir hier ein paar Ernährungsbeispiele für Sie erstellt.
Zur besseren Übersicht über eine gute Ernährung bei Sodbrennen sollen hier einige abschließende Tipps folgen.
Die mit Abstand wichtigste Maßnahme bei Sodbrennen ist das Vermeiden seiner Auslöser und das Erlernen gesunder Verhaltensweisen. Dazu gehört neben einer schonenden und bewussten Ernährung und entsprechenden Trinkgewohnheiten auch der Verzicht auf das Rauchen.
Davon abgesehen ist es jedoch auch möglich, Reflux-Beschweren medikamentös zu behandeln. Hierfür können einerseits Antazida zum Einsatz kommen. Sie neutralisieren die Magensäure und stellen somit einen Puffer gegen Übersäuerung dar. Jedoch sind nicht alle Antazida für die langfristige Einnahme geeignet. Vor allem aluminiumhaltige Präparate sollten nicht zum dauerhaft eingenommen werden. Besser geeignet sind hier in den meisten Fällen Präparate aus der Medikamentengruppe der Protonenpumpenhemmer, zu welchen unter anderem die Medikamente Pantozol® und Omeprazol gehören. Diese hemmen über eine Blockade bestimmter Kanäle der Magenschleimhautzellen direkt die Magensäureproduktion. Auch wenn Protonenpumpenhemmer als recht sichere Medikamentengruppe gelten, sollte ihre längerfristige Einnahme dennoch mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
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