In diesem Artikel geht es um den Brustbeinbruch. Es werden vorwiegend die Symptome, Ursachen und die Therapie besprochen. Zusätzlich werden die Diagnostik, Prognose, Dauer der Heilung und Länge der Krankschreibung behandelt. Des weiteren werden das Schmerzensgeld und Sport nach einem solchen Bruch thematisiert.
Das Brustbein, auch Sternum genannt, ist der Knochen, der im Oberkörper die Verbindung zwischen den linken und rechten Rippen bildet. Er besteht aus drei Anteilen:
Das Brustbein ist ein recht stabiler Knochen und bricht recht selten, denn es braucht eine starke Einwirkung auf diesen Knochen bevor dieser bricht. Meist geschieht dies bei Autounfällen, bei denen die Fahrer nicht angeschnallt sind und mit dem Oberkörper auf das Lenkrad prallen.
Ein gebrochenes Brustbein verursacht oft starke Schmerzen im Brustbein.
Die Schmerzen bei einem Brustbeinbruch können in Ruhe und bei bestimmten Bewegungen auftreten und beim Atmen schlimmer werden. Durch die Schmerzen beim Atmen kommt es häufig zur Atemnot, was mit schmerzstillenden Medikamenten behandelt werden kann.
Auch ist die Stelle beim Brustbeinbruch sehr druckschmerzhaft. Oft finden sich über der gebrochenen Stelle auch:
Sind Herz und Lunge ebenfalls geschädigt, kann es zur Atemnot und zu Herzrhythmusstörungen kommen.
Da der Brustbeinbruch meistens durch eine recht starke Gewalteinwirkung entsteht, ist er in der Regel sehr schmerzhaft. Zum einen entsteht ein druckschmerzhafter Bluterguss im Bereich des Brustbeins. Zum anderen bestehen atemabhängige Schmerzen, da sich das Brustbein bei jedem Atemzug bewegt und somit gereizt wird. Zudem sind bei einem Bruch des Brustbeins sehr oft auch umliegende Organe, Nerven oder Knochen verletzt, was die Schmerzen auch im Bereich der Rippen auftreten lässt.
Wichtig ist außerdem, dass selbst starke Schmerzen in der Brust nicht beweisend für einen Bruch des Brustbeins sind, auch eine Prellung des Brustbeins kann sehr schmerzhaft sein.
Hier hilft im Zweifelsfall nur eine Röntgen- oder CT-Aufnahme um einen Bruch zu beweisen.
Eine weitere Art von Schmerzen, die bei einem Bruch des Brustbeins auftreten können, sind sogenannte neuropathische Schmerzen. Das sind Schmerzen, die durch eine Verletzung oder Reizung eines Nerven selbst ausgelöst werden. Da im Bereich des Brustbeins und der Rippen sehr viele Nerven verlaufen, treten neuropathische Schmerzen nicht selten bei Brustbeinbrüchen auf. Die Schmerzen sind dann eher brennend als stechend und nicht unbedingt atemabhängig. Sie treten außerdem meist nicht sofort nach der Verletzung sondern erst nach Tagen bis Wochen auf. Nervenschmerzen sind unglücklicherweise schwierig zu behandeln und reagieren nicht gut auf die üblichen Schmerzmittel. Daher ist es sinnvoll bei länger dauernden Nervenschmerzen einen Arzt mit der Zusatzbezeichnung „Schmerztherapie“ aufzusuchen.
Es gibt außerdem weiter Krankheiten, die mit starken Schmerzen in der Brust einhergehen, insbesondere der Herzinfarkt und die Lungenembolie, wobei bei beiden kein Zusammenhang mit einer Gewalteinwirkung besteht und der Schmerz beim Herzinfarkt in der Regel nicht atemabhängig ist.
Im weiteren Verlauf ist insbesondere beim Heben schwerer Gegenstände und auch z.B. beim Aufsetzen mit Schmerzen zu rechnen. Bis ein Brustbeinbruch vollständig verheilt ist, dauert es bis zu sechs Monate, in dieser Zeit treten bei Belastung Schmerzen auf. Das kann auch als Hinweis verstanden werden, dass der Bruch noch nicht verheilt ist und weiter geschont werden sollte.
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Ein Brustbeinbruch tritt häufig bei einem Autounfall auf. Der starke Aufprall auf das Lenkrad und der Zug durch den Sicherheitsgurt sind für das Trauma verantwortlich. Ein Autounfall wirkt starke Gewalt auf das eventuell osteoporotische Knochengewebe aus.
Darüber hinaus kann eine Herzdruckmassage im Rahmen einer Reanimation ebenfalls zu einer Fraktur des Brustbeins führen. Bei einer solchen Maßnahme wird starke Gewalt auf den Brustkorb ausgeübt, damit das Herz durch die Impulse erreicht wird.
Ältere Menschen leiden natürlicherweise unter einer verminderten Knochendichte. Bei dem weit verbreiteten Krankheitsbild Osteoporose sind die knöchernen Strukturen, wie das Brustbein, bei Gewalt anfällig für Knochenbrüche.
Am Anfang steht immer die Anamnese also das Patientengespräch. Der Arzt stellt Fragen zum Unfallhergang des Brustbeinbruchs um auch Hinweise auf andere Verletzungen zu finden. Danach wird der Patient abgetastet, oft kann man schon manuell einen gebrochenen Knochen tasten.
Gibt es einen Druckschmerz über dem Brustbein kann es sich auch um eine Prellung handeln. Wird nichts Auffälliges getastet, kann es trotzdem ratsam sein Bildgebung zusätzlich zu nutzen:
Besteht tatsächlich ein Bruch des Brustbeins (Brustbeinbruch) muss nach weiteren Verletzungen gesucht werden. Die Lunge und das Herz liegen unter bzw. in der Nähe des Brustbeines und müssen daher immer mit untersucht werden.
Meist werden diese Organe erst abgehört, das Herz kann mittels EKG und Ultraschall gut untersucht werden, während die Lunge gut im CT sichtbar ist. Sind diese Organe verletzt, äußert sich dies jedoch sehr schnell in beispielsweise Atemnot und Schmerzen.
Auch Wirbelbrüche und Rippenbrüche sind häufig bei einem Brustbeinbruch und sollten mituntersucht werden.
Obwohl der Brustbeinbruch sehr schmerzhaft ist, muss er glücklicherweise nur in den seltensten Fällen operiert werden. Dies ist nur notwendig, wenn sich Teile des gebrochenen Brustbeins verschieben oder die Atmung durch den gebrochenen Knochen stark beeinträchtigt ist und eine medikamentöse Therapie nicht ausreicht. Eine Operation erfolgt mit Vollnarkose, indem die Haut über dem Brustbein eröffnet wird und das Brustbein mithilfe von Platten und Schrauben stabilisiert wird.
Da das Brustbein jedoch nicht wie ein gebrochener Arm gegipst oder geschient werden kann, kann der Bruch praktisch nicht ruhig gestellt werden. Daher ist es wichtig, insbesondere die atemabhängigen Schmerzen zu bekämpfen. Hierbei sind unterschiedliche Schmerzmittel denkbar, beispielsweise Ibuprofen, Novalgin oder auch Opiate, also Schmerzmittel, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen.
Die Schmerzfreiheit ist für den Patienten auch deshalb wichtig, weil eine Schonhaltung, die zu Rückenschmerzen führen kann unbedingt vermieden werden sollte. Zudem besteht insbesondere bei älteren Menschen, die Gefahr, dass nicht mehr ausreichend tief geatmet wird um die ganze Lunge zu belüften. Das kann dann die Grundlage einer Lungenentzündung sein, die im Alter auch sehr schwer verlaufen kann. Schmerzmittel sind also in diesem Fall nicht nur „Wohlfühlmedikamente“ für den Patienten. Ziel der Schmerzmittel ist also die normale Atmung schmerzfrei zu ermöglichen und im leichte Tätigkeiten früh mit erträglichen Schmerzen zu ermöglichen.
Zusammen mit der Schmerztherapie kann auch eine Atemtherapie durchgeführt werden, wobei der Patient angeleitet wird, trotz des Bruches normal zu atmen. Die Atemtherapie ist besonders für alte Menschen, sowie Patienten, die mehrfachverletzt und damit vorrübergehend bettlägrig sind, sowie für Menschen mit bereits vor der Verletzung bestehenden Atemwegserkrankungen wichtig. Ziel ist bei allen, eine Lungenentzündung zu verhindern. Diese entsteht vor allem durch Sekretverhalte in den unteren Lungenbereichen. Auch Krankengymnastik kann verordnet werden, ist aber nicht immer nötig.
Ein weiterer wichtiger Teil der Behandlung, ist außerdem die Schonung des Bruchs. Insbesondere in den ersten zwei Monaten nach der Verletzung herrscht also absolutes Sportverbot! Auch nach zwei Monaten ist der Knochen noch nicht vollständig verheilt, jedoch kann langsam mit Radfahren oder ähnlichem begonnen werden. Kraftsport oder Klettern sollte bis etwa einem halben Jahr nach der Verletzung ruhen. Insgesamt sollten Betroffene auf ihren Körper hören. Treten bei Belastung Schmerzen auf, sollten sie die Belastung abbrechen. Übertriebener Ehrgeiz ist hier fehl am Platz.
Weiterhin wichtig ist die Behandlung der Begleitverletzungen, die bei dem Bruch aufgetreten sind. In etwa der Hälfte der Brustbeinbrüche liegen weitere relevante Verletzungen (beispielsweise von Herz oder Lunge) vor. Da das Herz direkt hinter dem Brustbein liegt, tritt gelegentlich eine Herzprellung (Herzkontusion) auf, die zu Herzrhythmusstörungen führen kann. Daher ist es üblich, Patienten mit einem Brustbeinbruch zumindest für eine Nacht im Krankenhaus zu überwachen.
Bei einem unkomplizierten Bruch des Brustbeins muss in aller Regel nicht operiert werden. Dagegen sollte insbesondere bei verschobenen (dislozierten) Brüchen oder bei einem Impressionsbruch (ein Teil des Brustbeins ist eingedrückt) operiert werden.
Gelegentlich entsteht auch bei zuerst unkomplizierten Brüchen durch eine fehlerhafte Heilung ein sogenanntes Falschgelenk (Pseudarthrose). Dann ist der Bruchspalt dauerhaft beweglich, wodurch sich das Brustbein unnatürlich bewegen kann. Auch das kann eine Operation notwendig machen. Auch starke, anhaltenden Schmerzen können eine Operation rechtfertigen.
Bei der Operation wird bei einer Verschiebung zuerst der Knochen in seine ursprüngliche Position gebracht, der Chirurg spricht von einer Reposition. Dann wird der Bruch fixiert. Dies kann im wesentlichen durch zwei Methoden erreicht werden:
I - III Brustbein -
I-III Sternum
I - Brustbeinhandgriff -
Manubrium sterni
II - Brustbeinkörper -
Corpus sterni
III -Schwertfortsatz -
Processus xiphoideus
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Meist heilen Brüche des Brustbeines innerhalb von einigen Wochen komplikationslos ab. In seltenen Fällen kann sich eine Pseudoarthrose bilden.
Ein Brustbeinbruch (Sternumfraktur) tritt nur äußerst selten auf, vor allem dann, wenn das Brustbein mechanisch enorm belastet wurde, beispielsweise bei einem Autounfall, bei dem der Fahrer mit dem Brustkorb auf den Lenker geschleudert wurde oder auch bei einem Reitunfall. Die Problematik eines Brustbeinbruchs ist, dass das Brustbein weder eingegipst noch geschient werden kann. Dementsprechend muss der Patient sehr stark darauf acht geben, das Brustbein unter keinen Umständen zu stark zu belasten. Wenn das Brustbein sehr stark gebrochen war, kann es sein, dass eine Operation notwendig ist, bei der eine Platte oder eine Schiene in den Brustbeinknochen (Sternum) eingefügt wird um dieses zu stabilisieren.
Die Dauer eines Brustbeinbruchs hängt immer von verschiedenen Parametern ab, allen voran das Alter des Patienten, die Bruchschwere und die Gesundheit des Patienten. Je älter ein Patient ist umso schlechter und langsamer wächst ein Bruch zusammen. Auch Patienten mit starkem Übergewicht werden aller Voraussicht nach länger mit dem Brustbeinbruch zu kämpfen haben, da vor allem bei Frauen mit einer kräftigen Oberweite das Brustbein automatisch mehr belastet wird als bei schlank gebauten Patienten.
Bei fitten, jungen Patienten sagt man, dass die Dauer eines Brustbeinbruchs circa 2 Monate beträgt. Erst dann ist der Knochen wieder genug aneinander gewachsen um kleine Belastungen wie Joggen gehen oder Rad fahren (wichtig: kein Gewichtheben oder starke Belastungen) ohne Komplikationen und Schmerzen mitzumachen. Die Dauer bis zur kompletten Schmerzfreiheit und bis der Patient das Brustbein wieder komplett normal belasten kann, beträgt bei jungen Patienten circa ein halbes Jahr. Vorher ist es sehr wichtig, dass während der kompletten Dauer des Brustbeinbruchs das Brustbein immer so wenig wie nur möglich belastet wird, da es sonst zu einem fehlerhaften Knochenwachstum kommen kann und sich die Dauer im schlimmsten Fall nur noch verlängert.
Musste bei dem Brustbeinbruch eine Operation durchgeführt werden, verlängert sich die Dauer des Brustbeinbruchs indirekt, da die Platte oder Schiene im Brustbein meist nochmals operativ entfernt werden muss, sobald der Knochen wieder komplett zusammengewachsen ist. Je nach Knochenwachstum kann dies auch bis zu einem Jahr dauern. Ohne Operation sollte jedoch nach einem halben Jahr der Brustbeinbruch sehr gut verheilt sein und dem Patienten keinerlei Probleme mehr bereiten.
Der Brustbeinbruch ist im Vergleich zum Armbruch kein „klassischer“ Bruch, da ein Gipsverband oder sonstige Stützhilfen nicht zum Einsatz kommen. Um einen Brustbeinbruch zu heilen, muss man auf andere Hilfsmittel setzten.
Meist wird ein Brustbeinbruch nicht operiert, nur in besonders schweren Fällen, wenn es beispielsweise zu einer Verschiebung des Brustbeins kam, ist eine Operation sinnvoll. Meist versucht man jedoch, den Brustbeinbruch mithilfe von viel Ruhe und wenig Belastung zu therapieren. Diese Heilung des Brustbeinbruchs ist meist sehr erfolgreich solange der Patient sich an die Anweisungen des Arztes hält. Wichtig ist vor allem, die Symptome zu therapieren. Die Heilung des Brustbeinbruchs erfolgt meist unproblematisch, die Symptome müssen jedoch mithilfe von Schmerzmitteln bekämpft werden. Zum einen helfen die Schmerzmittel bei der Atemnot, da trotz der Schmerzen, die eigentlich beim Atmen auftreten, wieder vermehrt und unbeschwerter geatmet werden kann, zum anderen helfen die Schmerzmittel die Schmerzen, die aufgrund der Fraktur entstanden sind, im Zaum zu halten.
Um eine komplette Heilung eines Brustbeinbruchs zu erwirken, reicht jedoch eine reine Schmerztherapie nicht aus. Mit dem Patienten muss ebenfalls eine Atemtherapie durchgeführt werden damit der Patient trotz Schmerzen oder Unwohlsein tief und gleichmäßig einatmet da sonst keine komplette Heilung der Symptome möglich ist. Außerdem sollte eine professionelle Physiotherapie durchgeführt werden, die einerseits die Rückenmuskulatur stärkt um einer Fehlhaltung entgegenzuwirken und andererseits die Heilung des Brustbeinbruchs unterstützt.
Um die Heilung des Brustbeinbruchs voranzutreiben ist es außerdem wichtig, sich nicht zu überlasten. Das Heben von schweren Gegenständen ist absolut kontraproduktiv und sollte vermieden werden. Sportarten, die das Brustbein besonders belasten, wie beispielsweise Krafttraining sollten vermieden werden bis das Brustbein komplett verheilt ist. Dies kann unter Umständen länger als 6 Monate dauern. Es ist ebenfalls wichtig, die Heilung nicht durch Übermut zu beeinträchtigen. Das umliegende Gewebe sowie der Knochen brauchen mindestens 6-8 Wochen um wieder richtig zusammenzuwachsen. Außerdem kann man nicht bei jedem gleichermaßen sagen, dass nach 8 Wochen die Knochenfraktur wieder verheilt ist. Gerade ältere Menschen haben ein schlechteres Knochenwachstum und deshalb dauert es oftmals länger bis eine Brustbeinfraktur komplett verheilt ist.
Ebenfalls wichtig bei der Heilung ist, dass man den Verlauf der Heilung überwacht. Es kann nämlich während des Zusammenwachsens des Brustbeins zu der Entstehung von Falschgelenken kommen (Pseudoarthosen). Normalerweise sind die Rippen mit dem Brustbein verbunden, es kann jedoch sein, dass sich infolge eines Brustbeinbruches ein zusätzliches Gelenk bildet, das dann die Heilung beeinträchtigt. Deshalb ist es wichtig, auch während der Heilung der Brustbeinfraktur immer wieder ein Röntgenbild machen zu lassen um eventuelle Probleme zu vermeiden. Sollte es doch zu einer der oben genannten Komplikationen kommen, hilft nur eine Operation um bleibende Schäden zu vermeiden. Bei der Operation werden meist Metallplatten in das Brustbein eingesetzt um dieses zu stabilisieren und die Heilung zu fördern. Diese Platten können bei Bedarf nach Monaten oder Jahren entfernt werden, können jedoch auch im Brustbein bleiben solange sie keine Schmerzen verursachen.
Meist ist das eigentliche Problem jedoch nicht der Brustbeinbruch an sich, sondern viel mehr die Nebenkomplikationen. Ein Brustbeinbruch geht fast immer mit Atemnot einher und kann sogar zu Herzproblemen führen. Um eine vollständige Heilung zu erreichen ist es daher wichtig, nicht nur den Bruch an sich zu betrachten sondern auch die anderen Beschwerden. Von einer kompletten Heilung kann man somit nur sprechen, wenn die Atemnot adäquat behandelt wurde, das heißt, wenn Atemübungen gemacht wurden und die Schmerzmedikamente hoch genug dosiert sind, dass der Patient ohne Probleme einatmen kann.
Außerdem sollte ein EKG gemacht werden um die Funktionstüchtigkeit des Herzens zu überprüfen und eventuelle Schäden auszuschließen. Insgesamt sollte bei einem sonst gesunden Patienten nach circa 8 Wochen die Heilung statt gefunden haben und es sollten keine weiteren Komplikationen auftreten. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass ein bereits gebrochenes Brustbein immer anfälliger sein wird und dass auch bei guter Heilung ohne Komplikationen zu starke Belastungen auf das Brustbein vermieden werden sollten um einen erneuten Bruch zu vermeiden. Hält man sich jedoch an die Schonfrist und belastet das Brustbein nicht zu stark, ist eine vollständige Heilung sehr wahrscheinlich.
Bei einer unkomplizierten Brustbeinfraktur wird der Betroffene in der Regel mindestens für zwei Wochen krankgeschrieben. Die Schmerzen halten meistens deutlich länger an.
Liegt ein komplizierter Brustbeinbruch mit verletzten Nachbarstrukturen vor, wie eine Rippenverletzung, kann die Krankschreibung deutlich länger andauern.
Besteht der Beruf aus starken körperlichen Tätigkeiten, kann die Krankschreibung deutlich länger sein.
Nicht nur bei Autounfällen oder Schlägen auf das Brustbein kann es zum Bruch kommen, sondern auch beim Sport. Dabei muss es jedoch zu einer enormen Gewalteinwirkung kommen. Dies ist theoretisch bei fast jeder Sportart möglich, beispielsweise beim Fahrradfahren, wenn der Fahrer von seinem Rad stürzt oder beim Fußball, wenn der Gegenspieler den Ellenbogen sehr hart auf das Brustbein schlägt. Ebenfalls anfällig für einen Brustbeinbruch sind Reiter, da es vor allem nach einem Sturz, aber auch bei einem Pferd das mit den Hufen austritt, leicht zu einem Bruch kommen kann. Auch Kampfsportarten oder Krafttraining können zu einem Brustbeinbruch führen. Es muss allerdings nicht immer zu einer Fraktur kommen, oft wird das Brustbein auch nur geprellt.
Bricht das Brustbein jedoch, helfen kein Gips und keine Schiene um das Brustbein zu stabilisieren. Deshalb ist es enorm wichtig, das Brustbein so wenig wie möglich zu belasten. Welche Sportart man ab wann wieder betreiben darf, hängt sehr vom Alter des Patienten und der Schwere der Fraktur ab. Je älter ein Patient ist, umso schlechter heilt der Bruch auch wieder zusammen. Es kann bis zu einem halben Jahr dauern bis der Bruch soweit verheilt ist, dass Sportarten, die das Brustbein nicht belasten (Radfahren auf einem Crosstrainer oder Joggen) wieder ohne Schmerzen ausgeführt werden können.
Bei jungen Patienten, die ein normales Knochenwachstum haben, sollte nach circa 6-8 Wochen der Bruch soweit verheilt sein, dass langsames Aufbautraining wieder möglich ist. Bis jedoch der Bruch komplett verheilt ist und wieder Sportarten wie Fußball, Handball, Krafttraining, Reiten und Ähnliches, betrieben werden können, dauert es mindestens 3 Monate.
Der Duisburger Handballspieler Flemming beispielsweise, brauchte über 3 Monate bis er wieder voll einsatzfähig war, nachdem er sich das Brustbein gebrochen hatte. Wichtig ist es, diese Frist auch auf jeden Fall einzuhalten. Lockeres Training ist bereits nach 6 Wochen häufig wieder möglich. Übertreibt es der Patient jedoch, kann der Bruch nicht richtig ausheilen. Es besteht die Gefahr dass das Brustbein falsch zusammenwächst oder dass sich falsche Gelenke (Pseudoarthrosen) bilden. Kommt es zu einem falschen Zusammenwachstum des Brustbeins oder zur Ausbildung von Pseudoarthrosen hilft meist nur noch eine Operation. Bei dieser Operation muss der Brustkorb vorne eröffnet werden und das Brustbein teilweise mithilfe von Platten zusammengesetzt werden. Nach einer solchen Operation kann es sogar noch länger dauern bis das Brustbein wieder richtig belastbar ist zumal vielen Patienten die Platte stört und sie diese nach mehreren Monaten wieder entfernt bekommen können.
Eine wichtige Ursache für die langsame Heilung einer Sternumfraktur ist die Atmung. Das Brustbein befindet sich oberhalb der Lungen und des Herzens. Kommt es aufgrund von starker Belastung zu einer vermehrten Atmung, reizt diese das Brustbein sehr und es kommt zu starken Schmerzen. In schweren Fällen kann der Bruch sogar noch weiter einreißen. Die Atmung belastet den Bruch im Brustbein immer, auch in Ruhe. Viele Patienten klagen selbst nach Jahren nach ihrem Brustbeinbruch noch über Schmerzen im Sternum und können deswegen gar keine Sportarten betreiben. Häufig fällt es den Patienten jedoch leicht nach wenigen Wochen (circa 6 Wochen minimum) wieder mit lockeren Laufeinheiten zu beginnen. Wichtig ist hierbei ein aufbauender Trainingsverlauf. Es sollte darauf geachtet werden, zunächst mit lockeren Laufeinheiten zu beginnen. Sportarten bei denen die Arme und somit auch die thorakalen Muskeln zu stark belastet werden, sollten auf jeden Fall vermieden werden. Zu diesen Sportarten gehören beispielsweise Hanteltraining im Fitnessstudio, Turnen am Reck und Turnen im Allgemeinen, Basketball- und Handball-training, Volleyballtraining und Reiten. All diese Sportarten sollten frühestens nach 3 Monaten betrieben werden da sonst unnötige Komplikationen drohen.
Solange man sich jedoch an den Therapieplan hält und mit einem Physiotherapeuten langsam das Training wieder aufnimmt, sollte ein Brustbeinbruch wie jeder andere Bruch auch wieder richtig verheilen. Da der Bruch jedoch aufgrund der Atmung sehr belastet wird, kann es sein, dass auch nach 3 Monaten noch keine vollständige Heilung stattgefunden hat. In diesem Fall kann es noch länger dauern (teilweise bis zu einem halben Jahr oder länger) bis das alte Sporttraining mit dem alten Pensum wieder aufgenommen werden kann.
Bricht man sich das Brustbein, sollte man mindestens acht Wochen lang auf Sport und starke körperliche Tätigkeiten verzichten.
In dieser Zeit sollte man nicht schwer heben und sich körperlich schonen. Beginnt man anschließend wieder mit Sport, sollte man langsam wieder mit dem Training anfangen.
Ein Brustbeinbruch (Sternumfraktur) ist äußerst selten und tritt nur bei einer sehr starken Prellung auf den Oberkörper auf. Dies kann bei verschiedenen Sportarten sein, beispielsweise bei Kampfsportarten, bei denen der Patient einen heftigen Schlag gegen das Brustbein erfährt. Bei Kindern ist ein Brustbeinbruch äußerst selten. Zum einen sind Kinderknochen, die sich noch im Wachstum befinden, sehr viel weicher und biegsamer als die Knochen der Erwachsenen. Dies ist auch der Grund warum sich Kinder prinzipiell nicht so schnell einen Bruch zufügen während ältere Menschen sehr viel schneller Knochenbrüche erleiden. Es kann jedoch sein, dass bei einem Autounfall das Kind einen harten Aufschlag gegen das Brustbein erfährt oder dass es beim Spielen einen harten Schlag gegen das Brustbein bekommt. In solchen Fällen ist auch bei Kindern ein Brustbeinbruch möglich, meist brechen jedoch die angrenzenden Rippen zuerst.
Auch bei Kindern versucht man die Operation des Brustbeins zu vermeiden, nur in sehr schweren Fällen ist eine Operation notwendig. Da sich unter dem Brustbein die beiden Lungen, das Herz und beim Kind zusätzlich oft noch der Thymus befindet, kann es durch den Brustbeinbruch hier zu Einengungen oder Verletzungen kommen. Es ist daher sehr wichtig das Kind nach einem Brustbeinbruch über einen längeren Zeitraum ärztlich überwachen zu lassen. Zusätzlich sollte das Kind Schmerzmittel bekommen um nicht aufgrund der dauerhaften Schmerzen eine Schonhaltung einzunehmen, die dann zu einem falschen Zusammenwuchs des Brustbeins führen können. Allgemein unterscheidet sich ein Brustbeinbruch von Kindern nicht sehr von dem eines Erwachsenen. Beim Kind ist solch ein Bruch jedoch viel unwahrscheinlicher. Da Kinder sich noch im Wachstum befinden, sind eine adäquate Nachbehandlung und eine ausreichende Physiotherapie jedoch essentiell!
Ein Brustbeinbruch tritt bei einer enormen Belastung auf das Brustbein (Sternum) auf und ist für den betroffenen Patienten 2 Monate lang mit absolutem Schonen und immer wieder auftretenden Schmerzen verbunden. Im schlimmsten Fall können sich Gelenke falsch ausbilden und der Brustbeinbruch muss dann unbedingt repariert werden. Kommt es bei einem Autounfall zu einem Brustbeinbruch weil Fahrer A Fahrer B auf das Auto gefahren ist und dieser nun durch den Aufprall sich das Brustbein gebrochen hat, so kann Fahrer B von Fahrer A nach einer genauen Diagnosestellung durch einen Arzt Schmerzensgeld verlangen. Wie hoch das Schmerzensgeld bei einem Brustbeinbruch ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Kommt es nur zu einem Brustbeinbruch ohne dass weitere Strukturen (Rippen, Lunge, Herz, Schlüsselbein…) verletzt wurden und kann dieser Brustbeinbruch ohne Operation behandelt werden, so beläuft sich das Schmerzensgeld auf circa 1 000- 2 000 €. Kommt es jedoch neben dem Schlüsselbeinbruch zu weiteren Verletzungen, steigt die Summe des Schmerzensgeldes für einen Brustbeinbruch sehr schnell an. Kommt es beispielsweise neben der Brustbeinfraktur auch zu einer Dünndarmruptur, Lungenbeschwerden und zusätzlich auch Thoraxprellungen, so kann sich die Summe des Schmerzensgeldes auf 12 500 € belaufen. Grund hierfür ist eine längere stationäre Aufnahme und zusätzlich die multiple Organbelastung. Häufiger ist es, dass neben einem Brustbeinbruch zusätzlich Rippen und das Schlüsselbein (Clavicula) gebrochen ist. Da in diesem Fall die Lunge fast immer einen Schaden erleidet, kann man hier ein Schmerzensgeld in Höhe von 9 000 € erwarten. Wichtig ist jedoch, dass die Höhe des Schmerzensgeldes immer von der Schwere des Unfalls, den beteiligten Organen, der Länge der stationären Aufnahme und den seelischen Schäden abhängt. Deshalb können die Summen des Schmerzensgeldes bei einem Brustbeinbruch von Patient zu Patient immer variieren.